DE19824604C1 - Vorrichtung zur Herstellung von Bauplatten - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von BauplattenInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Herstellung von Bauplatten aus einer wäßrigen Bindemittel/Zuschlagstoff-Suspension umfaßt ein unteres umlaufendes Entwässerungsband (2), das einlaufseitig einen von einer Aufgabeeinrichtung (1) versorgten Suspensionsauflaufbereich hat. Dieser geht in einen Einlaufspalt zwischen dem unteren Entwässerungsband (2) und einem oberen umlaufenden Entwässerungsband (4) über. Die Weite des Einlaufspalts verringert sich in Bandlaufrichtung. Im Einlaufbereich ist unter dem unteren Entwässerungsband (2) eine Stauplatte (3) angeordnet, die die Entwässerung des Suspensionsauflaufes behindert. Die Vorrichtung dient zur rationellen Herstellung von Bauplatten mit verbesserter Isotropie und Homogenität ihres Aufbaus. Sie erzeugt ein kontinuierliches Stoffband, das sich in einem kontinuierlichen Prozeß zu stapel- und lagerfähigen Platten weiterverarbeiten läßt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von
Bauplatten aus einer wässrigen Bindemittel-/Zuschlagstoff-
Suspension.
Zur Herstellung von Bauplatten aus einer wässrigen Binde
mittel-/Zuschlagstoff-Suspension ist vor allem das sog.
Hatschek-Verfahren bekannt. Die hierzu verwendete Vorrich
tung arbeitet mit einer sehr dünnflüssigen Suspension mit
einem entsprechend niedrigen Feststoffgehalt und umfaßt
meist drei hintereinander angeordnete, in einem mit der
Suspension teilweise gefüllten Stoffkasten rotierende Sieb
zylinder, in deren Inneren ein niedrigerer Füllstand auf
rechterhalten wird. Das sich infolge dessen an die äußeren
Mantelflächen der Siebzylinder anlagernde, noch stark was
serhaltige Bindemittel-/Zuschlagstoffgemisch wird mittels
eines oberhalb der Siebzylinder angeordneten, diese berüh
renden, endlos umlaufenden Filzbandes abgenommen. Das somit
dreischichtige, etwa 1 mm dicke Vlies auf dem Filzband wird
einer Formatwalze zugeführt und auf diese aufgewickelt. Nach
einigen Umdrehungen der Formatwalze wird dann der entstan
dene Vlieswickel längs einer Mantellinie geschnitten. Der
geschnittene Wickel wird flach abgezogen und in einer Forma
tierungsstanze in die gewünschten Halbzeugformate getrennt.
Diese werden lagenweise unter Einfügung jeweils einer Blech
platte gestapelt. Die Stapel werden anschließend in eine
Stapelpresse transportiert und bis auf eine Restfeuchte von
etwa 16 bis 17% entwässert. Anschließend verbleiben die
Halbzeuge bis zur ausreichenden Aushärtung zwischen den
Blechen. Dann werden die Bleche von den Halbzeugen getrennt.
Obwohl seit vielen Jahrzehnten üblich und bewährt, hat
dieses semi-kontinuierliche Hatschek-Verfahren eine Reihe
von Nachteilen:
- - Das Verfahren hat wegen des großen Volumens an Suspen sion in dem die Trommelsiebe enthaltenden Stoffkasten eine erhebliche Regelzeitkonstante, so daß das Anfah ren der Vorrichtung oder Anlage ein diffiziler Prozeß ist, der bis zu einer Stunde dauern kann.
- - Während der Produktion entmischt sich ein Teil des Bindemittels von den Zuschlagstoffen, vornehmlich den Fasern. Im Zuge der Entwässerung werden insbesondere Bindemittelanteile ausgespült. Dies ist unwirtschaft lich. Außerdem enthält das Abwasser deshalb ca. 1 Gew.-% Feststoffe. Dies erfordert eine aufwendige Abwasseraufbereitung.
