DE401485C - Verfahren zur Herstellung von Mikanitgegenstaenden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Mikanitgegenstaenden

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DE401485C
DE401485C DEA40616D DEA0040616D DE401485C DE 401485 C DE401485 C DE 401485C DE A40616 D DEA40616 D DE A40616D DE A0040616 D DEA0040616 D DE A0040616D DE 401485 C DE401485 C DE 401485C
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/02Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances
    • H01B3/04Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of inorganic substances mica

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Manufacture Of Motors, Generators (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von mikanitgegenständen. Das sogenannte Mikanit besteht bekanntlich aus übereinandergelegten Platten und Schichten von Glimmer mit einem Bindemittel aus natürlichem Cummi, Schellack, Kopal o. dgl. Von allen Bindemitteln hat sich aber keines so bewährt wie Schellack. Indessen erweicht Schellack bei verhältnismäßig niedriger Temperatur (etwa, 65 bis 7o° C) und zersetzt sich bei höherer Temperatur. Die Zersetzung geht bei 175 bis aoo° C schnell vor sich, was natürlich einen großen Nachteil bei seiner Verwendung hat.
  • So werden beim Zusammenbau von Kommutatoren, z. B. wenn Kommutatoren beim Verzinnungsverfahren in geschmolzenes Zinn getaucht werden, die Mikanitplatten und Konusse, wie sie beim Kommutatorenzusammenbau verwendet werden, derart hohen Temperaturen ausgesetzt, daß der Schellack aus dem Schellackbindemittel zwischen den Kupfersegmenten auslaufen kann. Bei höheren Temperaturen verursacht der ausgelaufene Schellack, wenn er verkohlt oder sich zersetzt, gegebenenfalls Kurzschluß. Wenn er nicht ganz verkohlt, so bringt doch die teilweise Zersetzung des Schellacks-Zersetzungsprodukte durch destruktive Destillation hervor, die ihre Wirkung auf verschiedene Teile des Kommutators ausüben, und die nicht nur leitfähig in sich selbst sind, sondern auch das Kupfer und die nicht isolierten Teile in Mitleidenschaft ziehen. Selbst wenn der Schellack nicht ausläuft, kann durch sein Aufweichen ein Verschieben der Glimmerplatten bei hoher Temperatur verursacht werden, so daß in den Kommutatoren hierdurch Störungen verursacht werden. Man hat diesen Schwierigkeiten zu begegnen versucht durch die Verwendung von Phencrlkondensationsprodukten als Bindemittel für Mikanit; es hat sich aber herausgestellt, daß dieses Bindemittel sich nicht mit genügender Festigkeit mit Glimmer verbindet, auch konnten die Mikanitplatten unter sich nicht genügend fest verbunden werden, um eine dichte und feste Isolation zu erxeichen;ferner verkohlen auch die Phenolkondensationsprodukte ziemlich schnell.
  • Es wurde nun festgestellt, daß Ester mehrwertiger Alkohole alle die erforderlichen Bedingungen für Mikanitverbindungen sowohl physikalisch als elektrisch erfüllen und sich mit dem Glimmer sehr eng verbinden, so daß aus so geklebtem Mikanit geformte Ringe bei einem Anschlagen wie Stahl klingen. Die Erfindung bezieht sich daher auf ein Bindemittel für Glimmer, welches .aus dem Ester mehrwertiger Alkohole besteht, und auf ein Verfahren zur Herstellung von Mikanitgegenständen daraus.
  • Es ist zweckmäßig, das Reaktionsprodukt von Glyzerin und Phthalsäureanhydrid zu gebrauchen, und zwar in löslichem und achmelzbarem Zustande, d, h. .im ersten Stadium der Reaktion. Zweckmäßig wird der Ester als eine Azetonlösung auf der Oberfläche von.Glim@merplatten oder zwischen den Glimmerplatten haarfein aufgetragen. In gewissen Fällen können die Mikanitplatten mit trockenen Glimmerschichten zu der gewünschten Stärkeaufgebaut werden und das Bindemittel dann zwischen die Lamellen durch Eintauchen der Platten in die Lösung eingeführt werden. Die Verteilung des Bindemittels hängt dabei ganz von der Kapillarkraft ab.
  • Die aus Mikanit hergestellten Gegenstände werden z. B. als Kommutatorkonusse oder als Schichtmaterial fabriziert. Nach Verdunstung der Azetonlösung wird das Schichtmaterial z. B. bis zu einer Temperatur von etwa r75° C erhitzt. Bei Fortsetzung des Prozesses verwandelt sich der Ester in eine unlösliche und unschmelzbare Masse. Wenn es nicht erwünscht ist, daß der Ester diesen unschmelzbaren Zustand annimmt, ehe der Mikanitgegenstand geformt ist, wird dieErhitzung nötigenfalls unterbrochen.
  • In diesem Zustande sind die Platten zur Verarbeitung zu Mikanitgegenständen in jede beliebige Form geeignet. Die so vorbereiteten Teile werden in Fonmen bei 25o° Hitze weiterverarbeitet und dann durch Pressen in die endgültige Form gebracht. Die Formen und Mikanitverbindung «-erden darauf aus denPressen herausgenommen und in einen Ofen gebracht, der auf eine Temperatur von ungefähr 300° C erhitzt wird. Hier verbleiben sie genügend lange Zeit, damit das Bindemittel polymerisiert. Eine genaue Temperatur für diesen Prozeß kann nicht angegeben werden, jedoch schwankt diese gewöhnlich zwischen roo und 300° C; die niedrige Temperatur ist anzuwenden für die ersten Stadien und die höhere Temperatur für den endgültigen Härteprozeß. Die Formen werden dann wieder herausgenommen, wieder in eine'Presseigebracht, in der sie bis zur natürlichen oder künstlichen Abkühlung verbleiben. In einigenFällen werden nichtgeformteGegenstände einem besonderen Trockenprozeß unterworfen. Der so hergestellte Gegenstand ist fester als der mit Schellack geklebte, auch kommt es nicht vor, daß die Glimmerplatten sich gegeneinander verschieben, wenn das zusammengeschichtete Mikanit einer hohen Temperatur ausgesetzt ist; ebenso lassen sich aus diesem Mikanit hergestellte Röhren nicht zusammendrücken, wie dies bei Schellackmikanit torgekommen ist.
