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Verfahren zur Herstellung von Mehrschichten-Karton Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Herstellen von Mehrschichtenkarton, insbesondere. von Triplexkarton.
Sie bezweckt im besonderen, die Zusammenführung der einzelnen Stoffbahnen so durchzuführen,
daß weder ein nachträgliches Spalten der @enzielnen Schichten noch die unerwünschte
so,-. Zweiseitigkeit der Oberfläche des fertigen Kartons .eintritt.
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Es sind bereits zahlreiche Verfahren und auch Maschinen zur Herstellung
von Mehrschichtenkarton bekanntgeworden. Man geht dabei im allgemeinen so vor, daß
man auf eine aus geringwertigen Rohstoffen hergestellte Mittelschicht die aus besseren
Rohstoffen hergestellten Deckschichten aufträgt. Die Art des Zusammenführens ist
teils so, daß die Siebseite der einen Deckschicht nach außen, die der andern Deckschicht
nach der Mittelschicht zu zu liegen. kommt, teils hat man, aber ,auch sichon Dreischichtenkartons
hergestellt, bieldenen die Siebseiten beider Deckschichten nach ,außen gekehrt sind.
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Bei einem bekannten Verfahren hat man das Zusammenführen der Mittelschicht
mit der ers,ben Deckschicht auch schon so- vorgenommen, daß man eine verhältnismäßig
stark -entwässerte Mittelschicht zunächst auf die eine Deckschicht aufgeführt hat,
solange sich ,die letztere noch wenig v or entwässert vor der Gautsche oder Sauggautsche
auf ,dem Sieb befand. Die so gebildete Doppelschicht wurde jedoch nun mit der zweiten
Dec'kschicht erst zusammengefiihrt, nachdem diese zweite Deckstchicht stark entwässert
worden war. Ein sicheres Verfilzen der Doppelschicht mit der zweiten Decksichicht
kann aber bei dieser Arbeitsweise nicht gewährleistet werden. Außerdem wurzle dabei
auch Übersehen, d,aß eine gute Verfilzung der Deckschichten mit der Mittelschicht
nur dann gewährleistet ist, wenn die der Siebseite gegenüberliegenden Seeiben beider
Deckschichten mit der Mittelschicht zusammengebracht werden. Bei dem bekannten Verfahren
ist -diese Bedingung nur für die eine Deckschicht :erfüllt, während die zweite Deckschicht
mit ihrer Siehsieite auf die Mittelschicht aufgebracht wird, wobei wegen ungenügender
Verfilzung der beiden Faserschichten ein späteres
Spalten des Kartons
eintreten könnte. Zwar ist auch eine Dreisiebmaschine für die Herstellung von Dreifachkarton
bekanntgeworden, bei der die aus Mittelschicht und erster Deckschicht bestehende
Doppelschicht mit der zweiten Deckschicht vereinigt wird, solange letztere sich
noch wenig vorentwässert vor der Gautsche auf ihrem Sieb befindet. Dabei werden
auch die Bahnen so geführt, .daß die Siebseiten der Deckschichten außen liegen.
Eine solche Maschine ist jedoch für den praktischen Betrieb nicht geeignet, weil
es technisch undurchführbar ist, drei miteinander zusammenhängende Siebe, von denen
je zwei durch eine gemeinsame Presse laufen, in einem nur ,einigermaßen b:efrie-digenden
Gleichlauf zu halten. Außerdem ist bei jener Arbeitsweise wiederum nicht die Bedingung
erfüllt, daß die Mittelschicht mit der ersten Deckschicht zusammengeführt wird,
.solange letztere noch wenig entwässert ist. Fiir die Erreichung des Erfindungszweckes
ist es jedoch nötig, daß diese an. sich bekannten Maßnahmen, nämlich die stärker
entwässerten Bahnen auf die schwächer :entwässerten Bahnen aufzuführen, solange
die letzteren sich noch wenig vorentwäs.sert vor der Gautsche oder Saugpresse auf
dem Sieb befinden, und die Siebseiten der Deckschichten nach außen zu lagen, eingehalten
werden, um einen 'rriplexkartan zu erzielen, dessen Einzelschichten während des
Entwässerungsvorganges gut verfilzt werden, so daß ein Spalten des fertigen Kartons
vermieden wird.
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Das ist- bereits in der Weise versucht worden, daß eine stärker entwässerte
Mittelschicht zunächst auf die noch wenig entrvässerte obere und dann die weiterhin
entwässerte Doppelschicht auf die untere Deckschicht aufgebracht wird, solange diese
sich noch wenig entwässert auf ihrem Sieb befindet. Hierbei wurde aber der grundsätzliche
Fehler gemacht, die stärker Entwässerte Mittelschicht mit ihrer glatten Siebseite
auf die Deckschicht aufzubringen, wodurch eine weniger gute Verbindung der beiden
Schichten eintritt, die durch die nachfolgende Wendung der Doppelschicht vor ihrem
Aufbringen auf die untere D:eckschi:cht infolge der hohen Biegungsbeanspruchung
wieder gelöst wird, wodurch ein nachträgliches Spalten des fertigen Kartons eintritt,
während die für die Verfilzung geeignetere rauhere Oberseite der Mittelschicht durch
die nachfolgende Gautschpresse eine ungewünschte Glättung erfährt.
