DE1073294B - Verfahren zur Herstellung von Glanzpapier - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von GlanzpapierInfo
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Description
DEUTSCHES
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen bei der Herstellung von Papier mit glänzenden,
mineralische Füllstoffe enthaltenden kontaktgeformten
und -getrockneten Überzügen und auf derart hergestelltes Papier.
Das übliche Verfahren zur Herstellung von Papier mit glänzenden, mineralische Füllstoffe enthaltenden,
kontaktgeformten und -getrockneten Überzügen besteht ganz allgemein darin, daß man ein wäßriges,
Mineralstoffe und Bindemittel enthaltendes Überzugsgemisch auf eine Papierunterlage aufbringt, die feuchte
beschichtete Oberfläche sofort mit einer hochpolierten erwärmten Metalloberfläche unter Druck in Berührung
bringt, die wäßrige, mineralstoffhaltige Überzugsmasse trocknet, während sie in unbeweglicher Beruhrung
mit der Metalloberfläche steht, und das man das getrocknete, mit der mineralstoffhaltigen Überzugsmasse
beschichtete Papier von der Metalloberfläche abzieht. Die polierte Metalloberfläche kann z. B. eine
hochpolierte, erwärmte Trommel mit verchromter Oberfläche sein. Die beschichtete Papierbahn wird dadurch
getrocknet, daß man die auf sie aufgebrachte Überzugsmasse in der Weise mit der erhitzten Trommeloberfläche
unter Druck in Berührung bringt, daß zwischen der Überzugsmasse und der Trommeloberfläche
während des Trocknens der in Berührung mit der Trommel befindlichen Überzugsmasse keine Relativbewegung
möglich ist.
Unter solchen Bedingungen weist die entstehende getrocknete, beschichte Oberfläche einen Spiegelabdruck
der polierten Metalloberfläche auf. Indessen hat es sich gezeigt, daß nach diesem Verfahren immer nur
ein Papier erzeugt wird, dessen Oberfläche zahlreiche Fehler oder nichtglänzende oder nichtspiegelnde Stellen
aufweist, was gewöhnlich darauf zurückzuführen ist, daß sich Luft zwischen der mit mineralstoffhaltiger
Überzugsmasse versehenen Oberfläche der Papierunterlage und der Oberfläche der hochpolierten, erwärmten
Trommel fängt.
Zur Behebung dieses Mangels wurde vorgeschlagen, die Überzugsmasse auf die Papierunterlage durch die
hochpolierte, erwärmte Trommel selbst in der Weise aufzutragen, daß man in dem zwischen der mit mineralstoffhaltiger
Überzugsmasse versehenen Papierbahn und der hochpolierten, erwärmten Trommel gebildeten
Einzugsspalt eine Lache der Überzugsmasse stehenließ. Dieses Verfahren hat große Nachteile, unter anderem
den, daß es nicht möglich ist, eine vorher festgesetzte, gleichmäßige Gewichtsmenge der Überzugsmasse
über die gesamte Oberfläche der zu beschichtenden Papierunterlage aufzubringen, und daß es schwierig
ist, die erwärmte, hochpolierte Trommel, besonders an den Seiten und über die Ränder der Papierbahn
hinaus, sauberzuhalten.
Verfahren zur Herstellung
von Glanzpapier
von Glanzpapier
Anmelder:
S.D. Warren Company,
Boston, Mass. (V. St. A.)
Boston, Mass. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. rer. nat. F. Vollmer, Patentanwalt,
Hamburg-Wandsbek, Schloßstr. 6
Hamburg-Wandsbek, Schloßstr. 6
Philip Shelden Leighton, Cumberland Mills, Me.
(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung soll nun in dem Spalt, welcher zwischen der noch
feuchten beschichteten Papieroberfläche und der hochpolierten Kontaktfläche gebildet wird, eine Lache aus
einer wäßrigen Flüssigkeit aufrechterhalten werden, welche im wesentlichen frei von suspendierten Feststoffen
ist. Zur Bildung dieser Lache kann dem Spalt fortlaufend Wasser zugefügt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren schaltet dadurch die Gefahr des sich Fangens von Luft in dem Spalt
aus, befeuchtet gleichzeitig die hochpolierte, erwärmte Oberfläche, gewährleistet eine genügende Berührung
zwischen 'dieser feuchten Oberfläche und der mit der Überzugsmasse beschichteten Papierunterlage und erleichtert
die saubere Abtrennung des getrockneten Überzuges von der Trommeloberfläche.