  • Das vorstehend beschriebene Bindemittel ist, nachdem es in der richtigen Art und Weise unter Hitze und Druck gehärtet ist, in Wasser und Mineralöl unlöslich. Die hiermit hergestellte Isolierung ist daher gegen Wasser und Mineralöl widerstandsfähig. j Die elektrischen Isolationseigenschaften sind besser als die bei der Schellackmikanitmasse. Die nach der Erfindung hergestellten Gegenstände können einer hohen Temperatur ausgesetzt werden, wie sie bei der Herstellung und dem Gebrauch in elektrischen Apparaten auftreten, ohne daß das Bindemittel zerstört oder zersetzt wird.
  • Werden z. B. solche elektrischen Teile der Hitze von geschmolzenem Zinn ausgesetzt, so hält das neue Mikanit, wie sich herausgestellt hat, ein Zinnbad von 300° C oder noch mehr für die Dauer von 7 Minuten ohne Beschädigung aus. Bei diesen hohen Temperaturen wird das Glyzerinharz oder der Ester anstatt zu erweichen und sich vom Mikanit zu lockern, härter und fester, falls er nicht bereits in seinen endgültigen, unschmelzbaren Zustand übergegangen ist.
  • An Stelle der Mikanitgegenstände aus Glimmerschichten mit dem angegebenen Bindemittel herzustellen, kann man auch z. B. Glimmerpulver oder feine Glimmerschuppen mit Glyzerinester mischen, wodurch ein fester, harter und zäher Stoff von hoher Isolierfähigkeit erzielt wird. In diesem Falle wird das Bindemittel mit den äußerst fein verteilten Glimmerbestandteilen gemischt, wobei das Verhältnis von dem dem Erzeugnis endgültig zu gebenden Kennzeichen abhängt. Die Mischung muß ferner der Hitze und dem Druck ausgesetzt werden, um das Harz in einen harten unschmelzbaren Zustand zu versetzen. Es ist vorteilhaft, das Harz teilweise in seinen endgültigen Zustand zu bringen, bevor es mit dem Glimmerpulver zerrieben und gemischt wird, wodurch die Zeit des Trocknens entsprechend verkürzt wird.
  • In verschiedenen Fällen kann die Mischung von gepulvertem Mikanit mit gepulvertem Harz mit oder ohne eine kleine Menge der Lösung zu kleinen Klötzchen oder Tafeln kalt gepreßt werden. Diese Klötze können in zur Pressung geeigneten Scheiben geschnitten und bei genügend hoher, das Bindemittel erweichender Temperatur endgültig gepreßt oder geformt werden.
  • An Stelle der obenerwähnten Verwendung von Phthalsäureharz können auch Harze, , welche andere mehrbasische Säuren enthalten, angewendet werden, was ganz davon abhängt, welche Eigenschaften dem Erzeugnis in seinem endgültigen Zustande gegeben werden sollen. Z. B. kann ein mehr biegsames Erzeugnis bei Verwendung eines apfelsauren Harzes hergestellt werden. Ebenso können die Harze aus einer Reaktionssubstanz von einer Mischung von mehrbasischen Säuren und Glyzerin oder einem mehrwertigen Alkohol oder 1 einer Mischung von mehreren mehrwertigen Alkoholen bestehen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Mikanitgegenständen, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel eine Reaktionssubstanz aus mehrwertigem Alkohol und einer mehrbasischen Säure verwendet wird.
  2. 2. `"erfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel für die Glimmerteilchen ein in seinem Endzustand unschmelzbarer und unlöslicher Ester, welcher aus mehrwertigem Alkohol und einer mehrbasischen Säure besteht, verwendet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel für die Glimmerteilchen eine Mischung von Glyzerin und einer mehrwertigen Säure verwendet wird. d.. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel eine Mischung von Glyzerin und Phthalsäureanhydrid verwendet wird.
DEA40616D 1922-09-13 1923-08-30 Verfahren zur Herstellung von Mikanitgegenstaenden Expired DE401485C (de)

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US401485XA 1922-09-13 1922-09-13
DEA51606D DE500694C (de) 1922-09-13 1927-07-31 Verfahren zur Herstellung von Mikanitgegenstaenden

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DE401485C true DE401485C (de) 1924-09-05

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE966706C (de) * 1939-10-31 1957-09-05 Aeg Verfahren zur Herstellung von Bindemitteln fuer als Mikanit bekannte Glimmerschichtstoffe fuer elektrotechnische Zwecke
DE966705C (de) * 1939-10-31 1957-09-05 Aeg Verfahren zum Herstellen von Mischpolymerisaten
DE972678C (de) * 1940-04-04 1959-09-10 Siemens Ag Verfahren zur Herstellung anorganischer Filme zur Isolation elektrischer Maschinen und Apparate

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DE966705C (de) * 1939-10-31 1957-09-05 Aeg Verfahren zum Herstellen von Mischpolymerisaten
DE972678C (de) * 1940-04-04 1959-09-10 Siemens Ag Verfahren zur Herstellung anorganischer Filme zur Isolation elektrischer Maschinen und Apparate

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DE500694C (de) 1930-06-24

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