DE261323C - - Google Patents

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DE261323C
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DENDAT261323D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVi 261323 KLASSE 28«. GRUPPE
PIERRE CASTIAU in RENAIX, Belgien.
insbesondere Sohlenleders.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Februar 1912 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Gerbverfahren, welches die Erzeugung eines für die Herstellung von Sohlen geeigneten, mit Chrom o. dgl. gegerbten Leders ermöglicht. Sämtliche durch die bisher angewendeten Verfahren mit Chrom gegerbten Leder zeigen den Übelstand, daß das Leder durch Berührung mit dem feuchten Boden gleitend wird, so daß es zur Benutzung als Sohlenleder untauglich ist.
to Vorliegende Erfindung hat den Zweck, diesen Ubelstand zu beseitigen und trotzdem dem Leder sämtliche Vorteile und Eigenschaften des mit Chrom gegerbten Leders zu erhalten.
Wenn man das Gleiten der mit Chrom gegerbten, wasserdicht gemachten Leder beobachtet, so bemerkt man, daß die kleineren Abstände, welche in dem Leder zwischen den Bündeln von den die Faser bildenden Teilchen (Fibrillen) bleiben, das Wasser durch Kapillarität aufnehmen. Dadurch entsteht eine Erhöhung der Dicke, welche ungefähr 1Z10 der Gesamtdicke beträgt, und die durch die Faser des Leders und das einhüllende Material gebildete feste Masse verliert ihre Einheitlichkeit. Das Aufschwellen der Bündel von Faserteilchen, nachdem sie Wasser aufgenommen haben, treibt die Sohle auseinander. Es ist beobachtet worden, daß dabei die Haarseite und die Fleischseite des Leders Bewe- gungen in entgegengesetzter Richtung auszuführen vermögen (s. Skizze) und daß die Fasern bequem aufeinander gleiten können. In diesem Einheitlichkeitsmangel der Sohle und in den zahlreichen möglichen Reibungen der Fasern unter sich muß die Ursache des Gleitens der chromgegerbten Sohlen bei feuchtem Wetter gesucht werden.
Um diese Ubelstände zu beseitigen, sollte i. ein Aufnehmen von Wasser durch die Wasserteilchen durch Kapillarität nach Mög-' lichkeit vermieden und 2. sollten die Faserflächen weniger glatt gemacht werden, um die Größe der Reibung zwischen diesen Fasern nach Möglichkeit herabzudrücken. . Es sind Verfahren bekannt, in welchen das Leder nach dem Gerben mit Chrom in eine pflanzliche Lohbrühe getaucht wird. Dieses Nachgerben wird soweit wie möglich geführt, und der Gerbstoff verbindet sich nicht allein mit der Faser des Leders, sondern es wird noch versucht, die zwischen den Fasern verbleibenden Zwischenräume mit Gerbstoff nach Möglichkeit auszufüllen. Durch diese Behändlung mit pflanzlichem Gerbstoff wird ein Gleiten des Leders vollständig vermieden, und das Aufnehmen von Wasser durch die Faserteilchen wird von 12 bis 15 Prozent auf 5 bis 8 Prozent des Ledergewichtes herabgedrückt. Aber durch diese Behandlung wird die zur Benutzung als Sohlenleder nötige Widerstandsfähigkeit nicht erreicht. Diese wird nach bekannten Verfahren durch Eintauchen des mit Chrom gegerbten Leders in eine Mischung von Paraffin und Harz erzielt. Es
E- (
wird durch dieses Verfahren ein festes, widerstandsfähiges Leder erzeugt, welches jedoch bei Berührung mit Wasser durch kapillarische Absorption aufschwillt, so daß es sehr gleitend wird.
Vorliegende Erfindung hat den Zweck, ein
mit Chrom gegerbtes Sohlenleder zu erzeugen, welches zu gleicher Zeit die vorteilhaften Eigenschaften des mit Tannin und des mit
ίο Paraffin nachbehandelten Leders aufweist.
Das Verfahren der Erfindung besteht in folgendem:
τ. Die durch ein beliebiges bekanntes Verfahren mit Chrom o. dgl. gegerbten Häute werden nach der Chromgerbung in eine schwache pflanzliche Gerbbrühe getaucht, aus welcher sie herausgenommen werden, sobald sie durchtränkt sind.
2. Der nicht an die Faser gebundene pflanzliehe Gerbstoff wird nach der Gerbung durch mit lauem, vorteilhaft mit etwas Borax o. dgl. gemischtem Wasser vorgenommene, aufeinanderfolgende Spülungen entfernt. Die Spülung wird so weit getrieben,. bis das Spülwasser praktisch farblos bleibt.
3. Die Häute werden dann, wie üblich, getrocknet und glatt gemacht und darauf in eine zwischen 80 und 100 ° erwärmte Mischung von Paraffin und Harz getaucht: sie werden aus der Flüssigkeit erst herausgenommen, wenn keine Luftblasen mehr an die Oberfläche treten.
Das Verfahren der Erfindung ist somit eine Zusammensetzung der oben erwähnten bekannten Verfahren, aber mit dem grundsätzlichen Unterschied, daß in dem neuen, den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahren der angestrebte Zweck und das durch die Behandlung der Häute mit pflanzlichem Gerbstoff erzielte Ergebnis vollständig verschieden sind. In der Tat spielt in den bekannten Verfahren zum Nachgerben von mit Chrom gegerbtem Leder das Tannin o. dgl. dieselbe Rolle wie in dem pflanzlich gegerbten Leder; es legt sich nicht allein auf der Faser fest, sondern dient zu gleicher Zeit als Füllung zwischen den Fasern.