Es ist zwar ferner schon bekannt, eine einseitig überzogene Papierbahn vor oder während der Berührung
mit der Trockentrommel auf der nicht überzogenen Rückseite der Bahn zusätzlich mit Wasser anzufeuchten,
um die Einrolltendenz des fertigen Papiers abzuschwächen und die Trockenzeit des Überzuges
und damit die Fabrikationsgeschwindigkeit günstig zu beeinflussen. Diese Maßnahme hat jedoch auf die
Qualität und Beschaffenheit des Überzuges selbst keinen Einfluß.
Es ist weiter schon bekannt, nach der Trocknung eines aufgebrachten, aber noch ungeformten Überzuges
diesen wieder anzufeuchten und hierauf in Berührung
909 709/408
mit der hochglanzpolierten Trockentrommel zu bringen. Durch dieses Anfeuchten soll lediglich das Wiederplastischmachen
des getrockneten und erhärteten Überzuges erreicht werden, damit dieser Überzug auf
der trockenen Walze leicht geformt werden kann.
Erfindungsgemäß kann die wäßrige Flüssigkeit auch ein oder mehrere Mittel gelöst enthalten, die die Bindemittelbestandteile
der auf dem Papier befindlichen Überzugsmasse unlöslich machen oder koagulieren,
z. B. Gerbsäure, Zirkoniumsalze, Formaldehyd u. dgl. Solche Mittel, wie Gerbsäure und Formaldehyd setzen
sich bei Verwendung proteinhaltiger Bindemittel mit den in dem Proteinmolekül enthaltenen Aminogruppen
um, während die Schwermetallsalze an Stelle des Alkalimetalls oder Ammoniumradikals treten, das an
die im gelösten Protein enthaltenen Carboxylgruppen gebunden ist. Manchmal hat es sich auch als vorteilhaft
erwiesen, beide Arten von Mitteln in derselben Flüssigkeit gelöst anzuwenden.
Mittel zur Stabilisierung oder Regelung des pH-Wertes
der wäßrigen Flüssigkeit können ebenfalls darin gelöst werden.
Auch solche Mittel, die die spätere Abnahme der getrockneten beschichteten Bahn von der hochpolierten,
erhitzten Oberfläche erleichtern, wie Ammoniumstearat oder dergleichen Seife, sulfoniertes öl usw.,
können in der wäßrigen Flüssigkeit enthalten sein.
Geeignete Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den schematischen
Zeichnungen veranschaulicht, von denen
Fig. 1 die graphische Darstellung einer üblichen Form einer Papierbeschichtungsvorrichtung in Verbindung
mit einer hochpolierten, erwärmten Trommel und
Fig. 2 die graphische Darstellung einer anderen üblichen Form einer solchen Vorrichtung in Verbindung
mit einer hochpolierten, erwärmten Trommel darstellt.
Fig. 1 zeigt eine Papier-Vorratsrolle 1, von der eine Papierbahn 2 über Führungs- und Spannwalzen 3 zu
einer Beschickungsvorrichtung 4 läuft, wo die eine Seite der Papierbahn 2 mit einer Überzugswalze 6 in
Berührung kommt, die in eine mineralische Füllstoffe enthaltende Überzugsmasse eintaucht, die sich im Behälter
5 befindet. Von da wird die mit der Überzugsmasse beschichtete Papierbahn über eine Walze 8 geleitet,
wo die Überzugsmasse geglättet und jede überschüssige Menge Überzugsmasse durch einen Luftschaber
7 entfernt wird. Die von dem Luftschaber 7 abgenommene überschüssige Überzugsmasse wird
durch eine Prallwand 9 aufgefangen und nach dem Behälter 5 zurückgeleitet. Die mit der Überzugsmasse
beschichtete Oberfläche der Papierbahn 2 wird dann zwischen die Oberflächen einer Druckwalze 11 und
einer hochpolierten, verchromten, erwärmten Trommel 10 geleitet. In dem Spalt zwischen der Oberfläche der
mit der Überzugsmasse beschichteten Papierbahn und der hochpolierten, verchromten, erwärmten Trommel
10 wird eine Lache aus wäßriger Flüssigkeit 16 gehalten, indem man diese Flüssigkeit durch eine Leitung
14 auf die Oberfläche der Trommel 10 kurz vor den Spalt führt. Ein Prallblech 15 dient zur Verteilung
der durch die Leitung 14 auf die Trommeloberfiäche fließenden Flüssigkeit. Die beschichtete Papierbahn
läuft um die Trommel 10 herum und wird dann durch eine Walze 12 davon abgelöst, von der sie über
eine andere Führungswalze 3 zu einer Aufwickelrolle 13 läuft.
