DE462838C - Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern jeder Art - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Presskoerpern jeder Art

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DE462838C DEC37098D DEC0037098D DE462838C DE 462838 C DE462838 C DE 462838C DE C37098 D DEC37098 D DE C37098D DE C0037098 D DEC0037098 D DE C0037098D DE 462838 C DE462838 C DE 462838C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L61/00Compositions of condensation polymers of aldehydes or ketones; Compositions of derivatives of such polymers
    • C08L61/04Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only
    • C08L61/06Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only of aldehydes with phenols

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern jeder Art Die Herstellung von Preßkörpern aus durch Erhitzung härtbaren Kunstharzen jeder Art ohne Füllstoffe oder im Gemisch mit Füllstoffen ist bekannt, ebenso ganz allgemein die Gewinnung plastischer Massen und daraus hergestellter Preßkörper mit Hilfe von Naturharzen oder von dauernd schmelzbar bleibenden Kunstprodukten. Unter den Naturharzen wurde gelegentlich auch schon Akaroidharz genannt und verwendet, ohne daß jedoch dieses Material sich in der Wirkung aus der Masse der dauernd schmelzbar bleibenden Naturharze heraushob. Lediglich in neuester Zeit findet sich eine Angabe, daß Akaroidharz durch Formaldehyd gehärtet und infolgedessen zusammen mit Füllstoffen zu besonders harten Preßkörpern verwendet werden kann. Über ein besonderes Verhalten des Akaroidharzes gegenüber Kunstharzprodukten war bisher nichts bekannt.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß eine Härtung von Akaroidharz mit ganz besonders wertvollem Endeffekt erzielt werden kann, wenn man nicht Formaldehyd als solchen darauf einwirken läßt, sondern Formaldehyd in Kombination mit Kunstharzprodukten. Ganz besonders sind solche Formaldehyd in leicht reaktionsfähiger Form enthaltenden Kunstharze geeignet, wie sie z. B. durch Versetzen von Phenolen bzw. Phenol-Ketonkondensationsprodukten mit einem erheblichen überschuß von festem Formaldehyd auf einmal und evtl. Erhitzen bis zur völligen Lösung bzw. durch allmähliches Eintragen des Phenols in die Gesamtmenge des Aldehyds erhalten werden können. Man kann aber auch fast alle anderen Kunstharzprodukte, gleichgültig aus welchen Rohstoffen sie gewonnen sind, verwenden, sofern sie nur in der Lage sind, vorübergehend Formaldehyd anzulagern oder zu binden. Es tritt hier eine ganz unerwartete Doppelwirkung auf, die zu überraschenden Resultaten führt. Zunächst wird der beim Erhitzen der Kunstharzprodukte entstehende oder auch zugegebene, aber in jedem Falle besonders reaktionsfähighervortretendeFormalclehvd durch das Akaroid sofort zur eigenen Härtung abgebunden und verbraucht, so daß die bei anderen Zutaten oft sehr lästig fallende Blasenbildung durch - überschüssigen und entweichenden Formaldehyd ganz fortfällt; sodann wird aber auch das Akaroidharz in einer ganz besonders auffallenden Weise gehärtet, so daß es in seinen Eigenschaften sehr nahe an die gehärteten Endkörper der Kunstliarzprodukte heranreicht. Diese gute Härtung ist - soweit man sie überhaupt theoretisch erklären will - nur dadurch denkbar, daß durch Vermittlung des Formaldehyds eine Bindung zwischen den Kunstharzprodukten und dem Akaroidharz unter gleichzeitiger Härtung des letzteren eintritt, so daß sich ganz hochmolekulare Körper mit wertvollen Eigenschaften bilden. Jedenfalls konnte die Entstehung von so wertvollen Endkörpern bisher mit anderen Naturharzen unter gleichen Bedingungen nicht erreicht werden.
  • Als Akaroidharz kann jedes sogenannte Harz des Handels genommen werden, sowohl solches von gelber wie auch solches von roter Farbe.
