DE1594954B1 - Mittel und Verfahren zum Knitterfestmachen von Textilien - Google Patents
Mittel und Verfahren zum Knitterfestmachen von TextilienInfo
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Description
1 2
Textilien aus Cellulose- oder Regeneratcellulosefa- begrenzten, genau zu dosierenden Flottenmenge besern
werden seit langem durch Behandlung mit wässe- handelt, was besondere Vorrichtungen erfordert,
rigen Lösungen von Aminoplastvorkondensaten der Nach der französischen Patentschrift 837 027 schließverschiedensten
Art oder von anderen Kunstharze bil- lieh ist es bekannt, faserige Materialien knitterfest und
denden Verbindungen gemeinsam mit sauren oder Säure 5 wasserabweisend auszurüsten, indem diese entweder
bildenden Härtungsmitteln und anschließende Trock- einbadig mit wässerigen, lösungsmittelfreien Emulsionung
und eventuelle Nacherhitzung knitter-, schrumpf- nen der Methylolverbindungen höherer Carbonsäure-
und quellfest gemacht. amide, Emulgatoren für diese Methylolverbindungen Ein solches Verfahren ist z. B. in der USA.-Patent- und unter anderem Aminoplastharzen in üblicher
schrift 2 755 198 beschrieben. Nach dieser Patent- io Weise behandelt werden oder zweibadig zuerst das
schrift werden wässerige Lösungen von Methylol- Fettsäuremethylolamid in organischer Lösung und animidazolidon-2,
wasserlösliche Copolymere aus Vinyl- schließend das Aminoplastharz in wässeriger Lösung
oder Vinylidenmonomeren einerseits und ungesättig- auf das Gewebe aufgebracht wird. Die bei der einbaditen
Dicarbonsäuren andererseits und wasserlösliche gen Behandlung eingesetzten Emulgatoren dienen zur
Polyhydroxyverbindungen zur Knitterfreiausrüstung 15 Emulgierung der Fettsäuremethylolamide. Auch dieeingesetzt.
Als Katalysatoren für das Aminoplastharz ses bekannte Verfahren bringt nur eine mäßige Verwerden
die bekannten Verbindungen verwendet. Die besserung der Trockenknitterfestigkeit, zeigt daneben
Nachteile dieses in wässerigem Medium arbeitenden ein ungenügendes Wasserrückhaltevermögen, und auch
Verfahrens liegen vor allem darin, daß nur eine geringe der Griff der ausgerüsteten Ware ist nicht befriedigend.
Verbesserung der Trockenknitterfestigkeit erhalten 20 Im einzelnen sind die Nachteile dieses Verfahrens dem
wird, der Quellwert, also das Wasserrückhaltevermö- Beispiel 6 zu entnehmen.
gen ungenügend ist und außerdem das ausgerüstete Ge- Es wurde nun gefunden, daß wasserlösliche Kunstwebe
einen harten Griff aufweist. Im einzelnen sind die harzvorkondensate, und zwar Methylolverbindungen
Nachteile dieses bekannten Verfahrens dem Beispiel 6 Aminoplast bildender Stoffe auch in mit Wasser nicht
zu entnehmen. 25 mischbaren Lösungsmitteln, und zwar chlorierten Es ist auch bekannt, solche Ausrüstungen mit Flot- Kohlenwasserstoffen, wie Perchloräthylen oder Tetraten
vorzunehmen, welche Wasser und ein mit Wasser chlorkohlenstoff, in Verbindung mit üblichen Härmischbares
organisches Lösungsmittel enthalten. tungskatalysatoren, besonders aus der Gruppe der was-So
werden Textilien nach der USA.-Patentschrift serlöslichen Salze starker Säuren mit zweiwertigen Me-3
043 719 mit Flotten behandelt, welche neben einem 30 tallen oder Aminen zum Knitterfestmachen benutzt
mit der Faser reagierenden Vorkondensat und einem werden können.
