DE2457618B2 - Verfahren zum Erzeugen eines Kontrastmusters auf einer Platte und gemusterte Platte - Google Patents
Verfahren zum Erzeugen eines Kontrastmusters auf einer Platte und gemusterte PlatteInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Art
Aus der US-PS 16 01 491 ist ein Verfahren bekannt, bei dem eine rollfähige Bahn aus Papier oder Pappe mit
eimer durch Prägung strukturierten Oberfläche durch Aufbringen eines flüssigen Kontrastmittels gemustert
wiird. Die Papierbahn durchläuft eine Walzenrakel, deren Einlauf mit Kontrastmittel gefüllt ist. Die
Walzenrakei enthält eine Druckwalze mit elastischem Mantel und eine glatte, harte Verteilerwalze. Die
Verteilerwalze ist gegen das Kontrastmittel antiadhäsiv.
Da die beiden Walzen die Bahn mit Druck zwischen sich einschließen, kann nur das in den Vertiefungen der
Oberflächenstruktur geborgene Kontrastmittel den Rakelspalt passieren und die Papierstruktur kontraststärker
hervorheben. Die Auftragsmenge wird durch die Enge des Walzenspaltes bzw. den Anpreßdruck
reguliert Die elastische Walze stützt die Papierbahn und hält sie mit Gegendruck an der Gegenwalze, die das
Kontrastmittel in die Vertiefungen preßt Das in die Vertiefungen eingebrachte und durch den Walzenspalt
transportierte Kontrastmittel bleibt in der einmal dosierten Menge in den Vertiefungen, da die antiadhäsive
Oberfläche der harten Walze nicht in der Lage ist, Kontrastmittel wieder zu entfernen. Die Kontrastwirkung
eines derartig gemusterten Papiers ist nicht besonders gut, da die Vertiefungen nur eben mit
Kontrastmittel ausgefüllt sind und die Erhebungen sich nur linienförmig oder punktförmig davon abheben. Die
Kontrastwirkung verschlechtert sich, wenn der Preßdruck zwischen den beiden Walzen erhöht wird, da dann
eine bleibende Deformation der Erhebungen bzw. der Vertiefungen eintritt und damit die Struktur noch mehr
verflacht wird. Das dann entstehende Muster ist unexakt und verschwommen. Außerdem wird die räumliche
Wirkung des ursprünglich mit Vertiefungen und Erhebungen geprägten Papiers durch das ebene
Ausfüllen der Vertiefungen mit Kontrastmittel weitgehend beseitigt.
Aus der US-PS 37 36 901 ist ein Verteilerrad für einen in eine Winkelnut eingelegten Farbstrang bekannt.
Dieses Rad mit seiner weichen, einer Malerwalze ähnlichen Umlangsschicht braucht den Farbstrang nur
zu verteilen und hat nicht die Aufgabe, einen Teil des Farbstranges wieder abzunehmen. Es wäre auch nicht in
der Lage, dies durchzuführen, sondern es ist bereits nach kurzen Betrieb der Anlage so weit vollgesogen, daß es
nach Art eines Pinsels ein gleichmäßiges Streichen der gefrästen Nut durchführt. Hier liegt wiederum die
Betonung auf gleichmäßig und streichen, es ist nicht Aufgabe dieses Rades, irgendwelche Erhebungen
besonders hervorzuheben bzw. Vertiefungen mit Farbe auszufüllen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit
dem eine reliefartige Musterung mit deutlicher Kontrastierung und einer ausgesprochen ausgeprägten räumlichen
Wirkung der gemusterten Oberfläche erzielt wird. Darüber hinaus soll das Verfahren speziell zur
Musterung von Bahnen oder Platten aus verfestigten Fasern oder in Mehrschichtaufbau geeignet sein.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe mit
einem Verfahren gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruchs gelöst
Die derart behandelten Platten oder Bahnen weisen ein erheblich besseres Aussehen auf als üblicherweise
reliefgemusterte. In den Vertiefungen und Rillen ist das Kontrastmittel nicht eben abgelagert, sondern ebenfalls
