DE594619C - Brems- oder Reibungskoerper - Google Patents

Brems- oder Reibungskoerper

Info

Publication number
DE594619C
DE594619C DEB125563D DEB0125563D DE594619C DE 594619 C DE594619 C DE 594619C DE B125563 D DEB125563 D DE B125563D DE B0125563 D DEB0125563 D DE B0125563D DE 594619 C DE594619 C DE 594619C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formaldehyde
braking
products
resin
binder
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB125563D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
LOUIS BLUMER CHEM FAB
Original Assignee
LOUIS BLUMER CHEM FAB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by LOUIS BLUMER CHEM FAB filed Critical LOUIS BLUMER CHEM FAB
Priority to DEB125563D priority Critical patent/DE594619C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE594619C publication Critical patent/DE594619C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16DCOUPLINGS FOR TRANSMITTING ROTATION; CLUTCHES; BRAKES
    • F16D69/00Friction linings; Attachment thereof; Selection of coacting friction substances or surfaces
    • F16D69/02Compositions of linings; Methods of manufacturing
    • F16D69/021Compositions of linings; Methods of manufacturing containing asbestos
    • F16D69/022Compositions of linings; Methods of manufacturing containing asbestos in the form of fibres

Description

Es wurde schon vorgeschlagen, für Isolationszwecke u. dgl., solche unter Druck und Hitze geformte Massen zu verwenden, bei denen als Bindemittel für zugesetzte Füll-5 oder Faserstoffe Gemische von Resinotannolharz und Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Stoffen benutzt sind. Gegenüber entsprechenden geformten Produkten unter Benutzung von härtbaren, synthetischen Harzen aus Phenolen und Formaldehyd als Bindemittel zeigen die zuerst erwähnten Erzeugnisse insofern gewisse Nachteile, als sie insbesondere vor allem eine wesentlich verringerte Festigkeit aufweisen.
Die Ursache hierfür ist im Unterschied der gehärteten, synthetischen Harzprodukte aus Phenolen und Formaldehyd einerseits und aus z. B. Acaroidharz und Hexamethylentetramin andererseits zu erblicken. Denn während ein aus z. B. Acaroidharz mit 10 °/0 Hexamethylentetramin zusammengesetztes Gemisch bei der in der Hitze äußerst schnell verlaufenden Umwandlung ein sprödes und zwischen den Fingern leicht zerreibliches, also wenig festes Produkt liefert, sind die als Resite bezeichneten Umwandlungsprodukte der härtbaren Phenol-Formaldehyd-Harze bekanntlich glasartig hart und so fest und zäh, daß sie ohne weiteres als Kunststoffe benutzt werden können (als Ersatz für Bernstein u. dgl.). Es ist also verständlich, wenn Produkte mit solchen Festigkeitseigenschaften in Verbindung mit Füll- und Faserstoffen erst recht eine Steigerung der mechanischen Qualitäten aufweisen: Da im allgemeinen diese Steigerung eine Erhöhung des Gebrauchswertes daraus hergestellter Gegenstände bedingt, so kann an der grundsätzlichen Überlegenheit der resitartigen Bindemittel über die Produkte unter Verwendung von Resinotannolharz und Formaldehyd als Bindemittel kein Zweifel sein.
Diese an sich allgemeine Regel weist indes' eine Ausnahme auf, wo gerade die sonst so geschätzte glasartige Härte und die große mechanische Festigkeit der Resitprodukte Nachteile gegenüber der zerreiblichen und spröden Beschaffenheit der Produkte aus z. B. Acaroidharz und Hexamethylentetramin zeitigen. Und zwar liegt ein solcher Fall bei den aus Faserstoffen und entsprechenden Bindemitteln erhältlichen Massen vor, die als Brems- oder Reibungskörper verwendet werden sollen. Es ist klar, daß sichere Bremseffekte und Reibungsübertragungen nur dann gewährleistet sind, wenn jederzeit eine griffigrauhe Reibfläche erhalten bleibt, die gleichzeitig auch schliffig und dauernd elastisch ist. Der Vorschlag, Brems- oder Reibungskörper mit synthetischen, härtbaren Harzen aus Phenolen und Formaldehyd als Bindemittel für die zugesetzten Faserstoffe oder Gewebe zu benutzen, gibt keine Gewähr dafür, daß bei diesen Massen die vorerwähnten maßgebenden Eigenschaften auch wirklich und vor allem in entsprechender Dauer vorhanden
sind. Es liegt vielmehr in der Natur des dabei benutzten Bindemittels, schon sehr schnell eine glasartig harte und dabei äußerst glatte Beschaffenheit anzunehmen, was ver- . 5 schiedene Nachteile im Gefolge hat, z. B. ein sehr schnelles und direkt gefahrbringendes Nachlassen der Adhäsion bedingt. Infolgedessen ist ja auch vorgeschlagen worden, speziell bei Reibungskörpern mit Resiten als
to "Bindemitteln eine Verbesserung der Adhäsion durch Zusatz von z. B. Kolophonium oder von rauhen Körpern, wie Kork oder Sand, anzustreben.
