DE1227773B - Verfahren zum Maschinenstreichen von Papier - Google Patents
Verfahren zum Maschinenstreichen von PapierInfo
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- DE1227773B DE1227773B DEC23631A DEC0023631A DE1227773B DE 1227773 B DE1227773 B DE 1227773B DE C23631 A DEC23631 A DE C23631A DE C0023631 A DEC0023631 A DE C0023631A DE 1227773 B DE1227773 B DE 1227773B
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- Paper (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
D 21h
Deutsche Kl.: 55 f-15/20
Nummer: 1227 773
Aktenzeichen: C 23631VI b/55 f
Anmeldetag: 13. März 1961
Auslegetag: 27. Oktober 1966
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zum Aufbringen einer Streichmasse mit hohem Feststoffgehalt
und hoher Viskosität auf die im sogenannten »feuchten Teil« einer Papiermaschine entstehende
Papierbahn, während diese die Preßwalzen im Preßwerk der Papiermaschine durchläuft. Diese Preßwalzen
werden gewöhnlich als erste, zweite, dritte (Umkehrpreßwalze) oder vierte (Glättwalze oder Kalander)
Preßwalze bezeichnet.
Es ist bereits bekannt, das Papier bereits während seiner Herstellung in der Papiermaschine mit einer
Beschichtung, dem sogenannten »Strich«, zu versehen. Als Streichmasse werden dabei im allgemeinen
und auch erfindungsgemäß Suspensionen verwendet, welche einerseits Stärke, Casein oder andere
Klebstoffe und andererseits Tone, Pigmente oder Mineralstoffe sowie gegebenenfalls geeignete Zusätze
enthalten. Im allgemeinen enthalten derartige Streichmassen, bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt, 15 bis
2OVo Klebstoffe und 80 bis 85% Mineralstoffe. Streichmassen mit hohem Feststoffgehalt sind solche,
bei denen der Feststoffgehalt 40 bis 60%, insbesondere über 50% beträgt. Streichmassen mit hoher
Viskosität besitzen eine Viskosität zwischen 3000 und 10 000 cP, vorzugsweise 5000 bis 10 000 cP.
Aus der USA.-Patentschrift 2 772 604 ist ein Verfahren zum Maschinenstreichen von Papier bekannt,
bei welchem man auf die im feuchten Teil der Papiermaschine auf einer Filzunterlage gebildete Papierbahn
mit einem Wassergehalt von 80 bis 86% mittels einer Preßwalze eine Streichmasse mit einem
Feststoffgehalt zwischen 35 und 50% aufträgt. Diese Methode, bei welcher man auf das Papier eine Streichmasse
mit relativ niedriger Viskosität von etwa 150 cP aufbringt, führt zu verschiedenen Vorteilen,
unter anderem dazu, daß
a) die Bahn die Beschichtung leicht aufnimmt und sich unter Belastung dehnt, statt zu reißen,
b) die Bahn eine höhere Festigkeit aufweist,
c) ein Papier mit glatterer Oberfläche erhalten wird und
d) die Geschwindigkeit erhöht werden kann.
Unter Geschwindigkeit wird dabei hier und im
Unter Geschwindigkeit wird dabei hier und im
folgenden die lineare Geschwindigkeit der Bahn bzw. die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen in Meter pro
Sekunde verstanden.
In anderem Zusammenhang wurde auch bereits vorgeschlagen, zur Verminderung der Wasserverdampfung
Streichmassen mit hohem Feststoffgehalt zu verwenden und deren Viskosität durch Zusatz
synthetischer Wachse ausreichend herabzusetzen. Bei derartigen Produkten kann der Feststoffgehalt 50 bis
Verfahren zum Maschinenstreichen von Papier
Anmelder:
Combined Locks Paper Co.,
Combined Locks, Wis. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. K. Boehmert
und Dipl.-Ing. A. Boehmert, Patentanwälte,
Bremen 1, Feldstr. 24
Bremen 1, Feldstr. 24
Als Erfinder benannt:
Gerald Dean Muggleton, Appleton, Wis.
(V. St. A.)
