DE1253405B - Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen

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DE1253405B
DE1253405B DES85210A DES0085210A DE1253405B DE 1253405 B DE1253405 B DE 1253405B DE S85210 A DES85210 A DE S85210A DE S0085210 A DES0085210 A DE S0085210A DE 1253405 B DE1253405 B DE 1253405B
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α..
C14b
Deutsche KL: 28 b - 28/04
Nummer: 1 253 405
Aktenzeichen: S 85210 VII a/28 b
Anmeldetag: 14. Mai 1963
Auslegetag: 2. November 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen durch Mischen zerkleinerter Lederabfälle mit Latex unter Zusatz von auf den Latex koagulierend wirkenden Mitteln, Entwässern der Mischung auf einer offene Saugkasten aufweisenden Langsiebmaschine und Verfestigung der erhaltenen Bahnen und Platten unter Druck.
Es ist bekannt, Lederaustauschstofie dadurch herzustellen, daß man fein zerkleinerte Lederabfälle mit wäßrigen Kautschukdispersionen (Latex) unter Zusatz von auf den Latex koagulierend wirkenden Mitteln mischt, eine Schicht der zunächst dünnflüssigen Mischung entwässert und die dabei erhaltenen Platten oder Bahnen unter Anwendung von Druck und Hitze verfestigt.
Die Entwässerung des dünnen, latexhaltigen Lederbreies erfolgte bisher zumeist in diskontinuierlichem Betrieb auf sogenannten Müller-Pressen. Hierbei wurde der dünnflüssige Brei in einen flachen, mit einem Siebboden ausgestatteten Behälter gegeben und das Wasser durch Absaugen von unten und durch Druckanwendung von oben entfernt. Auf diese Weise konnten lediglich einzelne Platten in der der Behälterfläche entsprechenden Größe erhalten werden, die eine Stärke von 3 mm oder mehr hatten, die man aber nicht in Dicken von weniger als 1 mm herstellen konnte, wie sie für viele Zwecke gefordert werden. Diese unbefriedigende Arbeitsweise hatte überdies den Nachteil, daß es schwierig war, die für die Eigenschaften des Endproduktes ausschlaggebenden Bedingungen, vor allem die Zusammensetzung des zu entwässernden Breies, sowie die Druckverhältnisse unterhalb und oberhalb des Siebbodens jedesmal derart einzustellen bzw. einzuhalten, daß sämtliche erhaltenen Platten von übereinstimmender, gleichmäßiger Beschaffenheit waren. Diese Nachteile waren nur bei kontinuierlicher Arbeitsweise zu vermeiden, für die jedoch die Müller-Presse nicht verwendbar war.
Um gleichmäßigere Ergebnisse für größere Partien zu erhalten, hat man auch schon auf die Anwendung von Vakuum und Druck für die Entwässerung verzichtet und hat den dünnen, latexhaltigen Brei auf lange Siebe gegossen, durch die man das Wasser einfach ablaufen und abtropfen ließ. Diese Methode führte jedoch, abgesehen von dem ungewöhnlich großen Raumbedarf für die Siebanlage und Zeitaufwand für ihre Benutzung, zu einer verhältnismäßig nur geringen Entwässerung und erschwerte damit die Weiterverarbeitung der nur mangelhaft entwässerten Bahnen im anschließenden Trocknungsund Preßprozeß.
Verfahren zur Herstellung von
Lederaustauschstoffen
Anmelder:
Saifecs, S. A.
Industria Fibre e Cartoni Speciali,
San Giovanni Lupatoto, Verona (Italien)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppener und Dr. H. J. Wolff,
Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.-Höchst, Adelonstr. 58
Man hat auch schon versucht, die aus der Papierfabrikation bekannten Langsiebmaschinen derart umzugestalten, daß eine Entwässerung und Trocknung der Lederaustauschstoffplatten und -bahnen in kontinuierlichem Betrieb durchgeführt werden konnte. Hierbei ergaben sich aber erhebliche Schwierigkeiten daraus, daß einerseits bei der Herstellung der Lederaustauschstoffe im Gegensatz zur Papierfabrikation häufig Erzeugnisse von viel größerer Dicke, z. B. 3 mm und mehr, angestrebt wurden. Andererseits war der Widerstand, den die schmierige Leder-Latex-Masse der Entwässerung entgegensetzte, um ein Vielfaches größer als derjenige, der bei der Entwässerung des Zellstoffbreies bei der Papierfabrikation zu überwinden war.