- - Die fertigen Bauplatten sind wegen ihres mehrschich tigen bzw. mehrlagigen Aufbaus und der teilweisen Ent mischung der Suspension in Dickenrichtung inhomogen. Unter anderem ist deshalb die Sichtseite der Bauplat ten nicht schleiffähig.
- - Die Produktion erfordert die Bereithaltung, die Hand habung, den Transport und den kontinuierlichen Ersatz von vielen hundert Blechplatten. Deren Stückpreis ist erheblich, vor allem, wenn es sich um profilierte Blechplatten handelt, die zur Herstellung von Bauplat ten mit einer anderen als einer glatte Oberflächen struktur benötigt werden.
- - Nach diesem Verfahren hergestellte Bauplatten haben trotz aller gegenteiligen Bemühungen quer zur Produk tionsrichtung eine erheblich geringere (Biege-)Zugfe stigkeit als in Produktionsrichtung. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Fasern, die stets einen maß geblichen Teil der Zuschlagstoffe ausmachen, um die Zugfestigkeit, insbesondere die Biegezugfestigkeit der Bauplatten zu verbessern, nicht isotrop orientiert sind sondern eine Vorzugsorientierung in Produktions richtung haben.
Aus der DE 36 34 604 A1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung
von Mineralstoffplatten, insbesondere Gipsfaserplatten, aus
einer Suspension bekannt. Die Suspension wird einer Form
strecke zugeführt, die von einem oberen und einem unteren,
umlaufenden, wasserdurchlässigen Transportband gebildet
wird. Die Transportbänder sind entlang der Formstrecke im
Abstand voneinander geführt und jeweils an der Innenseite
von flächig anliegenden Abstützelementen abgestützt, die aus
Saugkästen bestehen, deren Abstand sich in Transportrichtung
verengt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur rationelleren Herstellung von Bauplatten mit verbes
serter Isotropie und Homogenität ihres Aufbaus zu schaffen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
gelöst, die ein unteres, umlaufendes Entwässerungsband
umfaßt, das einlaufseitig einen von einer Aufgabeeinrichtung
versorgten Suspensionsauflaufbereich hat, der in einen Ein
laufspalt zwischen dem unteren Entwässerungsband und einem
oberen umlaufenden Entwässerungsband übergeht, dessen Ab
stand zu dem unteren Entwässerungsband in Bandlaufrichtung
abnimmt, und mit einer im Einlaufbereich unter dem unteren
Entwässerungsband angeordneten, die Entwässerung des Suspen
sionsauflaufes behindernden Stauplatte.
Diese Vorrichtung erzeugt ein kontinuierliches Stoffband
weitgehend isotropen, homogenen Aufbaus, das sich in einem
kontinuierlichen Prozeß zu stapel- und lagerfähigen Platten
weiterverarbeiten läßt. Hieran hat die Stauplatte unter dem
unteren Entwässerungsband, genauer gesagt unter dessen Ober
trum, einen maßgebliche Anteil, denn sie verhindert eine zu
rasche und zu frühzeitige Entwässerung der Suspension und
damit eine Entmischung, die der Oberseite des aus der Sus
pension entstehenden Bandes Bindemittel entziehen und dieses
sowohl an der Unterseite als auch im Abwasser anreichern
würde. Ebenso sorgt die durch die Stauplatte kontrollierte
Entwässerung dafür, daß die isotrop-regellose Orientierung
der faserförmigen Anteile der Zuschlagstoffe in der Suspen
sion besser als bisher in der fertigen Bauplatte erhalten
bleibt. Anders als beim Hatschek-Verfahren erfordert die
Entwässerung normalerweise keine Vakuumunterstützung.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist die
Breite des Suspensionsauflaufes durch seitliche Dichtleisten
begrenzt, die auf dem unteren Entwässerungsband aufstehen
und sich parallel zu dessen Längsrändern erstrecken (An
spruch 2). Dadurch wird sichergestellt, daß der zunächst
noch dünnflüssige Suspensionsauflauf eine konstante Dicke
rechtwinklig zur Bandlaufrichtung hat.
