DE616056C - Elektrisch isolierendes Bindemittel, insbesondere zur Verbindung von Glimmerteilchen - Google Patents

Elektrisch isolierendes Bindemittel, insbesondere zur Verbindung von Glimmerteilchen

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DE616056C
DE616056C DES89630D DES0089630D DE616056C DE 616056 C DE616056 C DE 616056C DE S89630 D DES89630 D DE S89630D DE S0089630 D DES0089630 D DE S0089630D DE 616056 C DE616056 C DE 616056C
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shellac
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Siemens Schuckertwerke AG
Siemens AG
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    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B3/00Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties
    • H01B3/18Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances

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  • Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Elektrisch isolierendes Bindemittel, insbesondere zur Verbindung von Glimmerteilchen Für die Herstellung von Isolierlacken sind als Rohstoffe Schellack, Harz, Kopal, Terpentin, Rizinusöl und Spiritus bekannt. Soweit bei derartigen Isolierlacken die Klebekraft wesentlich ist, wird der Lack nur selten aus Schellack allein, sondern mit Zusätzen von anderen Stoffen hergestellt. Schellack mit dem Zusatz von Man@itakopal ergibt einen sehr harten Lack, der zur Herstellung von Glimmerplatten verwendbar ist. Zusätze von Harz erfolgen meist, um einen Lack billiger zu machen, Zusätze von Terpentin, Rizinusöl und ähnlichen Stoffen, um die Geschmeidigkeit zu erhöhen.
  • Die Erfindung betrifft einneues, elektrisch isolierendes Bindemittel im wesentlichen aus den vorgenannten Rohstoffen, das für die Verbindung von Glimmer oder ähnlichen Teilen bestimmt ist und durch Erwärmung in einen formbaren Zustand gebracht werden kann, bei einer weiteren Erwärmung aber gegebenenfalls endgültig erhärtet. Das ,neue Bindemittel wird nach der Erfindung aus einem Harz, einem vegetabilischen, trocknenden Ö.1, einem FluBmittel in Form einer organischen, aromatischen Verbindung mit einem Siedepunkt von aoo° C oder darüber und aus Schellack zusammengesetzt, mit besonderem Vorteil etwa in einer Zusammensetzung von 1a,5 Gewichtsteilen Kopal, 45 Gewichtsteilen Holzöl, i Gewichtsteil Alphanitronaphthalin und io Gewichtsteilen Schellack. Zur Herstellung der Masse werden die einzelnen Bestandteile in der genannten Reihenfolge zunächst durch Erwärmung in flüssigen Zustand gebracht und dann unter Rühren mit dem nächstfolgenden Bestandteil gemischt, wobei die Temperatur so niedrig gehalten wird, daß die Masse immer gerade nöch flüssig bleibt. Als besonders vorteilhaft hat sich hierbei folgendes Verfahren erwiesen: Zunächst wird die Hälfte des durch Erwärmung verflüssigten Kopals mit dem Holzöl gemischt und durch weitere Wärmezufuhr in flüssigem Zustande erhalten. Hierauf wird der restliche Teil des Kopals in zwei Teilen in Abständen von etwa 5 Minuten zugefügt. Die Temperatur der Mischung bleibt hierbei etwas unter 195° C und soll diesen Betrag nicht überschreiten, da sonst die Gefahr eines endgültigen E.rhärtens der Masse besteht. Hierauf wird die Mischung etwa 30 Minuten lang auf einer Temperatur zwischen 185 und igo° C gehalten. Dann wird unter weiterer Wärmezufuhr das Alphanitronaplitlialin zugegeben und die Mischung weitere :2o Minuten auf der genannten Temperatur gehalten, wobei alle 3 Minuten umgerübrt wird. Unter fortwährendem Rühren wird hierauf nach und nach der Schellack zugegeben. Die - Wärmezufuhr wird hierbei unterbrochen, bis die Temperatur der Mischung auf etwa 130 bis 14o° C gesunken ist. Auf dieser Temperatur wird dann die Mischung gehalten, bis der gesamte Schellack gelöst ist. Die Löslichkeit des Schellacks in der Mischung ist durch das Alphanitronaphthalin, das als F1ußmittel dient, bewirkt. Sobald der ganze Schellack gelöst ist, was etwa nach 15 Minuten der Fall ist, wird die Mischung noch weitere 15 Minuten lang gerührt. Die Temperatur wird zunächst konstant gehalten, in den letzten Minuten dieses Zeitraumes aber auf etwa i5o bis i55° erhöht, um die Mischung dünnflüssiger zu machen; hiervon abgesehen, soll jedoch nach Beginn des Schellackzusatzes eine Temperatur von 14o° nicht überschritten werden, da Schellack bei dieser Temperatur bereits zu erhärten beginnt. Hierauf wird die Masse ausgegossen und stehengelassen, bis sie langsam erstarrt. Der Erstarrungspunkt der Masse liegt etwa zwischen iio und 130' C.
  • Um die so gewonnene Masse mit Glimmer zu versetzen, wird sie nach Abkühlung gemahlen und in trockenem Zustande mit Glimmerteilchen vollständig vermischt. Diese Mischung wird dann zwischen Stahlplatten gebracht und z Stunden lang auf etwa i2o° C erhitzt, wobei die Masse wieder erweicht und die Glimmerteilchen allseitig benetzt. Hierauf läßt man die Masse zwischen den Platten abkühlen, bringt sie in eine Presse und erhitzt sie hierbei neuerdings - etwa durch die Platten durchströmenden Dampf - bis auf ungefähr i7o° C, wobei die Mässe völlig erweicht, aber noch nicht wieder erstarrt. Nach dem Abkühlen kann die so gebildete Isoliermasse durch Wärme- und Druckbehandlung in beliebiger Art geformt werden.
