-
Verfahren zur Imprägnierung von Werkstoffen Es wurde gefunden, daß
die dispersen Systeme, welche mit Hilfe von einseitig acylierten Diaminen und deren
Ammoniumverbindungen herstellbar sind, zum Tränken verschiedenster Stoffe außerordentlich
gut geeignet sind.
-
Wenn auch bekannt ist, daß die einseitig acylierten Diamine zur Herstellung
von Emulsionen geeignet sind, so war die hohe Beständigkeit solcher Emulsionen nicht
vorauszusehen. In dieser Beziehung sind sie den Emulsionen, die man mit Hilfe von
anionaktiven Hilfsmitteln, wie hochsulfonierte Türkischrotöle oder Ester von sulfonierten
Fettkörpern mit Alkoholen, wie der Butylester der Sulforicinusölsäure, erhält, ganz
wesentlich überlegen. Die Beständigkeit der Emulsionen der vorliegenden Erfindung
übertrifft auch diejenige von Emulsionen, die hergestellt werden mit Hilfe von an
sich hochwirksamen kapillaraktiven Stoffen, wieIsopropylnaphthalinsulfonsaurem Natrium,
in Gegenwart von wasserlöslichen Kolloiden, wie Dimethylcellulose.
-
Solche Emulsionen können u. a. in der Textilindustrie zum Wasserdichtmachen,
zum Weichmachen, zur Herstellung von Schlichten und Appreten, in der Lederindustrie
zum Einfetten, Wasserdichtmachen oder noch Weichmachen des Leders, zum Tränken oder
Anstreichen von Holz oder anderen Stoffen usw. verwendet werden. Besonders wertvolle
Wirkungen werden erzielt, wenn in Gegenwart von Seifen bzw. seifenartigen Stoffen
gearbeitet wird.
-
Die Herstellung und Verwendung solcher Emulsionen sind in den folgenden
Beispielen erläutert.
-
Beispiel i goo Teile Paraffin werden geschmolzen und q.o Teile Oleylaminoäthyldiäthylbenzylammoniumchlorid
eingerührt. Zu dieser Mischung läßt man nun bei einer über dem Schmelzpunkt des
Paraffins liegenden Temperatur unter gutem Rühren eine Lösung von 95 Teilen Olsäure
und 12,8 Teilen Nätriumhydroxyd in 85o Teile Wasser zufließen. Die entstehende
Emulsion rührt man bis zum Erkalten. Es entsteht eine dicke Flüssigkeit, die sich
in Wasser zu einer hochkolloidalen Paraffinsuspension löst.
-
Gegebenenfalls kann das Paraffin ganz oder teilweise durch andere
ähnliche Körper oder durch Öle, wie Paraffinöl oder Mineralöl, ersetzt werden.
-
Baumwollsatin wird nun wie folgt getränkt: Man foulardiert in einer
Lösung von 2 kg der nach den Angaben des ersten Absatzes
dieses
Beispiels hergestellten Emulsion in ioo 1 Wasser von gewöhnlicher Temperatur, trocknet
auf dein Spannrahmen, feuchtet an und kalandert unter Druck. Der so appretierte
Stoff ist durch seinen schönen Gialtz ausgezeichnet.
-
Beispiel 2 ,. 3oo Teile Wasser «-erden mit einer wässerigen Lösung
von 5 Teilen der quaternären Ammoniumverbindung, die durch Umsetzung von Ricinusöl
mit asymmetrischem Diäthylätliylendiamin und itacltlierigerPeralkyliertutg mit Dimethylsulfat
erhalten wird, versetzt. Unter ständigem Rühren läßt man dann 8o Gewichtsteile Olein
einlaufen, bis dieses eine gleichmäßige Emulsion bildet. Diese Emulsion zeichnet
sich durch eine hervorragende Beständigkeit aus. Sie ist insbesondere wesentlich
beständiger als eine Emulsion, zu deren Herstellung als Emulgator eine Mischung
aus 2,5 Teilen Dimethylcellulose und 2,5 Teilen isopropylnaphthalinsulfonsaurem
Natrium verwendet worden ist. Beispiel 3 Man stellt eine Lösung her von 9 kg löslicher
Stärke, 5 kg .Sirup, 3 kg der nach den Angaben des ersten Absatzes des Beispiels
i hergestellten Emulsion und i kg Seife in ioo 1 Wasser.
-
Dieser Appret dient zum Tränken von Matratzenstoff, welcher sich dann
durch einen festen, leinenähnlichen Griff auszeichnet. In diesem Beispiel sowie
auch im Beispiel i kann die Emulsion des ersten Absatzes des Beispiels i teilweise
durch die im zweiten Absatz des Beispiels i erwähnten Emulsionen ersetzt werden.
-
Beispiel q.