dem Verlauf der Strukturierung folgend, während auf den Flächen der höheren Erhebungen nur wenig oder
gar kein Kontrastmittel verblieben ist. Zwischen diesen beiden Grenzfällen verbleibt eine starke Streuung des
Auftrages an Kontrastmittel. Dadurch tritt das Prägemuster besonders deutlich hervor und hat eine größere
scheinbare Tiefe als das bekannter Produkte dieser Gattung. Sofern bedruckte und strukturierte Oberflächen
behandelt werden, tritt das Druckmuster der Oberfläche im Bereich der von Kontrastmittel befreiten
Flächen zutage. Damit zeigt jedoch die fertige Oberfläche solche Musterschattierungen und Abwandlungen,
die ihr in Verbindung mit den unterschiedlich starken Ablagerungen in den Vertiefungen ein interessantes
und schönes Aussehen verleihen. Wenn mit diesem Verfahren Holzimitationen erzeugt werden,
erhält das fertige Produkt ein Aussehen, das nahezu als naturgetreu zu bezeichnen ist
Trotz des technisch geringen Aufwands werden Produkte erzeugt, die einen optisch hervorragenden
Eindruck vermitteln und bei Holzimitationen nahezu naturgetreue Kopien darstellen. Da das mit der
elastischen Oberfläche der Walze entfernte Kontrastmittel stetig davon entfernt wird, kann das Verfahren
mit einer hohen Produktionsgeschwindigkeit und gleichmäßiger Qualität der fertigen Produkte arbeiten,
gleichzeitig ist es besonders wirtschaftlich, da das durch die Reinigung entfernte Kontrastmittel ohne weiteres
wieder verwendet werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung gibt Anspruch 2 an. Bei einer Relativbewegung zwischen den
Oberflächen besti'nde die Gefahr, daß das Kontrastmaterial in die Vertiefungen der Plattenoberfläche
gedrängt wird und am Boden der Vertiefungen übermäßig dicke Schichten bildet. Dies könnte dann
dazu führen, daß das Kontrastmaterial beim anschließenden Trocknen Blasen wirft. Ohne Relativbewegung
ist hingegen eine optimale Aufnahme des Kontrastmaterials an den von der Walze berührten Teilen der Platte
gewährleistet.
Die Erfindung ist für verschiedene Arten von Platten anwendbar, beispielsweise für geprägte Hartfaser- und
Spanplatten, geprägte Sperrholzplatten und andere gemaserte Oberflächen. Insbesondere eignet sich das
erfindungsgemäße Verfahren zum Verzieren von geprägten Faserplatten, weiche nach dem in der US-PS
35 76 711 beschriebenen Verfahren hergestellt sind. Dieses sieht vor, eine Papierbahn mit einem Muster zu
bedrucken, die bedruckte Papierbahn mit der Druckseite nach außen auf eine teilweise entwässerte Fasermatte
zu legen, und die Matte zusammen mit der Papierbahn heiß zu pressen, um das Papier stoffschlüssig mit der
Matte zu verbinden und ein dem gedruckten Muster komplementäres Muster zu prägen. Die beiden Muster
sind zwar einander komplementär, dabei jedoch nicht deckend aufeinander ausgerichtet. Eine nach diesem
Verfahren hergestellte Platte hat eine mit älteren Verfahren nicht erzielbare scheinbare Tiefe und damit
ein natürliches Aussehen. Das Aussehen einer solchen Platte läßt sich jedoch durch eine Behandlung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren noch weiter verbessern.
Im Hinblick darauf zeichnet sich eine weitere
vorteilhafte Ausführung der Erfindung gemäß Anspruch 5 aus. An den höheren Bereichen der Oberfläche, an
denen das Kontrasünaterial ganz oder teilweise abgetragen wird, ist dann das darunterliegende Druckmuster
des Papiers sichtbar. Bei entsprechender Wahl der Farben des Druckmusters, des geprägten Reliefs
und der Farbe des Kontrastmaterials ist ein sehr interessantes Aussehen der Oberfläche erzielbar.
