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Verfahren zur Herstellung von Registrierpapier Es ist ein Verfahren
zur Herstellung von Registrierpapneren mit einritzibarer, zu dein andersfarbigen
Untergrund kontrastierender Deckschicht unter Benutzung von Fetten, Wachsen u. dgl.
vorgeschlagen worden, bei welchem die Bestandteile der Deckschicht in an sich bekannter
Weise in anorganischen Lösungsmitteln gelöst aufgetragen werden. Dabei sollen nach
dem genannten Vorschlag anstatt des bisher zur Bildung der Deckschicht üblicherweise
verwendeten Stearins Celluloseverbindungen den die Schicht trübenden Hauptbestandteil
der Dieekschiaht bilden, während andere Bestandteile, wie Fette, Harze, Natur- oder
Kunstharze, zur Regulierung der Härte und Temperaturbeständigkeit der Deckschicht
zugesetzt werden.
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Die bisher bei der praktischen Ausführung des genannten Verfahrens
verwendeten Lösungen von Celluloseverbindungen haben den Nachteil, daß die mit ihnen
hergestellten Erzeugnisse verhältnismäßig teuer waren. Dies lag hauptsächlich an
der Kostspieligkeit der als Lösungsmittel benutzten Ester. Außerdem war die Haftfestigkeit
der mit diesen Lösungen hergestellten Registrierschichten auf der Papierunterlage
nicht immer ausreichend. Es ist ferner in der Patentschrift 562 443 bereits der
Vorschlag gemacht worden, bei der' Herstellung von Registrier- und Indikatorpapieren
.der Deckschichtmasse oder einer zum Anätzen der Deckschicht dienenden Flüssigkeit
als kolloides Bindemittel eine Nitrocelluloselösung beizufügen.
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Es wurde nun gefunden, daß man bei Verwendung rein alkoholischer Lösungen
von Nitrocellulose diese gleichzeitig als Bindemittel wie auch als trübenden Hauptbestandteil
für die Herstellung der Deckschicht von Registrierpapieren verwenden kann, wenn
man sie mit das Gelatinieren dieser Lösung begünstigenden, in der Kälte in geringem
Maß in
Alkohol löslichen Stoffen, wie Stearin, Hartfetten, Seifen
oder Wachsen, vermischt. Eine solche auf das Väpier aufgetragene Lösung ergibt,
wenn man sie in der Kälte erstarren läßt, vorzüglich deckende und leicht ritzbare
Schichten. Es zeigt sich weiter, daß die Haftfestigkeit dieser Schichten auf der
Papier-. Unterlage wesentlich besser ist als bei Ver-. Wendung von esterlöslichen
Nitrocelluleäen. Dabei werden die Kosten für die Überzugs-, lösungen gegenüber den
bisher üblichen Mischungen etwa auf die Hälfte gesenkt.
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Ein weiterer Vorteil der anmeldungsgein;i11 hergestellten Deckschichten
besteht darin, daß man Schichten von sehr hoher Temperaturbeständigkeit, also von
hochliegendem Schinelzpunl:t, z. B. i5o`=' und darüber, erzielen kann, während andererseits
durch Zumischung von weichmachenden Stoffen Registrierpapiere von geringerer Ritzhä
rte erhalten werden können.
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Das beschriebene Verfahren hat schließlich auch den Vorzug geringerer
Feuergefährlichkeit gegenüber den früher angewandten Lösungsmitteln. Ebenso werden
auch physiologische Scliädigttngen vermieden, die durch die Benutzung der bisher
üblichen Ester, Äther oder sonstigen Lösungsmittel bei den :1rl)eitern veraulaßt
werden können.
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Es empfiehlt sich, die Papiere vor der Aufbringung der @dlicllt einer
O,berflächenb@eh!andlti-ng, wie in der Patentschrift 562.1...13 beschrieben, zu
unterwerfen, z. B. sie .derart stark zu friktionieren oder mit kolloiden Bindemitteln
zu behandeln, daß sich eine glatte geschlossene Oberfläche bildet, die gegen das
Eindringen der Deckschichtstoffe geschützt ist. Ein Einsinken oder zu tiefes Eindringen
der Deckschichtstoffe hat immer eine Verminderung der Deckkraft der Schicht zur
Folge. An Stelle von Rohpapieren, deren Oberfläche in dieser Weise präpariert ist,
kann man auch Folien benutzen, deren Beschaffenheit an sich ein Einsinken der Deckschichtstoffe
verhindert, so z. B. pergaminartige Papiere, Cellulosellydratfolien, Acetylcellulosefolien
oder Kunstharzfolien, z. B. aus Vinylpolymerisaten bestehende Blätter.
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Man kann auch in bekannter Weise dtiiine Papiere, die für die Deckschichtpräparation
an sich schon wenig durchlässig sind, auf dickere Unterlagen aufkleben und so den
nötigen Schutz gegen das Eindringen der Deckschichtmasse in den Papierfilz erzielen.
Dieses Zerfahren ist besonders hei der Herstellung dickerer Registrierpapiere zu
empfehlen.
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;, Die beschriebene Überschichtung der 1'a-# Niere läßt sich auch
noch in der Weise durchführen, daß an Stelle einer weiß getrübten 'Deckschielit
farbige, z. B. schwarze, rote oder blaue Deckschichten gebildet «-erden, die genügend
zu dein andersfarbigen Untergrund des Papiers kontrastieren.
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Atisführungsheispiel Xfan setzt zu einer i- bis 2°/"igen Lösung von
Kollodiumwolle in Alkohol etwa t %
eines Weichmachers aus der Plithalsätirereilie
und so viel fein angeriebenes Calciumstearat zu, daß ein weißer Papieraufstrich
er.ltalten Wird, sowie solche Stoffe, die die Lösinigen heim Verdunsten des Lösungsmittels
gelatinieren lassen, Wie Stearin. Hartfette, Seifen, ferner manche Wachse. Letztere
haben alle die Eigenschaft, sich in der Wärnie leicht, in der Kälte dagegen schwierig
in Alkohol zu lösen. Die Schicht ist leicht ritzbar und für Registrierzwecke gttt
geeignet. Trägt man solche Lösungen «-aren auf das Papier auf, z. 13. bei 30=-,
so erstarren sie sofort nach dem Auftrag auf das Papier infolge der entstehenden
Verdunstungskälte und bilden gleichmäßige, nicht verlaufende l'berzüge.