Gerald Dean Muggleton, Appleton, Wis.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 1. August 1960 (46 780)
70% betragen. Durch die Verwendung derartiger wachshaltiger Streichmassen mit hohem Feststoff-
s5 gehalt wird jedoch die Bedruckbarkeit der erhaltenen
Papiere stark beeinträchtigt. Andererseits konnten bisher Streichmassen mit hohem Feststoffgehalt und
hoher Viskosität nicht nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 772 604 am feuchten Ende der Papiermaschine
aufgebracht werden, da die dort noch sehr empfindliche Papierbahn bereits durch geringe Mengen
spritzender Streichmasse zerstört wird und es bisher nicht gelang, die bei Zufuhr von Streichmasse
in die im Spalt zwischen der Auftragewalze und der Preßwalze gebildete Streichmassenlache auftretende
Turbulenz und Spritzneigung zu verhindern.
Um ein höheres Verhältnis von bedruckbarer Fläche zur Gewichtseinheit des Papiers und entsprechende
Transport- und Portoersparnisse zu erzielen, besteht eine zunehmende Nachfrage nach
Papieren mit geringerem Flächengewicht. Bisher war jedoch die Herstellung derartiger leichterer Papiere
infolge der pro Gewichtseinheit größeren zeitlichen Belastung der Papiermaschine mit unangemessen
hohen Herstellungskosten verbunden. Da beim Aufbringen einer Streichmasse mit hohem Feststoffgehalt
und hoher Viskosität die zu verdampfende Wassermenge verringert und somit der normalerweise
von der Trocknungskapazität abhängige Durchsatz der Papiermaschine erhöht werden kann, während
andererseits das Aufbringen der Streichmasse am feuchten Ende der Papiermaschine die sonst durch
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3 4
erneutes Anfeuchten und Trocknen sowie etwaige 6. Gutes Ausebnen der Bahn infolge verbesserter
Schrumpfung der Papierbahn entstehenden Nachteile Schmierwirkung an der Bahnoberfläche,
eliminiert, besteht ein Bedürfnis nach einem technisch 7. Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung,
einwandfrei arbeitenden Verfahren, durch Aufbrin- 8. Verhütung der schädlichen Berührung zwischen gen einer Streichmasse mit hohem Feststoffgehalt 5 weichen Bahnfasern und der Preßwalzenfläche, und hoher Viskosität im feuchten Ende der Papier- 9. Ermöglichung der Aufbringung erheblicher maschine eine mit den jeweils gewünschten Mengen Streichmassenmengen auf leichtere Papiere, verder Streichmasse gleichmäßig beschichtete Papier- gleichbar völlig beschichteten Bogen,
bahn herzustellen, welche eine optimale Druckober- Beim erfindungsgemäßen Aufbringen von Streichfläche bietet und weder eine unerwünschte Muste- io massen mit hoher Viskosität (im Vergleich zu den rung noch ein welliges oder buckliges Aussehen be- gemäß USA.-Patentschrift 2 772 604 verwendeten sitzt. Streichmassen mit einer Viskosität von etwa 150 cP),
eliminiert, besteht ein Bedürfnis nach einem technisch 7. Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung,
einwandfrei arbeitenden Verfahren, durch Aufbrin- 8. Verhütung der schädlichen Berührung zwischen gen einer Streichmasse mit hohem Feststoffgehalt 5 weichen Bahnfasern und der Preßwalzenfläche, und hoher Viskosität im feuchten Ende der Papier- 9. Ermöglichung der Aufbringung erheblicher maschine eine mit den jeweils gewünschten Mengen Streichmassenmengen auf leichtere Papiere, verder Streichmasse gleichmäßig beschichtete Papier- gleichbar völlig beschichteten Bogen,
bahn herzustellen, welche eine optimale Druckober- Beim erfindungsgemäßen Aufbringen von Streichfläche bietet und weder eine unerwünschte Muste- io massen mit hoher Viskosität (im Vergleich zu den rung noch ein welliges oder buckliges Aussehen be- gemäß USA.-Patentschrift 2 772 604 verwendeten sitzt. Streichmassen mit einer Viskosität von etwa 150 cP),
Es wurde nun gefunden, daß man die bisherigen beispielsweise mit 3000 bis 10 000 cP, werden die
Nachteile vermeiden und zu einem verbesserten, in durch Auftreten unerwünschter Musterungen entverschiedener
Hinsicht vorteilhaften Verfahren ge- 15 stehenden Schwierigkeiten vermieden und die vorlangen
kann, wenn man beim Aufbringen einer stehend aufgeführten Vorteile erzielt. Bei Verwen-Streichmasse
mit einem Feststoffgehalt von über dung von Streichmassen mit hohem Feststoffgehalt