Im Anschluß an die vorstehend angeführten Verfahrensschritte wird das Kontrastmaterial wenigstens
teilweise getrocknet und verfestigt, worauf dann eine durchsichtige Schutzschicht aufgetragen und die Platte
dann fertig getrocknet wird. Die Platte ist dann trotz ihres hervorragenden optischen Eindrucks gut gegen
Oberflächenverschleiß geschützt
Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematisierte Darstellung eines bekannten Verfahrens zum Herstellen von mit einer bedruckten
bzw. geprägten Papierlage versehenen Hartfaserplatten,
Fig.2 eine schematisierte Darstellung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Verzieren einer Relief-Oberfläche einer Platte,
Fig.3 eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens,
F i g. 4 eine schematisierte Ansicht einer Vorrichtung zum Abtragen des Kontrastmaterials von den höheren
Bereichen der Oberfläche,
F i g. 5 die Ausrichtung einer Abtragswalze in bezug auf ein geprägtes Muster,
Fig.6 eine Teil-Schnittansicht entlang der Berührungslinie
zwischen der elastisch verformbaren Walze und der Plattenoberfläche,
F i g. 7 eine Schnittansicht eines Teils einer Platte und
F i g. 8 eine schematisierte Ansicht einer Vorrichtung zum Aufbringen einer schützenden Deckschicht auf die
Platte.
Zur Herstellung von Hartfaserplatten nach einem bekannten Verfahren werden Holzspäne entfasert,
aufbereitet und in einer Maschine 10 zu einer Matte geformt und entwässert (Fig. 1). Nach dem Entwässern
der Matte bis auf einen Feststoffgehalt von etwa 25 bis 40% wird eine von einer Rolle 13 ablaufende
Papierbahn 12 auf die Matte 14 aufgelegt. Das Papier, ein Holzschliff- oder Zeitungspapier, ist an der
Außenseite mit einem Muster etwa nach Art einer Holzmaserung bedruckt Nach dem Zuschneiden in
einer Guillotine 15 wird die mit der Papierlage versehene Matte 14 einer Heißpresse 16 zugeführt Die
in Berührung mit der Papierlage kommenden Zwischenplatten 17 der Presse 16 haben ein dem Druckmuster
des Papiers komplementäres, negatives Prägemuster. Für die Erzielung einer imitierten Holzmaserung
verläuft das Prägemuster in Längsrichtung der Platten, und damit das Prägemuster mit dem Druckmuster des
Papiers übereinstimmt, ohne sich dabei jedoch mit diesem zu decken, verlaufen die die Grundlage für die
imitierte Holzmaserung bildenden Tönungen des Druckmusters ebenfalls streifenförmig in Längsrichtung
der Platte. Die Tiefe des Prägemusters hängt ab von den Konturen des Druckmusters sowie von der Art des
Papiers. Prägetiefen bis zu etwa 2,5 mm sind ohne Einreißen des Papiers erzielbar. Danach werden die
Platten in Heißluftöfen 18 getrocknet und anschließend in Kühl- und Befeuchtungskammern 18a bzw. 18fc
abgekühlt und nachbefeuchtet. Zu diesem Zeitpunkt hat die Papierlage keinerlei Schutzschicht, damit sie die für
die Aufnahme der im weiteren Verfahren aufgetragenen Kontrastschicht notwendige Saugfähigkeit nicht verliert.
Die Platten werden dann mittels einer Saugluft-Übergabeeinrichtung
19 von einem Stapel 20 abgenommen und auf ein sich bewegendes Förderband 22 gelegt
(Fig.2). Auf diesem gelangen die Platten zunächst an
eine mit Bürsten bestückte Absaugeinrichtung 24, welche die mit der Papierlage überzogene Oberseite der
Platten von Staub und anderen Verunreinigungen befreit. Anschließend gelangen die Platten an die im
einzelnen in F i g. 3 dargestellte Auftragsvorrichtung 26. Diese weist eine die mit der Papierlage überzogene
Oberfläche der Platten bestreichende, mit einem weichen Faserfior bezogene Walze 28 und eine dieser
gegenüberliegende Stützwalze 30 auf. Als Bezug für die Auftragswalze 28 eignet sich ein synthetisches Florgewebe
mit einem etwa 11 mm hohen Faserflor. Eine Zubringerwalze 32 befindet sich in Anlage an der mit
dem Flor überzogenen Umfangsfläche der Walze 28, und in dem Spalt zwischen den beiden Walzen wird eine
gewisse Menge 34 eines flüssigen Kontrastmaterials gehalten. Durch die Drehung der Walzen 28, 30 und 32
in den angegebenen Richtungen wird eine gleichmäßige Schicht des Kontrastmaterials auf die Oberfläche der
Platte aufgetragen. Dabei kommt es wesentlich darauf an, daß die gesamte Oberfläche gleichmäßig beschichtet
wird, und daß insbesondere die Vertiefungen eine solche Beschichtung erhalten. Zu diesem Zweck können auch
andere Auftragsvorrichtungen, etwa Spriihvorrichtungen, verwendet werden.