Um dickere Bahnen von Lederaustauschstoffen herzustellen, hat man zunächst eine Bahn fertiggestellt und aufgewickelt und dann diese Bahn mit einer zweiten Bahn zusammenlaufen lassen, die auf dem gleichen Sieb hergestellt war, wobei man aber eine Klebemittelschicht zwischen beide Bahnen auftragen mußte.
Man versuchte, die bezüglich der Entwässerung der Bahnen auftretenden Schwierigkeiten dadurch zu beheben, daß man die Zahl der unter dem Langsieb angebrachten Saugkasten auf ein Mehrfaches (z. B. 14 bis 18 Kästen) der bei Papiermaschinen üblichen Anzahl (z. B. 6 Kästen) erhöhte, ohne jedoch ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Man hat außerdem die Länge und damit das Gewicht des Langsiebs vergrößert und unter demselben Vakuumpumpen für die Entwässerung angebracht. Hierbei mußte man für
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den Transport des Siebes über der Saugpartie beson- schieden zusammengesetzten, untrennbar verbunde-
dere Vorrichtungen, z. B. ein endloses, aus platten- nen Lagen bestehen können, was für die Verwendung
formigen Metallgliedern bestehendes Band, vorsehen. des Materials z. B. in der Schuhindustrie von erheb-
Auch mit diesen, die Größe und das Gewicht der licher Bedeutung ist.
Maschine erheblich erhöhenden Mitteln war aber 5 Außerdem hat eine für das erfindungsgemäße Verdie Entwäserung noch unzureichend. Selbst mit einer fahren anwendbare Langsiebmaschine einen wesentdem Langsieb folgenden Einfügung von Saugwalzen- lieh geringeren Raum- und Energiebedarf als die paaren konnte man bei Verwendung eines Ausgangs- bisher benutzten kompliziert ausgestalteten Langmaterials mit 2% Trockensubstanz nur zu einem in Siebmaschinen. Sie kann überdies mit größerer Gedie mit heißer Luft arbeitenden Trockenkammern io schwindigkeit betrieben werden als die mit besondeeinzuführenden Erzeugnis, das nicht mehr als 36 bis ren Tragebändern für das übermäßig lange Sieb aus-38% Trockensubstanz enthielt, kommen. gestatteten Maschinen, deren Betriebsgeschwindig-
Dieses Ergebnis war deshalb technisch und auch digkeit durch die schwerfällige Bewegung des Plat-
wirtschaftlich unbefriedigend, weil die Trocknung tenbandes eine verhältnismäßig niedrige Grenze ge-
der Bahnen bei einem Gehalt an Trockensubstanz 15 setzt ist.
von weniger als 40% einen wesentlich größeren Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher
Energieaufwand bedingte als z. B. bei Bahnen mit erläutert.
