DE10358413B4 - Verfahren zum Behandeln einer Bahn aus Papier oder Karton - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Behandeln einer Bahn aus Papier oder Karton, bei dem die Bahn getrocknet wird und man eine gebleichte Bahn erhält, wobei man ein Bleichmittel auf mindestens eine Oberfläche der Bahn zu einem Zeitpunkt aufträgt, an dem die Bahn einen Feststoffgehalt von mindestens 40% aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Aufgabe des Bleichmittels mit erhöhtem Druck und/oder erhöhter Temperatur auf die Bahn einwirkt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln einer Bahn aus Papier oder Karton, bei dem die Bahn getrocknet wird und man eine gebleichte Bahn erhält, wobei man ein Bleichmittel auf mindestens eine Oberfläche der Bahn zu einem Zeitpunkt aufträgt, an dem die Bahn einen Feststoffgehalt von mindestens 40% aufweist.
  • Ein derartiges Verfahren ist aus DE 24 09 981 C3 bekannt. Dort wird eine Bahn, deren Feuchtigkeitsgehalt 6% beträgt, mit einer 5 %igen Natriumdithionitlösung gebleicht. Die Bleichlösung wird bei Raumtemperatur über einen Spalt kontinuierlich zugeführt. Die Maschinengeschwindigkeit wird so eingestellt, daß die Menge der aufgetragenen Bleichlösung 2,8 cm3/m2 entspricht. Dabei wurde die Oberflächenhelligkeit des Papiers von 67,9 auf 69,7% verbessert. Allerdings wird in dieser Entgegenhaltung eingewendet, daß das Papier in einer Hochgeschwindigkeitsmaschine nicht gebleicht werden kann. Vielmehr muß man die angefeuchtete Papierbahn aufwickeln und dann das Bleichmittel innerhalb der Papierrolle wirken lassen.
  • Eine Papier- oder Kartonbahn, die im folgenden kurz als "Bahn" bezeichnet wird, wird dadurch hergestellt, daß man eine auch als "Pulpe" bezeichnete Fasersuspension mit einem sehr geringen Feststoffgehalt auf ein Sieb gießt, dort einen großen Teil des Wassers entfernt und die sich dann bildende Bahn weiter trocknet, wobei das Trocknen in der Regel zuerst in einer Pressenpartie erfolgt, in der man mechanisch einen Teil des verbleibenden Wassers aus der Bahn herausdrückt, und später in einer Trockenpartie, wo man Wasser durch Zufuhr von Wärme verdampft.
  • Viele Verwender einer derartigen Bahn wünschen eine möglichst weiße Bahn. Aus diesem Grunde greift man bereits in der Stoffaufbereitung, also bei der Herstellung der Pulpe, ein und bleicht die in der Pulpe enthaltenen Fasern. Die Fasern werden gebleicht, um ihre Weiße zu erhöhen und um ihre optischen Eigenschaften zu verbessern. Als konventionelle Bleichmittel stehen Wasserstoffperoxid, Natriumdithionit und Formamidinsulfinsäure zur Verfügung, als unkonventionelle Bleichmittel hauptsächlich gasförmige Mittel, wie Sauerstoff und Ozon. Diese Bleichmittel können durch Bleichadditive aktiviert, katalysiert oder stabilisiert werden. Bekannteste Vertreter der Bleichadditive sind Natronlauge und Wasserglas (Natriumsilikate).
  • Der Bleichprozeß erfordert eine gewisse Zeit. Man kann zwar durch Verwendung einer erhöhten Temperatur den Bleichprozeß beschleunigen, beispielsweise in der sogenannten "Blitzbleiche", die mit Wasserstoffperoxid arbeitet. Allerdings ergibt sich beim schnellen Bleichen eine nicht immer ausreichend konstante Qualität. Dieser Nachteil kann zwar durch eine schnellwirkende Regelung ausgeglichen werden. Hinzu kommt aber ein relativ großer Verbrauch an Bleichmittel.
  • DE 12 27 773 B beschreibt ein Verfahren zum Maschinenstreichen von Papier, bei dem in der Pressenpartie einer Papiermaschine an einer der Pressenwalzen eine Strich-Auftragswalze angeordnet ist, so daß die entsprechende Pressenwalze eine Streichmasse auf die noch sehr feuchte Papierbahn mit einem Feststoffgehalt von über 14% auftragen kann. Zum Auftragen der Streichmasse kann auch ein Kalander verwendet werden, der hinter den Preßwalzen angeordnet ist.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bleichmittel sparsam zu verwenden.
  • Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß man nach der Aufgabe des Bleichmittels mit erhöhtem Druck und/oder erhöhter Temperatur auf die Bahn einwirkt.
  • Mit dieser Lösung wirkt man zwar nur oder jedenfalls hauptsächlich auf die Fasern ein, die sich an der Oberfläche der Bahn befinden. Dies reicht aber auch aus. Für die optische Erscheinung der Bahn ist es von untergeordneter Bedeutung, ob die Fasern, die sich in einer Mittelschicht der Bahn befinden, ebenfalls in ausreichendem Maß gebleicht werden oder nicht. Insbesondere bei Karton reicht es in der Regel völlig aus, die Fasern so weit zu bleichen, wie sie an der Oberfläche sichtbar sind. Dies läßt sich sicherstellen, wenn man Bleichmittel auf eine relativ "trockene" Bahn aufträgt, weil das Bleichmittel dann nicht mehr so weit in die Tiefe der Bahn vordringen kann. Wenn der Feststoffgehalt der Bahn mindestens 40% beträgt, dann liegt im Prinzip keine entwässernde Fasersuspension mehr vor, die den Verbrauch des Bleichmittels steigern könnte. Auch ist vorteilhaft, daß sich bei Aufgabe der Bleichmittel auf eine Bahn, die einen Feststoffgehalt von mindestens 40% aufweist, noch weitere Einsparungen an Bleichmittelchemikalien erreichen lassen, zum einen, weil die Bleichinhibitoren wie beispielsweise Metallionen (Mn, Fe, Cu) oder Katalase in diesem Stoffdichtebereich nicht mehr frei beweglich sind und die Bleiche daher weniger stören können, zum anderen, weil eventuell vorher aufgetretene Stoff- und Bahnverluste nicht mehr mitgebleicht werden müssen. Man wirkt nach der Aufgabe des Bleichmittels mit erhöhtem Druck und/oder erhöhter Temperatur auf die Bahn ein. Eine übliche Vorgehensweise zum Glätten der Bahn besteht darin, daß man die Bahn durch einen Nip führt, der zwischen zwei Walzen oder einer Walze und einer Schuhwalze ausgebildet ist. Durch die in dem Nip herrschenden Umgebungsbedingungen, wie erhöhte Temperatur und erhöhter Druck, wird die Bahn geglättet. Es ist hierbei üblich, die Bahn vor dem Einlaufen in den Nip mit Feuchtigkeit zu beaufschlagen, um den Glättprozeß zu verbessern. Wenn man nun mit dieser Feuchtigkeit gleichzeitig ein Bleichmittel aufträgt, dann kann man den Prozeß des Glättens und den Prozeß des Bleichens in vorteilhafter Weise miteinander kombinieren. Insbesondere kann man auch die erhöhte Temperatur im Nip für den Bleichvorgang ausnutzen, wie dies von der "Blitzbleiche" her bekannt ist. Diese erhöhte Temperatur bedeutet allerdings keinen zu sätzlichen Aufwand, weil sie für den Glättprozeß ohnehin erforderlich ist.
  • Vorzugsweise trägt man das Bleichmittel mit einer Befeuchtungseinrichtung auf. Eine Befeuchtungseinrichtung ist in vielen Maschinen einer Papierfabrik vielfach ohnehin vorhanden. Man benötigt also für das Bleichen der Bahn kein zusätzliches Aggregat, sondern kann ein vorhandenes Aggregat nutzen.
  • Auch ist von Vorteil, wenn man eine Flüssigkeit als Trägermedium für das Bleichmittel verwendet. Viele Standard-Bleichmittel, wie Wasserstoffperoxid, Natriumdithionit und Formamidinsulfinsäure, zersetzen oder verflüchtigen sich ohne geeignete Stabilisatoren bei der Verwendung von Dampf. Bei Flüssigkeit besteht dieses Risiko nicht.
  • Vorzugsweise gibt man das Bleichmittel in Verbindung mit einem Glättprozeß der Bahn auf. Man kombiniert in diesem Fall zwei Oberflächenbehandlungen der Bahn. Zum einen wird die Oberfläche der Bahn geglättet. Zum anderen wird sie gebleicht. Dies hat den besonderen Vorteil, daß man das Bleichen der Bahn tatsächlich auf oberflächennahe Bereiche beschränken kann. Außerdem können die beim Glätten infolge der dabei angewandten hohen Temperaturen möglicherweise auftretenden Weißgradverluste (Vergilbung) durch die Bleichmittelzugabe während des Glättprozesses direkt kompensiert werden.