Als Kontrastmaterial eignen sich verschiedene im Handel erhältliche Farben auf der Basis sowohl von
Lösungsmitteln als auch von Wasser. Besonders geeignete Kontrastmittel sind amin-modifizierte wäßrige
Acryl-Emulsionen. Die Pigmentierung der Emulsion ist vorzugsweise ziemlich schwach, so daß die
Kontrastbeschichtung bei dünner Schichtdicke durchsichtig oder durchscheinend ist. Bei zu starker
Pigmentierung ist die Erzielung der gewünschten Farbabstufungen sehr schwierig. In einer praktischen
Ausführung enthielt ein schwarzes Kontrastmaterial auf der Basis von amin-modifizierter wäßriger Acryl-Emulsion
2,6 Gew.-°/o eines festen Pigments, und bei einem helleren Rötlichbraun wurden mit einem Pigmentgehalt
von 4,6 Gew.-°/o gute Ergebnisse erzielt. Je nach der für die fertige Platte gewünschten Tönung können die
verschiedensten Farben verwendet werden.
Nach dem Auftragen des Kontrastmaterials werden die Platten einer im einzelnen in Fig.4 gezeigten
Vorrichtung 36 zugeführt, welche einen Teil der Beschichtung von der geprägten Oberfläche abträgt und
damit die Kontraste herausarbeitet. Die Vorrichtung 36 enthält eine glatte Abtragswalze 38 mit einer elastischen
Oberfläche 40, welche direkt mit der geprägten und beschichteten Oberfläche der Platten in Berührung
kommt, und eine an der anderen Seite der Platten angreifende Stützwalze 43. Zum kontinuierlichen
Reinigen der Abtragswalze 38 ist eine Waschwalze 44 vorgesehen, welche sich in Berührung mit der
Oberfläche 40 der Abtragswalze befindet und gleichsinnig mit dieser angetrieben ist, so daß sich durch die
Relativbewegung der Walzenoberflächen eine gute Reinigungswirkung ergibt Zur Verbesserung der
Reinigungswirkung ist die Waschwalze 44 mit einem weichen Schwamm bezogen und taucht mit ihrem
unteren Teil in einen Trog 46 mit einer Waschflüssigkeit,
welche im Falle eines Kontrastmaterials auf Wasserba-
sis Wasser sein kann. Um eine übermäßige Anreicherung
des Wassers im Trog 46 mit dem Pigment zu vermeiden, sind (nicht dargestellte) Einrichtungen für
die Zufuhr und Ableitung von Wasser vorgesehen. Für die abschließende Reinigung der Oberfläche der
Abtragswalze 38 ist eine Abstreifklinge 48 vorgesehen, welche sich jenseits der Waschwalze 44 in Anlage an der
Abtragswalze 38 befindet. Auf diese Weise kommt bei der Drehung der Abtragswalze 38 jeweils nur die
gereinigte Oberfläche derselben in Berührung mit der beschichteten Plattenoberfläche, so daß der Abtrag des
Kontrastmaterials unter den günstigsten Bedingungen vor sich geht.
Gegebenenfalls kann der Vorrichtung 36 eine weitere Abtragsvorrichtung gleicher Art nachgeschaitet sein,
welche dann zusätzliches Kontrastmaterial von den Platten abträgt.
Die Abtragswalze 38 ist von einer Druckeinrichtung in Anlage an der zwischen ihr und der Stützwalze 42
liegenden Platte belastet. Die Druckeinrichtung besteht beispielsweise aus an den Enden der die Walze 38
tragenden Welle angreifenden Federanordnungen 50 und kurbelbetätigten Spindeltrieben 52 zum Einstellen
der Federbelastung.