  • Für andere Verwendungszwecke kann das Bindemittel, nachdem es etwa gleichfalls ge-@mahlen ist, in einem Lösungsmittel, wie Alkohol, Azeton, oder einer Alkohol-Benzin-Mischung gelöst werden. Diese Lösung kann dann beispielsweise auf Glimmerplatten aufgespritzt oder aufgestrichen werden, oder es können aus Glimmerplättchen geschichtete Teile mit der Lösung getränkt werden. Das Lösungsmittel wird danach auf beliebige Weise, etwa bei Zimmertemperatur oder im Vakuum, verdampft. Sobald die Schichten trocken sind, werden sie in derselben Art, wie es für trockene Anwendung der Bindemasse beschrieben ist, einer Wärme- und Druckbehandlung unterzogen. Aus Glimmer und dem neuen Bindemittel hergestellte Teile haben, abgesehen von der Billigkeit des Herstellungsverfahrens, gegenüber den bekannten aus Schellackglimmer hergestellten Teilen den Vorteil besserer dielektrischer Eigenschaften sowie besonders größerer Druck-und Zugfestigkeit. Bei großen Druckbeanspruchungen ist die Zusammendrückbarkeit erheblich geringer als bei den bekannten Massen. Dies bietet aVf sehr vielen Anwendungsgebieten, beispielsweise bei der Isolierung der Lamellen von Kommutatoren, erhebliche Vorteile. Weiter erreicht das neue Bindemittel seinen stabilen Endzustand in erheblich kürzerer Zeit. Es schwillt unter Wärmeeinwirkung nicht an, erweicht aber bei -ntsprechender Erwärmung leicht, ist dann in warmem Zustande biegsam und formbar und haftet gut an anderen Teilen, ist in erkaltetem Zustand aber wieder fest und unveränderlich. Dank des geringen Gehaltes an flüchtigen Bestandteilen kann es auch ohne besondere Hilfsmittel über der offenen Flamme erwärmt und geformt werden.
  • Das Bindemittel kann statt Kopal ein arideres Harz (etwa Kolophonium) oder Kolophoniumglycerinester enthalten. Statt Holzöl können auch ändere vegetabilische, trocknende Öle, wie etwa Leinöl oder Perillaöl, als Flußmittel weiter statt Alphanitronaphthalin auch andere organische aromatische Verbindungen, die einen Siedepunkt über aoo° C haben, wie etwa Naphthalin, Betanitronaphthalin oder Kampfer, verwendet werden. Wesentlich ist hierbei nur, daß der. Erstarrungspunkt des fertigen Bindemittels zwischen iio und 130° C, am besten zwischen i2o und 125° C liegt. Das Mischungsverhältnis zwischen den einzelnen Bestandteilen kann in weiten Grenzen schwanken, insbesondere kann der Harzzusatz von io bis etwa 6o Hundertteilen der Mischung variieren. Ebenso kann auch der Schellackzusatz ähnlich verschiedene Werte haben. Die besten Eigenschaften ergeben sich aber, wenn der Schellackzusatz wenigstens q.o °1o des Gewichtes der Mischung beträgt. Das vegetabilische Öl dient als Lösungsmittel für das Harz und muß deshalb in einem Verhältnis zu dem Harzgehalt stehen, das Nitronaphthalin usw. umgekehrt in einem Verhältnis zu dem Schellackeinsatz. Zweckmäßig beträgt der Gehalt an trocknendem Öl etwa ein Achtel des Gewichtes des. Harzes und der Gehalt an Nitronaphthalin oder dem entsprechenden Flußmittel ungefähr ein Zehntel des Schellackgewichtes.
  • Das neue Bindemittel kann nicht nur zur Verbindung einzelner Glimmerteile zu einem Isolierkörper verwendet werden, sondern es kann auch bei der Herstellung beliebiger anderer isolierender Teile als Bindemittel dienen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Elektrisch isolierendes Bindemittel, insbesondere zur Verbindung von Glimmerteilchen, bestehend aus einem Harz, einem vegetabilischen, trocknenden Öl, einem- Flußmittel in Form einer organischen, aromatischen Verbindung mit einem Siedepunkt von 2oo° C oder darüber und aus Schellack. z. Bindemittel nach Anspruch i, dadurch gel,2ennzeichnet, daß als Harz ein liolophoniumglycerinester verwendet ist. 3. -Bindemittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Harz Kopal verwendet ist. .4. Bindemittel nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schellackgehalt mehr als 4o Gewichtsprozente beträgt. 5. Bindemittel nach Anspruch i bis d, dadurch gekennzeichnet, daß der Flußmittelgehalt ungefähr 1/1o des Schellackgewichtes beträgt. 6. Bindemittel nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an vegetabilischem Öl ungefähr 1/s des Gewichtes des Harzes beträgt. 7. Bindemittel nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als vegetabilisches Öl Holzöl verwendet ist. B. Bindemittel nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Flußinittel Alphanitronaphthalin verwendet ist. y. Bindemittel nach Anspruch i bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es aus etwa 12,5 Gewichtsteilen Kopal, 45 Gewichtsteilen Holzöl, i Gewichtsteil Alphanitronaphthalin und io Gewichtsteilen Schellack besteht.
DES89630D 1928-02-04 1929-01-25 Elektrisch isolierendes Bindemittel, insbesondere zur Verbindung von Glimmerteilchen Expired DE616056C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4338110A1 (de) * 1993-11-08 1995-05-11 Auro Pflanzenchemie Gmbh Wasserverdünnbares, lasierendes oder deckendes Anstrichmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE4338110A1 (de) * 1993-11-08 1995-05-11 Auro Pflanzenchemie Gmbh Wasserverdünnbares, lasierendes oder deckendes Anstrichmittel

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