DE437533C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten

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DE437533C
DE437533C DEP43878D DEP0043878D DE437533C DE 437533 C DE437533 C DE 437533C DE P43878 D DEP43878 D DE P43878D DE P0043878 D DEP0043878 D DE P0043878D DE 437533 C DE437533 C DE 437533C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G12/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen
    • C08G12/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes
    • C08G12/04Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds
    • C08G12/10Condensation polymers of aldehydes or ketones with only compounds containing hydrogen attached to nitrogen of aldehydes with acyclic or carbocyclic compounds with acyclic compounds having the moiety X=C(—N<)2 in which X is O, S or —N
    • C08G12/12Ureas; Thioureas

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten. Die Kondensation von Harnstoff bzw. Thioharnstoff und seinen Derivaten mit Formaldehyd führt zunächst zu leimartigen Substanzen, die durch weitere Erhitzung in einen wasserunlöslichen, unschmelzbaren Zustand übergehen. Die überführung der löslichen leimartigen Zwischenprodukte in unlösliche Massen von technisch verwertbarer Beschaffenheit bietet jedoch ungewöhnliche Schwierigkeiten. Nach dein Verfahren des österreichischen Patens 78251, das die Herstellung solcher Kondensationsprodukte in Abwesenheit vorn Kondensationsmitteln zum Gegenstand hat, erhält man durch Erhärtung in der Wärme überhaupt nur völlig blasig aufgetriebene Produkte. Wenn man jedoch bei einer solchen Arbeitsweise auch nur um ein geringes unter die in der Patentschrift angegebenen Fornraldehydtnengen (5 bis G Teile käuflicher 40prozentiger Formald:-hydlösung auf einen Teil Harnstoff) geht, so entstehen stark getrübte Zwischenprodukte, die bei der Erhärtung nicht zu kristallklaren Endprodukten führen. Die Verwendung basischer Kondensationsmittel im Sinne des Patens 418055 ermöglicht es, selbst bei Verwendung einer geriingeren Formaldehydmenge, al; 3M01. Fornraldehyd auf r Mol. Harnstoff entspricht, zrr glasklaren Endprodukten zu gelangen. Aber auch unter diesen Bedingungen muß die Härtung mit großer Vorsicht vorgenommen werden.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß der Zusatz von formaldehydbindenden oder -zersetzenden Substanzen nach Beendigung des anfänglichen Kondensationsprozesses, wie immer er vorgenommen werden mag, eine überaus vorteilhafte Wirkung auf den Härtungsprozeß ausübt. Zur Bindung des Formaldehyds komrnen beispielsweise der Harnstoff selbst (bzw. Harnstoffderivate oder Thioharnstoff und seine Derivate), ferner Phenole und Phenolderivatre in Betracht; als Beispiel der formaldehvdzersetzenden Substanzen wäre Wasserstoffsuperoxyd zu nennen. Dank diesen :Maßnahmen ist man in der Lage, die Masse während des Härtungsprozes-ses bedeutend rascher zu erhitzen, um sie in den unlöslichen Zustand überzuführen. Ferner gelingt es, in dieser Weise Formstücke herzustellen, die die Gestalt der Form gut wiedergeben, was für die regelmäßige technische Erzeugung von Stäben, Platten u. dgl. große Bedeutung hat. Schließlich lassen sich die so hergestellten Massen bearbeiten, ohne daß der hierbei entstehendeStaub denArbeiter belästigen würde, wogegen die Nassen andernfalls einen durchdringend riechenden Staub ergeben.