Zweckmäßig ist die Breite der Stauplatte kleiner als der
Abstand der Dichtleisten (Anspruch 3). Infolgedessen tritt
bereits unmittelbar nach der Aufgabe der Suspension an den
beiden Seitenrändern des Suspensionsauflaufes eine sofortige
Entwässerung ein, wodurch die Suspension ihre Fließfähigkeit
rechtwinklig zur Bandlaufrichtung verliert. Es reicht daher
aus, wenn die Dichtleisten sich vom Anfang des Entwässe
rungsbandes bis dort hin erstrecken, wo die Suspension sich
auch unter der Wirkung des oberen Entwässerungsbandes nicht
mehr rechtwinklig zur Bandlaufrichtung ausbreitet.
Am besten reicht die Stauplatte in Bandlaufrichtung minde
stens bis zu dem Punkt, an dem sich die Strömung innerhalb
des Suspensionsauflaufes zumindest im wesentlichen beruhigt
hat (Anspruch 4). Es hat sich nämlich gezeigt, daß von
diesem Punkt an keine nennenswerte Entmischung des Binde
mittels von den Zuschlagstoffen eintritt und daß die faser
förmigen Bestandteile der Zuschlagstoffe ihre gewünschte,
regellose Orientierung von da an weitgehend beibehalten.
Die Stauplatte kann höhenverstellbar ausgebildet sein (An
spruch 5), um die Entwässerungsgeschwindigkeit zu kontrol
lieren.
Im gleichen Sinn kann die Stauplatte in Bandlaufrichtung
neigungsverstellbar sein (Anspruch 6), um die Entwässerungs
geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Entfernung von der
oder zu der Aufgabeeinrichtung zu steuern.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, daß im weiteren Verlauf des oberen Entwäs
serungsbandes mindestens eine deren Untertrum gegen das sich
aus der Suspension bildende Band drückende und sich gegen
sinnig zur Bandlaufrichtung drehende Egalisier- und Entwäs
serungswalze angeordnet ist (Anspruch 7). Hierdurch wird
sowohl die Entwässerung beschleunigt als auch eine konstante
Dicke und ein glatte Oberseite des sich aus der Suspension
bildenden Bandes erreicht.
Das untere und das obere Entwässerungsband können im wei
teren Verlauf über mindestens eine die Entwässerung unter
stützende Umlenkwalze geführt sein (Anspruch 8). Der Um
schlingungswinkel der Umlenkwalze kann z. B. bis zu 90°
betragen. Die verbesserte Entwässerung ermöglicht eine
höhere Bandgeschwindigkeit und/oder eine Verkürzung der
Entwässerungsstrecke und damit ein kürzeres unteres und
oberes Entwässerungsband.
Mit Vorteil ist das untere Entwässerungsband über eine un
tere Umlenkwalze und das obere Entwässerungsband über eine
obere Umlenkwalze geführt, die miteinander eine erste Druck
partie bilden (Anspruch 9). Nach dieser ersten Druckpartie
ist die Primärentwässerung abgeschlossen.
Auf die Druckpartie kann eine Doppelbandpresse mit weiteren,
einstellbaren Druckpartien zur Feinentwässerung folgen
(Anspruch 10). Durch Einstellung der Preßkraft der Druckpar
tien läßt sich die Restfeuchte des Bandes auf einen ge
wünschten Wert bringen.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der zuletzt genannten
Ausführungsform der Vorrichtung ist das Unterband der Dop
pelbandpresse ein Siebband oder ein Filzband und das Ober
band ein Stahlband. (Anspruch 11). Das Filzband kann vor
teilhafter sein, weil es infolge seiner Kapillarwirkung das
abgepreßte Wasser aufnimmt und wegführt, während das Sieb
band, einen Teil des abgepreßten Wassers in den Siebmaschen
speichert, von wo es von dem hergestellten Band unmittelbar
nach dem Verlassen der jeweiligen Druckpartie durch Kapil
larwirkung teilweise wieder aufgenommen werden kann. Ande
rerseits verursacht ein Siebband praktisch keine Reinigungs
probleme.
