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Verfahren zum Verbessern der Gebrauchseigenschaften von Filzen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbessern der Gebrauchseigenschaften von Filzen, insbesondere Papiermaschinenfilzen, Filtertüchern u. dgl. und bezweckt, den Filzen eine verbesserte.
Nassfestigkeit, Benetzungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen chemische und bakterielle Einwirkungen zu verleihen.
Filze für die Papier-und Pappenfabrikation bestehen überwiegend aus Wolle, da dieses Material allein. das notwendige Filzvermögen und Saugfähigkeit besitzt. Ein Nachteil der Wolle ist jedoch ihre mangel- hafte Nassfestigkeit und ihre geringe Formbeständigkeit, weshalb das Bedürfnis besteht, diese Eigenschaften zu verbessern, ohne jedoch die vorteilhaften Eigenschaften, wie z. B. Saugfähigkeit, herabzusetzen. Bisher unter Zuhilfenahme von Kunstharzen, Silikonen, Gummilösungen u. dgl.., durchgeführte Imprägnierun- gen haben sich nicht zufriedenstellend bewährt, weil damit nur Teilerfolge erreichbar waren und die Gebrauchsdauer der Filze nicht wesentlich erhöht werden konnte.
Es wurde schon erkannt, dass die Lebensdauer von papiermaschinenfilzen u. dgl. verlängert und ihre Porosität gegenüber Wasser und Dampf erhöht werden kann, wenn man die einzelnen Fasern des Gewebes mit einem Überzug versieht, der aus unlöslichen Metallseifen, u. zw. Seifen des Aluminiums, Eisens, Kalziums, Magnesiums, Bleis, Zinks, und aus Wachs besteht ; es wurde demgemäss vorgeschlagen. Solchs hydrophobierende Überzüge durch Imprägnieren des Filzes mit einer aus Metallseifen und Wachs bestehenden Emulsion herzustellen.
Die vorliegende Erfindung stellt nun eine Weiterentwicklung des auf dem Prinzip der Verwendung von hydrophob machenden Stoffen beruhenden bekannten Verfahrens dar und basiert auf der Erkenntnis, dass verbesserte Ergebnisse erzielt werden können, wenn man die Imprägnierung durch Auswahl bestimmter an sich alsHydrophobierungsmittel bekannter Stoffe und durch Anwendung besonderer Verfahrensmassnahmen so durchführt, dass keine wirkliche Hydrophobierung, sondern nur eine Vorstufe erreicht wird, in der ein Maximum der Saugfähigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Festigkeit und des Formänderungswiderstandes erzielt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Filze in trockenem Zustand in ein auf 50 - 600 C erwärmtes Imprägnierungsbad, welches in Form einer Emulsion Wachs und bzw. oder Vaselin, ein Aluminium- oder Zirkonsalz und einen faseraffinen Emulgator enthält und einen PH-Wert von etwa 5 aufweist, eingebracht und nach Entfernen der überschüssigen Imprägnierungsflüssigkeit bei 70 - 800 C nachbehandelt und getrocknet werden.
Das Bad kanm. zweckmässig 10 - 15 % an wachs-oder fettartigen Bestandteilen - bezogen au, f das Warengewicht - in Form einer Emulsion, Suspension oder Lösung enthalten ; die Behandlungsdauer der Filze im Bad kann 30 - 45 Minuten betragen. Als Zirkonsalz wird Zirkonoxyd, als Aluminiumsalz Aluminiumsulfat bevorzugt. Faseraffine Emulgatoren, die erfindungsgemäss in Betracht kommen, sind Natriumsalze von Naphthalinsulfosäuren, Sulfonate von gerad- oder verzweigtkettigen aliphatischen Kohlenwasserstoffen, nichtionogene polyäthylenoxydhältige Stoffe u. dgl. In manchen Fällen hat sich auch ein Zusatz von Leim als Stabilisator der Imprägnierungsflotte bewährt.
Die gekennzeichneten Massnahmen des erfindungsgemässen Verfahrens wirken im Hinblick auf die angestrebte Verbesserung der Gebrauchseigenschaften der Filze in vorteilhafter Weise zusammen : durch das Einbringen der Filze in trockenem Zustand in das Behandlungsbad wird eine schnelle undgleichmässi-' ge Durchdringung gewährleistet ; durch die Mitverwendung der faseraffirlenemulgatorenweidenhydrophile Gruppen an den Fasern fixiert, die die Benetzungsfähigkeit und Saugfähigkeit der behandelten Filze we-
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türliche Struktur der Wollfasern erhalten und Schädigungen vermieden und die Nassfestigkeit verbessert.
Das Verfahren wird durch das folgende Ausführungsbeispiel näher erläutert :
Für einen Papiermaschinenfilz mit 5 mm Dicke wird ein Imprägnierungsbad mit folgenden Bestandteilen vorbereitet :
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<tb>
<tb> 20 <SEP> Teile <SEP> Paraffin
<tb> 2"Stearin
<tb> 8 <SEP> " <SEP> Zirkonoxyd <SEP>
<tb> 0, <SEP> 5" <SEP> Na-Naphthalinsulfonat <SEP>
<tb> Rest <SEP> Wasser.
<tb>
Von dieser Emulsion werden 15 %, bezogen auf das Warengewicht, auf ein Flottenverhältnis von 1 : 5 verdünnt, auf 50 C erwärmt und der Filz in trockenem Zustand eingebracht. Das Bad weist einen pH-Wert von etwa 5 auf.
Nach 30 Minuten ist der Filz vollständig durchtränkt, hat die Wachsemulsion absorbiert und das Bad wasserklar ausgezogen. Dann wird der Filz zentrifugiert und bei 800 C getrocknet. Die Wasserdurchlässigkeit und Saugfähigkeit der Filze hat durch die Behandlung bei gleichzeitiger Steigerung der Festigkeit und der Widerstandsfähigkeit auf ein Mehrfaches zugenommen.