45 % Trockensubstanz, die jedoch nach dem bisheri- Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit gen Verfahren nicht erhältlich waren. Trotz dieser zwei Langsieben 1 und 2 gearbeitet, die mit ihren Nachteile und trotz der für den Betrieb der Anlage, 20 Aufgabestellen 3 für den dünnen Leder-Latex-Brei insbesondere der Vielzahl der Saugkasten, erforder- einander zugekehrt sind. Die Verwendung der beilichen erheblichen motorischen Energie und hohen den in entgegengesetzten Richtungen arbeitenden Unterhaltskosten glaubte man bisher, bei der Langsiebe ermöglicht die Herstellung der Lederauskompliziert ausgestalteten und auch durch aufwen- tauschstoffbahnen in verhältnismäßig großen Dicken. dige Zusatzvorrichtungen {Saugwalzen) erweiterten 25 Die Entwässerung der beiden Teilbahnen ist wesent-Anlage bleiben zu müssen, wenn man kontinuierlich lieh leichter und schneller durchführbar als wenn arbeiten wollte. man eine einzige dickere Bahn über ein einziges Sieb
In der Papierherstellung hat man bereits mit zwei laufen lassen wollte. Auch können verschieden zu-
Langsieben zuerst die Entwässerung zweier getrenn- sammengesetzte Leder-Latex-Mischungen für die
ter Bahnen durchgeführt und dann auf die bereits 30 beiden Teilbahnen verwendet werden. Man kann die
entwässerte erste Bahn die von dem zweiten Lang- eine Bahn »weicher« einstellen als die andere und
sieb kommende zweite Bahn derart auflaufen lassen, erhält dann ein Enderzeugnis mit unterschiedlich
daß die Oberfläche der zweiten Bahn auf die Ober- weicher Lederbeschaffenheit auf beiden Seiten, was
fläche der ersten Bahn zu liegen kam. Bei dieser be- ζ. B. für Absatzkappen für Schuhe von erheblicher
kannten Herstellung von Doppelschichtpapier waren 35 Bedeutung ist.
die Aufgabestellen der Siebe einander abgekehrt, Die Verwendung der Lederabfälle in stark zerklei-
daher war die Zuführung des Zellstoffbreies an die nerter Form ist von entscheidender Bedeutung, eben-
Siebe umständlich. so der Zeitpunkt der Zugabe des Latex und des
Es ist auch bereits bekannt, daß man die Ober- Latex-Koagulierungsmittels. Es hat sich nämlich gefläche einer breiigen Masse durch Schlagegalisieren 40 zeigt, daß die Anwesenheit einzelner größerer Ledergleichmäßig verteilen kann. teilchen oder von Latex-Koagulat-Klümpchen zu
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der erheblichen Schwierigkeiten bei der Abnahme der
Herstellung von Lederaustauschstoffen durch die entwässerten Bahn vom Metallsieb der Maschine
Entwässerung und Verfestigung unter Druck einen führt, wo man die Bahn zwischen Walzen abpressen
möglichst hohen Trockensubstanzgehalt zu erreichen. 45 muß. Die noch nicht vollkommen oder nur sehr weit-
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß gehend entwässerte Bahn hat eine gewisse schmie-— zwecks Erzielung eines Trockensubstanzgehaltes rige, glitschige Konsistenz. Jede Ungleichmäßigkeit von etwa 46% — mit zwei Langsieben zuerst die ihrer Zusammensetzung in Form solcher größerer Entwässerung zweier getrennter Bahnen mit dazwi- Teilchen bewirkt beim Einlaufen der Bahn in den sehen erfolgender Schlagegalisierung durchgeführt 50 Walzenspalt eine »Bremsung«, eine Verschiebung wird, wobei als Ausgangsmaterial sehr stark zerklei- innerhalb der schmierigen, in sich leicht verrutschennerte Lederabfälle verwendet werden, denen konti- den Masse und führt damit zu Rissen und Lücken in nuierlich der Latex und das Koagulierungsmittel erst der Zusammensetzung der Bahn,
unmittelbar vor ihrer Aufgabe auf die mit ihren Auf- Die besonders starke Zerkleinerung der Lederteilgabestellen einander zugekehrten Siebe zugesetzt 55 chen und die späte Zugabe von Latex und Koagulierwerden, daß über einem der letzten Saugkasten des mittel sichert auch eine gleichmäßige und innig verersten Langsiebes auf die bereits stark entwässerte bundene Konsistenz des Lederaustauschstoffes. Die erste Bahn die von dem zweiten Langsieb kommende vielen feinen Lederteilchen weisen sehr viele freie zweite Bahn derart aufläuft, daß die Oberfläche der feinste Fasern auf, an die sich noch nicht agglomezweiten Bahn auf die Oberfläche der ersten Bahn zu 5o rierte Latexteilchen anlagern können. Wenn dies liegen kommt. erst im letzten Augenblick vor Beginn der Entwässe-
Das Zusammenwirken dieser zum Teil an sich be- rung des dünnen Leder-Latex-Breies (z. B. von
kannten Merkmale der Erfindung führt zu dem über- 2% Trockensubstanzgehalt) geschieht, haben die
raschenden Ergebnis, daß auf einer und derselben Latexteilchen vorher keine Zeit, sich untereinander
Maschine dünne und dicke Bahnen (z. B. von 0,2 65 zu Agglomeraten zu vereinigen, die nicht wieder auf-
und von über 3 mm) mit einem Trockensubstanz- lösbar sind und demgemäß zu Kautschuk-Koagulaten
gehalt von mindestens 46% hergestellt werden kön- führen müssen, die als Klümpchen zwischen den
nen, wobei die Bahnen aus zwei, gegebenenfalls ver- Lederteilchen liegen. Verteilt man den Latex in noch
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nicht agglomeriertem Zustand zwischen die feinen genden Leder-Latex-Brei wirken und nicht etwa seit-
Lederteilchen, so ist die Wahrscheinlichkeit der An- Hch Luft anziehen zu lassen.
