DE552380C

DE552380C - Verfahren zur Herstellung von harten, unloeslichen und unschmelzbaren Oxydationsprodukten

Info

Publication number: DE552380C
Application number: DEB147143D
Authority: DE
Original assignee: CARL BOEHLER
Current assignee: CARL BOEHLER
Priority date: 1929-12-08
Filing date: 1929-12-08
Publication date: 1932-06-13

Description

Verfahren zur Herstellung von harten, unlöslichen und unschmelzbaren Oxydationsprodukten Die Erfindung beruht auf der Wahrneh-' mung, daß Zucker und zuckerähnliche Kohlehydrate durch Erhitzen mit Persulfaten in harte, unlösliche und unschmelzbare,technisch wertvolle Oxydationsprodukte übergeführt werden.
Als Ausgangsmaterial eignen sich fast alle schmelzbaren und löslichen Kohlehydrate, wie z. B. Rohrzucker, während als- Persulfate die des Ammoniums, Kaliums und Natriums Verwendung finden können.
Die Grundstoffe können sowohl in trockner Mischung als auch in gelöstem Zustand verwendet werden.
Durch Zugabe geringer Mengen von ölen aller Art, Natur- oder Kunstharzen sowie -von indifferenten Salzlösungen (Kochsalz usw.) erhält man mehr oder weniger harte Massen.
Die beim Erhitzen der Mischungen entstehenden schwarzen kohleähnlichen Massen widerstehen mechanischer und chemischer Beeinflussung im höchsten Maße; sie sind fast unverbrennbar und bieten daher als Bindemittel für Brems- und Kupplungskörper gegenüber anderen organischen Bindemitteln (Resolen, Akaroidformaldehydeinwirkungsprodukten usw.) erhebliche technische Vorteile.
Mit einem Gehalt an anorganischen und organischen Füllstoffen, wie Asbestfasern, Ton, wie er zur Herstellung von Osmosezellen und -filtern verwendet wird, Holzmehl u. dgl., können diese Oxydationsprodukte zu Preßkörpern aller Art verarbeitet werden, wobei die Härtung unter Erhitzung, gegebenenfalls bei gleichzeitiger Formgebung durch Druck, erfolgt. Der in der Praxis übliche Preßdruck von ioo kg/qcm soll auch hier etwa eine Minute für i mm Stärke des Preßstückes bei 16o bis aoo° einwirken. Auf diese Weise werden homogene Preßstücke erhalten, welche sich einwandfrei schleifen, bohren und feilen lassen. Die Härtung der vorgepreßten Stücke kann auch ohne Druck durch Erhitzen bei 16o bis 18o° erfolgen, ebenso ist die Erzielung eines höheren Härtegrades der heiß gepreßten Stücke durch Nacherhitzen im Trokkenofen möglich.
Eine solche Wirkung erhält man nicht durch Erhitzen von Zucker mit flüchtigen- Chloriden, z. B. des Aluminiums und Ammoniums. Vielmehr erhält man nach diesem auf eine Herstellung von aktiver Kohle abzielenden Verfahren Produkte, die nur langsam durch Druck und Hitze härtbar sind. Auch die bekannte Oxydation von Zucker usw. durch Schwefelsäure kann mit dem vorliegenden Verfahren nicht verglichen werden, da man hierbei stark saure, technisch nicht verwertbare Produkte erhält. Nach der vorliegenden Arbeitsweise gelangt man hingegen zu rasch härtenden Oxydationsprodukten, welche keine freie Säure entwickeln. Beispiel i So Teile Rohrzucker werden in 5o Teilen 5oe/oigem Alkohol gelöst und mit 3 Teilen Arnmoniumpersulfat versetzt. Man dämpft die Lösung ein und erhitzt den Rückstand auf über r8o°, wobei man eine wasserunlösliche, kohleähnliche Masse erhält. Beispiel: 6o bis 95 Teile der nach Beispiel i hergestellten Lösung werden mit qo bzw. 5 Teilen Knochenöl, Paraffinöl, gelöstem Natur- oder Kunstharz, io°Joiger Kochsalzlösung, Holzöl o. dgl. emulgiert. Man erhält in gleicher Weise wie bei Beispiel i unlösliche Massen, die' jedoch mehr oder minder elastisch sind.
Beispiel 3 Asbestgewebe oder anorganische und organische Füllstoffe, wie Ton, Holzmehl, Talkum u. dgl., werden mit einer nach Beispiel i oder :2 hergestellten Lösung durchtränkt, getrocknet und in bekannter Weise unter Druck und Hitze geformt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von harten;, unlöslichen und unschmelzbaren Oxyda-t tionsprodukten, dadurch gekennzeichnet. daß man Zucker oder zuckerähnliche Kohlehydrate mit Ammonium-, Kalium-oder Natriumpersulfat erhitzt, gegebenenfalls in Gegenwart von pulvrigen und fasrigen, organischen und anorganischen Füllstoffen und unter Druck.