DE323627C - Verfahren zur vegetabilischen Leimung von Papier, Pappen, Geweben, Faserstoffen u. dgl. unter Verwendung von Sulfitzelluloseablauge - Google Patents

Verfahren zur vegetabilischen Leimung von Papier, Pappen, Geweben, Faserstoffen u. dgl. unter Verwendung von Sulfitzelluloseablauge

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DE323627C
DE323627C DE1916323627D DE323627DD DE323627C DE 323627 C DE323627 C DE 323627C DE 1916323627 D DE1916323627 D DE 1916323627D DE 323627D D DE323627D D DE 323627DD DE 323627 C DE323627 C DE 323627C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H17/00Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
    • D21H17/20Macromolecular organic compounds
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Description

  • Verfahren zur vegetabilischen Leimung von Papier, Pappen, Geweben, Faserstoffen u. dgl. Unter Verwendung von Sulfitzelluloseablauge. Nach den im Schrifttum enthaltenen Angaben über die Verwendbarkeit und Verwertung der Sulfitablaugen der Zellstoffabrikation zur Papierleimung wird der Gehalt an Kalkverbindungen als ein Nachteil angesehen und deshalb der Kalk durch Fällungsmittel ausgdschieden. Das kann durch Basen oder Salze, wie die des Ammoniums, der Phosphorsäure, der Oxalsäure, der Alkalien und Erdalkalien u. dgl. geschehen, jedoch auch durch Oxydation der Verbindungen der schwefligen und der Schwefelsäure zu Sulfaten mit Wasserstoffsuperoxyd, Ozon oder Chlor, oder der Kalkgehalt wird durch Zinkoxyd beseitigt, das der Sulfitlösung entweder in Form eines Oxydes zugesetzt wird, oder man bedient sich statt dessen eines in der S:ulfitlösung löslichen Zinksalzes, wie z. B. des schwefelsauren Zinks, und setzt eine Base zu, durch welche das Zinkoxyd gefällt wird. Angestellte Versuche haben ergeben, daß eingangs erwähnte Ansicht irrig ist. Es wurde gefunden, daß der Gehalt an Kalkverbindungen die gute Brauchbarkeit der Sulfitablauge bei der Verwendung als Mittel zur vegetabilischen Leimurig von Zellstoff und Zellstofferzeugnissen bedingt. Zersetzt man die Kalkverbindungen und scheidet man den Kalk mehr oder weniger aus, so wird die Klebkraft vermindert. ' Man erhält dann Flüssigkeiten, die zu Schmierzwecken u. dgl., bei denen das schnelle Eintrocknen von Nachteil ist, geeignet werden. Die Wirksamkeit des Kalkgehaltes läBt sich noch weiter steigern, wenn. man ihn ganz oder teilweise durch Strontium- oder Dariumverbindungen ersetzt oder aber den natürlichen Kalkgehalt erhält und außerdem noch Verbindungen der Erdalkalimetalle oder andere Metalloxyde, wie z. B. Bleioxyd, hinzufügt.
  • Auf dieserErkenntnis, daß die Klebkraft in inniger Beziehung steht zur Summe der in dem Erzeugnis enthaltenen Metallverbindungen, beruht das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren. Nach diesem erfolgt die Leimung des Papiers einschließlich der Papiergewebe, auch sonstiger Gewebe, in der an sich bekannten Art unter Benutzung von eingedickter Sulfitablauge, in der die Kalkverbindungen enthalten sind oder deren Gehalt an Metalloxydverbindungen durch die entsprechenden Verbindungen anderer Metalloxyde noch vermehrt ist.
  • Es hat sich nun aber weiter gezeigt, daB der neue Zellstoffleim ein sehr wohlfeiles und wirksames Mittel darstellt, um auch die Leimurig und Veredelung derjenigen Erzeugnisse (Papier, Gewebe u. dgl.) in rationeller Weise zu erreichen, die bisslang aus Sparsamkeitsrücksichten urigeleimt oder mangelhaft geleimt und appretiert in den Handel gebracht und als minderwertig vertrieben werden mußten.
  • Die Leimurig von Papier und papierähnlichen Stoffen kann sowohl im Holländer als Stoffleimung, als auch nach Bildung der Papierbahn als Oberflächenleimung ausgeführt werden. Beim Leimen im Holländer kann die mit den wirksamen Metallverbindungen vorher versetzte Lauge dem Faserbrei in Mengen zugegeben werden; die von- der Konzentration der Lauge und von dem -gewünschten Grade der Leimfertigkeit abhängen. Indessen kann man auch die eingedickte Lauge dem Holländerinhalt zusetzen und sodann die erforderliche Menge von Metallverbindungen, wie Kalzium-, Strontium-, Barium-, Aluminium-, Magnesiumverbindüngen, inForm von Salzen oder Hydroxyden hinzufügen. Der Holländerinhalt kann hierbei zur Unterstützung der Reaktion erwärmt werden.