  • Vorzugsweise verwendet man zum Glätten einen Kalander mit mehreren Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen und das Bleichmittel wird mit mindestens zwei Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen aufgebracht. Wenn der Kalander mehrere Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen oder Befeuchtungsvorrichtungen besitzt, dann sollten zur Erzielung eines optimalen Ergebnisses alle mit der Bleichmittelzugabe verknüpft sein. In diesem Fall stellt man durch eine mehrstufige Zugabe des Bleichmittels sicher, daß man am Ende des Glättprozesses tatsächlich die gewünschte Weißheit der Oberfläche der Bahn erhält.
  • Vorzugsweise gibt man eine Bleichlösung mit konstanter Konzentration über die Bahnbreite auf. Dies ist eine besonders einfache Möglichkeit, die Aufgabe des Bleichmittels zu steuern.
  • Hierbei ist bevorzugt, daß man ein Feuchtigkeitsprofil der Bahn in Breitenrichtung egalisiert. Durch den Ausgleich des Feuchtigkeitsprofils, bevor man das Bleichmittel aufträgt, erhält man über die Breite der Bahn prinzipiell gleichmäßige Bedingungen, so daß das Bleichmittel auch entsprechend gleichmäßig wirken kann und man über die Breite der Bahn eine sehr gleichmäßige Weiße erhält.
  • Alternativ dazu ist vorgesehen, daß man ein Feuchtigkeitsprofil der Bahn in Breitenrichtung egalisiert durch eine in Breitenrichtung unterschiedliche Bleichmittel/Wasser-Lösung und die Bleichmittelkonzentration über die Bahnbreite regelt. Dies hat den Vorteil, daß man mit einem einstufigen Prozeß auskommt. Allerdings ist die Regelung der Bleichmittelkonzentration über die Breite etwas aufwendiger.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt die
  • 1: eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Behandeln einer Bahn aus Papier oder Karton.
  • Die Figur zeigt schematisch eine Papiermaschine 1 mit einem Stoffauflauf 2 und einer sich daran anschließenden Siebpartie 3, an deren Ausgang eine Bahn 4 abgenommen werden kann. Die Bahn 4 läuft dann in eine Pressenpartie 5 ein, wo sie mit Hilfe von nur schematisch dargestellten Naßpressen 6 mechanisch entwässert wird. Die Pressenpartie 5 wird sich in der Regel ohne die dargestellte Lücke an die Siebpartie 3 anschließen. Nach dem Durchlaufen der Pressenpartie 5 durchläuft die Bahn 4 eine Trockenpartie 7, wo sie über nur schematisch dargestellte Trockenzylinder 8 geführt wird, die beheizt sind. Die Trockenzylinder 8 führen der Bahn 4 Wärme zu, so daß Flüssigkeit, die in der Bahn 4 enthalten ist, verdampfen kann.
  • Nach dem Durchlaufen der Trockenpartie 7 wird die Bahn 4 einem Kalander 9 zugeführt, beispielsweise einem Janus-Kalander der Voith Paper GmbH, Krefeld, Deutschland.
  • In dem Kalander 9 wird die Bahn 4 durch mehrere Nips 10 geleitet, die jeweils zwischen einer weichen Walze 11 und einer harten Walze 12 gebildet sind. Umlenkrollen 13 dienen dazu, einen gewünschten Bahnverlauf einzurichten. Ein Wechselnip 14 ist zwischen zwei weichen Walzen ausgebildet. Der Wechselnip 14 wird verwendet, um beiden Seiten der Bahn 4 zu ermöglichen, beim Durchlaufen von Nips 10 an einer harten Walze 12 anzuliegen.
  • Vor dem Einlauf in den Kalander 9 ist eine Befeuchtungseinrichtung 15 angeordnet, die eine Feuchtigkeitsauftragseinrichtung 16, die auf die Oberseite der Bahn 4 wirkt, und eine Feuchtigkeitsauftragseinrichtung 17, die auf die Unterseite der Bahn 4 wirkt, aufweist. Eine weitere Feuchtigkeitsauftragseinrichtung 18 wirkt auf die Unterseite der Bahn 4. Schließlich ist eine vierte Feuchtigkeitsauftragseinrichtung 19 vorgesehen, die nach dem Durchlaufen des Wechselnip 14 auf die Oberseite der Bahn 4 wirkt.