Nach Fig. 2 wird die mineralische Füllstoffe enthaltende Überzugsmasse auf die Papierbahn 2 durch
eine Walzenübertragungs - Beschichtungsvorrichtung aufgetragen, die aus den Walzen 17, 18, 19, 20 und 21
besteht und der die Überzugsmasse auf irgendeine gebräuchliche Weise derart zugeführt wird, daß in dem
zwischen den Walzen 17 und 18 bei 22 gebildeten Spalt eine Lache aus Überzugsmasse stehenbleibt. Das
mit der Überzugsmasse beschichtete Papier läuft dann über die Rolle 11 und zwischen ihr und der Trommel
10 in derselben Weise hindurch, wie in Fig. 1 angegeben. In dem Spalt, der zwischen der mit der Überzugsmasse
beschichteten Papierbahn und der Oberfläche der Trommel gebildet wird, wird ebenfalls
durch eine Zuleitung 14 eine aus wäßriger Flüssigkeit 16 bestehender Lache erzeugt und gehalten. Bei der Anordnung
nach Fig. 2 ist die Prallplatte 15 weggelassen, da sie meist überflüssig ist und im allgemeinen
nicht verwendet wird. Die überzogene Papierbahn läuft dann um die Außenfläche der hochpolierten, erwärmten
Trommel 10 herum und wird von dieser dadurch abgelöst, daß sie über eine Walze 12 in derselben
Weise wie in Fig. 1 angegeben läuft.
Die wäßrige Flüssigkeit zum Überfluten des Spaltes 16 zwischen der mit der Überzugsmasse beschichteten
Oberfläche der Papierbahn und der Außenfläche der Trommel 10 kann auf beliebige Art eingeführt werden,
z. B. durch einen Strahl, oder sie kann in den Spalt über die Oberfläche der Trommel 10 zufließen.
Es ist sowohl durchführbar wie vorteilhaft, einen Strahl der wäßrigen Flüssigkeit auf die Oberfläche
der Trommel etwas vor der Stelle auftreffen zu lassen, an der die überzogene Papieroberfläche diese erstmalig
berührt. Das letztere Verfahren ist manchmal doppelt vorteilhaft, weil einerseits die wäßrige Flüssigkeit
auf die Oberfläche der hochpolierten, erwärmten Trommel gebracht wird, um den Spalt zwischen
der Oberfläche der Trommel und der beschichteten Papierfläche zu füllen oder zu überfluten, und anderseits
die wäßrige Flüssigkeit dazu dienen kann, die Oberfläche der Trommel örtlich vorzukühlen, um eine
zu starke Dampfentwicklung zu verhindern, wenn die mineralische Füllstoffe enthaltende Überzugsschicht
des Papiers erstmalig die hochpolierte, erwärmte Trommel berührt.
Die Größe oder Tiefe der aus wäßriger Flüssigkeit gebildeten Lache in dem Spalt kann schwanken; z.B.
kann die Lache vorwiegend flach sein, d. h. eine Tiefe von z. B. 6 mm haben, oder sie hat eine relative Tiefe
von z. B. 25 bis 50 mm oder mehr, je nach Art der wäßrigen mineralstoffhaltigen Überzugsmasse und der
Geschwindigkeit, mit der das Papier der hochpolierten, erwärmten Oberfläche zugeführt wird. Die Lache
sollte aber nicht so tief sein, daß die wäßrige Überzugsmasse von dem Papier weggeschwemmt wird,
aber doch tief genug, um das Mitreißen von Luftblasen
zwischen der Oberfläche, Trommel und der mit Überzugsmasse beschichteten Papierunterlage zu verhindern.