Katalysator eine kleine Menge Wasser und eine große Dafür geeignete Mittel bestehen aus etwa 25 bis
Menge Lösungsmittel aus der Gruppe von Aceton oder 60 Gewichtsprozent einer wasserlöslichen, unveräther-Methyläthyketon
enthalten. Dieses Verfahren hat den ten N-Methylolverbindung eines Aminoplastbildners,
Nachteil der Flüchtigkeit und Brennbarkeit solcher 35 deren 30-bis 75gewichtsprozentige wäßrige Lösung bei
Lösungsmittel. gewöhnlicher Temperatur flüssig ist, etwa 25 bis 65 GeWenn die Flotte größere Wassermengen enthält, wie wichtsprozent Wasser, etwa 10 bis 35 Gewichtsprozent
z. B. nach der britischen Patentschrift 971 047, tritt nichtionogenem Emulgator auf Basis von äthoxylierten
eine erhebliche Faserquellung auf, und auch die son- Fettsäureamiden, in denen ein Amidowasserstoffatom
stigen Erscheinungen entsprechen einem Arbeiten in 40 durch eine niedrige Alkyl- oder Oxyalkylgruppe ersetzt
wässerigem Medium. sein kann, die Fettsäure mindestens 10 Kohlenstoff atome Die französische Patentschrift 1174 859 beschreibt enthält und etwa 3 bis 12, insbesondere 5 bis 8 Glykoldas
Knitterfestmachen von Textilien durch Behänd- äthergruppen vorhanden sind, und etwa 0 bis 35 Gelung
mit wässerigen Lösungen von Aminoplast bilden- wichtsprozent des chlorierten Kohlenwasserstoffes.
den Verbindungen und Härtungsmitteln, denen 6 bis 45 Pasten und pulverförmige Vorkondensate sind un-17
% eines in Wasser nicht oder wenig löslichen orga- geeignet, es sei denn, ein pulverförmiges würde in 30-nischen
Lösungsmittels zugesetzt sind. Es liegt eine bis T5°/0igeT wässeriger Lösung flüssig sein und in
zweiphasige Mischung vor, wobei das Lösungsmittel dieser Form in das konzentrierte Gemisch eingearbeidas
Durchdringen von festen Geweben mit der wässe- tet werden.
rigen Flotte erleichtern soll. Grundsätzlich dasselbe ist 50 Besonders geeignet sind Methylolverbindungen der cy-
schon im Beispiel 13 der britischen Patentschrift clischenAlkylenharnstoffe mit 5-bis 6gliedrigen Ringen.
537 971 beschrieben. Es handelt sich bei diesen Ver- Die Verätherungsprodukte der N-Methylolverbin-
fahren im Prinzip auch um Behandlungen mit wässeri- düngen sind für die erfindungsgemäßen Mittel ungeeig-
gen Flotten, wobei die Fasern in gequollenen Zustand net, auch wenn sie die angegebene flüssige Konsistenz
übergehen, und die als gesonderte Phase benutzte or- 55 aufweisen.
ganische Flüssigkeit kann zu Ungleichmäßigkeiten in Als Emulgatoren sind die Äthoxylierungsprodukte
der Ausrüstung führen. von Amiden oder Alkanolamiden von Fettsäuren mit Nach der österreichischen Patentschrift 242 096 mindestens 10 Kohlenstoffatomen, die 3 bis 12, vorwerden
Textilien schließlich dadurch knitterfest ge- zugsweise 5 bis 8 Glykoläthergruppen tragen, geeignet,
macht, daß man vernetzend wirkende Kunstharzvor- 60 Da mit steigendem Schmelzpunkt der Verbindungen
kondensate mit einer zur Erreichung eines Wasser- ihre organische Löslichkeit verringert wird, sind bei
gehaltes von 3 bis 10 % des Warengewichtes erf order- Derivaten von Fettsäuren mit etwa 18 Kohlenstofflichen
Wassermenge und gleichzeitig einen sauren oder atomen die von ungesättigten brauchbarer. Ebenso
alkalischen Vernetzungskatalysator in nichtwässeriger vermindert die Einführung einer niedrigen Alkylgruppe,
Lösung oder in Emulsion in einem indifferenten orga- 65 z. B. in das Palmitinsäureamid, dessen Schmelzpunkt
nischen Lösungsmittel auf die Ware aufbringt. Bei beträchtlich, so daß das Äthoxylierungsprodukt des
diesem Verfahren wird also die Ware nicht in üblicher Palmitinsäuremonoäthylamids geeigneter als das des
Weise mit einer Flotte getränkt, sondern nur mit einer nicht N-alkylierten Amides ist.