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Erfindungsgemäß wird deshalb die auf einem Langsieb (oder einem oder
mehreren Rundsieben) ,gebildete und vorentwäss:erte Mittelschicht zunächst mit der
der Siebseite gegeniiberliegend@en Sehe mit der einen Deckschicht zusammengebracht,
solange die letztere sich noch wenig vorentwässert vor der Gautsche oder Sauggautsche
auf dem Sieb befindet, und dann wird die so gebildete Doppelschicht mit der der
Siebseite gegenüberliegenden Seite der anderen Deckschicht in gleicher Weise zusammengeführt.
Die auf einem Langsieb oder einem oder mehreren Rundsieben gebildete stärkere Mittelschicht
wird hierzu in bekannter Weise zunächst durch Abstreifer, Registerwalzen, Sauger,
Vorpresse-n, Extraktorwalzen o. dgl. vorentwässert und dann mit ihrer der Siebseite
gegenüberliegenden, also der rauheren Seite auf eine nur wenig entwässerte Deckschicht
aufgebracht. Dies geschieht auf dem Sieb, auf dem die Deckschicht auch gebildet
wird, und zwar beim Langsieb zwischen den Saugern der Saugerpartie, bei einer Rundsiebrnaschine
zwischen Siebzylinder und Abnahmewalze. Die so gebildete Doppelschicht wird dann
zunächst durch Gautschwalzen, Saugwalzen o. dgl. weiter entwässert und dann mit
der anderen Deckschicht zusammengeführt, und zwar findest die Vereinigung wiederum
auf dem Sieb statt, auf dem die zweite Deckschicht gebildet wird. Bei diesem zweimaligen
Aufführen deiner stark entwässerten einfachen bzw. Duplexschicht auf eine noch wenig
entwässerte Schicht saugt die letztere einen Teil des Stoffwassers der Deckschicht
und damit einzelne Fasern in sich hinein. Andererseits werden durch die Wasseraufnahme
einzelne Fasern der Mittelschicht abgelöst bzw. gelockert und verschlingen sich
danach mit den noch nicht endgültig fest gelagerten Fasern der wenig vorentwässerten
Deckschichten. Auf diese Weise entsteht eine ausgezeichnete Verfilzung der drei
Schichten, und der fertige Karton hat eine hervorragende Spaltfestigkeit.
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Die Zeichnungen zeigen schematisch zwei Ausführungsbeispiele einer
Triplexkartonmaschine, und zwar Abb. i eine aus drei Langsieben, Abb. 2 eine aus
zwei Langsieben für die Deckschichten und einer Rundsiebpartie für die Mittelschicht.
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Bei der aus drei Langsieben bestehenden Siebpartie nach Abb. i wird
die Mittelschicht A auf einem Langsieb B gebildet und in bekannter
Weise durch Registerwalzen b', Sauger b° und Gautsche bzw. Sauggautsche b3 vorentwässert.
Ein überführtuch C' bringt die so vorentwässerte Mittelschicht A auf die obere DeckschichtDl,
die auf einem Langsieb Ei gebildet wird. Das Aufbringen der Mittelschicht auf die
obere Deckschicht geschieht in einer Zusammenführpresse F' bzw. einem Zusammenführe;goutteur,
die in der
Saugerpartieel des Siebes Eiangeordnet ist, also an einer
Stelle, wo die Deckschicht noch sehr wenig vorentwässiert, wo. also eine gute Verfilzung
der beiden Schichten ;gewährleistet ist. Die so gebildete Doppelschicht A, DI wird
dann, in bekannter Weise durch Saugeres und Gautsche bzw. Saugga:titsche e3 weiter
entwässert. Ein weiteres überführtuch C2 bringt die Dopp,elschichtA,D,l auf die
untere Deckschicht D2, dieebenfalls auf seinem Lang-sieb E2 gebildet wird.
Das Aufbringen -der Doppelschicht auf die untere Deckschicht geschieht wiederum
in. einer Zusa:mmenführpresse bzw. seinem Zusammenführegoutteur F2, der in der Saugerpartiee'
des Siebes E2 angeordnet ist. Die nun gebildete Dreifachschicht A, Dl, D,2
wird dann in .bekannter Weise zunächst auf dem Sieb E2 durch Sauger e2 und Gauts(che
bzw. Sau,ggautsche,e4, dann in Pressen:Gl, 02 und G3 und @endlich auf Trockenzylindern
H fertig entwässert.
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Die in Abb.2 dargestellte Triplexkartonmamchine unterscheidet sich
von der eben beschriebenen darin, daß die Mittelschicht A auf drei RundsiebtnJl,J2
und J3 gebildet, von den Abgauts,chwalzen il, i2 und i3 abgenommen und durch Extraktorpre-sse
I(1 und Saugpresse I(2 vorentwässert wird. Die Bildung der beiden Decksehichten
D,l und D2 und - die Überführung der Mittelschicht auf die Deckschichten ;geschieht
in der gleichen Weise, wie oben beschrieben.