Je langsamer das mit der Überzugsmasse beschichtete Papier der erwärmten Trommel zugeführt
wird, desto kleiner kann die Lache sein. Im allgemeinen ergibt eine Lache einer Tiefe von 13 bis
38 mm Tiefe zufriedenstellende Ergebnisse. Die Papierbahn läuft im allgemeinen mit der bei der Herstellung
von Papier mit glänzenden, mineralstoffhaltigen, kontaktgeformten und -getrockneten Überzügen
üblichen Geschwindigkeit.
Der in die Lache aus wäßriger Flüssigkeit eintretende wäßrige, mineralstoff haltige Überzug kann in
seiner Konsistenz sehr verschieden sein; er kann aus der frisch aufgetragenen, mineralische Füllstoffe enthaltenden
Masse bestehen, die unmittelbar aus der Beschichtungsvorrichtung kommt und nur eine kurze
Strecke mit der bei Papierbeschichtungen üblichen Geschwindigkeit gelaufen ist, oder aber aus einer die
Füllstoffe enthaltenden Masse, die nicht mehr flüssig ist, d. h. mehr oder weniger fest geworden (gehärtet),
aber noch feucht ist; d.h., die Konsistenz der mineralstoffhaltigen
Überzugsmasse kann von einem Feuchtigkeitsgehalt, der 50% nicht übersteigt, bis zu einem
Feuchtigkeitsgehalt von mindestens 15% schwanken. Die auf das Papier aufgebrachte Überzugsschicht darf
bei ihrem Eintritt in die im Spalt befindliche Lache, je nach der Schichtstärke und je nach der Höhe des im
Spalt ausgeübten Druckes, nicht so flüssig sein, daß das Papier durch die Wirkung des im Spalt ausgeübten
Druckes verschoben oder zurückgewalzt wird, oder daß mehr als eine unwesentliche Menge des
Überzuges durch die im Spalt vorhandene wäßrige Flüssigkeit weggeschwemmt wird. Die wasserhaltige'
Überzugsmasse wird durch die Absorption ihres Feuchtigkeitsgehalts in die Papierbahn sehr schnell
fest. Die in dem Spalt befindliche Lache aus wäßriger Flüssigkeit kann durch Aufnahme einer gewissen
Menge der mineralischen Füllstoffe aus der wäßrigen Überzugsmasse von der Oberfläche des Papiers her
ein milchiges Aussehen bekommen, aber die Flüssigkeit darf nicht so verunreinigt werden, daß sie etwa
gar dick oder viskos wird. Dies kann man z. B. dadurch verhindern, daß man die in der Lache befindliche
wäßrige Flüssigkeit kontinuierlich ersetzt, etwa indem man der Lache mehr wäßrige Lösung als erforderlich
zuführt und den Überschuß ablaufen läßt, oder auch indem man die Tiefe der Lache verändert,
oder indem man die Fließfähigkeit der Überzugsmasse auf dem Papier vor dessen Eintritt in die Lache regelt.
Es ist nicht erwünscht, daß die Menge der suspendierten Festteilchen in der Lache 5% übersteigt; sie bleibt
besser unter dieser Menge. In der Praxis kann die aus wäßriger Flüssigkeit bestehende- Lache in dem Spalt
in wenigen Sekunden vollständig ersetzt werden. Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung kann
man beliebige der gewöhnlich zur Herstellung von Papier mit glänzenden, mineralische Füllstoffe enthaltenden,
kontaktgeformten und -getrockneten Überzügen verwendeten wäßrigen Überzugsmassen verwenden.
Derartige Überzugsmassen sind gewöhnlich wäßrige Dispersionen, die mineralisches Pigment, ein
Bindemittel, und vorzugsweise auch eine geringe Menge eines solchen Zusatzes wie Seife enthalten,
die die Entfernung des beschichteten Papiers von der hochpolierten, erwärmten Oberfläche nach dem
Trocknen zu erleichtern vermögen.
