DE2423118B2 - Verfahren zur herstellung von leder - Google Patents
Verfahren zur herstellung von lederInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
- C14C3/02—Chemical tanning
- C14C3/08—Chemical tanning by organic agents
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- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
- C14C3/02—Chemical tanning
- C14C3/28—Multi-step processes
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Leder durch Behandlung von Blößen unter Allein-♦nwendung
in dem Behandlungsbad eines normalen Pickels oder unter Mitverwendung bei einer Chrom-Oder
einer synthetisch/vegetabilischen Gerbung in den Behandlungsbädern beim Pickeln, Gerben oder Nachgerben
einer solchen Gerbung mit einer gerbfähigen Polymerisat-Aldehyd-Dispersion.
Die Verwendung von Polymerisaten in verschiedenen Behandlungsstufen der Häute bei der Herstellung
Von Leder ist bereits bekannt. In der französischen Patentschrift 14 15 763 wird ein Verfahren beschrieben,
wonach dem Pickel und/oder Gerbbädern ein Mischpolymerisat auf Acrylsäurebasis zugesetzt wird, um
dem fertigen Leder guten und vollen Griff sowie Geschmeidigkeit und Feinheit der Narbenseite zu verleihen.
Man hat bei diesen so hergestellten Ledern (einige Nachteile beim anschließenden Färben in Kauf
nehmen müssen. Es wurde deshalb die Mitverwendung von Copolymerisaten, bestehend aus einer ungesättigten
organischen Säure und einem quarternisierten tertiären Amin, empfohlen, wie es in der deutschen
Patentschrift 19 30 225 beschrieben wird. Will man eine höhere Weiterreißfestigkeit oder bessere Fülle der
Leder erzielen, so sind relativ große Mengen der Polymerisate notwendig, um die gewünschten Effekte zu
erreichen.
Es ist zwar auch ein Verfahren zur Herstellung waschbarer Leder bekannt geworden, wonach man
die vorbehandelten Blößen mit Glutaraldehyd, Paraffinsulfochlorid und gerbenden Mineralsalzen im gleichen
Bad behandelt (deutsche Patentschriften 16 69 357 und 16 69 358). Aus der Kenntnis der Polymerisat-S
behandlung von Blößen einerseits und der eben genannten Glutaraldehydbehandlung andererseits war
aber keineswegs auf die vorliegende Erfindung zu schließen, die überraschende Effekte zeigt.
Es wurde gefunden, daß man kochgare, extrem
ίο weiche und mit hervorragenden Eigenschaften ausgestattete
Leder herstellen kann, wenn man Bloßen unter Alleinanwendung in dem Behandlungsbad eines normalen
Pickels oder unter Mitverwendung bei einer Chrom- oder einer synthetisch/vegetabilischen Gerbung
in den Behandlungsbädern beim Pickeln. Gerben oder Nachgerben einer solchen Gerbung mit einer
gerbfähigen Polymerisat-Aldehyd-Dispersion behandelt, die durch Aufeinanderwirkenlassen einer wäßrigen
Aldehydlösung, deren Konzentration im Bereich von
ao 10 bis 35%, insbesondere bei 25% liegt, und einer Mischpolymerisat-Dispersion auf Acrylatbasis, vorzugsweise
einer durch Emulsions-Polymerisation von Äthylacrylat mit geringen Mengen Methacrylsäure und
in Gegenwart von anionischen und/oder nichtionoge-
nen Emulgatoren üblicher Menge erhaltenen, einer Konzentration von 10 bis 35%, vorzugsweise 25%,
hergestellt worden ist.
Die erhaltene Dispersion wird in einer Konzentration von 15 bis 35%, vorzugsweise 25%, zur Herstellung
von Leder eingesetzt. Das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten kann im Bereich 1 bis 3 Gewichtsteile
Aldehydlösung zu 1 bis 3 Gewichtsteilen Polymerisat-Dispersion variieren und sollte vorzugsweise
3 Teile der Aldehydlösung und 2 Teile PoIymerisat-Dispersion betragen. Als Aldehydlösung
kommt vorzugsweise eine Glutaraldehydlösung in Frage. Es ist zweckmäßig, die Polymerisat-Dispersion
bei Raumtemperatur in die Aldehydlösung langsam und unter Rühren einzugießen und die Reaktionsprodukte
aufeinander in einem Zeitraum von etwa 12 h, vorzugsweise 8 bis 10 h, einwirken zu lassen. Die
Reaktionszeit läßt sich auf 1 bis 3 h abkürzen, wenn man die Reaktionsmischung gelinde erwärmt, z. B. auf
30 bis 38 C oder wenig darüber.
Bei dem Verfahren der Erfindung wird also mit der gerbfähigen Polymerisat-Aldehyd-Dispersion ein Produkt
verwendet, welches unter bestimmten Reaktionsbedingungen aus Aldehyd und einem Mischpolymerisat
auf Acrylatbasis hergestellt worden ist. Die gerbaktive Polymerisat-Aldehyd-Dispersion kann sowohl
in der Chromgerbung als auch in der synthetischen bzw vegetabilen Gerbung (Kombinationsgerbung)
eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich, sie im Anschluß an einen normalen Pickel, also ohne Gerbmittel,
einzusetzen.
