DE128693C - - Google Patents

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DE128693C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren zum Schnellgerben von Blöfsen ermöglicht es infolge seiner intensiven Wirkung, in üblicher Weise vorbehandelte Felle beliebiger Art innerhalb ganz kurzer Zeit, etwa in 2α/2 Stunden, auf kaltem Wege vollständig zu gerben, so dafs nach der erfolgten Trocknung und Zurichtung die weitere Verarbeitung sofort geschehen kann. Die bisherigen, ähnlichen Verfahren hatten den Nachtheil, dafs dieselben stets durch Nachgerbung mittelst vegetabilischer Gerbstoffe unterstützt werden mufsten, um das so schnell gegerbte Leder, wenn auch nur scheinbar, gebrauchsfähig zu machen.
Das Wesen des vorliegenden Verfahrens besteht in einer doppelten Anwendung der Pikrinsäure, und zwar sowohl bei der eigentlichen Mineralgare als auch zur Vorbehandlung der zu gerbenden Blöfsen. Abweichend von den beispielsweise in den Patentschriften 14582 und 107109 beschriebenen Verfahren, bei welchen ebenfalls Pikrinsäure verwendet wird, wird nach vorliegendem Verfahren ein rein mineralgares Leder in kürzester Zeit erreicht.
Die Rolle, welche der Pikrinsäure bei dem vorliegenden Gerbungsprocefs zukommt, ist die folgende:
Bei der Vorbehandlung durchdringt die schwache Pikrinsäurelösung die Hautsubstanz mit grofser Schnelligkeit und legt hierdurch die Fasern der Haut frei, so dafs die der Gerbung dienenden Mineralsalze mit Leichtigkeit auf die Fasern zu wirken vermögen. Da die Pikrinsäure von der Hautsubstanz nur sehr locker gebunden wird, kann sie sehr leicht durch Waschen mit Wasser aus der Haut ent-.
fernt werden und wird deshalb das erzeugte Leder nicht die durch die Pikrinsäure sonst hervorgerufenen Mifsstände des Abfärbens zeigen. Die der Mineralgare zugesetzte Pikrinsäure hält während des Gerbungsprocesses ebenfalls die Poren offen, so dafs dadurch naturgemäfs der Gerbprocefs viel vollständiger und rascher durchgeführt wird.
Es wird durch das vorliegende Verfahren also in circa 21Z2 Stunden ein für die Schuhfabrikation durchaus brauchbares, rein mineralgares Leder erzielt, während beispielsweise nach dem Verfahren der Patentschrift 14582 nur ein rein vegetabilisches, alaungares Leder nach einer etwa I4stündigen Dauer erzeugt wird. Die Neuheit des vorliegenden Verfahrens liegt also, wie an dieser Stelle ausdrücklich hervorgehoben werden soll, einerseits in der doppelten Anwendung der Pikrinsäure vor und während der Gerbung, andererseits in der Benutzung von Pikrinsäure als Beschleunigungsmittel bei einer combinirten Chromalaungerbung.
Die Ausführung des Verfahrens, z. B. zur Gerbung von zwei Schaffellen, etwa 6 Pfund schwer, ist folgende:
In einer Lösung von 25 g Pikrinsäure in 8 1 Wasser treibt, d. h. bewegt man die Felle etwa Y2 Stunde lang hin und her. Die Poren der Felle werden dadurch geöffnet und die letzteren infolge dessen zur Aufnahme des Gerbstoffes geeigneter gemacht.
Hierauf treibt man die Felle zwecks Reinigung etwa 5 Minuten lang durch ein Kühlbad von reinem Wasser und dann etwa 20 Minuten lang in einem Bade, welches folgendermafsen hergestellt ist:
Zu" einer Lösung von 240 g Kaliumbichromat in 3 1 heifsem Wasser löst man 220 g Alaun und fügt 125 g Kochsalz hinzu.
Die vollständige Lösung dieser Mittel verdünnt man durch 4 1 kaltes Wasser, fügt etwa 3/4 der oben beschriebenen Pikrinsäurelösung hinzu und läfst sie erkalten. Man nimmt die Felle aus dem Bade heraus und setzt denselben 25 g Salzzäure hinzu, worauf die Felle neuerdings eingesetzt und circa 45 Minuten lang derart getrieben werden, dafs diese Brühe auf alle Theile der Felle gleichmäfsig einwirken kann; nach dieser Zeit ist die Durchgerbung beendet.
Nachdem die Felle der Chromgare entnommen und vollständig ausgestofsen sind, zieht man sie durch ein Uebergangsbadj das aus einer in bekannter Weise hergestellten Lösung von 125 g unterschwefligsaurem Natron in 5 1 kaltem Wasser mit etwa 10 g Salzsäurezusatz besteht, und hängt sie dann einige Minuten zum Abtropfen auf.
Darauf treibt man die Felle eine Stunde lang kräftig in einem Bade, welches, wie üblich, aus einer Lösung von 250 g unterschwefligsaurem Natron in 8 1 heifsem Wasser und go g Salzsäure besteht. Hierauf werden die Felle in einem lauwarmen, mit etwas Salmiakgeist versetzten Bade gewaschen, um dieselben, zu reinigen und um ihre Färbefähigkeit zu vcrgröfsern. Die Felle werden nun nochmals ausgestofsen, alsdann von überflüssiger Nässe befreit und auf der Narbenseite vortheilhaft geglättet, worauf dieselben gefärbt Und getrocknet _ werden. Die angegebenen Mengen- und Mischungsverhältnisse ändern sich selbstverständlich je nach der Beschaffenheit der Felle. ''

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur beschleunigten Gerbung von Blöfsen, dadurch gekennzeichnet, dafs dieselben zuerst in verdünnter Pikrinsäurelösung, aus etwa 20 g Pikrinsäure auf 5 1 Wasser bestehend, vorbehandelt und hierauf in einem Bad aus Bichromat, Kochsalz und Alaun, welche in passenden Verhältnissen und unter Hinzufügung von verdünnter Pikrinsäurelösung in Wasser gelöst sind, zuletzt unter Ansäuern mit Salzsäure, fertig gegerbt werden, worauf die Reduction der Pikrinsäure und Chromsäure und die Ausspülung des Leders, wie üblich, erfolgt.
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