DE418720C

DE418720C - Verfahren zur Herstellung von Pergamentersatzpapier, fettdichtem Karton und aehnlichen Papieren

Info

Publication number: DE418720C
Application number: DEP45954D
Authority: DE
Original assignee: Papyrus A G
Current assignee: Papyrus A G
Priority date: 1923-03-20
Filing date: 1923-03-20
Publication date: 1925-10-22

Description

Verfahren zur Herstellung von Pergamentersatzpapier, fettdichtem Karton und ähnlichen Papieren. Es ist bekannt, aus mehreren Papierstoffbahnen zusammengegautschte Papiere zu erzeugen, indem man auf einem über die Papiermaschine laufenden Obersieb eine zweite Papierbahn herstellt und in der Gautsche mit der Bahn des Untersieles zusammenführt. 'Weiterhin ist es auch bekannt die Papierbahiien von zwei getrennten Naßpartien mit verkürzter Trockenpartie gegeneinanderzuführen und in einer Steigpresse mit Hilfe von Klebstoff zusammenzukleben.
ach diesen bekannten Verfahren ist es aber nicht möglich, Perganienter.atzpapiere, Pergaminpapier und ähnliche Papiere zu erzeugen, weil Papierbahnen aus dem für solche Papiere allein oder mitverwendeten, schmierig gemahlenen Stoff sich nicht einfach in der bisher bekannten Weise zusammengautschen oder -kleben lassen. Infolgedessen konnten derartige Papiere bisher nur in solchen Stärken geliefert «-erden, wie sie ein einziges Sieb zu erzeugen gestattet, also in Stärken bis etwa 130 bis 150 g Quadratmeter Gewicht.
Demgegenüber gestattet das neue Verfahren, auch unter X,erNN-endung schmierig gemahlenen Stoffs, leerzustellende Papiere in beliebiger Stärke durch Zusainmengautschen mehrerer Papierbahnen zu erzeugen. Denn Verfahren liegt die Beobachtung zugrunde, daß auch aus schmierig gemahlenem Stoff erzeugte Papierbahnen sich verhältnismäßig leicht zu einer Bahn vereinigen lassen, wenn man sie nicht in bisher üblicher Weise unmittelbar in der Gautsche zusammenführt, sondern fertig gegautscht und gepreßt in einer weiteren Naßpresse vereinigt. Eine besonders innige Vereinigung wird hierbei erzielt, wenn man die eine Bahn etwas stärker vorentwässert wie die andere weil sie dann bei der Zusammenführung, in dem Bestreben, Wasser aus der feuchteren Bahn aufzusaugen, auch die Stoffasern derselben fester an sich zieht.
Man kann nach diesem Verfahren einheitliche Papiere pergamentartigen Charakters herstellen, indem alle zusammengeführten Papierbahnen aus schmierig gemahlenem Stoff bestehen, oder man kann auch die verschiedenen Bahnen aus verschiedenen Stoffen herstellen, also z. B. eine oder mehrere Pergaminbahnen mit einer solchen aus gewöhnlichem (rösch gemahlenen) Stoff vereinigen, so daß man z. B. dicke Papiere oder Kartons erhält aus gewöhnlicher Unterlage und einem Überzug von fettdichtem Pergaminpapier usw., wie dann 'auch die Farben der Papierbahnen verschieden gewählt «-erden können; das Verfahren ist also zur Herstellung sogenannter zweiseitiger Papiere vorzüglich geeignet.
Durch die folgenden Beispiele sei das Verfahren näher erläutert, welche an Hand der beigefügten Zeichnungen zwei beispielsweise Ausführungsformen des neuen Verfahrens darstellen.
Abb. i zeigt die Vereinigung von zwei Rundsiebzylindern a und ä (es können auch deren mehrere in Anwendung kommen) mit einem Langsieb b als Obersieb.
Um auf dieser Anlage z. B. fettdichte-Kartons herzustellen, wird folgender Fabrikationsweg eingeschlagen: Auf den Rundsiebzylindern a, dl wird eine Papierbahn aus gewöhnlichem Papierstoff hergestellt und durch Gautsche c und Presse d entwässert. Gleichzeitig wird auf dem getrennten Obersieb b eine zweite Papierbahn, die in diesem Fall die fettdichte Pergaminschicht bilden soll, hergestellt, durch Gautsche e und Maßpresse f geführt und dann abwärts geleitet, uni mit der von der Rundsiebmaschine a, a1 kommenden Balin bei ä zusammengeführt und in der Maßpresse 1a vereinigt zu werden. Die untere Bahn wird aus dem oben angegebenen Grunde vor der Zusammenführung mit der oberen Bahn etwas stärker entwässert wie letztere. Auf diese Weise gelingt es leicht, einen fettdichten Karton von beliebiger Stärke zu erzielen.
Gemäß Abb. 2 wird das Verfahren unter Verbindung von zwei normalen Langsieben a und b beispielsweise folgendermaßen ausgeführt: Auf Sieb a wird eine Papierbahn beliebiger Sorte aus röschem, also nicht schmierig gemahlenem Stoff in üblicher Weise erzeugt und durch Gautsche c und Naßpresse d entwässert. . Gleichzeitig wird auf dem oberen Langsieb b eine zweite Papierbahn, ebenfalls beliebiger Sorte aus schmierig gemahlenem Stoff, erzeugt, durch Gautsche e und Maßpresse f. geleitet sodann bei g der unteren Bahn zugeführt und mit dieser in der i\Taßpresse lt vereinigt. Die «=eitere Verarbeitung ist die an Karton- oder Papiermaschinen übliche. ` In gleicher Weise kann auch noch z. B. durch ein weiteres Obersieb eine dritte Bahn hergestellt und mit den beiden anderen in der angegebenen Weise vereinigt «erden.

Claims

PATENT-A NSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Pergamentersatzpapier, fettdichtem Karton und ähnlichen Papieren in beliebiger Stärke durch Zusammengautschen mehrerer auf verschiedenen Maschinen getrennt hergestellter noch feuchter Papierbahnen, dadurch gekennzeichnet, daß man mehrere Papierbahnen, welche bereits je die Gautsche und eine oder mehrere Maßpressen durchlaufen haben zusämmen durch eine Maßpresse führt, welche die Vereinigung der verschiedenen Bahnen in an sich bekannter Weise ausführt. .
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zu vereinigenden Papierbahnen vor ihrer Zusammenführung verschieden stark vorentwässert werden.
3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammenzuführenden Papierbahnen aus verschiedenartigem Material, z. B. aus gewöhnlichem Papierstoff einerseits und Pergaminstoff anderseits hergestellt werden. .. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zu vereinigenden Papierbahnen vor ihrer Zusaminenführung verschieden gefärbt, gefüllt usw. sind.