Die erfindungsgemäßen Mittel werden in einem neuen Verfahren zum Knitterfestmachen von Textilien, die
Cellulose- und bzw. oder Regeneratcellulosef asern enthalten, verwendet, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man diese Textilien mit klaren bis opaleszenten Lösungen bzw. feindispersen beständigen Wasser-in-Öl-Emulsionen,
bestehend aus den erfindungsgemäßen Mitteln einer wäßrigen Lösung eines Härtungskatalysators
und chlorierten Kohlenwasserstoffen, in der Weise, daß die Behandlungsflotten mindestens 55%, «
vorzugsweise 75 bis 90 %> des genannten Lösungsmittels
enthalten, in üblicher Weise tränkt, trocknet und gegebenenfalls auf höhere Temperatur nacherhitzt.
Die für das neuartige Verfahren brauchbaren Härtungskatalysatoren gehören zu den bekannten, bei der
Knitterfestausrüstung in wässerigen Flotten gebräuchlichen, müssen aber in den chlorierten Kohlenwasserstoffen
emulgierbar sein und dürfen die Bildung der Wasser-Öl-Emulsionen nicht stören. Als besonders
brauchbar haben sich 20- bis 60%ige wässerige Lösungen von Zinkchlorid oder Zinknitrat sowie das
2-Amino-2-methyl-propanolhydrochlorid erwiesen.
Das erfindungsgemäße Mittel läßt sich also nach Zugabe des Härtungsmittels bzw. seiner konzentrierten,
wässerigen Lösung mit den genannten wasserunlöslichen Lösungsmitteln zu klaren bis opaleszenten
Lösungen oder feindispersen beständigen Wasser-Öl-Emulsionen verdünnen, welche dann als Behandlungsflotten
dienen. Diese enthalten mindestens 55 %. vorwiegend 75 bis 90% des genannten Lösungsmittels.
Auch der näheste Stand der Technik, wie er sich vor allem aus den USA.-Patentschriften 2 755198 und
3 043 719 und der französischen Patentschrift 837 027 ergibt, konnte weder das erfindungsgemäße Mittel
noch das beanspruchte Verfahren nahelegen. In der USA.-Patentschrift 2 755198 wird die Knitterfreiausrüstung
aus wässeriger Lösung beschrieben, und diesem Verfahren konnte deshalb auf keinen Fall die
Lehre entnommen werden, die erfindungsgemäß eingesetzten Emulgatoren, die allein die Herstellung der
zur Knitterfreiausrüstung eingesetzten Wasser-in-Öl-Emulsionen ermöglichen, zu verwenden. Auch aus der
USA.-Patentschrift 3 043 719, nach der niedrige, aliphatische
Ketone und nur sehr geringe Wassermengen zur Herstellung der Ausrüstungsflotten verwendet werden,
also die Herstellung der Flotten in Abwesenheit von Emulgatoren gelingt, konnte der Durchschnittsfachmann nicht entnehmen, daß man mit Hilfe ganz
bestimmter Emulgatoren Mittel herstellen kann, die mit wasserunlöslichen Lösungsmitteln zu beständigen
Wasser-in-Öl-Emulsionen, die zur Knitterfreiausrüstung einsetzbar sind, verdünnt werden können. Die
französische Patentschrift 837 027 schließlich mußte den Fachmann davon abhalten, die erfindungsgemäßen
Mittel herzustellen. Bei der einbadigen Behändlung wird zwar mit Emulgatoren für das Fettsäuremethylolamid,
aber dabei in Abwesenheit von Lösungsmitteln gearbeitet und bei der 2badigen Behandlung
zuerst das Fettsäuremethylolamid in einem organischen Lösungsmittel und anschließend das Aminoplastharz
in wässeriger Lösung aufgebracht. Damit aber wird der Durchschnittsfachmann nach dieser Literaturstelle
davon abgehalten, sowohl Kunstharz als auch Lösungsmittel gemeinsam in einem Bad anzuwenden.
Gerade diese gemeinsame Anwendung aber bringt überraschende technische Vorteile, wie sie unter anderem
im Beispiel 6 festgehalten sind.