40% am feuchten Ende der Papiermaschine die im und hoher Viskosität und Bahnen mit einem Feuch-Spalt
zwischen der Preßwalze und der Auftragewalze tigkeitsgehalt von mehr als 50% wird die Streichgebildete Streichmassenlache durch Regelung der 20 masse über einen großen Bereich der Bahn ausge-Geschwindigkeit
der Auftragewalze ruhig hält. quetscht und verteilt und so die Neigung der Be-
Dementsprechend wird erfindungsgemäß ein Ver- schichtung, infolge der Oberflächenspannung auf der
fahren zum Maschinenstreichen von Papier vor- Preßwalze oder der Auftragewalze zu haften, beseigeschlagen,
bei welchem man eine schwere Streich- tigt und damit eine unerwünschte Musterbildung beim
masse mit einem Feststoff gehalt von über 40% auf 25 Lösen der Bahn von der Walzenfläche ausgeschaltet,
eine Preßwalze eines am feuchten Ende einer Papier- Die Verwendung einer Beschichtung mit derart
maschine angeordneten Preßwerks aufbringt und von hohem Feststoffgehalt und hoher Viskosität am
dieser auf die Papierbahn überträgt und welches feuchten Ende der Papiermaschine fördert ferner die
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Streich- glättende Wirkung der Preßwalzen einschließlich des
masse kontinuierlich dem Spalt zwischen der Preß- 30 Kalanders, da die Stärke oder das Bindemittel in "der
walze und einer diese berührenden, getrennt regelbar - Beschichtung ein geeignetes Schmiermittel ergibt, so
angetriebenen Auftragewalze geringeren Durchmes- daß sich die die Bahn bildenden Fasern beim Dufchsers
zuführt und die Umfangsgeschwindigkeit der gang durch die Walzen ausrichten. Hierdurch'wird
Auftragswalze relativ zu der "der Pr eßwaize in einem gleichzeitig ein Verziehen des Filmes vermieden,
zur'Erzielung eines ruhigen,-nicht spritzenden Zu- 35 Durch die zwischen der Walzenfläehe und der Bahn
Standes der im Spalt" gebildeten Streichmassenlaehe c' liegende, Tone und andere Pigmente enthaltende Behinreichendem
Maße herabsetzt. schichtung werden die" weichen Fasern von der zer-
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Er- malmenden Wirkung der Walzenfläehe geschützt. In-
fiädiitig bringt man auf eine Papierbahn mit einem folge des hohen Feststoffgehaltes der Beschichtung
Feuchtigkeitsgehalt von "über 50% eine Streichmasse 40 ist der Feuchtigkeitsgehalt der'Bahn beim ,Eintreten
mit einem1 Feststoff gehalt zwischen 40 nnd 60%, vor- ■- in den Trocknungsteil der Maschine geringer, so daß
zugsweise:-zwischen 50 und 60%, und einer Viskosi- bei gleichbleibender Trocknungskapazität die Bahn-
tät zwischen 3000 und 10 000 cP, vorzugsweise zwi- geschwindigkeit erhöht werden kann,
sehen 500Ö und 10 000 cP auf. Erfindungsgemäß wird die im Spalt, zwischen der
. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform 45 Preßwalze und der diese berührende Auftragewalze
des erfindungsgemäßen Verfahrens-betreibt man die sich bildende Streichmassenlache durch Herab-
Preßwalze mit einer Umfangsgeschwindigkeit von setzung der Umfangsgeschwindigkeit der Auftrage-
mindestens 4 m/Sek. und die Auftragewalze mit einer walze relativ zu der der Preßwalze in einem ruhigen,
Umfangsgeschwindigkeit von höchstens 1,25 m/Sek. nicht spritzenden Zustand gehalten. Hierzu wird die
Das erfindungsgemäße Verfahren führt unter 50 Auftragewalze getrennt regelbar angetrieben und
andefem zu folgenden Vorteilen: - . ihre Umfangsgeschwindigkeit relativ zu der der Preß-
1. Steigerung der Geschwindigkeit der'Papierbahn walze je nach den herrschenden Betriebsbedingungen
in der Papiermaschine, da die Trocknungskapa- gesteuert. Bei Betriebsbeginn oder bei trockengezität
infolge des geringeren Wassergehaltes der laufenem Spalt werden die Preßwalze und die Auf-Bahn
zur Trocknung einer größeren Bahnlänge 55 tragewalze mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit anpfο
Zeiteinheit ausreicht, getrieben, so daß die Geschwindigkeitsdifferenz an
2. Vermeidung eines erneuten Anfeuchtens und der Berührungsstelle praktisch Null ist. Bei Zufüh-Trocknens
und etwaiger Schrumpfung der rung von Streichmasse bildet sich in der Spalte eine
der Papierbahn bei nachträglicher Beschichtung, die Walzenflächen schmierende Streichmassenlache.