  • Als Kunstharzprodukte kommen ganz allgemein alle Kunstharze jeder Art in Beträcht, welche freien oder abspaltbaren Formaldehyd enthalten oder fähig sind, vorübergehend Formaldehyd zu binden oder anzulagern und- mit Hilfe dieses Formaldehyds selbst zu erhärten und gleichzeitig das Akaroidharz zu härten und zu binden. In letzterem Falle ist es nicht nötig, den Formaldehyd als solchen zuzugeben. Er kann auch in gebundener Form -- als Hexamethylentetramin, Anhydroformaldehydanilin usw. -zugesetzt werden, sofern er nur nachher frei bzw. reaktionsfähig wird.
  • Der große Vorteil des vorliegenden Verfahrens liegt nicht darin, daß man Akaroidharze überhaupt verwendet, sondern darin, daß es in unerwarteter Weise gelingt, das Akaroidharz in einen Zustand zu überführen, der den Endprodukten der härtbaren Kunstharzprodukte gleichkommt. Da Akaroidharze ganz wesentlich billiger sind als Kunstharzprodukte, so ergibt das Verfahren einen ganz wesentlichen wirtschaftlichen Vorteil.
  • Die Verunreinigungen des Akaroids, die bei seiner Verwendung als Lackrohstoff eine so unangenehme Rolle spielen, sind bei dem vorliegenden Verfahren ohne Bedeutung. Sie werden mit vermahlen und dienen nachher im fertigen Preßstück nur als Füllstoff.
  • Man kann die Mischungen aus Kunstharzprodukt und Akaroidharz entweder ohne weiteres für sich zu Formstücken verarbeiten oder unter Zusatz aller möglichen Füllstoffe, wie sie heute bei der Herstellung von Preßkörpern für die Elektrotechnik oder irgendwelche andere Industrien verwendet werden; genannt seien aus der Fülle dieser Stoffe nur Kreide, Schwerspat, Asbest, Glimmer, Schiefermehl, Holzmehl, Hornmehl, Cellulose, Hartharze, Kopalstaub, Kautschuk, Pech, Teer, Faktis usw.
  • Die Verarbeitung der Preßmischungen kann entweder durch kaltes Pressen und nachheriges Backen im Ofen oder auch durch gleichzeitiges Pressen und Erhitzen geschehen.
  • Die Eigenschaften der Preßstücke variieren entsprechend den verwendeten Füllstoffen. In bezug auf die Härte sind sie in jedem Falle besser als die nach den bisher bekannten Verfahren gewonnenen Produkte, bei denen Akaroidharz gebraucht wurde.
  • Beispiel. Gleiche Teile eines gelben Akaroidharzes und eines flüssigen Kondensationsproduktes aus Kresol und Formaldehyd, das durch allmähliches Eintragen von i Mol. Rohkresol -- in der eben nötigen Menge ioprozentiger Natronlauge gelöst - in 2 Mol. Formaldehyd bei gewöhnlicher Temperatur hergestellt ist, werden mit 3 Teilen Holzmehl gut durchgearbeitet, an der Luft getrocknet und dann bei i5o° unter etwa Zoo kg/cm2 Druck 5 Minuten gepreßt. Man erhält so Preßstücke von schönem Glanz, guter Härte, großer Hitzebeständigkeit, guter elektrischer Isolierfähigkeit und guter Bearbeitbarkeit.
  • Das Verhältnis der Bestandteile kann natürlich wesentlich geändert werden. Empfehlenswert ist unter Umständen ein Vertrocknen bei zoo°, um die Preßdauer abzukürzen. wie sich überhaupt bei den Preßmischungen mit Akaroid allgemein die Erfahrungen verwerten lassen, die einerseits mit Kunstharzprodukten, anderseits mit Naturharzen bei der Herstellung von Preßkörpern bisher gewonnen wurden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern jeder Art, dadurch gekennzeichnet, daß man Kunstharzprodukte, die entweder freien, abspaltbaren bzw. reaktionsfähigen Formaldehyd enthalten oder denen man Formaldehyd in freier oder gebundener, aber in der Hitze reaktionsfähiger Form zugibt, zusammen mit Akaroidharzen mit oder ohne Zusatz von Füllstoffen in an sich bekannter Weise verarbeitet.
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