Die wäßrigen Überzugsgemische enthalten gewöhnlich auch Schaum verhütungsmittel und/oder Glättmittel,
z. B. Kienöl, sulfonierten Rindertalg, sulfoniertes Rizinusöl zur leichteren Erzielung einer glatten
von Löchern (Nadelstichen), Vertiefungen, Streifen usw. freien Oberfläche. Diese gewöhnlich in der Überzugsmasse
vorhandenen Mittel können auch dazu dienen, später eine leichtere Ablösung des getrockneten
beschichteten Papiers von der hochpolierten, erwärmten Oberfläche, ohne Zusatz besonderer Mittel
für diesen Zweck zu ermöglichen. Sollte jedoch das beschichtete Papier beim Trocknen an der hochpolierten,
erwärmten Oberfläche festkleben, so kann dies in bekannter Weise leicht dadurch behoben werden, daß
man etwas Seife auf die hochpolierte, erwärmte Oberfläche aufbringt.
Erfindungsgemäß läßt sich Seife oder ein anderes Ablösemittel sehr leicht auf die hochpolierte, erwärmte
Oberfläche bringen, indem man sie in der wäßrigen Flüssigkeit gelöst zuführt, und diese Lösung dazu
verwendet, um die hochpolierte, erwärmte Oberfläche zu befeuchten und die Lache im Spalt zu bilden. Eine
Befeuchtungslösung, die 0,5 % Seife, z. B. Ammoniumstearat, gelöst enthielt, erwies sich als sehr günstig für
die Loslösung der beschichteten Oberfläche von der hochpolierten, erwärmten Oberfläche nach dem Trocknen,
während andernfalls das Papier leicht an der erhitzten Oberfläche festklebt.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung zeigte es sich ferner, daß man beim Vorhandensein
eines Koagulationsmittels und/oder eines Mittels zum Unlöslichmachen in der wäßrigen, die Lache im Spalt
zwischen der beschichteten Papieroberfläche und der Oberfläche der Trommel bildenden Flüssigkeit kein
besonderes Ablösemittel auf die Oberfläche der Trommel aufzubringen oder auch der Überzugsmasse
einzuverleiben braucht, sondern daß dafür die üblichen fetthaltigen Schaumverhütungsmittel genügen, die
beinahe immer in den normalen wäßrigen, mineralische Füllstoffe enthaltenden Überzugsgemischen für Papier
enthalten sind.
Es scheint, daß das etwa in den Überzugsschichten enthaltene Protein nach der Umsetzung mit den
zum Unlöslichmachen oder Koagulieren bestimmten Mitteln seine starke Fähigkeit - verliert, an der hochpolierten,
erwärmten Trommel zu haften, so daß man das getrocknete, beschichtete Papier leicht von der
Trommel ablösen kann, ohne daß es besonderer Trennmittel bedarf. Salze der alkalischen Erden machen
proteinhaltige Überzüge, denen sie in wäßriger Lösung zugesetzt werden, wasserfest, erweisen sich jedoch für
die Ablösung der getrockneten Überzugsmasse von der hochpolierten, erwärmten Oberfläche als nicht
wirksam wie die Salze der Schwermetalle. Zur Herstellung von weißen Überzügen bevorzugt man für
diesen Zweck farblose Salze, z. B. die Aluminium-, Zinn-, Zink- und Zirkoniumsalze; für farbige Überzüge
können dagegen auch farbige Salze, z. B. Eisen- und Chromsalze, verwendet werden. Da die verchromten
Flächen leicht durch Chloride angegriffen werden, wenn sie nicht mit Harnstoff od. dgl. stark
gepuffert sind, setzt man der in den Spalt zu bringenden wäßrigen Flüssigkeit möglichst keine Chloride zu.
Sulfate und Nitrate erwiesen sich dagegen als sehr geeignet.
Ein wäßriges, mineralische Füllstoffe enthaltendes Überzugsgemisch, mit dem man gute Ergebnisse erhält,
besteht aus einer wäßrigen Dispersion mit 85 Teilen feinem Überzugston, 15 Teilen feinem
Calciumcarbonat, 22 Teilen eines niedrigviskosen Stärkekleisters, 1,2 Teilen Dimethylolharnstoff (um
dem fertigen Überzug eine gewisse Wasserbeständigkeit zu verleihen) und 5 Teilen Ammoniumstearat
(alle Teile sind Gewichtsteile). Eine derartige wäßrige mineralstoffhaltige Überzugsmasse, mit einem Feststoffgehalt
von 56%, bringt man mit einer Walzenauftragvorrichtung auf eine Seite einer üblichen
Papierunterlage in einer Menge von 24,4 kg Trockengewicht auf 1000 m2 überzogener Papieroberfläche auf.