  • Ein weiterer sehr erheblicher Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß es mit seiner Hilfe gelingt, dieKondensationsmassenbehufs völliger Härtung bis auf eine Temperatur von cgo° und darüber zu erhitzen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Einhaltung höherer Erhitzungstemperaturen, als sie bisher angewendet wurden, gegen das Ende des Härteprozesses zu für die Erreichung des bestmöglichen Endproduktes von entscheidender Wichtigkeit ist. Nur dann, wenn die Massen vor der vollständigen Fertigstellung auf eine Temperatur von etwa ioo° erhitzt werden, wird der höchste Grad der Polymerisation und Wasserabspaltung erreicht, der für die allgemein gute Verwendbarkeit zu DrecIfslerzwecken wünschenswert ist. Von so hohen Temperaturen kann beim Härtungsprozeß aber nur Gebrauch gemacht werden, wenn der nach der Kondensation etwa noch vorhandene freie Formaldehyd im Sinne der Erfindung unschädlich gemacht wird.
  • Das beschriebene Verfahren ist für alle Kondensationsprodukte zwischen Formaldehyd und Harnstoff verwendbar, ob diese nun mit oder ohne Zusatz eines Kondensationsmittels hergestellt sind. Die fertig gehärteten Produkte stellen glashelle, farblose, bis schwach getrübte, gegen Wasser und andere Lösungsmittel fast unempfindliche Massen dar, die sich auf der-Drebbank gut bearbeiten lassen.
  • Ausführungsbeispiele: i. 24o Teile Harnstoff, 64o Teile Formaldehyd, 4oproz.entig, und 24 Teile Hexainethylentetramin werden unter Rüclfluß kondensiert; nachBeendigung desKondensationsprozesses setzt man 5 Teile Natriumacetat hinzu und destilliert bei niedriger Temperatur im Vakuum ab. Sobald die Masse etwas eingedunstet ist, fügt man 2o Gewichtsteile Harnstoff hinzu und fährt mit derDestillation fort, bis die Masse gerade noch Bußfähig ist. Hierauf gießt man in Formen und härtet bei Temperaturen von 6o bis i oo° C. Das erhaltene Endprodukt stellt eine vollkommen wasserhelle, farblose, auf der Drehbank gut bearbeitbare geruchlose Masse dar, die in der Wärme nicht mehr erweicht und gegen Lösungsmittel, wie Wasser, Alkohol usw., praktisch unempfindlich ist, so claß sie für alle Zwecke der Drechslerwarenindustrie ausgezeichnet verwendbar ist.
  • 2. ioo Teile Harnstoff und 6oo Teile 4oprozentige Formaldehydlösung werden geinischt und über freier Flamme so lange abdestilliert, bis es auf 6o Prozent des gesamten Gewichts der Flüssigkeit übergegangen ist. Der Rückstand, der einen starken Überschuß an freiem Formaldehyd enthält, stellt eine wasserklare viskose Flüssigkeit dar. Hierauf fügt man so viel festen Harnstoff zu, als der Menge freien Formaldehyds im Verhältnis von 2 Mol. Formaldehyd auf i Mol. Harnstoff entspricht, und rührt, bis sich der Harnstoff gelöst hat. (Beispielsweise wurde in einem Falle etwa 8 Prozent freier Formaldehyd nachgewiesen, weshalb zur Abbindung desselben etwa 33,6 Gewichtsteile Harnstoff verwendet wurden.) Man erhitzt hierauf im Vakuum so lange bei einer Temperatur unter 5o° C, bis die Masse gerade noch Bußfähig ist. Hierauf gießt man in Formen und härtet bei Temperaturen von 6o bis ioo° C. Hierbei trübt sich die Masse zunächst, um nach einiger Zeit -danieder klar zu werden. Das entstandene Produkt steht dem nach Beispiel i erhaltenen Produkt in seinen Eigenschaften sehr nahe.
