DE35338C - Gerbereiverfahren unter Benutzung von Sulfoleaten und Sulforicinoleaten an Stelle von Fetten, Oelen u. dergl - Google Patents

Gerbereiverfahren unter Benutzung von Sulfoleaten und Sulforicinoleaten an Stelle von Fetten, Oelen u. dergl

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DE35338C
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Germany
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sulfoleates
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sulforicinoleates
fats
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DENDAT35338D
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A. MÜLLER-JACOBS in New-York
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/14Fat tanning; Oil tanning

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
"PATENTÄlvlf
KLASSE 28: Gerberei.
Oelen u. dergl.
■ Durch gemäfsigte Einwirkung von 25 bis -50 pCt. concentrirter Schwefelsäure auf Triglyceride, OeIe- und Fettsäuren, sowie auf halbflüssige und feste Fette und durch Neutralisation des entstandenen,.mit Wasser und Kochsalzlösungen gewaschenen^ d. h. von überschüssiger, unverbundener Schwefelsäure befreiten Sulfosäuregemisches und durch Zugabe von Kalium-, Natrium- oder Ammoniumoxydhydrat werden Sulfoleate hergestellt, welche in nachstehend beschriebener Weise in der Gerberei Verwendung finden.
i. Bei der Roth- und Lohgerberei werden die gut gereinigten und wie gewöhnlich geschwellten Häute (Blöfsen) in eine neutrale, fünf- bis zehnprocentige Sulfoleatlösung eingelegt. Nach Verlauf einiger Stunden nimmt man sie heraus, läfst gut abtropfen oder centrifugirt und trocknet langsam an der Luft oder in einem feuchten Heizraum, worauf man nach völligem Trocknen wäscht und dieselbe Operation eventuell nochmals wiederholt. Die übrig bleibende Oelbrühe wird stets wieder aufs Neue verwendet, ohne dafs ein besonderer Zusatz nöthig wäre. Die so präparirte, beinahe gegerbte Haut wird nun wie gewöhnlich in die Lohgruben eingesetzt oder den anderen bekannten Processen der Schnellgerberei, wie sie immer sein mögen, unterzogen. Die Haut wird bei einer gleichen Menge absorbirten Gerbstoffes in der Hälfte der sonst nöthigen Zeit lohgar, weit besser in Qualität und niemals narbenbrüchig. Das Gerbstoffquantum kann man auch ohne Nachtheil für die .Qualität.
um 30 bis 35 pCt. reduciren. Das Leder wird dann in üblicher Weise, zugerichtet und eingefettet, wobei man aber wiederum an Stelle von Fett, OeI oder Degras eine sechs- bis zehnr procentige Sulfoleatlösung verwendet.
Man kann auch die Häute, nachdem sie wie gewöhnlich eingeweicht, gereinigt, geschwellt und gegerbt sind, statt sie mit Fetten, Oelen etc. einzuschmieren, eine sieben- bis zehnprocentige lauwarme Sulfoleatlösung passiren lassen;, nach dem Abtropfen werden sie dann einige Zeitauf Haufen gelegt und getrocknet. Wendet man an Stelle der reinen Sulfoleatlösung sulfole'fn- oder sulforicinölsaures Eisenoxydnatron an, so ist das Leder 'gleichzeitig loh-, eisen- und fettgar, hat bereits eine intensiv schwarze Färbung angenommen und bedarf nur noch eines einfachen Blauholzanstriches, um glänzend schwarz gefärbt zu sein. Das sulfole'insaure Eisenoxydnatron stellt man dadurch her, dafs man Eisenchlorid in concentrirtem Natriumsulfoleat löst, wobei durch wechselseitige Zersetzung ölsaures Eisenoxyd und Chlornatrium gebildet wird; das fettsaure Eisen bleibt im überschüssigen Natriumsulfoleat gelöst. In gleicher Weise wird auch das sulforicinölsaure Eisenoxydnatron erzeugt.