-
ioo Teile Oleyldiäthyläthylendiaminochlorhydrat werden in iooo Teilen
Wasser gelöst. Dazu werden 2,5 Teile Natriumhydroxyd in etwas Wasser gelöst
und dann iooo Teile Olivenöl unter kräftigem Rühren zugefügt. Man erhält eine stabile,
milchartige Emulsion.
-
Kunstseide wird nun wie folgt appretiert: Man gibt 3 kg der nach vorstehenden
Angaben hergestellten Emulsion in ioo 1 Wasser und tränkt in dieser Lösung ein-
bis zweimal, worauf geschleudert und getrocknet wird. Die Kunstseide zeichnet sich
durch einen feinen Griff aus.
-
Beispiel 5 Regenmantelstoff wird mit folgender Lösung im Einbadverfahren
wasserdicht getränkt: ioo 1 Wasser werden mit einer Lösung von Zoo g Marseiller
Seife versetzt und unter gutem Umrühren 5oo.g der Emulsion, welche nach den Angaben
des ersten Absatzes des Beispiels i erhalten wird, zugemischt. Hierauf setzt man
3 1 essigsaure Tonerde von j 6° Be unter starkem Rühren zu, worauf mit der Imprägnierung
begonnen werden kann. Diese letztere Arbeit wird am besten auf der #Ootzmaschine
durchgeführt und die Ware, -ohne zu waschen, dem Trockenprozeß untertvorfen. Die
Wasserdichtigkeit des auf diese Weise getränkten Stoffes ist besser als nach dem
üblichen Zweibadverfahren mit Seife und essigsaurer Tonerde.
-
Beispiel 6 Zum Schlichten von Kunstseide verkleistert man ,4oo g Kartoffelstärke
mit 50 1 Wasser, setzt 5o 1 kaltes Wasser zu sowie 300 g der nach den Angaben
des ersten Absatzes des Beispiels i hergestellten Emulsion.
-
Die Kunstseide wird, wie üblich, mit der Schlichtmasse getränkt, geschleudert
und getrocknet. Die auf diese Weise geschlichtete Kunstseide zeichnet sich durch
ihre glatte Oberfläche aus, was für die spätere Verarbeitung in der Weberei oder
Wirkerei von großem Vorteil ist. Beispiel 7 5o Teile Salicylat des Oleyldiäthyläthylendiamins
werden mit 95o Teilen Bleiarseniat innig verrieben. Man erhält so ein Pulver, das
sich in Wasser kolloidal löst.
-
Holz wird mit einer nach vorstehenden Angaben erhaltenen kolloidalen
Bleiarseniatlösung mit oder ohne Anwendung von Vakuum, Druck oder Erwärmung getränkt.
Nach dem Trocknen ist das Holz vor Fäulnis und Tierfraß geschützt. Beispiel 8 Viscosegarn
wird in einem Bade behandelt, das im Liter 5 g Walkerde und 0,5 g des Acetates
des Oleyldiäthyläthylendiamins enthält. Durch diese Behandlung wird der glasige
Glanz der Kunstseide angenehm gedämpft.
-
Beispiel 9 Zu einem etwa 30° warmen Mattierungsbade gibt man in Form
von konzentrierten Lösungen nacheinander und berechnet auf das Gewicht der zu mattierenden
Ware 5 °/o Natriumsulfat, o,25 °/o Seife, 0,5 % des Trimethylammoniumsulfomethylates
des Monostearoyl-p-phenylendiamins und 3% Bariumchlorid. Das Bad enthält Bariumsulfat
in sehr hochdispergierter Form, welches sich vorzüglich zum einbadigen Tränken bzw.
Mattieren eignet.
-
Beispiel io Zum wasserabstoßenden Tränken von Kunstseidestoffen verwendet
man ein Bad, das im Liter 5 g einer Mischung von 98 Teilen Marseiller Seife und
2 Teilen des quaternären Additionsproduktes von Dirnethylsulfat an
Monooleoyldiäthyläthylendiamin
und 2o ccm einer Aluminiumacetatlösung von 6° Be enthält. Die quaternäre Ammoniumverbindung
verhindert das Ausfallen der Aluminiumseife. Beispiel ii Dem mit der notwendigen
Menge Direktfarbstoff versehenen Färbebad für Kunstseidegarn setzt man o,5111'0
einer Emulsion zu, welche aus einer Mischung aus i Teil des Trimethylammoniumsulfomethylates
des Monostearoyl-p-phenylendiamins und 2 Teilen Marseiller Seife besteht. Man färbt,
wie üblich, unter Glaubersalzzusatz, spült und trocknet. Während zur Erzielung einer
Weichrnachungswirkung mit Sefezusatz zum Färbebade nach dem Färben nicht gespült
werden darf, erhält man unter Verwendung obigen Mittels auch nach dem Spülen einen
Stoff, der einen weichen, fließenden Griff aufweist.