lagerung der noch nicht agglomerierten Latexteil- Im ersten Teil der Siebpartie muß der dünne
chen an die Lederfasern viel größer, und die Agglo- Leder-Latex-Brei, der bei einem Trockensubstanz-
meration des Latex erfolgt dann unter bereits erfolg- 5 gehalt von 2°/o als Flüssigkeit bezeichnet werden
ter Einbeziehung in das Leder-Latex-System. kann, seitlich gehalten und begrenzt werden, um
Um in dieser Beziehung optimale Ergebnisse zu nicht vom Sieb herabzulaufen. Dies geschieht durch erzielen, empfiehlt es sich, den dünnen Lederbrei, eine endlose, etwa quadratisch profilierte Gummider im übrigen die für die Herstellung von Lederaus- leiste 11 von etwa 8 · 8 cm Querschnitt, die vom Antauschstoffen üblichen Zusätze, wie Fettungsmittel, io fang der Siebpartie bis beispielsweise zum vierten Stabilisierungsmittel, anorganische Pigmente oder Saugkasten auf dem Sieb aufliegend mit diesem in organische Farbstoffe, enthält, zunächst in einem gleicher Richtung läuft. Wenn man den Brei am Sieb-StoSreiniger, der aus einer rotierenden und vibrie- anfang in solcher Menge aufgibt, daß er das Sieb renden Siebtrommel besteht, die durch eine doppelte etwa 3 bis 4 cm hoch bedeckt, so kann man den Reihe von Spritzdüsen bei einem Wasserdruck von 15 Unterdruck der Saugkästen so einstellen, daß sich 4 bis 5 at bespritzt wird, von gröberen Lederteilchen schon über dem zweiten Kasten die wellige Oberzu befreien. Diesem gereinigten Lederbrei wird so- fläche der Kastenzylinder abzeichnet und über dem dann der Latex — etwa 5 bis 40 Gewichtsteile Latex vierten Kasten die Entwässerung so weit fortgeschritauf 95 bis 60 Gewichtsteile Leder und vorzugsweise ten ist, daß die Bahn nicht mehr fließt, vielmehr etwa 20 bis 30 Gewichtsteile Latex auf 80 bis 70 Ge- 20 einen, wenigstens auf der nicht mehr wasserglänzend, wichtsteile Leder (beides als Trockensubstanz be- sondern matt erscheinenden Oberfläche »trockenen« rechnet) — erst in der letzten Stufe der Lederabfall- Eindruck macht. An dieser Stelle, über dem vierten aufbereitung, d. h. praktisch unmittelbar vor dem Kasten, kann man daher auf weitere seitliche Ab-Aufgeben des Breies auf das Langsieb zugesetzt, dichtung der Bahn verzichten und die endlose wobei man jeglichen längeren Weg, auf dem Leder 25 Gummileiste 11 im Abstand des Siebes zum Siebund Latex zusammenlaufen, vermeidet. Dies kann anfang zurücklaufen lassen.