3. Ausschaltung der Neigung der Streichmasse, sich 60 Nachfolgend wird die Umfangsgeschwindigkeit der
unter der Wirkung der Oberflächenspannung ' Auftragswalze relativ zu der der Preßwalze so weit herungleichmäßig
auf der Auftragewalze zu ver- abgesetzt, daß die Turbulenz und die Spritzneigung in
teilen, der Streichmassenlache aufhört und einem ruhenden
4. Vermeidung einer unerwünschten Musterbildung Zustand Platz macht. Nach Erreichen dieser Bedinbeim
Ablösen der Bahn von der Walzenfläehe, 65 gung kann der Unterschied zwischen den Umfangs-
5. Verringerung der Schichtverformung beim An- ■ Geschwindigkeiten weiter bis auf einen zur Aufbrinpressen
der Beschichtung gegen die rauhe Bahn- gung der gewünschten Streichmassenmenge auf die
oberfläche, ■ ■ ■ · Preß walzenfläche geeigneten Wert vergrößert werden.
' Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an Hand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des feuchten
Endes einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Foudrinier-Papiermaschine,
Fig. 2 eine schematische Seitenteilansicht der
ersten Preßwalze in größerem Maßstab und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der ersten
Preßwalze in vergrößertem Maßstab.
Bei der dargestellten Papiermaschine wird in üblicher Weise eine Papierbahn 10 auf dem Drahtsieb
12 gebildet, beim Verlassen des Gautschzylinders 14 von der Filzbahn 16 der ersten Preßwalze 18 und,
nach dem Durchgang durch diese, von der Filzbahn 20 der zweiten Preßwalze 22 aufgenommen. Da die
Papierbahn inzwischen fester geworden ist, kann sie diesmal über die Auftragewalzen hinweggeführt und
wieder auf der Filzbahn 20 abgelegt werden. Anschließend wird die Bahn von der Filzbahn 24 der
dritten oder Umkehrpreßwalze übernommen. Beim Verlassen des Gautschzylinders 14 und der Aufnähme
durch die ersten Preßwalzen 18 hat die Papierbahn 10 einen Wassergehalt von 80 bis 861Vo
und einen Feststoffgehalt von 14 bis 20%, wobei die Feststoffe von Ton und anderen aschebildenden Bestandteilen
frei sein können.
Bei dieser Konsistenz ist die Papierbahn in der Lage, von der oberen Preßwalze des ersten Walzenpaares
18 einen Film oder eine schwere Beschichtung mit einem Feststoffgehalt im Bereich von 40 bis
60%, vorzugsweise 50 bis 60%, und einer Viskositat zwischen 3000 bis 10000 cP, vorzugsweise
5000 bis 10 000 cP, ohne Schichtabblättern beim Ablösen der Bahn von der Walzenfläche aufzunehmen.
Infolge der Verringerung der Oberflächenspannung in derartigen schweren Beschichtungen wird eine ungleichmäßige
Verteilung der Streichmasse auf der Preßwalze vermieden. Die hochviskose Beschichtung
macht die Bahnoberfläche völlig geschmeidig, so daß sich die Fasern der Bahn besser einebnen und ein
Verziehen beim Aufpressen der Beschichtung auf die rauhe Papierfläche völlig vermieden wird. Die
Mineralstoff- und Pigmentteilchen der Streichmasse liegen zwischen der Papierbahn und der Walzenfläche
der Preßwalze 18 und schützen die Bahn durch Verringerung des innigen Kontaktes zwischen den
weichen Fasern und der Walzenfläche gegen deren zermahlende Wirkung.
Zur Aufbringung der schweren Streichmasse auf die Preß- und Beschichtungswalze 18 ist eine einzelne,
in herkömmlichen Lagern ruhende glatte Auftragewalze 28 geringen Durchmessers, in der dargestellten
Weise die Preßwalze 18 berührend, angebracht. Die Stellung der Walze 28 bezüglich der
Preßwalze 18 wird durch nicht dargestellte übliche, preßluftbetätigte Zylinder so gesteuert, daß die
Walzen im normalen Betrieb unter sehr geringem Druck aneinander anliegen. Durch Betätigung der
preßluftbetriebenen Zylinder kann dieser Druck in der gewünschten Weise variiert und die Auftragewalze
28 von der Preßwalze 18 abgehoben werden, solange keine Beschichtung aufgebracht wird. Die
Auftragewalze 28 wird getrennt durch einen schematisch dargestellten, regelbaren Elektromotor 29 so
angetrieben, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit relativ zur Umfangsgeschwindigkeit der Preßwalze 18
variiert werden kann. Die Streichmasse wird mittels einer Verteilerleitung 32 dem Spalt zwischen den
Walzen 28 und 18 zugeführt, so daß sich darin eine Streichmassenlache 30 bildet. An den Enden der
Walzen 28 und 18 sind regelbare Becken oder Aufnahmebehälter 34 bekannter Bauart angebracht,
welche die Höhe der Streichmassenlache 30 regeln und das überströmende Material in üblicher Weise
zur Wiederverwendung zurückführen.
Vor der Zufuhr von Streichmasse und vor dem Anlegen der Auftragewalze 28 gegen die Preßwalze
18 wird deren Umfangsgeschwindigkeit mittels des Motors 29 auf die Umfangsgeschwindigkeit der Preß-18
einreguliert. Anschließend wird die Auftragewalze 28 unter leichtem Druck gegen die Preßwalze
18 angelegt. Anschließend kann die Streichmasse aus der Verteilerleitung 32 in den Spalt zwischen den
Walzen zur Bildung und kontinuierlichen Aufrechterhaltung der Streichmassenlache 30 eingeführt
werden. Falls die Streichmassenlache 30 trockenlaufen und dabei die Auftragewalze 28 nicht mit der
gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie die Preßwalze 18 umlaufen sollte, muß die Auftragewalze 28 zur
Vermeidung einer durch den trockenen Zustand verursachten Beschädigung der Oberflächen beider
Walzen von der Preßwalze 18 abgehoben werden. Nach der Bildung der Streichmassenlache 30 und
hinreichender Schmierung der Walzenflächen kann die Umfangsgeschwindigkeit der Auftragewalze 28,
bezogen auf die der Preßwalze 18, so weit verringert werden, daß die Turbulenz und die Spritzneigung der
Streichmassenlache völlig aufhört und einem ruhenden Zustand Platz macht. Nach Erreichen dieses
Zustandes kann der Geschwindigkeitsunterschied zwischen beiden Walzen weiter erhöht werden, um die
gewünschte Streichmassenmenge auf die Preßwalze 18 aufzutragen. Es wurde gefunden, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Auftragswalze bei normaler Auftragung und einer Geschwindigkeit der Preßwalze
von etwa 4 m/Sek. zwischen etwa 0,75 und 1,25 m/Sek. liegen soll. Bei einer Erhöhung der Viskosität
der Streichmasse muß die Umfangsgeschwindigkeit der Auftragewalze 28 zur Aufrechterhaltung
eines geeigneten ruhigen, nicht spritzenden Zustandes der Streichmassenlache 30 gegebenenfalls entsprechend
einreguliert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch auf bestehenden Papiermaschinen nach nur geringen
Änderungen durchgeführt werden, wobei sich deren Papiererzeugungskapazität erheblich vergrößert. Bei
Papiermaschinen ist die Geschwindigkeit der Papierbahnbewegung in der Regel durch die Kapazität des
Trocknungsabschnittes begrenzt. Bei der erfmdungsgemäßen Aufbringung einer Streichmasse mit hohem
Feststoffgehalt am feuchten Ende der Papiermaschine wird der Feuchtigkeitsgehalt der in dem
Trocknungsabschnitt eingetretenen Papierbahn erheblich verringert, da der Feststoffgehalt der Beschichtung
den Feststoffgehalt der Papierbahn an der Aufbringungsstelle übersteigt. Infolge des geringeren
Feuchtigkeitsgehaltes braucht nur eine geringere Wassermenge verdampft zu werden, so daß die Geschwindigkeit
der Papierbahn bei unveränderter Trocknungskapazität der Papiermaschine erhöht werden
kann.