2. Die in der Alaun- oder Weifsgerberei erzeugten Häute haben bekanntlich den Nachtheil, dafs ihnen schon allein durch Wasser ein grofser Theil der Thonerde entzogen wird, wodurch sie in gleichem Verhaltnifs entgerbt werden. Diesem Uebelstande kann am besten durch Verwendung der Sulfoleate entweder
vor oder nach der Anwendung der Thorierdesalz - und Chlornatriumlösungen abgeholfen werden. In diesem Falle schlägt sich unlösliches Aluminiumsulfoleat neben freien Triglyceriden und Fettsäuren' in der Membran nieder. Die Thonerde wird dadurch fixirt und das Leder erlangt neben einem weit besseren Ansehen gröfsere Solidität und Weichheit.
Bei der Fabrikation des Glacehandschuhleders kann man durch Sulfoleatlösungen das Eigelb ersetzen. Man fügt ihnen etwas Carbolsäure hinzu, um beim Lagern der Felle dem zu starken Erhitzen vorzubeugen. Ebenso lassen sich die Sulfoleate sehr gut in Verbindung mit dem Knapp'sehen Eisen-, sowie mit dem Chromverfahren verwenden. Die Vorzüge sind dann auch wieder gröfsere Solidität und Weichheit des Productes, weil sich die Diffusionsvorgänge rationeller vollziehen, als bei Benutzung von Seifenlösungen oder beim Einreiben unlöslicher Metallseifen. An Stelle der Knapp'sehen Eisenseife empfiehlt sich die Verwendung der oben beschriebenen wasserlöslichen, also diffusionsfähigen Eisennatriumsulfoleatlösung.
3. Zur Sämisch- oder Oelgerberei werden die in üblicher Weise vorbereiteten Felle durch eine 25procentige Sulfoleatlösung geführt, dann läfst man sie abtrocknen, legt sie in einem mäfsig erwärmten Raum auf Haufen und deckt sie sorgfältig zu. Nun ölt man mit der Sulfoleatlösung nochmals, nachdem man die Häute vorher in lauwarmes Wasser behufs Entfernung des nicht zersetzten sulfolemsauren Alkalis eingelegt hatte, walkt, legt wieder in Haufen, trocknet nochmals und degraissirt hierauf mit einer schwachen Potaschelösung. Die ausgerungenen und getrockneten Häute werden nun gestollt, um ihnen die Geschmeidigkeit zu ertheilen, welche sie durch das Trocknen zum Theil verloren haben, und sind dann fettgar.
Die zu erzielenden'Resultate können durch wechselnde (d. h. gröfsere oder geringere) Con- , centration der Sulfoleatlösungen, durch höhere Temperatur beim Trocknen, sowie durch mehrmalige Passagen verschiedentlich modifkirt werden. In allen Fällen findet die Absorption der Triglyceride und Fettsäuren rascher, gleichmäfsiger und sicherer statt als beim gewöhnlichen Verfahren, und es tritt kein Verlust von Fettstoffen ein, da alle übrigbleibenden Lösungen wie frisch bereitete zur Wiederverwendung gelangen. Selbstredend sind auch bei diesem Gerbereiverfahren Combinationen mit Thonerde, Eisenoxyd oder , Gerbstoff anwendbar unter Erzielung neuer Lederarten.
Auch in der Pergament- und Chagrinfabrikation, sowie bei der Darstellung von vegetabilischem Pergament und künstlichem Leder können die Sulfoleatlösungen entweder allein oder in Combination mit den anderen Gerbematerialien geeignete Verwendung finden.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Die Verwendung- von Alkalisulfoleaten oder -sulforicinoleaten an Stelle der bis jetzt verwendeten Fette, OeIe, Fettsamen oder Fettemulsionen in der Gerberei, und zwar sowohl für lohgares als auch für thonerde-, eisen-, chrom- und fettgares Leder.
  2. 2. Die Anwendung von combinirten Sulfoleaten, welche Erd- oder Metalloxyde in Lösung enthalten, wie sulfolem- oder sulforicinölsaures Eisenoxydnatron, an Stelle von Metallseifen beim Roth- und Weifsgerben.
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