Die elastische Oberfläche der Abtragswalze 38 ist beispielsweise durch einen Überzug aus Gummi oder
Kunststoff gebildet. Ähnliche Werkstoffe wie etwa Neopren, Nitrilgummi, Naturkautschuk usw. sind
ebenfalls geeignet, sofern sie gegenüber dem Kontrastmaterial chemisch neutral und darüber hinaus verschleißfest
sind. Da das Kontrastmaterial an der Walzenoberfläche anhaften soll, muß die Oberfläche im
Falle von wäßrigen Pigmentlösungen hydrophil sein. Bei sehr flacher Prägung der Platten kann auch eine
Verbundwalze verwendet werden, mit einem weicheren Kern, welcher sich den großflächigen Dickenunterschieden
der Platte anpaßt, und einer etwas härteren Oberfläche. Die Härte der Walze und ihr Auflagedruck
hängen in gewissem Grade von der Art des geprägten Musters ab. Bei einem Prägemuster mit tiefen, scharf
abgesetzten Vertiefungen ist eine weichere Oberfläche der Walze 38 in Verbindung mit höherem Auflagedruck
vorzuziehen, während bei flacherer Prägung eine härtere Walzenoberfläche und ein leichterer Auflagedruck
zweckmäßig sind. In einer typischen Ausführung erbringt eine Walze mit einem Durchmesser von etwa
20 cm bei einer Durometer-Oberflächenhärte von 25° gute Ergebnisse mit den meisten Arten von Prägemustern.
In gewissen Fällen sind auch Walzen mit einer Durometer-Oberflächenhärte von 20° geeignet, sie
nützen sich jedoch meistens zu schnell ab. Andererseits soll die Durometer-Oberflächenhärte jedoch vorzugsweise
unter 40° liegen. Der jeweils günstigste Auflagedruck wird empirisch ermittelt, indem man den
Druck mittels der Einstellvorrichtung so lange steigert,
bis die gewünschte Menge des Kontrastmaterials von den Erhebungen und den Wänden der Vertiefungen des
geprägten Musters abgetragen wird.
Die Walze 38 wird mittels (nicht gezeigter) Antriebseinrichtungen mit derartiger Vorschubgeschwindigkeit
in Drehung versetzt, daß an der Berührungslinie zwischen den Oberflächen der Platte
und der Walze keine Relativbewegung eintritt, d. h, daß
im wesentlichen eine reine Rollberührung stattfindet Auf diese Weise vermag die Walzenoberfläche das
Kontrastmaterial optimal aufzutragen.
Fig.5 zeigt eine bevorzugte Ausrichtung der
Drehachse der Walze 38 in bezug auf den Verlauf der
Vertiefungen V und Erhebungen R des Prägemusters. Etwa bei einer imitierten Holzmaserung verlaufen die
Vertiefungen und Erhebungen sowie das aufgedruckte Holzmuster der Papierlage in Längsrichtung der Platte
und im wesentlichen quer zur Drehachse der Walze.
In Fig.6 ist eine Schnittansicht entlang der Berührungslinie zwischen der Walze 38 und der Platte
dargestellL Aufgrund des Auflagedrucks zwischen der Walze und der Platte berührt die elastische Walzenoberfläche
nicht nur die Erhebungen R, sondern auch die Seitenwände der Vertiefungen und bei breiteren,
flachen Vertiefungen zuweilen sogar deren Boden. In den tieferen und steilwandigeren Vertiefungen V" findet
keine Berührung zwischen der Walzenoberfläche und der Platte statt, so daß in diesen Bereichen jeweils eine is
größere Menge des vorher aufgetragenen Kontrastmaterials zurückbleibt Da an den oberen Teilen der
Erhebungen R die höchsten Auflagedrücke auftreten, wird an diesen Stellen im wesentlichen das gesamte
vorhandene Kontrastmaterial abgetragen. Entlang den seitlichen Wandungen der Vertiefungen werden unterschiedliche
Mengen des Kontrastmaterials von der Walze 38 aufgenommen. Da der Auflagedruck von den
oberen Teilen der Erhebungen in die Vertiefungen hinein abnimmt, entstehen entsprechende Übergänge in
den Mengen des auf der Plattenoberfläche zurückbleibenden Kontrastmaterials (F i g. 7).
