DE600524C

DE600524C - Verfahren zur Herstellung geleimter Papiere, Pappen und aehnlicher Werkstoffe

Info

Publication number: DE600524C
Application number: DEH137960D
Authority: DE
Original assignee: HOFA HOLZFASERSTOFF GmbH
Current assignee: HOFA HOLZFASERSTOFF GmbH
Priority date: 1933-11-03
Filing date: 1933-11-03
Publication date: 1934-07-25

Description

Verfahren zur Herstellung geleimter Papiere, Pappen und ähnlicher Werkstoffe Papiere, Pappen und ähnliche Werkstoffe müssen für verschiedene Zwecke des Gebrauchs oberflächlich oder im Stoff geleimt sein. Sie erhalten dann besondere Eigenschaften, die ein durchschlagfreies Beschreiben mit Tinte, ein wirksames Bemalen mit Tusche, 0l-, Leim- und Wasserfarben. sichern, aber auch eine Zerstörung des Gefüges durch Radieren mit Gummi und Messer als auch durch Benetzen mit Wasser verhindern.
Die Leimeng kann mit tierischen Stoffen, wie Knochenleim, Gelatine u. a., oder pflanzlichen Stoffen, wie Harz, Kautschuk, Kunstharz u. a., allein als auch unter Zuhilfenahme von entsprechenden Füllungsmitteln durchgeführt werden.
Beim Aufschluß und bei der Verfeinerung der Rohstoffe durch Mahlen, Quetschen, Schleifen u. dgl. werden zahlreiche Fasern derart zerkleinert, daß sie im Stoffbrei in kolloidaler Förm oder im suspendierten Zustand verbleiben und als Faserschleim bezeichnet werden. Die Praxis hat gezeigt, daß dieser Faserschleim die Leimeng stört. Da der Leimungsvorgang entweder auf dem Benetzen der einzelnen Rohstoffasern mit gelöstem Leim oder auf der Bildung eines voluminösen Niederschlages des gefällten Leimmittels auf den Fasern des Rohstoffes beruht, verhindert der Faserschleim, der an den einzelnen Fasern haftet sowie diese umlagert, das Benetzen bzw. Niederschlagen des Leimmittels. Um den gewünschten Leimungsgrad zu erreichen, muß stets ein Überschuß an Leim verwendet werden, der eine erhebliche Verteuerung des Erzeugnisses mit sich bringt.
Dagegen hat sich gezeigt, daß der Faserschleim ähnlich wie der Leim die Verkittung der Einzelfasern bei der Papierblattbildung bedingt. Man hat deshalb auch schon vorgeschlagen, den bei der Herstellung von Holzfaserstoff durch Auswaschen anfallenden, aus Faserschleim und Fasertrümmern bestehenden Kittstoff bei der Herstellung von Papier wieder zu verwenden. Doch fehlt bei diesem bekannten Verfahren die Erkenntnis, daß die Leimeng der Fasern vor Zusatz der Faserschleime erfolgen muß. Auch hat man aus solchem durch Auswaschen des Faserschleimes und der Fasertrümmer gewonnenen Holzfaserstoff Papier hergestellt, ohne jedoch die ausgewaschenen Kittstoffe den reinen geleimten Fasern wieder beizumischen.
Auf der Erkenntnis obenerwähnter Tatsachen ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Leimeng von Papieren, Pappen und ähnlichen Werkstoffen aufgebaut, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Rohstoffe vor der Leimeng durch Waschen von Faserschleimen befreit, nur die reinen Fasern geleimt und die beim Waschen anfallenden Faserschleime ganz oder teilweise den geleimten reinen Fasern wieder beigemischt werden.
Die Rohstoffe, welche den leimungsstörenden Faserschleim enthalten, müssen somit vor Gebrauch gewaschen, also vom Faserschleim befreit werden, und nur die reinen Fasern allein dürfen der Leimung unterworfen werden. Erst nach dem Leimen der reinen Fasern werden die beim Waschen anfallenden Faserschleime wieder zugeteilt.
Nach dem neuen Leimungsverfahren läßt sich jeder gewünschte Leimungsgrad erzielen, wobei gegenüber den üblichen Leimungsverfahren eine Ersparnis von 30 bis 5o % an Leimmittel erreicht wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung geleimter Papiere, Pappen und ähnlicher Werkstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohstoffe vor der Leimung durch Waschen von Faserschleimen befreit, nur die reinen Fasern geleimt und die beim Waschen anfallenden Faserschleime ganz oder teilweise den geleimten reinen Fasern wieder beigemischt werden.