Textilien, welche mit solchen Flotten getränkt, von der überschüssigen Flotte befreit und getrocknet sowie
zweckmäßig auf Temperaturen von 110 bis 170°C nacherbitzt werden, ergeben ausgezeichnete Knitterfesteffekte,
welche höher als die mit wässerigen Flotten gleicher Kunstharz- und Katalysatorkonzentration
— jedoch selbstverständlich ohne Emulgator — und unter denselben Ausrüstungsbedingungen erhältlichen
sind.
Dieses Verfahren bietet weiter den Vorteil der Energieeinsparung
bei der Trocknung und die Möglichkeit, auch sehr empfindliche Gewebe, welche bei der Tränkung
mit wässerigen Flotten Glanz oder Form verlieren würden, auszurüsten.
Außer dem erfindungsgemäßen Mittel und den Katalysatoren können auch geeignete Weichmachungs-,
Füllmittel oder Mittel zum wasser- oder ölabweisenden Imprägnieren mitverwendet werden.
Das beanspruchte Verfahren ist zur Behandlung von Textilmaterialien jeder Art aus Cellulose- und bzw.
oder Regeneratcellulosefasern sowie auch deren Mischungen mit Wolle, Seide, Acetatreyon sowie sämtlichen
vollsynthetischen Fasern geeignet.
Die für die Behandlung von Textilien mit nichtwässerigen Flotten brauchbaren maschinellen Vorrichtungen,
welche mit Rückgewinnungsanlagen für die organischen Lösungsmittel versehen oder mit solchen
kombiniert sind, können benutzt werden. Auch die in der sogenannten chemischen Reinigung verwendeten
Maschinen sind brauchbar.
1000 g einer klaren, wässerigen 50%igen Lösung von Dimethylolpropylenharnstoff werden gleichmäßig
mit 350 g eines etwa 100%igen Emulgators auf Basis von Ölsäuremonoäthanolamid, das mit sieben Glykolätherresten
äthoxyliert ist, vermischt. Vor dem Ansetzen der Ausrüstungsflotte werden 140 ecm einer
50°/0igen wässerigen Lösung von Zinkchlorid, die mit Salzsäure auf pH 1,5 eingestellt ist, eingerührt und
durch Zugabe von etwa 8,5 Liter Perchloräthylen auf 10 Liter Flotte aufgefüllt. Diese stellt eine sehr feinteilige,
stabile Emulsion dar.
Ein weißer, mercerisierter Baumwollpopelin mit einem qm-Gewicht von 128 g kann mit dieser Flotte
auf einer geeigneten Maschine durch Tränken, Abquetschen der überschüssigen Flotte, Trocknen im
breiten Zustand und Kondensieren bei einer Temperatur von 150° C während 4 Minuten behandelt werden
und zeigt eine ausgezeichnete Entknitterung in trockenem und eine gute in nassem Zustand bei relativ guter
Erhaltung der Reißfestigkeit.
Aus nachstehender Tabelle ist zu entnehmen, daß bei einer Ausrüstung auf herkömmliche Weise in wässerigem
Medium unter Anwendung des gleichen Vernetzungsmittels in der gleichen Konzentration und gleichem
Katalysator wesentlich weniger gute Ergebnisse Zustandekommen.
Trocken knitter winkel |
Naß knitter winkel |
Reiß- festig- keits- verlust |
|
Erfindungsgemäße Flotte |
125° 110° |
118° 122° |
31% 36% |
Entsprechende wäßrige Flotte (ohne Emulgator) |
Es wird eine homogene Mischung aus 1000 g einer flüssigen, wäßrigen 43%igen Dimethylol-dihydroxyäthylenharnstofflösung
und 200 g des im Beispiel 1 beschriebenen Emulgators hergestellt. Dieses Produkt
wird zur Herstellung der Ausrüstungsflotte mit 160 g einer 50%igen wäßrigen Zinknitratlösung, die mit
Salzsäure auf pH 1,0 eingestellt ist, versetzt und durch Zugabe von etwa 8,7 Liter Perchloräthylen auf 10 Liter
aufgefüllt, wobei eine stabile, opaleszente Flotte entsteht.
Wird ein feinfädiger Baumwollsatin mit dieser Flotte
foulardiert, getrocknet und bei 145° C während 5 Minuten kondensiert, so erhält er hervorragende Trockenknitterfestigkeit
mit weichem Griff, und sein Glanzwird im Gegensatz zu einer entsprechenden Ausrüstung mit
einer wässerigen Flotte nicht beeinträchtigt.