z. B. dadurch geschehen, daß man dem Sieb einen Die Zungen 10 dienen dort, wo die Gummileiste S-förmig gewundenen Kanal 4 von insgesamt etwa 11 das Sieb begleitet, auch als Gegenlager für die 6 m Länge (mit je 2 m Länge für jeden der Schenkel) Gummileiste bzw. das unter ihr laufende Sieb, so daß und etwa 20 cm Breite vorschaltet, an dessen An- 30 das Sieb auf diesen Zungen 10 und den zwischen fang die Zugabe des Latex 5 erfolgt. Aus den glei- ihnen rotierenden Zylinderwalzen 9 aufliegt. In entchen Gründen soll die Zugabe des Koagulations- sprechender Weise wirken die Zungen 10 auch dort, mittels für den Latex, das bekanntlich zunächst d.h. ab dem vierten bzw. fünften Kasten, wo die agglomerierend und dann koagulierend wirkt, z. B. Bahn nicht mehr der seitlichen Begrenzung durch Aluminiumsulfat, erst im letzten Augenblick vor der 35 die Gummileiste bedarf.
Einleitung des Leder-Latex-Breies in den Behälter Der in den aus Sieb und Gummileiste gebildeten
über dem Sieb erfolgen. Sie kann in dem vorgenann- flachen Behälter einlaufende Leder-Latex-Brei wird
ten Beispiel am Ende 6 des S-förmig gewundenen zwecks Homogenisierung der Oberfläche der durch
Kanals vor sich gehen. die Entwässerung zu erzielenden Bahn und eine
Das erfindungsgemäße Verfahren kommt mit einer 40 gleichmäßigere Verteilung der Einzelteilchen in der
nur geringen Anzahl von Saugaggregaten aus, die Oberflächenschicht mit einer vorzugsweise über dem
sich praktisch nicht von der bei der Papierherstellung ersten Saugkasten angebrachten Schlagvorrichtung
angewandten Zahl unterscheidet. Mit z. B. sechs 12 egalisiert. Man kann hierzu eine z. B. 7 cm breite
Saugkästen 7 von je etwa 100 cm Breite pro Lang- Leiste benutzen, die in der gesamten Siebbreite un-
sieb werden vollauf befriedigende Ergebnisse erzielt. 45 mittelbar oberhalb der Breioberfläche angebracht ist
Von den bei der Papierherstellung benutzten Saug- und in häufiger Ab- und Aufbewegung, z. B. 200mal kästen, die mit durchlöcherten Platten abgedeckt pro Minute, auf die Oberfläche des wäßrigen Breies sind, über die das Metallsieb läuft, unterscheiden aufschlägt. Hierdurch verschwinden die in dem der sich die für das erfindungsgemäße Verfahren ver- Schlagvorrichtung vorangehenden Teil des Behälters wendbaren Saugkästen dadurch, daß sie oben offen 5° erkennbaren »Risse« und Lücken im Brei; die einsind. In den Saugkästen ist eine größere Zahl von heitliche »glatte« Oberfläche bleibt in dem der zylindrischen Walzen 9 quer zur Sieblaufrichtung an- Schlagvorrichtung folgenden Teil des Behälters gebracht, z.B. zehn Stück auf eine (in Sieblängs- erhalten.