Die gerbaktive Polymerisat-Aldehyd-Dispersion verteilt sich während des Gerbvorganges gleichmäßig im
Leder und bleibt beim Auftrocknen plastisch weich. Durch den Einsatz solcher erfindungsgemäß verwendeten
Dispersionen während oder vor der Chromgerbung kann z. B. die Hälfte an Chromgerbsalzen eingespart
werden. Es wird nur etwa I % gegenüber der normal benötigten Menge von 2 bis 2,5% Crhomoxid, bezogen
auf das Blößengewicht, benötigt. Dadurch werden die Abwasser nur sehr gering oder fast gar nicht mit
Chromgerbsalzen belastet, da bei diesem geringen Chromsalzangebot praktisch alles von der Blöße aufgenommen
wird. Solchermaßen vorbehandelte Leder
können zu sogenanntem dry-blues (Zwischentrocknung) verarbeitet oder als wet-blue in den Handel
gebracht werden. Die zwischengetrockneten Leder lassen sich ohne Schwierigkeiten zurückweichen und
weiterverarbeiten. Weitere Vorteile des mit der gerbaktiven Polymerisat-Aldehyd-Dispersion behandelten
Leder sind:
1. Durch die an der unteren Grenze (bezüglich der Menge) gehaltene Chromgerbung wird eine sehr
gute Zug- und Weiterreißfestigkeit erreicht.
2. Das Leder behält weitgehend die der Rohhaut eigene lockere Struktur, da durch die Polymer-Aldehyd-Dispersion
eine Verleimung der Fasern weitgehend unterbunden wird.
3 Gewichtsteile Glutaraldehyd, als 25%ige wäßrige Lösung vorliegend, werden vorgelegt und unter 2 Gewichtsteile
eines Mischpolymerisats auf Acrylatbasis bei Zimmertemperatur zugegeben. Das Mischpolymerisat
ist aus überwiegendem Anteil Äthylacrylat (etwa 25%) und geringen Mengen Methacrylsäure
(etwa 0,7 % — Prozentangaben bezogen auf die wäßrige Emulsion) in Gegenwart von geringen Mengen
von anionischen und nichtior.ogenen Emulgatoren durch Emulsions-Polymerisation entstanden. Die Mischung
wird etwa 30 min durchgerührt und anschließend bis IO h stehen gelassen. Sollte der pH-Wert über
4,0 liegen, so wird mit wenig Ameisensäure auf einen pH-Wert von 3,5 bis 4,0 eingestellt.
2 Gewichtsteile einer 35%igen Glyoxallösung werden vorgelegt und unter Rühren 2 Gewichtsteile eines
Mischpolymerisates zugegeben. E'as Mischpolymerisat auf Acrylatbasis wurde entsprechend den Angaben in
Beispiel A hergestellt. Die Mischung wird auf etwa 383C erwärmt und bei dieser Temperatur 2 h gerührt.
Der pH-Wert wird auf 3,5 bis 4,0 mit Essigsäure eingestellt.
3 Gewichtsteile einer 35%igen Formaldehydlösung werden vorgelegt und unter Rühren 3 Gewichtsteile
eines Mischpolymerisates zugegeben. Das Mischpolymerisat auf Acrylatbasis wurde entsprechend den Angaben
in Beispiel A hergestellt.
Die Mischung wird bei Raumtemperatur gerührt und man läßt innerhalb 12 h ausreagieren. Der pH-Wert
wird auf 4,0 eingestellt.
Anwendung der Polymerisat-Glutaraldehyd-Dispersion nach Beispiel A während der Chromgerbung:
In Anschluß an einen kombinierten Ameisensäure-Schwefelsäure-Pickel
von etwa pH 3,5 werden nacheinander zugegeben:
0,5% Chromoxid in Form eines
handelsüblichen 33%ig
basischen Chromsalzes in
Pulverform
handelsüblichen 33%ig
basischen Chromsalzes in
Pulverform
2,0% Polymerisat-Glutaraldehyd-Dispersion nach Beispiel A ..
0,5% Chromoxid wie oben in
Pulverform gemischt mit
Pulverform gemischt mit
1,0 % Na-formiat
1.00Z Na-bikarbonat
..60 min
.. 60 min
.. 60 min
40
45
60
1,0% Alkylsulfonat 2 bis 3 h
200,0 % Wasser von 40 C lh
Die Gerbung ist anschließend beendet.
Die Leder können dann normal weitergearbeitet werden.
Anwendung der Polymerisat-GHutaraldehyd-Dispersion nach Beispiel A während der Chromgerbung in
Kombination mit Glutaraldehyd.
Im Anschluß an einen kombinierten Ameisensäure-Schwefelsäure-Pickel
von etwa pH 3,5 werden nacheinander zugegeben:
0,5% Chromoxid in Form eines
handelsüblichen 33%ig
basischen Chromsalzes in
Pulverform 60 min
1,0 bis 2,0% Glutaraldehydlösung
25%ig
1,5% Polymerisat-Glutaraldehyd-
1,5% Polymerisat-Glutaraldehyd-
Dispersion nach Beispiel A .... 60 min.