Das erzeugte Band kann im Sinne eines kontinuierlichen Her
stellprozesses eine Formatierungsstation mit einem Walzen
stuhl durchlaufen, dessen Oberwalze mindestens ein längs
einer Mantellinie angeordnetes Messer und mindestens ein in
Umfangsrichtung angeordnetes Messer trägt (Anspruch 12). Auf
diese Weise erhält man fertig formatierte, stapelbare und
lagerfähige Platten des gewünschen Formates. Anders als beim
Hatschek-Verfahren ist also keine Zwischenstapelung unter
Trennung der Lagen durch Blechplatten und keine Nachver
pressung in einer Stapelpresse mehr notwendig.
Das erzeugte Band oder die formatierten Platten können einen
(weiteren) Walzenstuhl durchlaufen, dessen Oberwalze gegebe
nenfalls die Plattenoberflächenstruktur glättet oder struk
turiert (Anspruch 13).
Bei der vorgeschlagenen Vorrichtung ist die Aufgabeeinrich
tung als Schlitzdüse ausgebildet ist, deren quer zur Band
laufrichtung gemessene Breite von einem Suspensionszulauf in
Richtung der Mündung zunächst kontinuierlich zunimmt und
dann über einen Mündungsabschnitt einer vorgegebenen Länge
konstant bleibt, während der Querschnitt der Schlitzdüse zur
Erzielung einer Geschwindigkeitszunahme des Suspensionszu
laufs zunächst abnimmt und im Bereich der konstanten Breite
der Düse zur Erzielung einer Geschwindigkeitsabnahme des
Suspensionszulaufes zunimmt, wobei die Austrittsgeschwindig
keit der Suspension an der Düsenmündung zumindest näherungs
weise gleich der Bandgeschwindigkeit des unteren und des
oberen Entwässerungsbandes ist (Anspruch 14). In die
Schlitzdüse wird die Suspension am besten von unten einge
speist, um die Bildung von Luftsäcken im Zulauf zu vermei
den. Der Durchsatz wird in an sich bekannter Weise, z. B.
mittels einer Dosierpumpe geregelt, am besten in Abhängig
keit von der Bandgeschwindigkeit. Hierzu kann die Schicht
dicke der an der Düsenmündung austretenden Suspension gemes
sen werden.
Die Schlitzdüse kann längs ihrer in Bandlaufrichtung
weisenden Achse neigungsverstellbar sein (Anspruch 15). Bei
einer großen Produktionsbreite von beispielsweise bis zu
2400 mm kann die Aufgabeeinrichtung aus zwei oder mehr
nebeneinander angeordneten Schlitzdüsen der vorstehend
beschriebenen Art bestehen. Es hat sich gezeigt, daß es auf
diese Weise einfacher ist, einen rechtwinklig zur Bandlauf
richtung homogenen Suspensionsauflauf zu erzeugen, als durch
z. B. eine einzige, entsprechend breite Schlitzdüse.
Die Homogenität der Suspension kann noch weiter verbessert
werden, wenn in dem Suspensionsauflaufbereich ein quer zur
Bandlaufrichtung oszillierend bewegbarer Rechen angeordnet
ist (Anspruch 17).
Alternativ kann zu dem gleichen Zweck die Stauplatte in os
zillierende Schwingungen kleiner Amplitude versetzt werden
(Anspruch 18).