  • Der Kalander 9 ist im vorliegenden Fall "on-line" dargestellt. Es ist aber auch möglich, den Kalander 9 offline zu betreiben. In diesem Fall wird die Bahn 4 am Ausgang der Trockenpartie 7 aufgewickelt und vor dem Einführen in den Kalander 9 wieder abgewickelt.
  • Die Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen werden nun nicht nur dazu verwendet, Feuchtigkeit in Form von Wasser auf die Bahn 4 aufzutragen. Die Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen 1619 werden verwendet, um ein Bleichmittel auf die Bahn 4 aufzutragen.
  • Bei dieser Ausgestaltung kann man nun vollständig oder zumindest weitgehend darauf verzichten, das Bleichen bereits bei der Stoffaufbereitung, also vor dem Stoffauflauf 2, vorzunehmen. Dort wurden die Fasern bislang gebleicht, um ihre Weiße zu erhöhen oder um ihre optischen Eigenschaften zu verbessern. Als konventionelle Bleichmittel standen dazu Wasserstoffperoxid, Natriumdithionit und Formamidinsulfinsäure, als unkonventionelle Bleichmittel hauptsächlich gasförmige Mittel, wie Sauerstoff und Ozon, zur Verfügung. Diese Bleichmittel können durch Bleichadditive aktiviert, katalysiert oder stabilisiert werden. Wenn man die Temperatur in der Stoffaufbereitung erhöht, beispielsweise auf über 80°C, führt dies zu einem wesentlich schnelleren Bleichverlauf. Dies wurde bislang beispielsweise in der "Blitzbleiche" mit Wasserstoffperoxid angewendet, bei der ca. 60% des maximal erreichbaren Weißgradanstiegs durch die Bleiche erzielt werden konnte. Dabei wurden allerdings auch über 50 % des Bleichmittels verbraucht. Nachteil dieser schnellen Bleiche ist eine weniger konstante Qualität.
  • Da die Bleiche bislang in der Stoffaufbereitung eingesetzt wurde, wurden natürlich auch alle Fasern behandelt und zwar unabhängig davon, ob diese sich später im Papier oder Karton, d.h. in der Bahn, außen oder in der Mitte befinden. Dadurch wird sehr viel Bleichmittel verbraucht. Es bestanden große Toleranzen und zeitliche Diskrepanzen zu dem zu erzielenden Endweißgrad nach der Papier- oder Kartonmaschine. Zudem gehen durch die Trocknung und/oder die Satinage im Kalander 9 Weißgradgewinne, die man zuvor in der Stoffaufbereitung erzielt hatte, beispielsweise infolge wärmeinduzierter Vergilbung verloren.
  • Durch die geänderte Vorgehensweise beschränkt man nun das Bleichen auf Bereiche der Oberflächen der Bahn, die durch eine Feuchtigkeitsbeaufschlagung erreicht werden können. Nur dort kann dementsprechend auch das Bleichmittel wirken. Dies hat den Vorteil, daß der Verbrauch an Bleichmittel kleingehalten werden kann. Zudem kann nun die Wärme, die im Kalander 9 ohnehin zum Glätten der Oberflächen verwendet wird, ausgenutzt werden, um das durch die Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen 1619 aufgegebene Bleichmittel zu aktivieren.
  • Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Bleichmittel relativ spät zugeführt, d.h. wenn die Bahn 4 schon relativ trocken ist. Man kann das Bleichmittel auch in einem früheren Verfahrensstadium zuführen, beispielsweise in der Pressenpartie 5 oder der Siebpartie 7, wo der Feststoffgehalt mindestens 40 % beträgt. Je später das Bleichmittel zugeführt wird, also je trockener die Bahn ist, desto mehr ist die Wirkung des Bleichmittels auf oberflächennahe Bereiche beschränkt.
