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Mehrschichtige's Druckpapier Um die Leistung von Druckmaschinen, insbesondere
der Rotationsdruckmaschinen, zu erhöhen, wird ein Druckpapier *von hoher Reißfestigkeit
benötigt. Es ist bereits versucht worden, stark geleimte Papiere zum Drucken zu
verwenden. je stärk-er die Leimung ist, -um so geringer wird die Earbaufnahmefähigkeit
des Papiers, bis die Druckfarbe sogar abgestoßen werden kann. Um dies zu verhüten,
wurden die Papiere mit einem Strich versehen, auf welchem die Farbe gut haftet.
Solche Papiere neigen aber zum Brüchigwerden.
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Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, mehrschichtige Papiere
zu verwenden, bei denen die Mittelschicht geleimt ist, während die Außenschichten
aus trocken aufgeschlossenen Papierfasern bestellen. Diese Papiere werden aber unverhältnismäßig
dick und schwer, außerdem ist die Mittelschicht nur in gewöhnlicher Weise geleimt,
also für Druckfarbe durchlässig.
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Demgegenüber besteht das mehrschichtige Druckpapier gemäß der Erfindung
aus dünnen, stark saugfähigen Außenschichten und einer Mittelschicht aus Gellulosehydrat.
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Eine derartige Mittelschicht besitzt den Vorteil, daß sie außerordentlich
zähe ist und zugleich ein Durchschlagen der Farbe verhütet. Die Außenschichten sind
dünn und stark saugfähig und gegebenenfalls in bekannter Weise mit die Druckqualität
verbessernden Mitteln (Kaolin, Baryt o.dgl.# be-
schwert. Man erhält auf diese
Weise ein Druckpapier mit fester, farbundurchlässiger Mittelschicht, die 'beidseitig
mit einem dünnen, stark saugfähigen Filz aus Papierfaserd überzogen ist.
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Die Schichten können getrennt voneinander erzeugt und nacheinander
in Bahnen oder Bogen zusammengegautscht oder -geklebt werden.
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Das Zusammenbringen der Schichten kann in Mehrfach-Rund- oder Langsiebmaschinen
erfolgen, die mit einer Foliengießmaschine verbunden sind. Zur Haftung kanneine
Klebschicht aus Leim o. dgl. verwendet werden, der auch !elastische Stoffe, z. B.
Korkmehl, zugesetzt werden kann. Auch kann die Mittelschicht selbst mit klebenden
oder elastischen Stoffen versehen und mit Fasern versetzt sein, die eine ihre ReiZfestigkeit
erhöhende Einlage bilden.
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Das nach diesem Verfahren hergestellte neue Druckpapier eignet sich
für Drucke aller Art, ist sehr dünn und leicht, außerordentlich zäh und dauerhaft,
reißt undbricht auch beim Falzen nicht. Es schrumpft und streckt sich nicht unter
atmosphärischen Einflüssen oder der Wirkung von Druckpressen, Farb- und Feuchtwalzen.
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Die dünne Cellulosehydratmittelschicht verhindert, wie schon erwähnt,
beim Bedrucken des Papiers das Einsinken und Durchschlagen der Druckfarbe sowie
einen übermäßigen Farbverbrauch, beschleunigt das Trocknen der aufgedruckten Farbe,
verhütet das Abschmlitzen ohne Anwendung von Heiz- und
Sprühvorrichtungen
in der Druckmaschine und gestattet überhaupt, die seither zum Trocknen notwendigen
langen Papierläufe der schnellaufenden Rotationsdruckpressen zukürzen. Schließlich
kann bei Verwendung solcher Druckpapiere auch die zu verbrauchende Farbmenge pro
Druckflächeneinheit im voraus genau 'berechnet und eingestellt werden.
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Es ist zwar an sich bekannt, gegebenenfalls durchlochte Folien aus
Collodium. u. dgl. als Mittelschicht -eines mehrschichtigen Papiers anzuwenden.
Dies geschah jedoch nur bei Sicherheitspapieren zu dem Zwecke, beim Radieren die
Mittelschicht in Erscheinung treten zu lassen. Es ist f-erner bekannt, Cellulosehydratschicht-en
mit Papkrschichten als Deckschicht zu ver-einigen, um den Papieren, die auch schon
bedruckt sein können, eine glänzende Oberfläche zu verleihen. Es wurde aber seither
noch nicht erkannt, daß sich solche Stoffe zum Bedrucken ihr-er freiliegenden Papierseite
besonders gut eignen.
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Auch ist es bekannt, Gellulosehydratschichten beidseitig mit Fasern
oder Faserstaub zu verkleben, wodurch jedoch- kein Druckpapier entsteht.
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Es ist ferner vorgeschlagen worden, fapiere unter Zuhilfenahme von
Celluloseestern in Form einer Folie oder Lösung zu vereinig-en. Hierbei handelt
es sich jedoch in erster Linie um die Herstellung von Kartons, insbesondere für
Behälter u. dgl., die naturgemäß stark saugfähige Außenschichtennicht aufweisen
dürfen. Selbst wenn derartige Werkstoffe bedruckt werden sollten, können daher die
gemäß der Erfmdung erzielt= Vorteile nicht in Erscheinung treten. Außerdem haben
Gellulosehydratmittelschichten gegenüber solchen aus Celluloseestern, wie sie oben
erwähnt sind, infolge ihrer Hygroskopizität insbesondere noch den Vorteil, besonders
geschmeidige Papiere zu bilden. Schließlich sind auch Werkstoffe bekannt, bestehend
aus einer Papierunterlage, einer darüberhegenden Cellulosehydratfolie sowie einer
Oberflächenschicht aus Metall. Einderartiges Metallpapier ist ausschließlich dazu
bestimmt, von der Metallseite aus bedruckt zu werden, die naturgemäß für Druckfarbe
undurchdringlich ist. Die gemäß der Erfindung erzielten Vorteile können somit aucb
hier nicht in Erscheinung treten.