Nach dem Durchgang einer Platte unter der Abtragswalze 38 wird das auf der Plattenoberfläche
verbliebene Kontrastmaterial wenigstens teilweise getrocknet oder verfestigt. In der Anordnung nach
Fig.2 wird die Platte zu diesem Zweck durch einen Heißluft-Schnelltrockner 37 geführt. In diesem wird
Luft mit einer Temperatur von etwa 1650C auf die
behandelte Oberfläche geblasen, bis das darauf befindliehe Kontrastmaterial wenigstens so weit getrocknet
oder verfestigt ist, daß es sich beim anschließenden Auftrag einer durchsichtigen Schutzschicht nicht ablöst
Das Kontrastmaterial braucht also an dieser Stelle noch nicht vollständig getrocknet oder verfestigt zu werden,
da zum Trocknen der Schutzschicht dann ohnehin noch weitere Wärme zugeführt werden muß, die dann auch
zum Fertigtrocknen des Kontrastmaterials dienen kann.
Nach dem Vortrocknen wird die Platte einer in F i g. 8 im einzelnen dargestellten Auftragseinrichtung 50 zum
Auftragen der schützenden Deckschicht zugeführt Dabei handelt es sich um eine herkömmliche Präzisions-Walzen-Auftragseinrichtung
mit einer an der Platte angreifenden Gummi-Auftragswalze 52, einer dieser gegenüber unterhalb der Platte liegenden Stützwalze
54, einer die Auftragswalze 52 berührenden gravierten Walze 56 und einer Aufgabewalze 58, die in einen das
Beschichtungsmaterial enthaltenden Trog 60 taucht und in Berührung mit der gravierten Walze 56 steht.
Überschüssiges Beschichtungsmaterial wird mittels einer Abstreifklinge 62 von der gravierten Übertragungswalze
56 abgestreift. Die Auftragseinrichtung 50 dient dazu, die Platte mit einer durchsichtigen
Schutzschicht zu versehen. Dementsprechend findet ein mit dem vorher aufgetragenen farbigen Kontrastmaterial
verträgliches, durchsichtiges bzw. klares Beschichtungsmaterial Verwendung, etwa eine amin-modifizierte
wäßrige Acryl-Emulsion, vorzugsweise mit einem Zusatz eines Katalysators zum Beschleunigen des
Aushärtens, jedoch ohne Pigmentzusätze. Die aufgetragene Beschichtung hat gewöhnlich eine mittlere Dicke
von etwa 0,007 mm. Die Art der verwendeten Auftragseinrichtung ist jedoch nicht ausschlaggebend.
Gegebenenfalls kann die klare Schutzschicht auch aufgesprüht werden.
Nach dem Auftragen der Deckschicht wird die Platte durch eine Reihe von Heißluft-Schnelltrocknern 63
geführt um das pigmentierte Kontrastmaterial sowie die durchsichtige Schutzschicht fertig zu trocknen und
zu verfestigen. Gegen Ende dieses Vorgangs können Temperaturen bis zu etwa 3200C angewendet werden,
wobei Temperaturen und Anwendungszeiten von Art und Zusammensetzung des Kontrastmaterials und der
Schutzschicht abhängig sind. Abschließend durchlaufen die Platten dann eine Kühlkammer 64 und eine
Fertigungskontrolle 65 (F i g. 2).
Die fertig behandelten Platten verdanken ihr erheblich verbessertes Aussehen verschiedenen Faktoren.