0,5% Chromoxid wie oben in
0,5% Chromoxid wie oben in
Pulverform gemischt mit
1,0% Na-formiat
1,0% Na-bikarbonat
1,0% Na-formiat
1,0% Na-bikarbonat
1,0% Alkylsulfonat 2 bis 3 h
200,0% Wasser von 400C lh
Die Gerbung ist anschließend beendet.
Die Leder können dann normal weitergearbeitet werden.
Alleiniger Einsatz der Polymerisat-Glutaraldehyd-Dispersion,
hergestellt nach Beispiel A, ausgehend von einem Pickel wie unter Beispiel 1 beschrieben.
Zugabe in den Pickel:
7,0% der Polymerisat-Glutaraldehyd-
Dispersion nach Beispiel A .... 2 bis 3 h
Nach Ablagern über Nacht auf dem Bock kann das Leder gefalzt und gelickert werden.
Es resultiert ein cremefarbenes Leder mit besonders hoher Weiterreißfestigkeit.
Gerbung mit Polymerisat-Glutaraldehyd-Dispersion, hergestellt nach Beispiel A, und anschließende vegetabil-synthetische
Nachgerbung. Die Gerbung mit der Polymerisat-Aldehyd-Dispersion erfolgt wie unter Beispiel
3 beschrieben. Nach dem Falzen wird im frischen Bad eine Gerbung mit Syntanen und vegetabilischen
Gerbstoffen durchgeführt.
Die Leder unterscheiden sich im Aussehen nicht von rein vegetabil-synthetisch gegerbten Ledern und haben
den Vorteil der guten Zug- und Weiterreißfestigkeit sowie gute Narbenverbundenheit.
Anwendung der Polymerisat-Glyoxaldispersion nach Beispie! B während des Pickels und anschließende
Chromgerbung:
Entkalkte und gebeizte Rindblößen werden wie folgt gepickelt:
24 23
7,0% Kochsalz ohne Wasserzugabe .. 5 min
bewegen 1,0% Ameisensäure 1:5
verdünnt 85 %ig 30 min
0,8 bis 1,0% Schwefelsäure 5
konz. techn.
3,0% Polymerisat-Glyoxal-
3,0% Polymerisat-Glyoxal-
Dispersion nach Beispiel B,
1:3 verdünnt 2 h
Nachsetzen:
7,0% Chromoxid in Form eines
handelsüblichen 33 %
basischen Chromsalzes in
Pulverform 3 h 15
0,8% Na-bikarbonat
0,8% Na-sulfit 1:10 gelöst innerhalb
30 min zugeben 1 h
Auffüllen: 20
200,0% Wasser von 40 C 30 min
Die Leder werden dann auf Bock geladen, betriebsüblich gefalzt und weitergearbeitet.
118
<f
Anwendung der Polymerisat-Formaldehyd-Dispersion nach Beispiel C während einer Chromnachgerbung:
Chromgegerbte, gefalzte Rindleder werden wie folgt nachgegerbt:
Waschen:
200,0% Wasser von 40 C 10 min
Flotte ablassen
Nachgerbung:
50,0% Wasser von 40 C
2,0% selbstabstumpfendes handelsübliches Chromsulfat mit 30% Chromoxid auf 100 Teile
Chromsalz in Pulverform
2,0 % Polymerisat-Formaldehyd-Dispersion nach Beispiel C, 1:3 verdünnt durch hohle
Achse zugeben 1 h
Flotte ablassen, dann Neutralisation. Färbung und Fettung betriebsüblich.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Leder, dadurch
gekennzeichnet, daß man Blößen unter Alleinanwendung in dem Behandlungsbad
eines normalen Pickels oder unter Mitverwendung bei einer Chrom- oder einer synthetisch/vegetabilischen
Gerbung in den Behandlungsbädern beim Pickeln, Gerben oder Nachgerben einer solchen
Gerbung mit einer gerbaktiven Polymerisat-Alderr-d-Dispersion
behandelt, die durch Aufeinander-Mrkenlassen
einer wäßrigen 10 bis 35%igen Alderr.dlösung
und einer Mischpolymerisat-Dispersion auf Acrvlatbasis der Konzentration von 10 bis 35%
hergestellt worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung der gerbaktiven
Dispersion 1 bis 3 Gewichtsteile der wäßrigen Aldehydlösung und 1 bis 3 Gewichtsteile der Mischpolymerisat-Dispersion
auf Acrylatbasis aufeinander einwirken läßt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Polymerisat-Aldehyd-Dispersion
verwendet wird, die mittels einer Dispersion eines Mischpolymerisats aus Äthylacrylat und
geringen Mengen Methacrylsäure hergestellt worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Poiymerisat-Aldehyd-Dispersion
erhalten worden ist durch Aufeinanderwirkenlassen der beiden Komponenten während etwa 12 h bei Raumtemperatur oder 1 bis
3 h bei 30 bis 38 C.
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