Die feuchte beschichtete Papieroberfläche kann dann sofort mit der Oberfläche einer hochpolierten, verchromten,
erwärmten Trommel in der Weise unter Druck in Berührung gebracht werden, daß jede
Relativbewegung zwischen der beschichteten Papieroberfläche und der hochpolierten, erwärmten Trommeloberfläche
während deren Drehung vermieden wird. Die Oberfläche der Trommel wird mit genügend
Wasser in der Weise befeuchtet, daß eine kleine 6 bis
13 mm tiefe Wasserlache in dem zwischen der beschichteten Papieroberfläche und der Oberfläche der
Trommel gebildeten Spalt stehenbleibt. Wenn das beschichtete Papier getrocknet ist, kann es daraufhin
leicht von der Oberfläche der Trommel abgelöst werden und besitzt die glänzende fehlerfreie Oberfläche,
die ein hochwertiges beschichtetes Glanzpapier kennzeichnet.
-n . -ίο
Eine andere wäßrige, mineralische Füllstoffe enthaltende Überzugsmasse, die bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung angewendet werden kann, enthält
G ichtsteile
Feinen Überzügston 85 (trocken)
Feines Calcmmcarbonat ... 15 (trocken)
Kasein, gelost m Ammoniak 15 (trocken)
Ammoniumstearat 5 (trocken)
und so viel Wasser, daß ein Gemisch mit einem Feststoffgehalt
von 48% entsteht.
Eine derartige wäßrige, mineralstoffhaltige Überzugsmasse
wird durch eine mit Druckluft arbeitende Auftragvorrichtung auf eine Seite einer üblichen
Papierunterlage in einer Menge von 29,3 kg Trockengewicht auf 1000 m2 beschichteter Papierfläche aufgebracht.
Die so beschichtete Papierbahn wird dann sofort unter Druck mit der Oberfläche einer hochpolierten,
verchromten, erwärmten Trommel in Berührung gebracht, derart, daß zwischen der beschichteten
Papieroberfläche und der Trommeloberfläche während deren Umlauf keine Relativbewegung mehr
auftritt. Man befeuchtet zuvor die Oberfläche mit so viel Wasser, daß eine kleine Flüssigkeitslache von 6
bis 13 mm Tiefe in dem zwischen der beschichteten Papieroberfläche und der Oberfläche der Trommel gebildeten
Spalt stehenbleibt. Nach dem Trocknen läßt sich das beschichtete Papier leicht von der Trommeloberfläche
ablösen und besitzt dann einen hohen Glanz und ein angenehmes Aussehen. Die Oberfläche des
Papiers erweist sich als verhältnismäßig wasserfest und wird durch feuchte Finger nicht befleckt.
Nach einem anderen Verfahren zur Ausführung der vorliegenden Erfindung arbeitet man ebenso wie bei
dem vorstehenden Beispiel, mit der Abweichung, daß man anstatt Wasser eine einprozentige wäßrige
Formaldehydlösung in dem zwischen den Oberflächen des beschichteten Papiers und der Trommel gebildeten
Spalt hält. Das entstehende Produkt unterscheidet sich im Aussehen nicht von dem nach Beispiel 2 hergestellten,
aber durch die Einwirkung des Formaldehyds auf die Oberfläche der Überzugsschicht wird die
getrocknete Oberfläche des beschichteten Papiers noch wasserbeständiger.
t> · · μ
Noch ein anderes Verfahren zur Durchführung der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man eine
wäßrige, mineralische Füllstoffe enthaltende Überzugsmasse von folgender Zusammensetzung verwendet.
