DE603554C - Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Druckpapiere, -kartons oder -pappen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Druckpapiere, -kartons oder -pappenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Druckpapiere, -kartons oder -pappen Für verschiedene Druckverfahren, wie Kunstdruck, Offsetdruck, Autotypie usw., werden vorzugsweise solche Papiere, Kartons, Pappen u. dgl. verwendet, die ein- oder doppelseitig durch Streichen mit Mineralfarben, wie Kreide, Blanc-fixe, China-Clay, in Verbindung-mit Leim und anderen Zusatz- bzw. Füllstoffen überzogen sind. Durch eine solche Behandlung erhalten die Papiere, Kartons, Pappen u. dgl. eine vollkommen ausgeglichene Oberfläche, die für das Bedrucken in geglättetem oder ungeglättetem Zustand sowie für das Auftragen von lichtempfindlichen Emulsionen usw. besonders gut geeignet ist.
- Die Herstellung diesersogenannten Chromo-und Barytpapiere, -kartons, -pappen u. dgl. ist jedoch sehr umständlich und kostspielig, da sie in zwei vollkommen getrennte Fabrikationsvorgänge zerfällt. Es müssen nämlich zunächst die Rohpapiere in der Papierfabrik hergestellt, diese Rohpapiere dann in einem örtlich meist weit entfernten Papierverarbeitungswerk gestrichen, nach dem Streichen wieder getrocknet und gegebenenfalls geglättet werden, wofür eine Reihe besonderer Vorrichtungen erforderlich ist.
- Es wurde nun gefunden, daß es bei bestimmtem Vorgehen gelingt, in einem einzigen Arbeitsgang auf denkbar einfache und wirtschaftliche Weise mehrschichtige Druckpapiere, -kartons, -pappen u. dgl. herzustellen, die bezüglich ihrer verschiedenen Eigenschaften und Verwendungszwecke den bekannten gestrichenen Chromo-und Barytpapieren mindestens- ebenbürtig, ja in mancher Hinsicht sogar überlegen sind. Das neue Verfahren beruht auf der Erkenntnis, -daß es mit Hilfe von schmierig, z. B. fettdicht gemahlenen Faserstoffen möglich ist, mineralische Farb- und Füllstoffe in ein- bis zweifacher Menge vom Trockengewicht der Faserstoffe innig zu binden. Von dieser Erkenntnis ausgehend, besteht das Verfahren gemäß Erfindung darin, daß schmierig gemahlenem Stoff mineralische Füll- und Farbstoffe in ein- bis zweifacher Menge vom Trockengewicht des Faserstoffes zugefügt und die hieraus hergestellten Stoffschichten mit gewöhnlichen Papierstoffschichten so vereinigt werden, daß sie auf oder zwischen diesen liegen.
- Bei den Erzeugnissen dieses Verfahrens sind also die durch nachträgliches Aufbringen einer leim- und füllstoffhaltigen Streichmasse erzeugten Chromoschichten der bekannten Papiere oder Kartons durch fäser- und füll-bzw. farbstoffhaltige Schichten bzw. Bahnen ersetzt, die in einem Arbeitsgang ein- oder doppelseitig mit den anderen Stoffschichten vereinigt sind. Diese Vereinigung kann auf die verschiedenste geeignete Weise erfolgen; so z. B. unter Verwendung von Ober- oder Untersieben, von sogenannten Diana-Apparaten, am besten ,auf kombinierten Karton- oder Pappenmaschinen, bei denen ein bis zwei Saugsiebe mit einem ;dritten Saugsieb oder mit einem oder mehreren. Rundsieben zusammenarbeiten, wobei in allen Fällen die hochbeschwerten Papierschichten oder -bahnen mii den übrigen durch Zusammengautschen oder Zusammenpressen in nassem Zustand untrennbar vereinigt werden.
- Das vorliegende Verfahren ist allgemein zur Veredlung aller Arten geringwertiger Papiere, Kartons, Pappen u. dgl. zu hochwertigen, mehrschichtigen Druckpapieren,. -kartons und -pappen u. dgl. brauchbar, indem denselben dadurch eine völlig glatte und leicht bedruckbare Oberfläche unter Verbesserung von Farbe und Durchsicht verliehen wird. Die Deckschichtmassen können, wie bereits angedeutet, auch zur Erzeugung von Innen- oder Zwischenschichten verwendet werden. Es ist so die Herstellung dünner Chromoersatzpapiere möglich, bei welchen infolge der gut deckenden Zwischenschichten jegliches Durch-, scheinen dunklerer Einlagen auch beim Überziehen mit sehr dünn gehaltenen Decken mit Sicherheit verhindert wird.
- Es können auch Deckschichtmassen verwendet werden, welchen außer den Füll- und Farbstoffen noch organische oder anorganische Kolloide, wie Fette, Leime, Seifen, Silikate u. dgl., einverleibt sind, z. B. zudem Zwecke, das Verhalten der fertigen Erzeugnisse gegenüber Druckfarben und beim Glätten noch weiter zu verbessern.