  • Bei der Oberflächenleimung wird die mehr oder minder getrocknete Papierbahn durch einen Trog geführt, welcher den mit Metallverbindungen versetzten kalten oder warmen Klebstoff enthält. Der überflüssige Klebstoff wird in der üblichen Weise durch Quetschwalzen oder Streichlineale entfernt. Die geleimte Bahn wird dann ähnlich wie bei der tierischen Leimung getrocknet.
  • Statt die Papierbahn durch die bereits Metallverbindungen enthaltende Lauge zu führen, kann man sie auch erst durch die Lauge allein und sodann durch einen zweiten Trog führen, der die erforderlichen Metallverbindungen enthält. Hierbei wird die Bildung der unlöslichen bzw. schwer löslichen Verbindungen in der Papierbahn selbst und dadurch eine tiefer gehende Leimung bewirkt.
  • Man kann auch so vorgehen., daß der Papierstoff mit den wirksamen Metallverbindungen gebeizt und sodann nach Bildung der Papierbahn durch den mit Ablauge gefüllten Trog geführt wird.
  • Das aus Sulfitablauge hergestellte Erzeugnis kann auch in Mischung mit tierischem Leim und sonstigen anderen Klebstoffen in der beschriebenen Weise verwendet werden.
  • Wie aus vorstehendem hervorgeht, handelt es sich hier um vegetabilische Leimung der Zellstofferzeugnisse u. dgl. Man hat schon vorgeschlagen, bei der mineralischen Leirnung unter Verwendung von Alkalisilikatlösungen statt der Säure oder des sauren Sal- i zes zwecks Ausfällung der Kieselsäure Sulfitablauge zu benutzen, wobei sich kieselsaurer Kalk -_abscheidet. Bei solcher Art der Verwendung werden die Leim- und Klebstoffe der Sulfitablauge nicht ausgenutzt. Damit die Sulfitablauge als solche zur vegetabilischen Leimung geeignet ist unter voller Ausnutzung -ihres Gehaltes an Kleb- und Bindemitteln, maß die Zersetzung der Metallverbindungen derselben vermieden werden.
  • Die Sulfitablauge, welche im übrigen ohne Änderung des Verfahrens der vegetabilischen Leimung verwendet wird, hat zweckmäßig ein spezifisches Gewicht von 1,3. Der Grad der Eindickung kann aber auch ein geringerer oder auch .höherer sein.
  • Es können z. B. ioo kg der in .eingedickter Zellstofflauge befindlichen verschiedentlichen Zuckerarten bis zu 26 kg -Ca0 aufnehmen, und sie gewinnen, so mit Basen des Ca, Sr, Ba, Pb und anderer Metalle angereichert, besonders höhe Leimkraft.
  • Es ist auch schon für andere Zwecke, z. B. in der deutschen Patentschrift 72362, darauf hingewiesen worden, daß man durch Kalkzusatz die Klebkraft der aws Zellstoffablaugen hergestellten Klebmittel, soweit es auf besondere Reinheit derselben nicht ankommt, erhöhen kann.
  • Indessen ist weder das Endergebnis des bekannten Verfahrens zur Papierleimung bestimmt, noch kann überhaupt aus den Angaben dieser Patentschrift entnommen, werden, daß eine brauchbare Zellstoffleimung mittels geeignet zubereiteter Sulfitablaugen möglich ist.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcii: Verfahren zur vegetabilischen Leiniung von Papier, Pappen, Geweben, Faserstoffen u. dgl. unter Verwendung von Sulfitzelluloseablauge, dadurch gekennzeichnet, daß zur Leimung eingedickte Ablauge benutzt wird, deren ursprÜnglicher Gehalt an Basen unvermindert belassen oder durch endsprechende Zusätze erhöht ist.
DE1916323627D 1916-05-31 1916-05-31 Verfahren zur vegetabilischen Leimung von Papier, Pappen, Geweben, Faserstoffen u. dgl. unter Verwendung von Sulfitzelluloseablauge Expired DE323627C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2307080A1 (fr) * 1975-03-07 1976-11-05 Prior E Procede d'amelioration du papier de dechet par traitement au moyen d'une lessive residuaire au sulfite
EP0064309A2 (de) * 1981-05-05 1982-11-10 Industrial Financial Development S.r.l. Ein Verfahren zur Herstellung von Papier, insbesondere Wellenpappe

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