DE744727C

DE744727C - Verfahren zur Herstellung tintenfester, harzgeleimter Papiere

Info

Publication number: DE744727C
Application number: DEH164079D
Authority: DE
Inventors: Robert Haake
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1940-12-18
Filing date: 1940-12-18
Publication date: 1944-04-19

Description

Verfahren zur Herstellung tintenfester, harzgeleimter Papiere Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines tintenfesten Papiers, Pappe, Karton o. dgl.
Bei der Herstellung von Papieren ist es üblich, mineralische Füllstoffe, wie z. B. Kaolin, Chinaklay,- Blanc Fix o. dgl., zu verwenden. Diese Füllstoffe können niemals das Papier tintenfest machen. Das wird erst durch die bekannte Harzleimung ermöglicht.
Auch wenn man, wie es bekannt ist, Füllstoffe durch trockene Reaktion von Ätzkalk, Alaun und Ton erzeugt oder wenn man dein Papierbrei Kalk, der nicht neutralisiert ist, als Füll- und Bindemittel zusetzt, gelangt man nicht zu einem tintenfesten Papier.
Es ist bekannt, einen Füllstoff für Papier dadurch zu erzeugen, daß Kreide mit Schwefelsäure behandelt wird, zu dem Zwecke, ein Gel zu erzeugen, das sich in dem Papierbrei verankert, nicht herausgewaschen wird und eine klebende Eigenschaft besitzt.
Auch ein solcher Füllstoff allein oder in Verbindung mit anderen bekannten Füll-Stoffen kann das Papier ohne Harzzusatz nicht tintenfest machen.
Demgegenüber richtet sich das neue Verfahren auf die Herstellung tintenfester, harzgeleimter Papiere, Pappen, Kartons o. dgl., bei welchem dem Faserbrei Füllstoffe, wie z. B. Kaolin, Bariumsulfat o. dgl., zugesetzt werden und besteht darin, daß die mit Wasser angeschlemmten Füllstoffe mit Ätzkalk versetzt werden und darauf der in dieser Masse enthaltene Ätzkalk oder ein Teil davon durch Säuren, die unter den herrschenden Bedingungen schwerlösliche oder unlösliche Calciumsalze bilden, neutralisiert wird, ehe die Masse in den Faserbrei eingetragen wird bzw. mit dem Harzleim in Verbindung kommt.
Hier werden also die üblichen Füllstoffe zunächst einmal durch den Ätzkalk beeinflußt in dem Sinne einer Reaktion, welche nach den gemachten Erfahrungen es ermöglicht, den zur Verwendung kommenden und unbedingt für die Tintenfestigkeit des Papiers notwendigen Harzleim um 331/3 bis 5001, gegenüber der bei dein bisherigen Verfahren bedingten Menge herabzumindern, Die zu verwendenden Füllstoffe müssen jedoch glei#li nach der Einwirkung des Ätzkalkes, also vor der Zugabe zum Eintrag, in welchem der Harzleim bereits vorhanden ist oder noch zugegeben werden soll, in der angegebenen Weise mit Säuren behandelt werden, da nach den gemachten Erfahrungen sonst bei Ver-Wendung geringer Harzleimmengen kein tintenfestes Papier entsteht.
Versuche haben ergeben, daß man zur Herstellung eines tintenfesten Papiers erfindungsgemäß auch bedeutend weniger Harzleim braucht als tvie bei der Verwendung des oben besprochenen Füllstoffes aus Kreide und Schwefelsäure in Verbindung mit anderen bekannten Füllstoffen. Beispiel 16o kg Holzschliff, ioo kg Zellstoff, 70 kg Ausschuß werden im Holländer mit 30001 Wasser vermahlen. Dann werden gesondert @o kg Kaolin mit i 5o 1 Wasser angeschlemmt, mit 50o g Ca (O H-)2 (Trockengehalt etwa ,'o0/,) vermischt und unter Rühren 5() ccm Schwefelsäure 65° Be zugegeben.
Dieses Gemisch wird dann im Holländer dem vermahlenen Stoff zugesetzt, in bekannter, bisher üblicher Weise mit Harzleim je nach der gewünschten Härte geleimt und mit schwefelsaurer Tonerde behandelt, nur mit dem Unterschied, daß man bei Anwendung dieses Verfahrens etwa ein Drittel bis die Hälfte der bisher nötigen Menge an Harzleim verwendet.
An Stelle von Schwefelsäure kann die .`eutralisation auch mit anderen geeigneten Säuren, die schwerlösliche oder unlösliche Calciumsalze bilden, durchgeführt werden.

Claims

PA TEN TANSPRUCIi Verfahren zur Herstellung tintenfester, harzgelehnter Papiere, Pappen, Kartcns o. dgl., bei welchem dem Faserbrei Füllstoffe. wie z. B. Kaolin, Bariumsulfat o. d-1., zugesetzt «erden, dadurch gekennzeichnet, daß die finit Wasser angeschleinniten Füllstoffe mit Ätzkalk versetzt werden und darauf der in dieser -NZasse enthaltene Ätzkalk oder ein Teil davon durch Säuren, die unter den herrschenden Bedingungen scli,#verlösliche oder unlösliche Calciutnsalze bilden; neutralisiert wird, ehe die Masse in den Faserbrei eingetragen wird bzw. mit dein Harzleins in Verbindung kommt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in. Betracht gezogen worden deutsche Patentschriften..... .1r. 25S 8,66, 634 790. 634 791französische Patentschrift , .. Vr. 839 515 sowie das Referat über letztgenannte Patentschrift im Chemischen Zentralblatt (Berlin 1939) 1I, S, =79.