DE106041C - - Google Patents

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DE106041C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

*ERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 28: Gerberei.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1898 ab.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in einem Verfahren zum Gerben von Hasenfellen, um die letzteren für die Weiterverwendung geeignet zu machen.
Bisher konnten die enthaarten Hasenfelle nicht weiter verwendet werden, denn trotz aller Versuche, dieselben zu gerben, konnte man nicht dahin gelangen, ihnen die nöthige Geschmeidigkeit zu ertheilen, besonders aber nicht die Porosität dieser Felle zu beseitigen. Diese blieben daher für gewisse Verwendungszwecke, beispielsweise für die Handschuhmacherei, bei welcher das Fell unbedingt weich, aber nicht porös sein darf, damit die Farbe nicht von der einen Seite des Leders aus auf die andere gelangt, vollständig unbrauchbar.
Die wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindung bestehen nun im eigentlichen Gerbverfahren selbst, zugleich werden die Häute vor den Gerboperationen einer Reihe von Behandlungen unterworfen, welche im Folgenden nur kurz erwähnt werden sollen, da sie in ihren wesentlichen Punkten bekannt sind und für andere Häute ebenfalls in Anwendung kommen.
Nachdem von den Fellen der Pelz sehr kurz abgeschoren ist, werden die Häute zur Wiedererweichung gebracht; zu diesem Zweck werden sie in Wasser gelegt, bis sie das Aussehen einer frischen Haut annehmen.
Alsdann wird die Haut in Kalk eingelegt. Für die Hasen häute wird diese als »Einschwöden« bezeichnete Operation am besten in der Weise ausgeführt, dafs die Häute mit der Fleischseite in eine Kalkbrühe eingetaucht werden, welche etwas Auripigment enthält.
Die Häute werden dann zu zweien, die Haarseite nach aufsen, gegen einander gelegt und während eines zur leichten Abtrennung der Haare genügenden Zeitraumes auf einander geschichtet. Hierauf schreitet man zur Entfernung der Haarwurzeln, welche Operation in der gleichen Weise wie bei anderen Häuten ausgeführt wird. Die darauf folgende »Entfleischung« ist bei den Hasenhäuten wegen ihrer geringen Dicke mit grofser Vorsicht auszuführen. Sind die Häute sehr dünn, so kann man die Fleischtheile ohne Anwendung eines Werkzeuges entfernen. Dicke Häute bearbeitet man, wie in der Sämischgerberei üblich, mit dem »Schabmesser«.
Nachdem die Häute entfleischt sind, legt man sie in kaltes Wasser; dann walkt man sie mit der Hand oder noch besser auf mechanischem Wege, um sie zu erweichen und den Kalk und die anderen in den Gewebetheilen enthaltenen Substanzen zu entfernen. Wenn das Walken mit Sorgfalt ausgeführt wird, kann das Auswässern im fliefsenden Wasser, sowie das Salzen, was für dünne Häute ebenfalls nachtheilig ist, in Wegfall kommen.
Nachdem die Haut so vorbereitet ist, wird sie den eigentlichen Gerbeprocessen unterworfen, und zwar beginnt man mit dem in üblicher Weise ausgeführten »Ausringen«, um das in den Häuten enthaltene Wasser zu entfernen. Alsdann werden die Häute in derselben Weise wie in der Sämischgerberei mit OeI, und zwar mit Fischöl behandelt. Diese Operation wird jedoch im vorliegenden Falle anders ausgeführt, als sie mit anderen Häuten üblich ist. In der bisher üblichen Weise be-
wirkt man durch die Behandlung mit OeI eine vollständige Gerbung. Im vorliegenden Falle wird durch diese Behandlung nur eine vorbereitende und theilweise Gerbung bezweckt, welche gerade ausreicht, um die Gewebetheile der Häute zu öffnen. Dieses Einölen wird im Gegensatz zur Sämischgerberei gleichzeitig mit einer Walkung ausgeführt, damit das OeI die Haut gut durchdringt. Um eine Gährung zu vermeiden, darf die so vorbereitete Haut nicht der Luft ausgesetzt werden, da, wie erwähnt, im vorliegenden Falle nur eine theilweise Gerbung erzielt worden ist.
■ Hierauf folgt die »Tränkung« der Haut, welche darin besteht, dafs die letztere mit einem Brei behandelt wird, bestehend aus einer Lösung von Alaun, Kochsalz und Lederleim, welche mit Mehlbrei und Eigelb versetzt ist. Die Zusammensetzung dieser Trä'nkungsmasse ist von hoher Wichtigkeit und namentlich ist die Gegenwart von Lederleim (hergestellt aus Handschuhleder oder noch besser aus Hasenhauf) wesentlich. Als Beispiel der Zusammensetzung des Tränkungsmittels seien folgende Verhältnisse angegeben, obgleich die Zahlen, je nach der Natur der zu behandelnden Häute, wechseln können.
