DE807093C

DE807093C - Verfahren zum Acetylieren von Rohzellstoff

Info

Publication number: DE807093C
Application number: DEP18884A
Authority: DE
Inventors: Dr Wolfgang Gruber; Franz Kirchbauer
Original assignee: HELLMUTH HOLZ DR
Current assignee: HELLMUTH HOLZ DR
Priority date: 1948-10-20
Filing date: 1948-10-20
Publication date: 1951-06-25

Description

Verfahren zum Acetylieren von Rohzellstoff Es ist bekannt, Cellulose in Gegenwart von sauren Sulfaten und geringen Mengen freier Schwefelsäure zu acetylieren. Dieses Verfahren eignet sich nur zur Anwendung bei Ausgangsstoffen mit einem hohen, mindestens 90%igen Gehalt an a-Cellulose, z. B. bei Linters und Edelzellstoffen. Bei Ausgangsstoffen mit geringerem Gehalt an a-Cellulose, wie sie gewöhnlich bei der Herstellung von Viskose verwendet werden, führt das Verfahren zu unbefriedigenden Ergebnissen, da nur sehr schlecht lösliche Acetate erhalten werden.
Die Löslichkeit kann durch an sich bekannte Vorbehandlungsverfahren mit Säuren oder Salzen etwas, jedoch nicht ausreichend verbessert werden. Außerdem weisen diese Acetate noch andere Nachteile auf; z. B. ist die Stabilität der Acetate völlig ungenfigend, ferner ist es sehr schwierig, Acetate mit einer höheren Viskosität zu erhalten.
Es wurde gefunden, daß die obengenannten Nachteile vermieden werden und ausgezeichnet lösliche, hochviskose und gut stabile Acetate erhältlich sind, wenn man einen Zellstoff mit einem Gehalt von etwa 90° a-Cellulose und darunter mit Eisessig und sehr geringen Mengen Schwefelsäure, vornehmlich O, I bis 0,5 %, berechnet auf das Gewicht der Cellulose, vorbehandelt, die Acetylierung mittels Essigsäureanhydrid bei erhöhter Temperatur, zweckmäßig 45 bis 65°, in Gegenwart von saurem Alkalisulfat bis zur Einführung von etwa I bis 2 Acetylgruppen beginnt und nach Zugabe einer weiteren, sehr geringen Menge Scliwcfelsäure, vorzugsweise 0,1 bis 0,5%, zweck- mäßig bei einer um einige Grade höheren Temperatur, bis zur Triacetatstufe zu Ende führt. Es wird dann das überschüssige Essigsäureanhydrid, z. B. mit verdünnter Essigsäure, zerstört, worauf die Verseifung bis zur acetonlöslichen Stufe nach einem der bekannten Verfahren erfolgen kann.
Beispiel 500 Teile Zellstoff mit einem Gehalt von 85% α-Cellulose werden mit der gleichen Menge Eisessig und o,25 O,/o Schwefelsäure 2 Stunden lang sich selbst überlassen. Hierauf werden 36 Teile Natriumbisulfat, die in I250 Teilen Essigsäureanhydrid gelöst sind, sowie 750 Teile Eisessig dem vorbehandelten Zellstoff unter ständigem Rühren zugesetzt. Die Temperatur wird je nach der gewünschten Viskosität des Acetats zwischen 45 und 65° gehalten. Es treten dabei I bis 2 Essigsäuregruppen in das Cellulosemolekül ein. Anschließend werden 0,1 bis 0,50 Schwefelsäure zugegeben, und die Temperatur wird zweckmäßig um einige Grade gesteigert. Wenn eine Probe des Umsetzungsgemisches in Eisessig eine glatte, faserfreie Lösung ergibt, wird das überschüssige Essigsäureanhydrid mit verdünnter Essigsäure zerstört. Die Verseifung zum 2 /2 - Acetat kann nach einem der bekannten Verfahren erfolgen, worauf das acetonlösliche Acetat mit Wasser gefällt und isoliert wird.
PATENTANSPRECHE I. Verfahren zum Acetylieren von Rohzellstoff mit einem Gehalt von etwa 90% α-Cellulose und darunterin Gegenwart von saurem Alkalisuflat und Schwefelsäure nach einer Vorbehandlung mit Eisessig und einer sehr geringen Menge Schwefelsäure, vornethmilch 0,1 bis 0,%. berechnet auf das Gewhicht der Cellulose, dadurch gekennzeicnnet, daß die Acetylierung mittels Essigsäureanhydrid in Gegenwart von saurem Alkalisulfat bei erhöhten Temperaturen, zweckmäßig zwischen 45 und 650, begonnen und nach Zugabe einer weiteren, sehr geringen Menge Schwefelsäure, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 0%, zu Ende geführt wird.

Claims

2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Acetylierung bei einer etwas höheren Temperatur zu Ende geführt wird.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 499 2t2, 720 109, und 737505.