In der Zeichnung ist die Vorrichtung nach der Erfindung in
einer beispielsweise gewählten Ausführungsform schematisch
vereinfacht dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 den Bereich des Suspensionsauflaufes und der an
schließenden Entwässerungsbänder in vergrößertem
Maßstab,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Suspensionsauflaufbereich,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3 und
Fig. 5 eine Aufsicht auf eine Aufgabeeinrichtung, die
sich insbesondere zur Erzeugung eines breiten
Suspensionsauflaufes eignet.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung umfaßt ein Grobent
wässerungsmodul I, ein Formatierungsmodul II, ein Feinent
wässerungsmodul III und ein Glättungsmodul IV. Das Modul I
umfaßt eine Schlitzdüse 1, über die ein Suspensionsauflauf
bereich am Beginn des Obertrums eines in Richtung des einge
zeichneten Pfeiles umlaufenden, unteren Entwässerungsbandes
2 mit einer Bindemittel/Zuschlagstoff-Suspension beschickt
wird. Unter dem Suspensionsauflaufbereich befindet sich eine
Stauplatte 3, deren Funktion noch näher erläutert werden
wird. Der Suspensionsauflaufbereich geht in einen Einlauf
spalt zwischen dem unteren Entwässerungsband 2 und dem
Untertrum eines oberen, ebenfalls in Richtung des einge
zeichneten Pfeiles umlaufenden Entwässerungsbandes 4 über.
Der Spalt zwischen dem unteren und dem oberen Entwässerungs
band verjüngt sich in Richtung auf eine Egalisier- und
Entwässerungswalze 5, die das Untertrum des oberen Entwässe
rungsbandes 4 gegen das sich aus der Suspension bildende
Band drückt. Die beiden Trume des unteren Entwässerungs
bandes 2 und des oberen Entwässerungsbandes 4 sind anschlie
ßend um eine die Entwässerung unterstützende Umlenkwalze 6
und über eine nachfolgende Stützwalze 7 geführt, die für
einen Umschlingungswinkel der Umlenkwalze 6 von ca. 45°
sorgt. Auf die Stützwalze 7 folgen eine untere Umlenkwalze
8 und eine obere Umlenkwalze 9, die miteinander eine erste
Druckpartie bilden. Diese Umlenkwalzen 8 bzw. 9 können
gleichzeitig die Antriebswalzen für die Entwässerungsbänder
2 und 4 bilden. Die Entwässerungsbänder können z. B. Metall
siebbänder oder Siebtuchbänder sein. Das untere Entwässe
rungsband 2 kann eine relativ große Maschenweite im Bereich
von beispielsweise 0,7 bis 1,1 mm haben, während für das
obere Entwässerungsband 4 zur Erzielung einer möglichst
glatten Oberfläche des aus der Suspension hergestellten
Bandes eine deutlich geringere Maschenweite sinnvoll ist.
Das Obertrum des unteren Entwässerungsbandes 2 ist in ge
eigneter Form unterstützt, z. B. durch eine Lochplatte 10.
Auf das Grobentwässerungsmodul I folgt das Formatierungs
modul II mit einer Unterwalze 11, die z. B. einen Messing
zylinder umfaßt oder gummibeschichtet ist, und mit einer
formatierenden Oberwalze 12, die auf drei z. B. um 120° ver
setzten Mantellinien je ein Messer 12.1, 12.2 und 12.3 sowie
je nach Produktionsbreite zwei oder mehr in Umfangsrichtung
angeordnete, voneinander beabstandete Messer trägt, von
denen in der Seitenansicht in Fig. 1 lediglich das Messer
12.4 erkennbar ist. Nach Durchlaufen des Moduls II ist das
erzeugte Band in Platten des gewünschten Formates geschnit
ten.
An das Formatierungsmodul II schließt ein Feinentwässerungs
modul III an. Es besteht im wesentlichen aus einer Doppel
bandpresse. Diese umfaßt ein Unterband 13 in Form eines
Sieb- oder Filzbandes und ein Oberband 14 in Form eines
Stahlbandes. Die Bänder 13 und 14 sind über zahlreiche Wal
zenpaare, von denen hier nur drei Walzenpaare 15, 16 und 17
angedeutet sind und die die einstellbare Druckpartien bil
den, geführt.
