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Verfahren zur Herstellung in derWärme schnell härtender, gegen Alkali relativ widerstandsfähiger, geruchloser Phenolaldehydharze oder deren Mischungen mit Füllstoffen.
Bei der Herstellung von Phenolaldehydharzen entsteht in vielen Fällen keine einheitliche Ver- bindung, sondern je nach der Beschaffenheit der Phenole, Art der Reaktion, Mengenverhältnissen,
Katalysatoren ein Gemisch von harzartigen Körpern verschiedener Kondensationsgrade. Die erhaltenen
Harze enthalten dann neben den sogenannten Anfangskondensationsprodukten noch reaktionsfähige Körper, z. B. ungebundene Phenole, Phenolalkohole usw., welche den Harzen einen störenden und unan- genehmen Geruch verleihen und ihre Polymerisation beeinträchtigen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, diese reaktionsfähigen oder ungebundenen Bestandteile in gebundene Form überzuführen, wodurch die Phenolaldehydharze völlig geruchlos werden, beim nach- täglichen Härten in der Wärme sich sehr schnell polymerisieren und wesentlich alkalibeständiger
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wirkung von Metalloxyden, Metallhydroxyden oder geeigneten Metallsalzen in der nachstehend be- schriebenen Weise.
Man kann zur Ausführung der vorliegenden Erfindung Metalloxyde, z. B. Caleiumoxyd, Magnesiumoxyd, Eisenoxyd oder Zinkoxyd, benutzen oder Hydroxyde dieser Metalle oder Salze der Metalle mit flüchtigen oder nichtflüchtigen Säuren, z. B. Metallsalze von Fett-, Öl-und Harzsäuren, wie Calciumstearat, Zinkoleat oder Salze anderer geeigneter Säuren. Man kann z. B. so vorgehen, dass man zunächst das Anfangskondensationsprodukt herstellt, dieses in festem, flüssigem oder gelöstem Zustand mit der Metallverbindung vermischt und dann die weitere Verarbeitung in bekannter Weise, gegebenenfalls nach vorangehendem Kaltpressen, entweder durch Erhitzen allein oder unter Anwendung von Hitze und Druck, vornimmt.
Als Phenolaldehydharze kann man sowohl von Natur aus härtbareKondensationsprodukte als auch solche verwenden, die zunächst nicht härtbar sind (Novolake), aber mit Hilfe von Härtungsmitteln, wie z. B. Formaldehyd, Hexamethylentetramin usw., beim Erhitzen unschmelzbare und unlösliche Kondensationsprodukte ergeben. Bei der Herstellung von Produkten aus Phenolaldehydharzen und den bekannten Zusätzen, wie organische oder anorganische Füllstoffe, Farbstoffe od. dgl., kann man die Metallverbindungen entweder mit den Harzen bzw. Harzlösungen oder den bekannten Zusatzstoffen vermischen oder die Harze, Füllstoffe und Metallverbindungen gleichzeitig vermengen.
In allen Fällen wird zweckmässig dafür gesorgt, dass die zugesetzte Metallverbindung in der Masse möglichst
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harzes überall in Reaktion treten kann. Die Metallverbindung kann man in festem oder gelöstem Zustand oder sonstwie in zweckmässig feiner Verteilung, z. B. in Form von Emulsionen oder Suspensionen, verwenden. Man kann eine einzelne Metallverbindung oder Mischungen von mehreren Verbindungen benutzen. Die Menge der Metallverbindungen ist verhältnismässig gering ; sie beträgt z. B. 0'5-6%. Bei der Ausführung des Verfahrens werden offenbar die nicht umgesetzten Ausgangsprodukte, Verunreinigungen und Vorprodukte, die noch keinen harzartigen Charakter besitzen, in die entsprechenden Metallverbindungen übergeführt. Hiedurch werden die bereits erwähnten Eigensehaften der Geruchlosigkeit und schnellen Polymerisation hervorgerufen.
Hand in Hand damit geht eine grössere Alkalibeständigkeit der gehärteten Harze und Harzmisehungen, da die sonst vorhandenen mit Alkalien noch reaktionsfähigen Harzbestandteile jetzt gebunden bzw. neutralisiert sind. Verbindungen des Natriums,
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Kaliums und Ammoniums sind zur Ausführung der Erfindung infolge Abspaltung starker freier Basen nicht geeignet. Ferner sollen die Metallverbindungen nicht im Überschuss verwendet werden. Man soll also den Kondensationsprodukten erfindungsgemäss höchstens soviel Metallverbindungen zusetzen, als zur vollständigen Umsetzung der freien Phenole, Zwischenprodukte und Verunreinigungen nötig ist.
Die Verwendung eines Überschusses an Metallverbindungen ist schädlich, da dadurch eine vorzeitige Härtung bei gewöhnlicher Temperatur herbeigeführt und die Qualität der Fertigprodukte beeinträchtigt wird.
In der Industrie, z. B. in der Elektroisolier-, Radio-und Thermoisolierindustrie, benutzt man bekanntlich Gemische aus Phenolaldehydharzen und mineralischen oder organischen Füllstoffen, die während der Formgebung oder nach dem Formgebungsprozess mit oder ohne gleichzeitige Anwendung von Druck durch Hitze gehärtet werden. Hiebei bedarf es zur Beseitigung des den Formstücken anhaftenden Geruchs und zur Erzielung der höchsten thermischen und elektrischen Eigenschaften oft eines sehr langen Härteprozesses bei Temperaturen über 100 C, da die flüchtigen Substanzen nicht nur den Polymerisationsprozess verzögern, sondern auch in elektrischer Hinsicht störend wirken würden.
Es ist auch nicht möglich, die störenden Körper durch blosses Erhitzen in angemessener Zeit unwirksam zu machen, da naturgemäss die Polymerisation zunächst an der äusseren Schicht beginnt und nach Bildung
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