2 kg einer 43°/oigen wässerigen Dimethylol-5-hydroxypropylenharnstofflösung
und 400 g Ölsäuremonomethylamid, das mit 10 Glykoläthergruppen äthoxyliert ist, sowie 160 ecm Tetrachlorkohlenstoff
werden miteinander zu einer homogenen Lösung vermischt.
Durch Zugabe von 150 g einer 40°/0igen wässerigen
Lösung von 2-Methyl-2-amino-propanolhydrochlorid und etwa 7,5 Liter Tetrachlorkohlenstoff läßt sich eine
gleichmäßige Ausrüstungsflotte herstellen, mit der man einen empfindlichen Batist aus 50% Viskosezellwolle
und 5O°/o Polyesterfaser derart ausrüsten kann, daß er hinsichtlich des Knitterfesteffektes sowie des gesamten
Aussehens einem gleichen Batist überlegen ist, der mit dem gleichen Vernetzungsmittel und Katalysator
in wässeriger Flotte behandelt worden ist.
35
1000 g einer 30%igeri wässerigen Lösung eines
gleichteiligen Gemisches von Mono- und Dimethyloläthylenharnstoff werden mit 400 g äthoxyliertem Kokosfettsäurepropanolamid,
das vier Äthoxygruppen enthält, vermischt. Dieser Lösung kann man 150 g einer 40%igen wässerigen Magnesiumnitratlösung zugeben
und das Ganze durch Einrühren in Perchloräthylen auf 10 Liter verdünnen, so daß eine kolloidale
Lösung entsteht, die zur Knitterfreiausrüstung geeignet ist.
Ein ähnlich brauchbares Mittel erhält man durch Vermischen einer 70%igen wässerigen Lösung von
Dimethylol-dihydroxyäthylenharnstoff mit 300 g äthoxyliertem Stearinsäuremonoäthylamid, welches
etwa sieben Äthoxygruppen enthält. Es kann mit Monoäthanolaminhydrochlorid als Härtungsmittel in
einem Chlorkohlenwasserstoff-Lösungsmittel angewandtwerden.
_ . . , c Beispiel 6
Um den technischen Fortschritt der vorliegenden Patentanmeldung gegenüber dem Stande der Technik,
wie er sich aus der USA.-Patentschrift 2 755 198 und der französischen Patentschrift 837 037 ergibt, nachzuweisen,
hat die Patentinhaberin folgende Vergleichsversuche durchgeführt, wobei ein weißer mercerisierter
Baumwollpopeline (qm-Gewicht 122 g) in nachstehend angegebener Weise behandelt wird:
1. Erfindungsgemäß wird eine beständige Wasser-in-Öl-Emulsion
hergestellt, indem zuerst 1000 g einer klaren wässerigen 50°/0igen Dimethylol-5-hydroxypropylenharnstofflösung
und 350 g des im Beispiel 1 näher beschriebenen Emulgators vermischt werden. Das so erhaltene Mittel wird dann
mit 140 g einer 40%igen wässerigen Lösung von 2-Amino-2-methyl-propanolhydrochlorid versetzt
und danach unter kräftigem Rühren durch Zugabe von 8,5 Liter Perchloräthylen zur fertigen Emulsion
verdünnt. Mit dieser Flotte wird der Baumwollpopeline entsprechend den Angaben im Beispiel
1 ausgerüstet.
2. Der gleiche Baumwollpopeline wird nach Beispiel (bis Zeile 74) der USA.-Patentschrift
2 755 198 behandelt.
3. In einer weiteren Vergleichsausrüstung wird entsprechend 2 gearbeitet, wobei jedoch das wasserlösliche
Copolymerisat weggelassen wird und nur 5 % des Aminoplastharzes zum Einsatz gelangen.
4. In einer weiteren Vergleichsausrüstung wird entsprechend Beispiel 1 der französischen Patentschrift
837 027 gearbeitet.
5. Schließlich wird der gleiche Baumwollpopeline entsprechend Beispiel 2 der französischen Patentschrift
837 027 behandelt, wobei jedoch 100 g/l Dimethylolharnstoff an Stelle des Formaldehyds
eingesetzt werden.