90,7 kg eines wäßrigen Tonbreis mit einem Feststoffgehalt von 65% wurden mit 56,8 1 wäßriger,
durch Auflösen von Kasein in Ammoniakwasser hergestellter Kaseinlösung gemischt, wobei man eine
fertige Lösung mit einem Gehalt von etwa 0,18 kg
Kasein im Liter erhielt, deren Gesamtvolumen 113,6 I
betrug. Hierzu gab man 1,9 1 einer Wasser-Seifen-Mischung, die 20% Ammoniumstearat enthielt. Diese
wäßrige mineralstoffhaltige Überzugsmasse wurde mit einer Beschichtungsvorrichtung auf eine Papierbahn
aufgetragen, die man dann sofort mit der Oberfläche einer hochpolierten, verchromten, erwärmten Trommel
zuführte, die mit einer ausreichenden Menge einer l°/oigen wäßrigen Formaldehydlösung benetzt wurde,
ίο und unter Druck ohne gegenseitige Relativbewegung
zueinander derart in Berührung brachte, daß eine etwa 25 mm tiefe Lache der wäßrigen Flüssigkeit an der
Einzugsstelle zwischen der hochpolierten Trommel und der beschichteten Oberfläche der Papierbahn
stenenblieb. Es zeigte sich, daß die beschichtete
Papieroberfläche in nassem Zustand an der Trommel anhaftete, aber nach dem Trocknen der beschichteten
Oberfläche leicht abgelöst werden konnte. Das entstandene Produkt zeigte hohen Glanz und angenehmes
Aussehen
J Nach ,emer anderen Ausfuhrungsform der Erfindun§
stellt man eine wäßrige, mineralische Füllstoffe enthaltende Überzugsmasse von folgender Zusammen-Setzung
her:
Gewiditsteile
Feinverteilter Überzugston 75
Feinverteiltes Calciumcarbonat 25
3<> Kasein, gelöst in Alkali 16
Tributylphosphat 1,25
Sulfonierter Talg (25 % Trockengehalt) 2 0
Seife (Natriumstearat) 04
dazu genügend Wasser zur Erzielung einer wäßrigen, mineralstoffhaltigen Überzugsmasse mit einem Feststoffgehalt
von 54%.
Diese wäßrige Überzugsmasse wird in einer Menge von 8,15 kg Trockengewicht je Ries auf 0,381 mm
starken geleimten Karton durch eine mit Übertragungsrollen arbeitende Auftragsvorrichtung der in
Fig· 2 gezeigten Art aufgebracht, worauf man die
feuchte, beschichtete Oberfläche des Kartons ohne
4^ Entstehung einer Relativbewegung mit der Oberfläche
einer hochpolierten, verchromten, erwärmten Trommel in Berührung bringt und dabei über der Berührungslinie
zwischen der beschichteten Kartonoberfläche und der Trommel eine Lache einer wäßrigen Flüssigkeit
herstellt und stehenläßt, die 0,3°/» einer löslichen Seife und 0,37% Formaldehyd enthält. Die beschichtete
Oberfläche läuft dann in Berührung mit der hochpolierten, verchromten, erwärmten Trommeloberfläche
und darum herum, aber ohne Relativbewegung gegen sie und kann nach dem Trocknen gut davon
losgelöst werden.
Das fertige Produkt besitzt hohen Glanz und ein angenehmes Aussehen und ist widerstandsfähig gegen
Befleckung durch feuchte Finger.
Im allgemeinen wird bei Durchführung der vorliegenden Erfindung in bezug auf die Behandlung der
Papierbahn, die Papierüberzugsmasse, die Gewichts.menge des auf die Papierbahn aufgebrachten Überzuges,
die Art, wie die Überzugsmasse aufgebracht wird, die Geschwindigkeit der Papierbahn, die
Größe und Temperatur der hochpolierten, erwärmten Trommel usw. nach den allgemein üblichen Arbeitsweisen
zur Herstellung von beschichtetem Papier verfahren. Der Hauptunterschied zwischen den bekannten
Arbeitsweisen und dem vorliegenden Verfahren be-
steht darin — wie erwähnt —, daß eine Wasserlache oder eine Lache einer wäßrigen Flüssigkeit, die ein
oder mehrere Mittel enthält, wodurch die wäßrige mineralstoffhaltige Überzugsmasse verändert wird, in
dem zwischen der beschichteten Papieroberfläche und der Oberfläche der hochpolierten, erwärmten Trommel
gebildeten Spalt gehalten wird.