Zunächst stellt man eine Lösung her, bestehend aus
Wasser 4 kg,
Alaun 2 bis 4 - ,
Kochsalz . . . 0,300 bis 0,700 kg (für 100 Häute
etwa),
Lederleim. . . 0,3.-0 bis 0,500 kg.
Diese Lösung wird mit 2 bis 4 kg Weizenmehl und mit dem Gelben von 12 bis 15 Eiern gemischt und der erhaltene Brei über die in einem grofsen Trog enthaltenen Häute gegossen, die letzteren werden gut durch einander gerührt, um eine stärkere Berührung herbeizuführen, und schliefslich einige Augenblicke gewalkt. Der Lederleim hat die wichtige Rolle, die Poren der Hasenhaut zu schliefsen, die Gewebetheile zu durchsetzen bezw. auszufüllen und dadurch die Porosität zu beseitigen, welche bisher ein Hindernifs für die Verwendung der Hasenhäute bildete.
Nachdem eine solche Haut ausgewunden ist, bietet sie ein weifses, undurchsichtiges Gewebe dar. Man unterwirft dann die Haut einer zweiten Behandlung mit OeI, welche, gemeinschaftlich mit dem gleichzeitig erfolgenden Walken, dazu bestimmt ist, ein Hartwerden der Haut zu verhindern. Die Behandlung mit OeI ertheilt der Haut aufserdem eine'n vollen markigen Griff. Die zweite Behandlung mit OeI wird in ähnlicher Weise ausgeführt wie die erste, jedoch findet diese Behandlung nur auf der Narbenseite der Haut und mit einer geringen Menge OeI statt. Hierauf walkt man, bis die Häute zu trocknen anfangen, läfst sie dann während 2 bis 6 Stunden ruhig liegen und schreitet dann zur Entfernung derjenigen Oelmenge, welche trotz der Walkprocesse sich mit den Geweben nicht verbunden hat und die Haut später ranzig machen würde.
Diese Entölung wird mit einer Alkalilauge (Natron- oder Kalilauge) in der bekannten Weise ausgeführt, dann wird mittelst der hydraulischen Presse ausgequetscht, wodurch die überschüssige Alkalilauge und das überschüssige OeI ausgepreist wird. Diese Operation wird wiederholt, bis die Haut kein überflüssiges Fett mehr enthält.
Alsdann läfst man die Häute in der üblichen Weise trocknen, wobei bemerkt sein soll, dafs es vortheilhaft ist, die Häute vor dem Trocknen leicht zu stollen, d. h. auszustreichen. Nachdem die Häute trocken sind, wird das eigentliche »Stollen« bezw. Oeffnen der Häute in der üblichen Weise ausgeführt und ihnen dadurch die während des Trocknens verloren gegangene Glätte wieder ertheilt.
Nunmehr ist die Behandlung der Hasenfelle beendet und sie können für industrielle Zwecke weiter verwendet werden.
Alle übrigen bisher verwendeten Häute sind an sich dicht genug und man hat nicht nöthig, in ihre Gewebetheile fremde Substanzen einzuführen. Dagegen macht, wie oben bereits aus einander gesetzt, die aufserordentliche Porosität der Hasenhaut die Einführung einer diese Porosität aufhebenden Substanz unerläfslich und aus diesem Grunde ist die Tränkung der Haut mit einem Gemisch von Lederleim, Alaun und Kochsalz als die Grundlage des vorliegenden Gerbverfahrens anzusehen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Ein Gerbverfahren für poröse Häute, insbesondere Hasenfelle, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Häute nach den üblichen Vorbehandlungen einer Angerbung mit OeI unter gleichzeitiger Walkung, aber unter Ausschlufs einer Gährung unterwirft und darauf die Häute mit einer Nahrung, in welcher Leim nicht fehlen darf, behandelt, worauf die Häute, falls sie geschmeidig sein sollen, einer zweiten Behandlung mit OeI und einer zweiten Walkung unterworfen werden.
2. Eine Ausfuhrungsweise des im ersten Anspruch genannten Gerbverfahrens, dadurch gekennzeichnet, dafs die die Poren der Hasenhäute schliefsende Nahrung zusammengesetzt ist aus einer Lösung von Alaun, Kochsalz und Lederleim, gemischt mit Weizenmehl und Eigelb.
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