richtung gemessene) Kastenbreite von etwa 100 cm, Vor Erreichung einer zu weitgehenden Entwässewie sie für eine Siebbreite von etwa 150 cm ver- 55 rung der ersten Bahn, also etwa an der Stelle, wo wendbar ist. Über diese Walzen, die keinen Antrieb diese so viel Konsistenz bewirkt, daß sie nicht mehr haben, läuft das Sieb. Dabei verwendet man zur seitlich wegfließt, läßt man eine zweite Bahn 13, die seitlichen Stützung des Siebs Metallzungen 10, die in entsprechender Weise auf dem Langsieb 2 heran den Seitenwänden des Kastens jeweils zwischen gestellt wurde, auf die erste Bahn auflaufen,
den einzelnen Walzen in Höhe des oberen Kasten- 60 Hierzu beendet man den Lauf der zweiten Bahn randes und der oberen Peripherie der Walzen fest auf dem Sieb 2 und läßt die von dort auf eine Filzangebracht sind und sich mit ihren vorn abgerunde- bahn abgenommene Bahn oberhalb der beiden Siebten Enden auf etwa ein Zehntel der Kastenlänge anlagen bis zu einem der letzten, hier z. B. bis zum (Siebbreite) nach innen erstrecken. sechsten Saugkasten des Langsiebes 1 laufen und
Die Zungen 10 dienen gleichzeitig der Abdichtung 65 sich dort unter einer mit geringerem Anpreßdruck
des Kastens, um den an den Kasten angelegten wirkenden glatten Walze 14 auf die erste Bahn
Unterdruck ausschließlich über die Länge der Wal- legen. Schon nach Durchlauf dieser Walze läßt sich
zenzwischenräume auf das Sieb und den ihm auflie- eine gewisse Verklebung der beiden Bahnen fest-

Claims (1)

  1. stellen. Sobald die vereinigten Bahnen die ersten Preßwalzen 15/16 durchlaufen haben, sind sie derart innig verklebt, daß der Versuch, sie durch Auseinanderziehen zu trennen, ergebnislos bleibt.
    Bei dieser Arbeitsweise kommt die zweite Bahn mit ihrer Oberfläche, d. h. der Seite, die der auf dem Langsieb 2 gelaufenen Unterseite abgekehrt ist, auf die Oberfläche der ersten Bahn zu liegen. Hierdurch wird die Vereinigung der beiden Bahnen begünstigt, da die Oberflächen trotz ihrer vorangegangenen Homogenisierung etwas rauher sind als die auf dem Sieb liegende untere Fläche.
    Der Feuchtigkeitsgehalt, den beide Bahnen im Augenblick ihres Zusammenlaufens aufweisen sollen, hängt von der Dicke der beiden Bahnen und ihrer Zusammensetzung ab. Bei Verwendung zweier gleich dicker Bahnen von gleicher Zusammensetzung empfiehlt es sich, die obere (zweite) Bahn 13 auf einen höheren Trockensubstanzgehalt (von z. B. 20 bis 22%) zu entwässern als die untere (erste) Bahn, die einen Trockensubstanzgehalt von z.B. 6 bis 8% haben kann. Hierdurch wird ein Ausgleich dafür geschaffen, daß auf den letzten Saugkästen, über die die vereinigten Bahnen laufen, die Entwässerungswirkung des Saugkastens in erster Linie den unteren Teil der vereinigten Bahn, d. h. die vorherige erste Bahn ergreift.
    Die nach der Siebpassage in der Bahn verbleibende Feuchtigkeit wird weiter durch die Preßwalzen 15/16 abgepreßt, um zu einem Produkt mit mehr als etwa 45 0Zo an Trockensubstanz zu gelangen, das dann in einer üblichen Trockenkammer 20 auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 8 bis 12% (entsprechend 92 bis 88% Trockensubstanz) gebracht werden kann. Die Preßwalzen 15/16 sind nicht als Saugwalzen ausgebildet, wie bei bisherigen Langsiebmaschinen, sondern es werden die technisch wesentlich einfacheren und in Anschaffung und Wartung erheblich weniger aufwendigen einfachen Walzen mit fester Oberfläche verwendet.
    Würde man diese beiden Walzen 15/16 in fester Kupplung miteinander laufen lassen, so würden sich ständig Fehler in Form von Rissen und Lücken in der Bahn zeigen. Trotz vorhergegangener Feinstzerkleinerung der Lederteilchen und Homogenisierung der Leder-Latex-Masse läßt sich nämlich das Auftreten einzelner größerer Lederteilchen und Kautschuk-Koagulate nicht ganz vermeiden. Befinden sich aber solche größeren Teilchen in der Bahn, insbesondere an oder nahe ihrer Oberfläche, so behindern sie den glatten Lauf der Bahn durch den engen Walzenspalt. Die eigenartige, schlüpfrige, schmierige Beschaffenheit der Leder-Latex-Masse läßt solche größeren Teilchen sich innerhalb der Masse verschieben, so daß neben ihnen eine Lücke oder Riß auftritt, der von den benachbarten kleineren Teilchen wegen ihrer durch die weitgehende Entwässerung bereits eingetretenen Unbeweglichkeit nicht ausgefüllt werden kann. Das Ergebnis wäre daher eine nicht homogene und für viele Zwecke unbrauchbare Platte.