In dem Verfahren der Erfindung dagegen wird das Tannin lediglich dazu benutzt, die die Faser der Haut bildenden Teilchen (Fibrillen) zu verkitten und wasserdicht zu machen, welche Teilchen sich bekanntlich der wasserdichtenden Wirkung des Paraffins entziehen. Gemäß der Erfindung wird im Gegensatz zu dem, was in allen bekannten Verfahren geschieht, in welchen man das größtmögliche Quantum Tannin in das Leder einzuführen sucht, durch Abwaschen das ganze Tannin entfernt, welches auf den Fasern nicht festgelegt ist.
Im nachfolgenden soll die Anwendungsweise des Verfahrens, wie es gewerbsmäßig ausgeführt wird, beschrieben werden.
Die durch eines der bekannten Verfahren chromgegerbten Häute werden vollständig neutral gemacht und in gewöhnlicher Weise gespült. Sie werden dann in Lohbrühen von wachsender Dichtigkeit von i° bis 6° B. aufgehängt und darin gelassen, bis das Tannin die Häute durchdrungen hat, was in 10 bis 14 Tagen der Fall ist.
Die Häute werden darnach in mit einer doppelten Gewichtsmenge Wasser von 40 ° gefüllte Walkfässer eingesetzt,
Nachdem die Fässer eine oder zwei Stunden lang gedreht worden sind, wird das das überschüssige Tannin enthaltende Wasser abgelassen, und darauf wird frisches, mit einem schwach alkalischen Salz, wie Borax, gemischtes Wasser gleicher Temperatur eingefüllt.
Das dem Wasser zugesetzte Quantum dieses Salzes beträgt ungefähr 2 Prozent des Gewichtes der Häute.
Nachdem die Häute nochmals zwei Stunden mit diesem alkalischen Wasser gewalkt worden sind, wird das Wasser abgelassen, und es wird dann ein drittes Mal mit reinem lauwarmen Wasser gewalkt.
Der ganze, nur mechanisch anhaftende Gerbstoff ist dann ausgewaschen, und das zuletzt anfließende Wasser hat eine Dichtigkeit von annähernd 1,000.
Die auf diese Weise von dem ganzen nicht gebundenen Gerbstoff befreiten Häute werden dann in üblicher Weise getrocknet und schließlich mit Paraffin, Harz o. dgl. getränkt.
Das Leder, welches so gewaschen und nachträglich mittels Paraffin und Harz oder anderer wasserdichtender Stoffe bzw. Mischungen behandelt wird, besitzt eine Wasserdichtheit, die es als Sohlenleder besonders geeignet macht. Das mit Chrom gegerbte Leder, welches nachgegerbt und pflanzlich ausgefüllt wird, nimmt in 24 Stunden 30 bis 40 Prozent seines Wassergewichtes auf. Das zunächst mit Chrom, dann mit Paraffin behandelte Leder nimmt in derselben Zeit bis 12 Prozent seines Wassergewichtes auf. Dagegen nehmen die nach der Erfindung behandelten Leder in no derselben Zeit und sogar in einer zwei- oder dreimal längeren Zeit nur 5 bis 6 Prozent Wasser auf.
Da die durch das Verfahren der Erfindung gegerbten Leder zum Trocknen nicht auf Rahmen gespannt werden müssen, was bei dem einfach mit Chrom behandelten Leder der Fall ist, kann denselben eine größere Dicke erhalten bleiben. Die Beibehaltung der Maximaldicke geht auch daraus hervor, daß die durch
das Verfahren der Erfindung gegerbten Leder nicht geschlagen werden müssen, wie es mit den mit pflanzlichem Gerbstoff gefüllten Ledern der Fall ist.
Wenn man in dem ersten Teil des Verfahrens Gerbbrühen anwendet, welche aus gelblichem, wenig gefärbtem Tannin bestehen, so erhält das Leder eine grünliche Farbe, welche derjenigen des mit reinem Chrom gegerbten
ίο Leders fast gleichkommt.
Selbstverständlich kann für die Ausführung des Verfahrens die oben erwähnte, für das Ausfüllen bestimmte Mischung von Paraffin und Harz durch irgendein ähnliches Produkt ersetzt werden.
Das Verfahren ist auch für. die durch andere Körper als Chromsalze, z. B. Formaldehyd oder Chinon, chemisch gegerbten Leder anwendbar.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung festen, fast vollkommen wasserdichten, gleitfreien Leders, insbesondere Sohlenleders, gemäß welchem das Leder zunächst einer mineralisehen Gerbung, dann einer vegetabilischen Nachgerbung und zuletzt einer Tränkung mit Paraffin, Harz ο. dgl. unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach der vegetabilischen Nachgerbung der in die Zwischenräume der einzelnen Hautfasern eingedrungene, nur mechanisch anhaftende pflanzliche Gerbstoff wieder vollständig ausgewaschen wird, so daß nur der auf den Fasern gebundene Gerbstoff zurückbleibt, worauf die erhaltenen Zwischenräume mit Paraffin, Harz ο. dgl. ausgefüllt werden.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2579619A1 (fr) * 1985-04-01 1986-10-03 Bataille James Procede de durcissement et de teinture du cuir
FR2580302A1 (fr) * 1985-04-12 1986-10-17 Bataille Jame Procede de durcissement et de teinture du cuir
US5203577A (en) * 1990-07-20 1993-04-20 Combi Corporation Mechanism for holding seating unit of baby carriage engagement

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