Die nun stark entwässerten, formatierten Platten werden dem
Modul IV übergeben. Dieses umfaßt ein Förderband 20, eine
Unterwalze 21 und eine Oberwalze 22, die die Plattenober
flächen entweder glättet oder gewünschtenfalls strukturiert.
Die vorstehend beschriebenen Reihenfolge der auf das Modul
I folgenden Module ist nicht zwingend. Z. B. kann sich an
das Grobentwässerungsmodul I unmittelbar das Feinentwässe
rungsmodul III anschließen und auf dieses dann das Forma
tierungsmodul II folgen. Ebenso kann das Modul IV zur Glät
tung oder Strukturierung der Plattenoberflächen statt nach
dem Feinentwässerungsmodul auch vor diesem angeordnet sein.
Fig. 2 zeigt, daß die Schlitzdüse 1 sowohl in Richtung des
Doppelpfeiles P1 heb- und senkbar als auch entsprechend dem
Doppelpfeil P2 neigungsverstellbar ist. Der Schlitzdüse 1
wird die Suspension von unten über einen Stutzen 1.1 zuge
führt. Von diesem Suspensionszulauf aus nimmt in der darge
stellten Seitenansicht die Höhe der Schlitzdüse 1 in Rich
tung ihrer Mündung zunächst im Abschnitt 1.2 ab, um dann in
dem Abschnitt 1.3 wieder geringfügig zuzunehmen.
Die Aufsicht in Fig. 3 zeigt, daß die quer zur Bandlaufrich
tung gemessene Breite der Schlitzdüse 1 von dem Suspensions
zulauf, also dem Stutzen 1.1, in Richtung der Mündung im Dü
senabschnitt 1.2 kontinuierlich bis auf eine vorgegebene
Breite zunimmt und dann im Abschnitt 1.3 konstant bleibt.
Die Abmessungen des Düsenabschnittes 1.2 sind nach Höhe und
Breite so gewählt, daß der Querschnitt der Schlitzdüse 1
zunächst abnimmt, so daß sich die Strömungsgeschwindigkeit
der Suspension in der Düse vergrößert, während im Düsenab
schnitt 1.3 der Düsenquerschnitt in Richtung auf die Düsen
mündung wieder zunimmt, so daß die Strömungsgeschwindigkeit
der Suspension wieder abnimmt. Auf diese Weise wird eine
gleichmäßige Verteilung der Suspension über die Breite des
Suspensionsauflaufbereiches erzielt, ohne daß es zu einer
nennenswerten Entmischung kommt. Der Durchsatz an Suspension
und die Bandgeschwindigkeit des unteren und des oberen
Entwässerungsbandes sind so aufeinander abgestimmt, daß die
Austrittsgeschwindigkeit der Suspension an der Düsenmündung
und die Bandgeschwindigkeit zumindest näherungsweise gleich
sind.
Im Suspensionsauflaufbereich ist gemäß Fig. 3 ein nur sche
matisch dargestellter, in Richtung des Doppelpfeils P3
oszillierend bewegbarer Rechen 18 angeordnet, der einer
Entmischung der Suspension und gegebenenfalls einer uner
wünschten Ausrichtung deren faserförmiger Bestandteile im
Auflaufbereich vorbeugt.