  • 3. An Stelle des in den Beispielen i und 2 zum Zwecke der Bindung des freien Formaldehyds zugesetzten Harnstoffes kann man auch Harnstoffderivate (im Ausführungsbeispiel 1 34 Teile Acetylharnstoff, im Beispiel :2 57 Gewichtsteile Acetylharnstoff), Thioharnstoff (im Beispiel i 25,41Gewichtsteile Thioharnstoff, im Beispiel 2 42,7 Gewichtsteile Thioharnstoff) oder seine Derivate bzw., allgemein gesprochen, derartige Substanzen zusetzen, welche den Formaldehyd bei den in Betracht kommenden Härtungstemperaturen binden oder zersetzen (im Beispiel 1 22,7 Gewichtsteile, im Beispiel e 38 Gewichtsteile Wasserstoffsuperoxyd in alkalischen Lösungen), ohne hierbei Produkte zu ergeben, die selbst gasförmig sind oder gasförmige Zersetzungsprodukte abgeben.
  • Anstatt, wie in den Beispielen 1, 2 und 3 beschrieben, von dem leimartigen Kondensationsprodukt aus Harnstoff und Formaldehyd auszugehen, kann man auch in der Weise verfahren, daß man von Dimethylolharnstoff (Berichte 41, S. 26) ausgeht. Zu diesem Zweck werden ioo Teile Dimethylolharnstoff mit 5o Teilen Wasser angerührt und zum Sieden erhitzt. Hierbei entsteht eine wasserklare Lösung. Die Masse nimmt leimartigen Charakter an. Man versetzt nun die Lösung mit 2 Gewichtsteilen Harnstoff und destilliert so lange im Vakuum, bis die Masse gerade noch Bußfähig ist. Nun füllt man in Formen und verfährt weiter, wie in Beispiel i beschrieben.
  • Es ist aber nicht nötig, bei Ausführung des Verfahrens in allen Fällen über 8o° zu erhitzen. So findet beispielsweise das Zwischenprodukt als Lack Verwendung, um Glasteilchen o. dgl. zum Zweck der Hervorbringung dekorativer Wirkungen auf Stoffen zu befestigen. Erst auf dem so behandelten Stoff werden diese Zwischenprodukte durch Wärmezufuhr in die unlöslichen Endprodukte übergeführt. Hierbei kommt es aber nicht gerade auf einen besonderen Grad von Wasseruneinpfindlichkeit an, vielmehr soll der Stoff eine gewisse Weichheit und Geschmeidigkeit bewahren. Um dies zu erreichen, wird die Härtung durch kurzes Erhitzen auf Temperaturen unter 8o° bewerkstelligt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff bzw. Thioharnstoff und ihren Derivaten mit Formaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß der in den löslichen Kondensationsprodukten aus den genannten Komponenten etwa noch vorhandene freie Formaldehyd vor der Überführung der Kondensationsprodukte in den harten und unlöslichen Zustand durch Zusatz von formaldehydbindenden oder -zersetzenden Substanzen unschädlich gemacht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Umkochen von Dimethylolharnstoff bzw. Dimethylolthioharnstoff mit geringen Wassermengen erhaltenen leimartigen Lösungen mit geringen Mengen formaldehyd,bindenden oder -zersetzenden Substanzen versetzt und hernach durch weitere Erhitzung in den harten und unlöslichen Zustand übergeführt werden.
  3. 3. Verfähren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieErhitzung der Kondensationsprodukte zwecks Überführung in den harten und unlöslichen Zustand so lange bei einer 8o° C übersteigenden Temperatur vorgenommen wird, bis die Masse in einem mit Wasser nicht mehr quellbaren oder fast unquellbaren Zustand übergeht.
DEP43878D 1922-02-18 1922-03-21 Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten Expired DE437533C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748068C (de) * 1938-08-27 1944-10-25 Stefan Bakonyi Dipl Ing Dr Verfahren zur Herstellung von Presspulvern aus Harnstoff oder Thioharnstoff bzw. aus Gemischen beider und Formaldehyd

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE748068C (de) * 1938-08-27 1944-10-25 Stefan Bakonyi Dipl Ing Dr Verfahren zur Herstellung von Presspulvern aus Harnstoff oder Thioharnstoff bzw. aus Gemischen beider und Formaldehyd

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