Selbstverständlich darf die in der Lache über dem Spalt stehende Flüssigkeit nicht in zerstörender oder
nachteiliger Weise auf die Überzugsmasse einwirken; es dürfen hierfür also z. B. keine konzentrierten
Lösungen starker Säuren oder starker Alkalien verwendet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Glanzpapier, gemäß dem eine Papierbahn fortlaufend mit einer
wäßrigen, mineralische Füllstoffe und Bindemittel enthaltenden Masse überzogen, in noch feuchtem
Zustand mit der überzogenen Seite in Druckkontakt mit einer hochpolierten, erhitzten, umlaufenden
Fläche gebracht und bis zur Trocknung des Überzuges ohne Relativbewegung in Berührung
mit dieser Kontaktfläche gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Spalt, welcher zwischen
der noch feuchten, beschichteten Papieroberfläche und der hochpolierten Kontaktfläche gebildet wird,
eine Lache aus einer wäßrigen Flüssigkeit aufrechterhalten wird, welche im wesentlichen frei
von suspendierten Feststoffen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der Lache dem Spalt
fortlaufend Wasser zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit zur Bildung der
Lache Reaktionsmittel zugesetzt werden, die imstande sind, die Bindemittelbestandteile der Überzugsmasse
unlöslich zu machen und/oder zu koagulieren, z. B. Gerbsäure, Zirkoniumsalze oder
Formaldehyd.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit zur Bildung
der Lache Mittel zum Einstellen und Regeln des pH-Wertes derselben zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeit zur Bildung
der Lache ein Trennmittel zur Erleichterung der späteren Abnahme der Papierbahn von der Kontaktfläche
zugesetzt wird, z. B. Seife, wie Ammoniumstearat.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 561688;
USA.-Patentschriften Nr. 2 360919, 1 733 524;
deutsche Patentanmeldung C 1872 VII/55 f (bekanntgemacht am 23. 5. 1951).
Deutsche Patentschrift Nr. 561688;
USA.-Patentschriften Nr. 2 360919, 1 733 524;
deutsche Patentanmeldung C 1872 VII/55 f (bekanntgemacht am 23. 5. 1951).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
I 909 709/408 1.60
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2610053A GB747107A (en) | 1953-09-22 | 1953-09-22 | Improvements in or relating to a method of manufacturing cast-coated paper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1073294B true DE1073294B (de) | 1960-01-14 |
Family
ID=10238379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1953W0012343 Pending DE1073294B (de) | 1953-09-22 | 1953-10-16 | Verfahren zur Herstellung von Glanzpapier |
Country Status (4)
Country | Link |
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DE (1) | DE1073294B (de) |
FR (1) | FR1087556A (de) |
GB (1) | GB747107A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1235723B (de) * | 1961-11-08 | 1967-03-02 | Eck & Soehne Joseph | Streichkopf einer Papier-Streichmaschine |
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---|---|---|---|---|
BE554186A (de) * | 1956-01-16 | |||
JPS60146097A (ja) * | 1983-12-29 | 1985-08-01 | 神崎製紙株式会社 | キヤスト塗被紙の製造方法 |
CN111663369B (zh) * | 2020-06-11 | 2022-06-10 | 江苏大亚新型包装材料有限公司 | 一种薄型超压纸生产工艺 |
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DE561688C (de) * | 1927-01-03 | 1932-10-17 | Champion Coated Paper Co | Verfahren zur Herstellung von gestrichenem Kunstdruckpapier |
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1953
- 1953-09-22 GB GB2610053A patent/GB747107A/en not_active Expired
- 1953-09-28 FR FR1087556D patent/FR1087556A/fr not_active Expired
- 1953-09-30 BE BE523159D patent/BE523159A/xx unknown
- 1953-10-16 DE DE1953W0012343 patent/DE1073294B/de active Pending
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DE1235723B (de) * | 1961-11-08 | 1967-03-02 | Eck & Soehne Joseph | Streichkopf einer Papier-Streichmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB747107A (en) | 1956-03-28 |
FR1087556A (fr) | 1955-02-25 |
BE523159A (de) | 1956-01-06 |
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