- In vielen Fällen ist es auch besonders vorteilhaft, Deckschichtmassen zu verwenden, welche die mineralischen Füll- und Farbstoffe in besonders feiner Verteilung enthalten und so eine besonders gute Beschaffenheit der Deckschichten gewährleisten. Eine solche Verteilung wird dadurch erreicht, daß die Füll- und Farbstoffe in bekannter Weise innerhalb des Faserstoffbreis ausgefällt werden. Auch die gegebenenfalls zuzusetzenden Kolloidstoffe können innerhalb der Massen oder deren Einzelbestandteile oder auch zusammen mit den Füll- und Farbstoffen ausgefällt werden. Die Ausfällung kann z. B, im Holländer oder zwischen Holländer und Papiermaschine oder auch auf der Papiermaschine selbst an geeigneter Stelle erfolgen.
- Die erfindungsgemäß erhältlichen Erzeugnisse stellen, wie bereits erwähnt, bei Verwendung der, hochbeschwerten Faserstoffmassen als Außenschicht nicht nur einen vollwertigen Ersatz -der bekannten gestrichenen Chromo- und Barytpapiere dar, sondern zeichnen sich darüber hinaus besonders noch dadurch aus, daß die Deckschichten auf Grund ihres Fasergehaltes die Füll- undgFarbstoffe weit fester gebunden halten, als es, bei gestrichenen Papieren durch den ausschließlichen Leimzusatz möglich ist, und daß aus dem gleichen Grunde die einzelnen Schichten bzw. Papierbahnen besonders innig verbunden sind. Infolgedessen brechen die neuen Erzeugnisse nicht so leicht in scharfen Kanten, sind spannungsfrei, liegen sehr glatt und spalten sich nicht bei der Weiterverarbeitung, wie dies bei den Streichkartons usw. häufig der Fall ist, die unter Verwendung lediglich von Leim als Bindemittel hergestellt sind-. Das vorliegende Verfahren ist sinngemäß auch für geschöpfte Papiere anwendbar.
- Es ist bereits ein Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Druckpapiere durch Aufbringen von Deckschichten aus fein gemahlenen Faserstoffen und Füllstoffen auf gewöhnliche Papierstoffschichten bekannt. Bei diesem Verfahren sind jedoch keine schmierig gemahlenen Faserstoffe zur Verarbeitung gekommen, weswegen es auch nicht. möglich war, in den Deckschichten Füll- und Farbstoffe in ein- bis zweifacher Menge vom Trockengewicht des Faserstoffes festzuhalten.
- Es ist ferner bereits ein Verfahren zur Herstellung von Pergamentersatzpapier, fettdichtem Karton und ähnlichen Papieren aus schmierig gemahlenen Stoffen, die auch mit Füll- oder Farbstoffen versehen sein können, und z. B. rösch gemahlenen Papierbahnen vorgeschlagen worden. Da es sich hierbei aber um die Erzeugung fettdichter Papiere handelt, so können auch nach diesem bekannten Verfahren größere Mengen von Füllstoffen nicht verwendet worden sein, da solche die Herstellung eines fettdichten Papiers verhindern.
- Schließlich ist es nach einem älteren Verfahren des Erfinders auch bekannt, als Deckschicht auf der Oberfläche einer Papierbahn strukturlose amorphe Cellulose (Hydrocellulose, Oxycellulose u. dgl.) zu verwenden. Versuche zur Ausführung dieses Verfahrens sind jedoch fehlgeschlagen, so daß denselben praktische Bedeutung nicht zukommt. Die strukturlose amorphe Cellulose wird nämlich, wie anzunehmen ist, bei der Verarbeitung in eine schleimigegelatnöseAbart übergeführt, welche mit dem ablaufenden, abgesogenen und auspreßten Wasser nahezu völlig verlorengeht.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE:' r. Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Druckpapiere, -kartons oder -pappen durch Vereinigung noch nicht fertiggestellter, feuchter füll-oder farbstoffhaltiger Papierstoffschichten mit gewöhnlichen Papierstoffsch:ichten, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Herstellung von Druckpapieren, -kartons und -pappen vom Charakter der gestrichener- Chromo-und Barytpapiere schmierig gemahlenem Stoff mineralische Füll- und Farbstoffe in ein- bis zweifacher Menge vom Trockengewicht des Faserstoffes zugefügt und die hieraus hergestellten Stoffschichten mit den gewöhnlichen Stoffschichten bzw. -bahnen so vereinigt werden, daß sie auf oder zwischen diesen liegen. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Füll- und Farbstoffe innerhalb des schmierig gemahlenen Stoffes ausgefällt werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß dem schmierig gemahlenen Stoff noch organische oder anorganische Kolloide, wie Fette, Leime, Seifen, Silikate, einverleibt werden, die auch innerhalb des Faserstoffes, gegebenenfalls gleichzeitig mit den Füll- und Farbstoffen, ausgefällt werden können.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF71525D DE603554C (de) | 1931-07-28 | 1931-07-28 | Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Druckpapiere, -kartons oder -pappen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE603554C true DE603554C (de) | 1936-03-24 |
Family
ID=7111630
Family Applications (1)
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DEF71525D Expired DE603554C (de) | 1931-07-28 | 1931-07-28 | Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Druckpapiere, -kartons oder -pappen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1931
- 1931-07-28 DE DEF71525D patent/DE603554C/de not_active Expired
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