In den schärfer abgesetzten Vertiefungen und Rillen sind relativ große Mengen des Pigments
zurückgeblieben, während an den höheren Erhebungen nur wenig oder kein Pigment vorhanden ist Zwischen
diesen beiden Grenzfällen sind unterschiedliche Mengen des Pigments zurückgeblieben. Dadurch tritt das
Prägemuster besonders deutlich hervor und hat eine größere scheinbare Tiefe als bekannte Produkte ohne
Kontrastbehandlung. Da an den höheren Erhebungen nur wenig oder gar kein Pigment zurückgeblieben ist
tritt das Druckmuster der Papierschicht hier zutage. Sofern das Druckmuster mehrere ineinander übergehende
Schattierungen aufweist, zeigt die Oberfläche der fertigen Platte solche Farbschattierungen an den
höheren Erhebungen, welche ihr in Verbindung mit den an den tieferen Flächenteilen zurückgebliebenen unterschiedlichen
Mengen des Pigments ein interessantes und schönes Aussehen verleihen, wobei vorausgesetzt ist
daß die Farben des Druckmusters auf dem Papier und die Farbe des Kontrastmaterials aufeinander abgestimmt
sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Erzeugen eines Kontrastmusters auf der durch Erhebungen und
Vertiefungen strukturierten, im wesentlichen aus verfestigten Fasern bestehenden Oberfläche eines
ebenen Trägers, mittels der zylindrischen Oberfläche einer gegen die zuvor mit flüssigem Kontrastmittel
beschichtete Oberfläche gepreßten Walze, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontrastmittel
im Überschuß als kontinuierliche Schicht auf die Oberfläche einer starren Faser-, Span-,
Sperrholz- oder Mehrschichtplatte bzw. -bahn aufgebracht wird und nachfolgend ein wenigstens
die höheren Erhebungen und Teile der Wandbereiche der Vertiefungen bedeckender Teil mittels der
zylindrischen Oberfläche des elastisch nachgiebig ausgebildeten Mantels der Walze wieder entfernt
wird, wobei zwischen die Manteloberfläche und der zu musternden Oberfläche keine wesentlichen
Relativbewegungen auftreten und die Manteloberfläche einer stetigen Reinigung von entferntem
Kontrastmittel unterworfen wird, und daß dann das auf der zu musternden Oberfläche verbliebene
Kontrastmittel getrocknet und/oder verfestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte oder Bahn an der Walze
vorbeibewegt wird und die Walze so zur Drehung angetrieben wird, daß in der Berührungszone
zwischen der Oberfläche des Walzenmantels und der zu musternden Oberfläche keine wesentliche
Relativbewegung stattfindet.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß von der Oberfläche
einer auf die Platte oder Bahn aufgebrachten und mit einer geprägten und gedruckten Reliefstruktur
versehenen Papierlage so viel an zuvor im Überschuß aufgebrachten Konti astmittel mittels der
Manteloberfläche abgenommen wird, daß das Druckmuster der Papierlage wenigstens an den
höheren Erhebungen der Reliefstruktur zutage tritt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,. dadurch gekennzeichnet, daß eine durchscheinende
oder durchsichtige Deckschicht auf die Oberfläche aufgebracht wird, nachdem das Kontrastmittel
wenigstens teilweise verfestigt bzw. getrocknet ist.
5. Nach dem Verfahren gemäß den Ansprüchen 3 und 4 gemusterte Platte, gekennzeichnet durch eine
untere Plattenlage mit einer stoffschlüssig auf einer ihrer Oberflächen aufgebrachten, mit einem Muster
bedruckten Papierlage, durch ein in der die Papierlage tragenden Oberfläche der Plattenlage
gebildetes Reliefmuster mit Erhebungen und Vertiefungen (R bzw. V) unterschiedlicher Höhe und Tiefe,
und durch ein auf die Oberfläche der Papierlage aufgebrachtes Kontrastmittel, von dem auf den
höheren Erhebungen nichts oder nur wenig und in wenigstens einigen der tieferen Vertiefungen relativ
große Mengen vorhanden sind, so daß das Druckmuster der Papierlage an den höheren
Erhebungen sichtbar ist und der optische Kontrast zwischen den Vertiefungen und Erhebungen durch
die Kombination aus Druckmuster und vorhandenem Kontrastmittel verstärkt ist.
6. Nach dem Verfahren gemäß zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5 hergestellte Platte, dadurch
gekennzeichnet, daß in den tieferen Vertiefungen (V) der Oberfläche in der Dicke abgestufte Mengen an
Kontrastmittel abgelagert sind.
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