    Diese Gefahren lassen sich völlig vermeiden, wenn man den Preßdruck, unter dem die beiden Walzen 15/16 laufen, elastisch so steuert, daß der Walzenspalt in geringfügiger Weise geändert wird, wenn größere Teilchen an die Preßstelle gelangen. Dies geschieht dadurch, daß die beiden Walzen 15/16 nicht in unveränderlicher fester Kupplung miteinander laufen, sondern daß man sich einer nachgiebigen' Übertragung der Drehung der Walze 16, welche unmittelbar angetrieben ist, bedient. Diese elastische Übertragung erfolgt durch ein mit der Walze 16 verbundenes Transmissionsrad 17, das in Berührung mit einer weichen elastischen Walze 18 steht, z. B. einem Gummiring oder einem luftgefüllten Gummischlauch.
    Nach dem Verlassen dieses ersten Preßwalzenpaares ist die Bahn so weit entwässert, daß sie nunmehr über eine kurze Strecke frei tragend zu einem weiteren Preßwalzenpaar laufen kann. Durch diese Preßwalzen läuft die Bahn auf einer endlosen, lediglich dieses Preßwalzenpaar bedienenden Filzbahn. Auch hier gelangen glatte feste Walzen zur Verwendung, für die die vorstehend beschriebene elastische Steuerung des Laufes zwar nicht notwendig, aber zweckmäßig ist.
    In gleicher Weise kann noch ein drittes Preßwalzenpaar durchlaufen werden. t
    Nach der Passage durch ein solches drittes Walzenpaar erhält man eine Bahn mit etwa 46Vo Trokkensubstanz, deren weitere Trocknung in einer beheizten Trockenkammer 20 (bis zu 92% Trockensubstanzgehalt) weitaus weniger Wärmeaufwand und einen erheblich kürzeren Trocknungsweg erfordert als die bisher erhältlichen Bahnen mit nicht mehr als 36 bis 38% Gehalt an Trockensubstanz.
    Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Lederaustauschstoffen durch Mischen zerkleinerter Lederabfälle mit Latex unter Zusatz von auf den Latex koagulierend wirkenden Mitteln, Entwässern der Mischung auf einer offene Saugkasten aufweisenden Langsiebmaschine und Verfestigung der erhaltenen Bahnen und Platten unter Druck, dadurchgekennze ichnet, daß — zwecks Erzielung eines Trockensubstanzgehaltes von etwa 46% — mit zwei Langsieben zuerst die Entwässerung zweier getrennter Bahnen mit dazwischen erfolgender Schlagegalisierung durchgeführt wird, wobei als Ausgangsmaterial sehr stark zerkleinerte Lederabfälle verwendet werdenen, denen kontinuierlich der Latex und das Koagulierungsmittel erst unmittelbar vor ihrer Aufgabe auf die mit ihren Aufgabestellen einander zugekehrten Siebe zugesetzt werden, daß über einem der letzten Saugkasten des ersten Langsiebes auf die bereits stark entwässerte erste Bahn die von dem zweiten Langsieb kommende zweite Bahn derart aufläuft, daß die Oberfläche der zweiten Bahn auf der Oberfläche der ersten Bahn zu liegen kommt.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschriften Nr. 73 088, 165 705,
    738 650.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    709 680/76 10. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE165705C (de) *
DE73088C (de) * E. FÜLLNER in Warmbrunn, Schlesien Dreisieb-Papiermaschine
DE738650C (de) * 1938-10-18 1943-08-26 J M Voith Fa Verfahren zur Herstellung von Mehrschichten-Karton

Patent Citations (3)

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