Verwendet man aber als Brems- oder Reibungskörper die erwähnten bekannten Massen aus Faserstoffen bzw. Geweben und den Umwandlungsprodukten der Resinotannolharze mit Formaldehyd als Bindemittel, so zeigt sich eine Überlegenheit dieser Produkte in der immer griffig-rauh bleibenden Beschaffenheit der Reibfläche, ohne daß dabei irgendwelche Einbußen an Schliffigkeit bzw. Dauerelastizität zu beobachten wären. Als weiterer Vorteil gegenüber den Resitprodukten ist auch hervorzuheben, daß bei noch so langer Gebrauchsdauer der Reibungskörper mit Resinotannolformaldehydprodukten als Bindemittel keine Schleifwirkungen an den Bremstrommeln usw. eintreten. Da das Material trotz seiner Sprödigkeit gleichzeitig thermoplastische Eigenschaften aufweist, bleibt es auch fest im Fasermaterial oder Gewebe verankert, wobei man es durch passende Wahl der Resinotannolharze oder Anwendung von Mischungen verschiedener Resinotannolharze in der Hand hat, jeweils gewünschte Abstufungen zu erzielen.
Man hat zwar Bremsmaterialien auch schon aus Fasern und harzartigen Stoffen in der Weise hergestellt, daß das Gewebe mit einem sogenannten Hartlack getränkt und in der zur Fixierung von Hartlackierungen üblichen Weise einer hohen Temperatur (etwa 150 bis 200° C) bis zur Erhärtung ausgesetzt
4-5 wird. Hieraus kann man jedoch nicht ohne weiteres schließen, daß die bekannten, aus Faserstoffen u. dgl. und Resinotannolharz und Formaldehyd als Bindemittel hergestellten Massen als Brems- oder Reibungskörper geeignet seien. Denn wenn man auch z. B. Acaroidharz als Lackharz anerkennen kann, so gilt dies doch keineswegs für die Umsetzungsprodukte zwischen z. B. Acaroidharz und Hexamethylentetramin, denn jeder Versuch, eine Lösung z. B. aus 100 Teilen Acaroidharz und 10 Teilen Hexamethylentetramin als Hartlack zu verwenden, scheitert ohne weiteres daran, daß das spröde Umwandlungsprodukt auf Metall überhaupt keinerlei Haftfestigkeit besitzt, also auch keinen Lacküberzug liefert. Abgesehen davon weisen aber auch die unter Verwendung von Resinotannolharz und Formaldehyd hergestellten Produkte insofern einen Vorteil auf, als sie in beliebigen Formen hergestellt werden können, d. Ii. als Klötze, Formstücke u. dgl., während man beim Hartlackverfahren auf Anfertigung von Bändern beschränkt bleibt. Außerdem aber ist auch die zur Erzeugung der Umwandlungsprodukte aus z. B. Acaroidharz und Hexamethylentetramin benötigte Zeit eine äußerst kurze (bei 100 bis 120° C nur wenige Minuten), während die Härtung der Hartlacke viele Stunden beansprucht, was die Fabrikationsdauer der Bremsbänder naturgemäß entsprechend beeinflußt.
Als Brems- und Reibungskörper können z. B. folgende Massen verwendet werden, deren Darstellung an sich als bekannt gelten muß.
ι. Ein Formkörper aus 75 °/0 Faserasbest und 25 °/o Bindemittel. Das Bindemittel wird in Form einer 5o°/0igen Lösung von rotem Acaroidharz in Spiritus in bekannter Weise zur Anwendung gebracht, wobei man auf 100 Teile dieser Lösung 10 Teile einer 3o°/0igen handelsüblichen Fornmldehydlösung und 2 Teile Ammoniak zugibt.
Die erhaltenen Produkte stellen harte Bremsbänder dar.
2. Ein Formkörper aus 80 °/0 Faserasbest in Form von Gewebe und 20 °/0 Bindemittel.
Das Bindemittel gelangt als Lösung von 3 Teilen gelben Acaroidharz und 1 Teil Benzoeharz in 4 Teilen Spiritus zur Anwendung, der man 0,3 Teile Hexamethylentetramin zusetzt.
Die erhältlichen Produkte stellen weiche Bremsbänder dar.
3. Ein Formkörper gemäß Beispiel 1, bei welchem aber das Bindemittel noch 15 °/0 Naturschellack enthält, der ebenfalls in Sprit gelöst verwandt wird.
Dieses Bindemittelgemisch hat sich insbesondere bei Preßformlingen bewährt.
4. Ein Formkörper gemäß Beispiel 1, bei welchem das Bindemittel noch etwa 10 °/0 eines Produktes enthält, das man durch Kondensation von Anilin mit Formaldehyd nach no bekannten Verfahren erhält. Dieses Bindemittel hat sich sowohl bei Bändern als auch Formungen vorteilhaft erwiesen.
Die Herstellung der Formkörper erfolgt in der üblichen Weise.
Man imprägniert also z. B. das Fasermaterial mit den Lösungen, trocknet bei niedriger Temperatur und formt dann in der Heißpresse, wobei die Umwandlung rasch erfolgt. Naturgemäß ist es nicht erforderlich, daß das Bindemittel in gelöster Form zur-Anwendung gelangt. Man kann also das
Fasermaterial auch mit dem gepulverten Resinotannolharz und einer Formaldehyd abgebenden Substanz, wie Hexamethylentetramin, Trioxymethylen usw., mischen, worauf dann in Formen unter Druck erhitzt wird.
Die in Betracht kommenden Faserstoffe können auch in einer verarbeiteten Form, etwa als Band, Geflecht usw., vorliegen, auch Drahteinlagen usw. können vorhanden sein.