  • Beim Satinieren der Bahn 4 im Kalander wird vielfach ohnehin bereits Feuchtigkeit zugegeben. Man kann nun auf einfache Weise diese Feuchtigkeit, beispielsweise den aufgetragenen Dampf oder das aufgetragene Wasser, mit Bleichmittel anreichern, um neben dem Glätten auch das Bleichen zu bewirken. Vorzugsweise sollte Wasser als Trägermedium für das Bleichmittel verwendet werden, da sich die Standard-Bleichmittel, wie sie oben angegeben sind, ohne geeignete Stabilisatoren bei Sattdarnpftemperaturen entweder verflüchtigen oder zersetzen können, bevor sie an der Bahn bleichwirksam werden.
  • Besitzt der Kalander 9 mehrere Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen 1619, so sollten zur Erzielung eines optimalen Ergebnisses alle mit einer Bleichmittelzugabe verknüpft sein. Wenn ein beidseitiges Bleichen gewünscht ist, dann müssen natürlich beide Seiten der Bahn 4 behandelt werden.
  • Dargestellt sind nur einige wenige Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen 1619. Es liegt aber auf der Hand, daß man vor jedem Nip 10 eine derartige Feuchtigkeitsauftragseinrichtung anordnen kann.
  • Die Weißgradverluste beim Glätten liegen erfahrungsgemäß bisher bei ca. 2 bis 4 % ISO Weißgrad. Wenn diese Verluste direkt am Kalander kompensiert werden könnten, so brauchte die Stoffaufbereitung diese 2 bis 4% ISO Weißgrad weniger zu liefern, d.h. die Anlagen ließen sich vereinfachen und/oder niedrigere Rohstoffqualitäten könnten eingesetzt werden. Außerdem ergäbe sich eine direkte Regelbarkeit des End-Weißgrades über einen zwischengeschalteten Scanner. Man kann also eine Regelung mit geschlossenem Regelkreis im Hinblick auf den gewünschten Weißgrad vornehmen, was bislang nicht so einfach möglich war.
  • Für die Regelung der Bleichmittelzugabe gibt es nun mehrere Möglichkeiten.
  • Wenn die Bahn 4 von vornherein in Breitenrichtung ein ungleichmäßiges Feuchteprofil aufweist und man dieses im Zuge der Befeuchtung und Bleichung egalisieren will, kann man folgendermaßen vorgehen:
    Man egalisiert zunächst das Feuchteprofil durch entsprechende mengenmäßig verschiedene Beaufschlagung der Bahn mit Wasser oder Dampf und benetzt sie anschließend gleichmäßig mit einer Bleichlösung, deren Bleichmittelkonzentration über die Bahnbreite hinweg konstant ist. Dies ist ein zweistufiger Prozeß.
  • Man kann natürlich auch zunächst Bleichmittel aufgeben und dann das Feuchteprofil egalisieren. Auch dies ist ein zweistufiger Prozeß.
  • Schließlich ist es möglich, das Feuchteprofil durch entsprechend mengenmäßig verschiedene Beaufschlagung der Bahn in Breitenrichtung mit einer Wasser/Bleichmittel-Lösung zu beaufschlagen. Die Konzentration des Bleichmittels darf dann natürlich nicht über die Bahnbreite hinweg konstant bleiben, sondern muß geregelt verändert werden. Dies ist ein einstufiger Prozeß, der größere Anforderungen an die Regelung der Konzentration des Bleichmittels stellt.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Behandeln einer Bahn aus Papier oder Karton, bei dem die Bahn getrocknet wird und man eine gebleichte Bahn erhält, wobei man ein Bleichmittel auf mindestens eine Oberfläche der Bahn zu einem Zeitpunkt aufträgt, an dem die Bahn einen Feststoffgehalt von mindestens 40% aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Aufgabe des Bleichmittels mit erhöhtem Druck und/oder erhöhter Temperatur auf die Bahn einwirkt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Bleichmittel mit einer Befeuchtungseinrichtung aufträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Flüssigkeit als Trägermedium für das Bleichmittel verwendet.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Bleichmittel in Verbindung mit einem Glättprozeß der Bahn aufgibt.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Glätten einen Kalander mit mehreren Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen verwendet und das Bleichmittel mit mindestens zwei Feuchtigkeitsauftragseinrichtungen aufgebracht wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Bleichlösung mit konstanter Konzentration über die Bahnbreite aufgibt.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Feuchtigkeitsprofil der Bahn in Breitenrichtung egalisiert.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Feuchtigkeitsprofil der Bahn in Breitenrichtung egalisiert durch eine in Breitenrichtung unterschiedliche Bleichmittel/Wasser-Lösung und die Bleichmittelkonzentration über die Bahnbreite regelt.
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