Die Ergebnisse der Ausrüstungen sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Ausrüstung
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Erfin | Erfin- | Stand | Stand | Stand |
dungs | dungs- | der | der | der |
gemäß | gemäß | Technik | Technik | Technik |
Unbehandelt
Trockenknitterwinkel nach DIN 53890 (Durchschnitt
von Kette und Schuß)
Wie vorher, nach drei 90°C-Maschinenwäschen mit
2 g/l Waschmittel
Naßknitterwinkel nach GÜTV (Durchschnitt von
Kette und Schuß)
Wie vorher, nach drei 90° C-Maschinenwäschen mit
2 g/l Waschmittel
Reißfestigkeit nach »S c h ο ρ ρ e r« in kg
Kette
Schuß
Quellwert nach DIN 53814 in %
Griff
140° | 89° | 80° | 90° | 106° |
132° | 77° | 70° | 75° | 78° |
128° | 117° | 120° | 127° | 119° |
130° | 113° | 124° | 120° | 121° |
58,0 | 62,5 | 58,0 | 56,5 | 59,5 |
34,5 | 40,0 | 35,0 | 32,5 | 34,5 |
37,5 | 23,5 | 30,5 | 31,0 | 30,0 |
ange | hart | mäßig | hart | mäßig |
nehm | hart | hart | ||
weich |
57" 45° 94° 94°
72,5 46,5 44,5
Die gesamten Ergebnisse machen den technischen Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens deutlich,
wobei insbesondere die wesentlich besseren Trockenknitterwinkel und der stark verbesserte Quellwert,
was einer Verbesserung des Tragekomforts gleichkommt, sowie der wesentlich günstigere Griffausfall
des behandelten Gewebes auffallen.
Claims (4)
1. Mittel zum Knitterfestmachen von Textilien, die Cellulose- und bzw. oder Regeneratcellulosefasern
enthalten, zur Anwendung in organischen Lösungsmitteln, bestehend aus etwa 25 bis 60 Gewichtsprozent
einer wasserlöslichen, unverätherten N-Methylolverbindung eines Aminoplastbildners,
deren 30- bis 75gewichtsprozentige wässerige Lösung bei gewöhnlicher Temperatur flüssig ist, etwa
25 bis 65 Gewichtsprozent Wasser, etwa 10 bis 35 Gewichtsprozent nichtionogenem Emulgator
auf Basis von äthoxylierten Fettsäureamiden, in denen ein Amidowasserstoffatom durch eine niedrige
Alkyl- oder Oxyalkylgruppe ersetzt sein kann, die Fettsäure mindestens 10 Kohlenstoffatome enthält
und etwa 3 bis 12, insbesondere 5 bis 8 Glykoläthergruppen vorhanden sind, und etwa 0 bis
35 Gewichtsprozent des chlorierten Kohlenwasserstoffes.
2. Mittel nach Anspruch 1, wobei die N-Methylolverbindung des Aminoplastbildners von cyclischen
Alkylenharnstoff en mit 5- bis 6gliedrigen Ringen abgeleitet ist.
3. Verfahren zum Knitterfestmachen von Textilien, die Cellulose- und bzw. oder Regeneratcellulosefasern
enthalten, mit N-Methylolverbindungen eines Aminoplastbildners in organischen Lösungsmitteln,
unter Zusatz eines sauren oder Säure bildenden Katalysators und Netzmittels, dadurch gekennzeichnet,
daß man diese Textilien mit klaren bis opaleszenten Lösungen bzw. feindispersen beständigen
Wasser-in-Öl-Emulsionen, bestehend aus Mittel nach Anspruch 1 und 2, einer wässerigen
Lösung eines Härtungskatalysators und chlorierten Kohlenwasserstoffen, in der Weise, daß die Behandlungsflotten
mindestens 55%, vorzugsweise 75 bis 90%, des genannten Lösungsmittels enthalten, in
üblicher Weise tränkt, trocknet und gegebenenfalls auf höhere Temperatur von 110 bis 1700C nacherhitzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Härtungskatalysatoren Zinkchlorid,
Zinknitrat oder 2-Amino-2-methyl-propanolhydrochlorid
verwendet werden.
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