DE271843C - - Google Patents

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DE271843C
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Germany
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leather
hides
celluloid
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chlorosulfur
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
271843 KLASSE 28«. GRUPPE
LOUIS BOGAERTS in BOXTEL, Holland.
Verfahren zur Umbildung von schlechtem Leder in gutes Leder.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Januar 1913 ab.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung eines Leders von guter Qualität aus dem schlechtesten Leder (z. B. von Schafen oder kranken Tieren) bzw. aus allen denjenigen Lederarten, deren Struktur zu lose ist. Das Verfahren macht es möglich, nach Belieben festes, weiches oder steifes Leder zu erhalten, ja sogar wasserdichtes Leder, welches noch die nötige Weichheit und Festigkeit besitzt. ,
Man weiß, daß die gewöhnlichen Häute oder Felle von Schafen sowie von kranken Tieren nicht bzw. weniger geeignet sind für die Schuhindustrie, weil diese Häute oder Felle eine viel zu lose Struktur haben, und weil die Narbe sich beim Beugen alsbald aufwirft, was die Beschädigung dieser Narbe herbeiführt, und zwar bei den leichtesten Stößen. Solche Ledersorten sind obendrein viel zu dehnbar und zerreißen wie Papier.
Es ist bereits bekannt geworden, Spaltleder mit Zelluloid und Rizinusöl zu überziehen zur Herstellung eines dem Narbenleder gleichenden Eunstproduktes, also nur zur Herstellung einer Narbe auf dem Leder, wodurch das so hergestellte Leder auch ohne schützenden Lacküberzug wasser- und wetterbeständig ist.
Nach dem vorliegenden Verfahren aber wird
kein Spaltleder, sondern schlechtes Narbenleder in brauchbares Leder umgebildet,, und zwar nicht dadurch, daß das Leder mit einer undurchdringlichen Masse überzogen wird, sondern dadurch, daß eine Wasser und Fetteilchen aufsaugende Masse verwendet wird, welche ganz in die Struktur des Leders eindringt und demzufolge für das Absorbieren der Ausdunstung oder des Schweißes der Füße u. a. geeignet ist.
Durch Hinzufügen von Schwefel und Chlorschwefel erhält die aus Zelluloid und Rizi- nusöl bestehende Masse die Eigenschaft, Wasser und Fetteilchen aufzunehmen.
Nach vorliegendem Verfahren werden üblicherweise gelohte Häute verwendet. Vorzugsweise werden die Häute vorerst gegerbt, sodann gefärbt und nach dem Trocknen werden sie einige Minuten (je nach der Dicke der Felle) in ein Bad elastisch bleibender Masse eingetaucht, welche dieselben niedrigen oder hohen Temperaturen, ohne verändert zu werden, aushält wie die gegerbten Fibern einer Haut, wodurch
1. das Leder seine Eigenschaft beibehält, Wasser oder Fetteilchen aufzunehmen,
2. die Beschaffenheit guten Leders behält,
3. die Narbe sich nicht mehr aufwirft und stärker wird,
4. das Leder fester und stärker wird.
Die zum Tränken dienende Masse besteht aus Baumwolle, Kampfer oder Zellstoff- oder Zelluloidabfällen, mit öl und Schwefel bzw. Chlorschwefel, oder aus Gemischen dieser oder ähnlicher Körper, in flüchtigen oder sonst geeigneten Stoffen gelöst.
Eine vorzügliche Masse erhält man durch Vermischen von Amylazetat (2000 Teile), Zelluloidabfällen (10 bis 100 Teile), Rizinusöl (200 Teile) Chlorschwefel (5 bis 50 Teile [oder 2 bis 20 Teile Schwefel unter Anwendung von Wärme]).
Nach Verwendung eines dieser Bäder werden die Häute oder Felle glattgestrichen und
70
in sehr kurzer Zeit bei höchstens 500 C. getrocknet. Gegebenenfalls kann noch an der Luft nachgetrocknet werden. Nach dem Trocknen wird die überflüssige Masse abgestrichen. Sodann kann das Schmieren und Appretieren in üblicher Weise .vorgenommen werden.
Jede gewünschte Narbe kann auf diesem Leder mit den bestehenden Hilfsmaschinen angebracht werden. Die Ausübung des vorliegenden Verfahrens bedingt also keine besonderen Einrichtungen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Umbildung von schlechtem Leder in gutes Leder, dadurch gekennzeichnet, daß die üblicherweise gelohten, minderwertigen Häute in ein Bad einer aus Baumwolle, Kampfer oder Zellstoff- oder Zelluloidabfällen mit öl und Schwefel bzw. Chlorschwefel oder aus einem Gemisch derartiger Körper, gelöst in flüchtigen oder sonst geeigneten Stoffen bestehenden elastischen Masse eingetaucht und sodann bei 500 C. getrocknet werden.
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