Vor allem verhindert aber die bereits erwähnte Stauplatte 3
unter dem Suspensionsauflaufbereich eine Entmischung. Gemäß
Fig. 2 ist die Stauplatte 3 sowohl entsprechend dem Dop
pelpfeil P4 höhenverstellbar als auch entsprechend dem Dop
pelpfeil PS neigungsverstellbar. Diese Stauplatte 3 verhin
dert eine zu rasche und zu frühzeitige Entwässerung der Sus
pension und damit eine Entmischung, die der Oberseite des
aus der Suspension entstehenden Bandes vor allem Bindemittel
entziehen und dieses sowohl an der Unterseite als auch im
Abwasser anreichern würde. Ebenso sorgt die durch die Stau
platte 3 kontrollierte Entwässerung dafür, daß die isotrop-
regellose Orientierung der faserförmigen Anteile der Zu
schlagstoffe weitgehend erhalten bleibt. Deshalb richten
sich die Länge der Stauplatte 3, deren Höheneinstellung
relativ zur Unterseite des Obertrums des unteren Entwässe
rungsbandes 2 als auch die Neigung der Stauplatte 3 relativ
zu der Bandunterseite nach der Art und der Wasserhaltigkeit
der verarbeiteten Suspension, der Maschenweite des unteren
Entwässerungsbandes 2 und der Bandgeschwindigkeit. Die Ein
stellung der Stauplatte 3 wird am besten empirisch so er
mittelt, daß sich ein optimaler Kompromiß zwischen der Auf
rechterhaltung einer möglichst hohen Homogenität und Isotro
pie der Faserausrichtung in dem aus der Suspension herge
stellten Band und einer möglichst frühzeitigen Entwässerung
einstellt. Die Stauplatte 3 muß nicht wesentlich länger sein
als derjenige Bereich auf dem unteren Entwässerungsband 2,
in dem die aus der Schlitzdüse 1 ausgetretene Suspension
noch ein merkliches Strömungsverhalten hat. Die Stauplatte
3 oder ein Abschnitt derselben kann zur Aufrechterhaltung
der Homogenität der Suspension zusätzlich oder alternativ zu
dem Rechen 5 in oszillierende Schwingungen versetzbar sein.
Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist die Breite des Suspensions
auflaufsbereiches durch seitliche Dichtleisten 41 und 42
begrenzt. Um zu gewährleisten, daß die Dichtleisten 41 und
42 auf dem unteren Entwässerungsband 2 aufstehen, laufen
dessen über die Dichtleisten 41 und 42 überstehende Rand
streifen auf keilförmigen Führungen 43 und 44. Der Abstand
der Dichtleisten 41 und 42 ist größer als die Breite der
Stauplatte 3, so daß längs der schmalen Streifen zwischen
den Längsrändern der Stauplatte 3 und den Dichtleisten 41
und 42 eine schlagartige Entwässerung der Suspension schon
im Auflaufbereich stattfindet. Die Dichtleisten 41 und 42
brauchen deshalb in Bandlaufrichtung nur bis zu demjenigen
Punkt zu reichen, an dem die Suspension sich auch unter der
Wirkung des oberen Entwässerungsbandes 4 nicht mehr recht
winklig zur Bandlaufrichtung auszubreiten vermag.
Fig. 5 zeigt eine Aufsicht auf eine Aufgabeeinrichtung, die
zur Erzielung eines Suspensionsauflaufes vergleichsweise
großer Breite aus vier zu einem Block zusammengebauten
Schlitzdüsen 1a, 1b, 1c und 1d besteht, die analog der
Schlitzdüse 1 konstruiert und ausgelegt sind, mit der Maßga
be, daß alle vier Schlitzdüsen einen gemeinsamen Endab
schnitt 1.3 haben. Auf diese Weise baut die Aufgabeeinrich
tung wesentlich kürzer und ergibt einen gleichmäßigeren
Suspensionsauflauf als im Fall einer einzigen, maßstäblich
vergrößerten Schlitzdüse.
