DE140176C - - Google Patents

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DE140176C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C1/00Photosensitive materials
    • G03C1/64Compositions containing iron compounds as photosensitive substances

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
- M 140176 KLASSE 576.
Lichtpauspapiere, zu deren Herstellung Eisensalze benutzt werden, verderben nach längerem Lagern in präpariertem Zustande leicht, werden brüchig und mürbe, so daß sie schließlich freiwillig zerfallen. Dieser Fehler wird verursacht durch die Einwirkung der Eisensalze auf die Papierfaser. Die Anbringung von wasserdurchlässigen Schutzschichten aus Stärke (Arrowroot), Glukose, Gelatine, mit oder ohne Zusatz von Baryt und Härtemitteln, wie bereits früher (siehe George E. Brown, Ferric and heliographic processes, London 1900, S. 110 bis 112, und E der, Handbuch der Photographie, IV. Teil, S. 97 bis 104) empfohlen wurde, vermag wohl das augenblickliche Eindringen der lichtempfindlichen Mischung und ein Einsinken der Bilder zu verhindern. Bei längerem Lagern jedoch wirken trotzdem die Eisensälze auf die Papierfaser ein, indem sie es brüchig machen, wodurch die geringe Haltbarkeit des negativen Lichtpauspapiers entsteht. Eine Einwirkung der Eisensalze auf die Papierfaser läßt sich nur vermeiden, indem man das Papier mit einer wasserundurchlässigen Schicht überzieht. Eine solche Schicht jedoch, wie man sie durch Auftragen oder Tränken mit Lack, Wachs, Paraffin und dergl. Körpern herstellen könnte, würde aber auch die lichtempfindlichen Lösungen nicht annehmen und ein so präpariertes Papier würde für die Herstellung von Lichtpauspapieren durchaus ungeeignet sein.
Bekanntlich besteht Papier aus einer verfilzten Schicht fein vermahlener Pflanzenfasern (Leinen, Baumwolle, Holz und dergl.). Diese Papierschicht bildet nun keinen gleichmäßigen, homogenen Körper, sondern zwischen den einzelnen Fasern befinden sich naturgemäß Poren, welche die Fähigkeit des Papiers, Flüssigkeiten aufzusaugen, bedingen. Während man nun beim Tränken mit obigen Substanzen diese Poren verschließen und das Saugvermögen des Papiers aufheben würde, würde die Umhüllung jeder einzelnen Papierfaser mit einer wasserundurchlässigen Schutzschicht, welche nicht die Poren — das sind die Zwischenräume zwischen den verfilzten Fasern — ausfüllt, die verderbliche Wirkung der Eisensalze verhindern, ohne das Aufsaugevermögen zu beeinträchtigen. Nachstehend beschriebenes Verfahren ermöglicht die Herstellung einer derartigen wasserdichten Umhüllung der einzelnen Papierfasern. Zunächst tränkt man das Papier mit einer Lösung von fettsaurem Alkali (Seife). Diese Lösung dringt in die Poren des Papiers ein und nach dem Trocknen sind die Papierfasern von einer Seifenschicht umhüllt. Behandelt man dieses Papier dann mit einer Säure, so wird die Seife zerlegt in unlösliche freie Fettsäure, welche sich ringsherum auf die Papierfaser niederschlägt, diese mit einer wasserdichten Hülle umgebend, und in ein Alkalisalz, welches in der Flüssigkeit gelöst bleibt, und dessen Kristalle beim Trocknen des Papiers die Poren des letzteren ausfüllen, ein Vorgang, welcher sich gut im Mikroskop beobachten läßt. Legt man derart behandeltes Papier in Wasser, so löst dieses die in den Poren des Papiers befindlichen Salze auf, da, wie erwähnt, die Fettsäure nicht diese verstopft, sondern sich nur ringsum die Papierfaser niedergeschlagen hat. Auf diese Weise kann man solche Salze, die, weil sie wasseranziehend
oder aus anderen Gründen schädlich sind, durch Waschen aus dem Papier entfernen. Zweckmäßigerweise wird man jedoch solche Säuren oder Alkalien wählen, deren Salze keine schädliche, sondern vielmehr eine vorteilhafte Wirkung bei dem lichtempfindlichen Prozeß ausüben. Benutzt man z. B. zum Zerlegen der Seife Oxalsäure, so wird beim Positivprozeß das entstandene Alkalioxalat mit den in die
ίο Poren des Papiers eindringenden Eisensalzen leicht lösliche Doppelsalze bilden und zur Erzielung eines rein weißen Grundes wesentlich beitragen. Statt auf die geschilderte Weise im fertigen Papier die Faser mit der Schutzhülle zu versehen, kann man diesen Vorgang auch bereits im Rohstoff, im sogen. Holländer während des Mahlens des Papierbreies vor der Verarbeitung auf der Papiermaschine, erzeugen, indem man die Seifenlösung zugleich mit dem gewöhnlichen Leim zum Papierbrei hinzufügt und beide zugleich mit Schwefelsäure, Alaun oder dergl. niederschlägt. In diesem Falle werden die löslichen . Alkalisalze durch das Fabrikationswasser fast vollständig fortgeführt.
Zur Darstellung der Seife ist jeder verseifbare feste Körper geeignet, ebenso zur Zersetzung derselben jede diese Wirkung ausübende Säure oder Salzlösung, die mit der Seife eine unlösliche Verbindung zu geben vermag, z. B. Aluminiumsulfat. Eine praktische Ausführungsform des Verfahrens ist folgende: : Man tränkt geeignetes Rohpapier durch Aufstreichen, Schwimmenlassen oder Eintauchen mit einer wässerigen Lösung von Marseiller Seife, trocknet, zieht das Papier durch eine Lösung von Oxalsäure, trocknet wieder und satiniert. Die Konzentration der Seifenlösung muß derart sein, daß 8 g Seife auf 1 qm Papieroberßäche kommen. Die Oxalsäurelösung muß hinreichend stark sein, um die Seife ganz zu zersetzen. Diese Verhältnisse hängen ab von der Art des Auftrages und dem Saugevermögen des Papiers. Das Lichtempfindlichmachen geschieht in üblicher Weise mit den gebräuchlichen Lösungen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Erhöhung der Haltbarkeit von Lichtpauspapieren, dadurch gekennzeichnet, daß die chemische Einwirkung der Eisensalze auf das Rohpapier verhindert wird, indem man letzteres mit Seife tränkt und durch Zerlegung dieser mittels geeigneter Stoffe einen Niederschlag wasserabstoßender und im Wasser unlöslicher fetter Körper auf der Papierfaser erzeugt.
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