DE267370C

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Publication number: DE267370C
Application number: DENDAT267370D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 267370 KLASSE 75 d. GRUPPE

Dr. ALBERT STIEBEL tn FRANKFURT a. M.

Zusatz zum Patent 231030."*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. April 1913 ab. Längste Dauer: 30. Juni 1924.

Die nach dem Verfahren des Patents 237776 hergestellte Wismutschicht dient dazu, die Interferenzwirkung der auf eine der bekannten Arten bereiteten irisierenden Schichten, bei welchen Gelatine als untere Schicht dient, zu verstärken. Auf Grund der bei diesem Verfahren verwerteten Eigenschaft des Wismutoxychlorids, beim Verreiben auf Lackschichten der im angezogenen Patent bezeichneten Art eine spiegelnde Schicht zu liefern, ist es aber auch möglich, bei dem Verfahren des Patents 231030 die Gelatine durch eine Lackschicht zu ersetzen, sofern es nur gelingt, eine obere Lackschicht zu erzeugen, welche bei ihrer Herstellung die untere völlig unversehrt läßt, so daß also die zur Entstehung der Erscheinung des Irisierens erforderlichen drei gesonderten Schichten erhalten bleiben.

Allerdings hätte ein solches Verfahren bei der Fabrikation von Füttern und anderen Gegenständen, welche bei ihrer Verwendung keine Biegung oder Knickung erfahren; und bei denen eine besondere Wasserfestigkeit nicht beansprucht wird, seines zweifelhaften Vorzugs der Verwendung von Gelatine gegenüber kein Interesse; anders aber bei Gegenständen, deren Gebrauch ein Hin- und Herbiegen mit

^v sich bringt und höhere Anforderungen an die Wasserfestigkeit stellt, wie bei manchen Verwendungsarten von Papier, bei Leder, Stoff und ähnlichem mit darauf' befindlicher irisierender Schicht.

Hier stört die Sprödigkeit und die Härte der Gelatine, welche die Entstehung von Rissen begünstigt sowie unter Umständen die geringe Widerstandsfähigkeit Wasser gegenüber.

Die Verwendung eines Materials, welches bei sonstiger Eignung für den gedachten Zweck der Gelatine gegenüber die angegebenen Übelstände vermeidet, würde demnach einen gewissen Fortschritt bedeuten.

Einen solchen Stoff stellt aber die Acetylzellulose dar (entweder rein oder im Gemenge mit den bekannten, die Schmiegsamkeit fördernden Stoffen), welche sich, wie bekannt, auf Papier, Stoff, Leder u. dgl. in einer der Gelatine völlig analogen Weise als eine vollkommen ebene Schicht auftragen läßt, wobei aber viel weichere und biegsamere Stoffe erhalten werden wie mit Gelatine, und welche daneben auch, wie bei ihrer großen Ähnlichkeit mit der Nitrozellulose zu erwarten war, sich wie diese nach dem Verfahren der Patentschrift 237776 mit einer hochglänzenden, spiegelnden Wismutschicht versehen läßt.

Die obere Lackschicht ist dann mit Zaponlack herstellbar, da das darin enthaltene Lö-

*) Früheres Zusatzpatent: 237776.

sungsmittel, in der Hauptsache Amylacetat, die Acetylzellulose unberührt läßt.

Man verfährt also, indem man auf Papier, Leder, Stoff ο. dgl. in bekannter Weise eine völlig ebene Schicht von Acetylzellulose aufträgt, diese gemäß dem Verfahren des Hauptpatents mit einer Wismutoxychloridschicht, alsdann mit Zaponlack in bekannter Weise / überzieht und passendenfalls noch eine zweite ίο Wismutoxychloridschicht nach Patentschrift 237776 aufträgt.

Statt des Acetats der Zellulose können auch andere Zelluloseester Verwendung finden, welche das Acetat in seiner Verwendungsweise zu ersetzen geeignet sind. Bedingung für das Gelingen des Verfahrens bleibt dabei ■ immer, daß bei Herstellung der drei Schichten diese durchaus gesondert erhalten bleiben.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Herstellung irisierender Folien mit einer zwischen zwei lackartigen Schichten befindlichen metallischen Zwischenschicht aus Wismutoxychlorid nach Patent 231030, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger der Wismutzwischenschicht Acetylzellulose oder ein anderer Zelluloseester von gleichen Eigenschaften dient.

LtIiRLtN. GEDIiUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.