Claims (18)
1. Vorrichtung zum Herstellung von Bauplatten aus einer
wässrigen Bindemittel-/Zuschlagstoff-Suspension, mit
einem unteren umlaufenden Entwässerungsband (2), das
einlaufseitig einen von einer Aufgabeeinrichtung (1)
versorgten Suspensionsauflaufbereich hat, der in einen
Einlaufspalt zwischen dem unteren Entwässerungsband
(2) und einem oberen umlaufenden Entwässerungsband (4)
übergeht, dessen Abstand zu dem unteren Entwässerungs
band (2) in Bandlaufrichtung abnimmt, und mit einer im
Einlaufbereich unter dem unteren Entwässerungsband (2)
angeordneten, die Entwässerung des Suspensionsauflau
fes behindernden Stauplatte (3).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Suspensionsauflaufes durch seitli
che Dichtleisten (41, 42) begrenzt ist, die auf dem
unteren Entwässerungsband (2) aufstehen und sich par
allel zu dessen Längsrändern erstrecken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite der Stauplatte (3) kleiner als der Ab
stand der Dichtleisten (41, 42) ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stauplatte (3) in Bandlauf
richtung mindestens bis zu dem Punkt reicht, an dem
sich die Strömung innerhalb des Suspensionsauflaufes
zumindest im wesentlichen beruhigt hat.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stauplatte (3) höhenverstell
bar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stauplatte (3) in Bandlauf
richtung neigungsverstellbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im weiteren Verlauf des oberen
Entwässerungsbandes (4) mindestens eine deren Unter
trum gegen das sich aus der Suspension bildende Band
drückende und sich gegensinnig zur Bandlaufrichtung
drehende Egalisier- und Entwässerungswalze (5) ange
ordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das untere und das obere Entwässe
rungsband (2, 4) im weiteren Verlauf über mindestens
eine die Entwässerung unterstützende Umlenkwalze (6)
geführt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das untere Entwässerungsband (2)
über eine untere Umlenkwalze (8) und das obere Entwäs
serungsband (4) über eine obere Umlenkwalze (9) ge
führt ist, die miteinander eine erste Druckpartie bil
den.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Druckpartie (8, 9) eine Doppelbandpresse
(13 bis 17) mit weiteren, einstellbaren Druckpartien
zur Feinentwässerung folgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Unterband (13) der Doppelbandpresse ein Sieb
band oder ein Filzband und das Oberband (14) ein
Stahlband ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das erzeugte Band eine Formatie
rungsstation mit einem Walzenstuhl durchläuft, dessen
Oberwalze (12) mindestens ein längs einer Mantellinie
angeordnetes Messer (12.1 bis 12.3) und mindestens
zwei beabstandete, in Umfangsrichtung angeordnete Mes
ser (12.4) trägt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das erzeugte Band oder die forma
tierten Platten einen (weiteren) Walzenstuhl (21, 22)
durchlaufen, dessen Oberwalze (22) gegebenenfalls die
Plattenoberflächen glättet oder strukturiert.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufgabeeinrichtung als
Schlitzdüse (1) ausgebildet ist, deren quer zur Band
laufrichtung gemessene Breite von einem Suspensionszu
lauf (1.1) in Richtung der Mündung zunächst kontinu
ierlich zunimmt (1.2) und dann über einen Mündungsab
schnitt einer vorgegebenen Länge konstant bleibt
(1.3), während der Querschnitt der Schlitzdüse zur
Erzielung einer Geschwindigkeitszunahme des Suspen
sionszulaufs zunächst abnimmt und im Bereich der kon
stanten Breite der Düse zur Erzielung einer Geschwin
digkeitsabnahme des Suspensionszulaufes zunimmt, wobei
die Austrittsgeschwindigkeit der Suspension an der
Düsenmündung zumindest näherungsweise gleich der Band
geschwindigkeit des unteren und des oberen Entwässe
rungsbandes (2, 4) ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitzdüse (1) längs ihrer in Bandlaufrich
tung weisenden Achse neigungsverstellbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufgabeeinrichtung (1) aus zwei oder
mehr nebeneinander angeordneten Schlitzdüsen (1a bis
1d) nach den Ansprüchen 14 oder 15 besteht.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß im Suspensionsauflaufbereich ein
quer zur Bandlaufrichtung oszillierend bewegbarer Re
chen (18) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stauplatte (3) in oszillieren
de Schwingungen versetzbar ist.
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