So ergab ein Versuch an einer vorhandenen Papiermaschine, welche bei der Herstellung von unbeschichtetem
Papier mit einem Gewicht von etwa 7,3 g/cm2
mit einer Bahngeschwindigkeit von etwa 2,9 m/Sek. arbeitete und pro Quadratmeter Trocknerfläche etwa
13,5 kg Wasser verdampfte, bei der Herstellung einer ähnlichen Papierbahn aus 13,6 kg Rohmasse und
6,8 kg am feuchten Ende aufgebrachter Streichmasse mit einem Feststoffgehalt von 50% bei Zuführung
zum Trockner mit gleicher Geschwindigkeit und Trocknung bis zum gleichen Trocknungsgrad von
95 % pro Quadratmeter Trocknerfläche nur eine Verdampfung von etwa 11 kg Wasser. Dies entspricht
einer Steigerung der Trocknungskapazität von etwa 19% oder einer Erhöhung der Papierbahngeschwindigkeit
auf etwa 3,5 m/Sek.
Erfindungsgemäß kann die Streichmasse auf Wunsch auch mittels einer Auftragewalze 28 a an der
zweiten Preßwalze 22 oder an einem nicht gezeigten Kalander aufgebracht werden, wo die Bahn nicht auf
einer Filzunterlage aufliegt. Die Streichmasse kann ferner auch auf beide Seiten der Bahn aufgebracht
werden. Dies kann beispielsweise durch mit den oberen und unteren- Preßwalzen des Kalanders in
Berührung stehende Auftragewalzen oder durch mit dem zweiten Preßwalzenpaar zusammenarbeitende
Auftragewalzen 36 oder durch mit dem Umkehrwalzenpaar zusammenarbeitende Auftragewalzen 38
und 40 bewirkt werden.
15
25
Claims (3)
1. Verfahren zum Maschinenstreichen von Papier, bei welchem man eine Streichmasse mit
einem Feststoffgehalt von über 40% auf eine am
feuchten Ende der Papiermaschine ■ angeordnete Preßwalze aufbringt und von dieser auf die
Papierbahn überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man die Streichmasse kontinuierlich
dem Spalt zwischen der Preßwalze (18) und einer diese berührenden, getrennt regelbar
angetriebenen Auftragewalze (28) geringeren Durchmessers zuführt und die Umfangsgeschwindigkeit
der Auftragewalze (28) relativ zu der der Preßwalze (18) in einem zur Erzielung eines
ruhigen, nicht spritzenden Zustandes der im Spalt gebildeten Streichmassenlache (30) hineinreichenden
Maße herabsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Streichmasse mit
einem Feststoffgehalt zwischen 40 und 60%, vorzugsweise zwischen 50 und 60%, und einer Viskosität
zwischen 3000 und 10000 cP, vorzugsweise zwischen 5000 und 10000 cP, auf eine Papierbahn mit einem Feuchtigkeitsgehalt von
über 50% aufbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Preßwalze mit einer
Umfangsgeschwindigkeit von mindestens 4 m/Sek.
und die Auftragewalze mit einer Umfangsgeschwindigkeit von höchstens 1,25 m/Sek.
betreibt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2398 843, 2772604;
Voith-Drucksache Nr. 448 (Karl Schmidt).
USA.-Patentschriften Nr. 2398 843, 2772604;
Voith-Drucksache Nr. 448 (Karl Schmidt).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
609 708/337 10.66 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1227773B true DE1227773B (de) | 1966-10-27 |
Family
ID=21945360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC23631A Pending DE1227773B (de) | 1960-08-01 | 1961-03-13 | Verfahren zum Maschinenstreichen von Papier |
Country Status (6)
Country | Link |
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US (1) | US3146159A (de) |
BE (1) | BE605592A (de) |
CH (1) | CH394791A (de) |
DE (1) | DE1227773B (de) |
GB (1) | GB976195A (de) |
NL (2) | NL267762A (de) |
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