Claims (1)

  1. Patentanspruch :
    Verwendung der bekannten, aus Faserstoffen und einem Gemisch von Resinotannolharz oder mehreren solcher Harze und Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Substanzen als Bindemittel bestehenden, durch Erhitzen unter Druck gehärteten und gleichzeitig geformten Masse als Brems- oder Reibungskörper.
DEB125563D 1926-05-23 1926-05-23 Brems- oder Reibungskoerper Expired DE594619C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB125563D DE594619C (de) 1926-05-23 1926-05-23 Brems- oder Reibungskoerper

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB125563D DE594619C (de) 1926-05-23 1926-05-23 Brems- oder Reibungskoerper

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE594619C true DE594619C (de) 1934-03-19

Family

ID=6996491

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB125563D Expired DE594619C (de) 1926-05-23 1926-05-23 Brems- oder Reibungskoerper

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE594619C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1087803B (de) * 1955-06-22 1960-08-25 Westinghouse Air Brake Co Brems- oder Reibbelag

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1087803B (de) * 1955-06-22 1960-08-25 Westinghouse Air Brake Co Brems- oder Reibbelag

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE594619C (de) Brems- oder Reibungskoerper
DE897155C (de) Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln
DE1646585A1 (de) Verfahren zur Herstellung von zur Verarbeitung keramischer Massen dienenden Formen
DE3046696A1 (de) Verfahren zur herstellung von reibbelaegen sowie reibbelaege, insbesondere kupplungsbelaege
DE2657325C3 (de) Phenolharzmasse für Spritzgußverfahren
DE413863C (de) Masse fuer Reibbeanspruchung u. dgl.
AT219475B (de) Verfahren zur Herstellung von Formkörpern
DE519792C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen aus Phenolharz und Fuellstoffen
DE713676C (de) Verfahren zur Herstellung von gehaerteten geformten Kunststoffen
DE615400C (de) Verfahren zur Herstellung von haertbaren Kondensationsprodukten aus Thioharnstoff oder Gemischen von Thioharnstoff und Harnstoff mit Formaldehyd
DE662221C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstharzmassen
DE968367C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus zerkleinertem Holz
DE538066C (de) Verfahren zur Herstellung von Reibungskoerpern
DE655695C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstharzmassen
DE614130C (de) Verfahren zur Herstellung von Brems- oder Reibungskoerpern
DE2448472A1 (de) Verfahren zur herstellung von loesungen haertbarer harnstoff-formaldehydharze
AT133751B (de) Verfahren zur Herstellung in der Wärme schnell härtender, gegen Alkali relativ widerstandsfähiger, geruchloser Phenolaldehydharze oder deren Mischungen mit Füllstoffen.
DE930120C (de) Verfahren zur Befestigung von Kautschukkoerpern auf glatten, starren Teilen
DE693089C (de) Verfahren zur Herstellung von Formaldehydkondensationsprodukten aus Phenolen, Thioharnstoff und Harnstoff
DE567072C (de) Verfahren zur Herstellung von Resiten aus Phenolen und Formaldehyd
DE437533C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
AT145194B (de) Verfahren zur Herstellung von Preßmischungen und geformten Gegenständen aus diesen.
DE462838C (de) Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern jeder Art
DE1302716B (de)
DE702796C (de) Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern aus Abfaellen von gehaerteten Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukten