DE461663C

DE461663C - Verfahren zur Herstellung eines Isoliermaterials

Info

Publication number: DE461663C
Application number: DEM88622D
Authority: DE
Original assignee: RICHARD MAYERHOFER HOELLINGEN
Current assignee: RICHARD MAYERHOFER HOELLINGEN
Priority date: 1925-02-27
Filing date: 1925-02-27
Publication date: 1928-06-26

Description

Verfahren zur Herstellung eines Isoliermaterials. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Isoliermaterials aus Korkschrott bzw. aus den Abfällen eines gutdichtenden Materials, z. B. Sägespäne, Hadern, Stroh u. dgl.
Es ist bekannt, Korkschrott mit organischen Bindemitteln zu vermischen und dieses Gemenge einem hohen Druck auszusetzen und zu erwärmen. Ferner ist es bekannt, Korkschrott auch ohne irgendwelche Bindemittel unter sehr hohem Preßdruck zusammenzudrücken, so daß die im Kork vorhandenen Harze die einzelnen Korkteilchen fest aneinanderhalten. Diese sogenannten Preßkorke haben aber den Nachteil, daß zu ihrer Herstellung verhältnisi ni 'ißig starke Pressen verwendet werden müssen, was die Anlagekosten und hierdurch auch die Erzeugung eines solchen Isoliermaterials verteuert. Außerdem kann ein solcher Preßkork nur in Platten- oder bestenfalls in Rohrform hergestellt werden. Die zur Herstellung solcher Materialien verwendeten Formen müssen aus sehr festem und widerstandsfähigem Material verfertigt sein. Isolierstücke beliebiger Formen, die z. B. für Stutzen oder Flanschen Verwendung finden, können durch diese bekannten Verfahren nicht hergestellt werden.
Die vorliegende Erfindung behebt diese achteile dadurch, daß derartige organische Bindemittel zur Verwendung kommen, deren Verkohlungstemperatur unterhalb der Verkohlungstemperatur des Schrottes o. dgl liegt und die Erhitzungstemperatur nur das Bindemittel verkohlt und dadurch wasserunlöslich macht, wogegen der Schrott o. dgl. seine physikalischen Eigenschäften nicht verändern darf.
Korkschrott oder ein ähnliches zerkleinertes Abfallmaterial, welches gut abdichtend ist, wird mit einer Leimlösung bzw. Gummilösung oder Melasse oder den Anfallstof£en der organischen-chemischen Industrie (Albuminate) o. dgl., Ochsenblut oder ähnlichen, entweder von Hand aus oder in geeigneten Vorrichtungen gründlich gemischt und, solange es noch feucht ist, in Formen gebracht. Hierauf kommen diese Formen bzw. die so hergestellte Masse allein in einen Ofen und werden auf so hohe Temperatur erhitzt, daß das Bindemittel verkohlt und dadurch wasserunlöslich wird, wobei aber die Temperatur so gehalten sein muß, daß der Schrott o. dgl. seine Struktur noch nicht verändert.
An Stelle von Kork kann auch jedes andere geschrottete Material, welches sich als Isoliermasse eignet, z. B. Sägespäne, Papier, Stroh o. dgl., verwendet werden und muß dementsprechend auch das Bindemittel gewählt werden, wobei das letztere stets eine niedrigere Verkohlungstemperatur haben muß als das zur Verwendung kommende Abfallmaterial selbst. Bei Verwendung von anderen Abfallmaterialien, , deren Verkohlungstemperaturen etwas niedriger sind, werden dem Bindemittel Leimlösungen, Gummilösungen, Melasse oder Albuminate beigemengt, um die Verkohlungstemperatur des Bindemittels stets unter der Verkohlungstemperatur des Schrottes zu halten. Die Mengenverhältnisse des Bindemittels richten sich ganz nach dem zur Verwendung kommenden geschrotteten Isoliermaterial.
Diese Erzeugnisse können mit Vorteil zur Isolierung von Warmwasser- und Dampfleitungen gegen Wärmeabstrahlung bis zu einer Temperatur von r8o° C verwendet werden.
Da dieses Isoliermaterial ohne Verwendung von Pressen hergestellt wird, so ist die Erzeugung desselben eine einfache, billige und rasche und müssen auch die hierzu verwendeten Formen keine größere Festigkeit gegen Druck aufweisen. Außerdem ist es möglich, durch dieses Verfahren Isoliermaterial von jedweder Gestalt und Form zu erzeugen.

Claims

PATENTANSPgUCH: Verfahren zur Herstellung eines Isoliermaterials, bei welchem Abfälle bzw. Schrott von Isoliermaterialien organischer Natur aus Kork, Papier usw. mit organischen Bindemitteln in Formen gebracht und erhitzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß derartige organische Bindemittel zur Verwendung kommen, deren Verkohlungstemperätur unterhalb der Verkohlungstemperatur des Schrottes o. dgl. liegt und die Erhitzungstemperatur nur das Bindemittel verkohlt und dadurch wasserunlöslich macht, wogegen der Schrott o. dgl. seine physikalischen Eigenschaften nicht verändern darf.