<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Darstellung homogener Massen.
Die bekannten Polymerisationsprodukte der Vinylester zeigen den Nachteil, sich mit andern Stoffen, beispielsweise Natur-oder Kunstharzen schlecht zu einer homogenen Masse verarbeiten zu lassen. Schmilzt man z. B. Polyvinylessigester mit bekannten Naturharzen, wie z. B. Kolophonium, Kopal oder mit Kunstharzen wie z. B. Cumaronharz oder dem durch Kondensation von Phtalsäure-
EMI1.1
gelingt es schwer, homogen bleibende Lösungen aus Gemischen beider herzustellen, die zu Filmen von gleichbleibenden brauchbaren Eigenschaften auftrocknen. Da nun aber die Kombinationsfähigkeit der Harze miteinander von grosser Bedeutung ffir ihre Verwendung in der Technik ist, so stellt der genannte Mangel eine Erschwerung für die Einführung der Vinylharze in die Technik dar.
Es wurde nun gefunden, dass die Gruppe der Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukte sich in auffallend guter Weise mit den Polymerisationsprodukten der Vinylester kombinieren lässt. Die beiden Harzarten lassen sich in jedem Verhältnis miteinander zu klaren, homogenen Endprodukten vereinigen. die sich ganz wie einheitliche Harze verhalten. Sie geben in den entsprechenden Lösungsmitteln klare Lösungen, die zu klarbleibenden Lacken auftrocknen. In dieser Zusammensetzung lassen sie sich auch mit Zellulosederivaten, insbesondere Nitrozellulose, zu wertvollen Lacken kombinieren.
Dieses Verhalten war nicht vorauszusehen. 1 > ie Vereinigung der beiden Harzarten kann in der Weise ausgeführt werden. dass man sie miteinander mischt, verschmilzt, verknetet usw. oder indem man Lösungen der beiden Harzarten miteinander mischt. Das vorliegende Verfahren stellt einen sehr wichtigen technischen Fort-
EMI1.2
zu eröffnen, die ihm bisher noch verschlossen waren.
Unter Polymerisationsprodukten der Vinylester sind sowohl die Polymerisate der organischen als auch der anorganischen Vinylester zu verstehen. Unter Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukten sind die bekannten Kondensationsprodukte aus Aldehyden und Phenolen bzw. hydroxylhaltigen aromatischen Verbindungen sowie Derivate derselben zu verstehen, z. B. Kondensationsprodukte aus
EMI1.3
einer Halogenfettsäure erhaltene kÜnstliche Harzsäure.
Beispiel 1 : 60 Gewichtsteile Polyvinylazetat werden in 300 Gewiehtsteilen Weingeist gelöst, ebenso 100 Gewichtsteile Phenol-Formaldehydharz (sogenanntes Bakelit A) in derselben Menge Wein-
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
erstarrt zu einem klaren. hellen. homogenen Harz. das sieh von dem Phenol-Aldehyd-harz allein durch wesentlichbessereLichtechtheitauszeichnet.
Beispiel 3 : 80 Gewichtsteile Polyvinylazetat und 30 Gewichtsteile des durch Kondensation von Kresol mit Paraldehyd erhaltenen Kondensationsproduktes werden in 100 Gewichtsteilen Weingeist gelöst. Ferner werden 50 Gewichtsteile Nitrozellulose in einer Mischung von 200 Gewichtsteilen Wein- geist. 300 Gewichtsteilen Toluol und 350 gewichtsteilen Butylazetat gelöst. Beide Lösungen vereinigen sieh zu einem klaren. beständigen Lack, der auch nach längerem Stehen nicht absetzt. Die mit ihm erhaltene Filme zeichnen sich durch hohe Elastizität und Beständigkeit gegen chemische und mechanische Ein- flüsse aus.
Beispiel 4 : 75 Gewichtsteile des nach der deutschen Patentschrift Nr. 371147 dargestellten Kondensationsproduktes aus Phenoxyessigsäure und Formaldehyd werden mit 120 Gewichtsteilen
EMI2.2
Man erhält eine homogene Schmelze, die nach Erkalten zu einem klaren Harz erstarrt. Der an sich niedrige Klebepunkt des Polyvinylchlorazetats wird wesentlich erhöht (um 20-30@). was für seine Ver- wendung. z. B. zur Herstellung von Kunstmassen, von grossem Vorteil ist.
Beispiel 5 : 130 Gewichtsteile Polyvinylchlorid werden in einer Mischungvon 160 Gewichtsteilen Azeton und 240 Gewiehtsteile Benzol gelöst ; ebenso werden 150 Gewichtsteile Kunstharz aus Anisol und Formaldehyd (hergestellt nach der deutschen Patentschrift Nr. 403264. Beispiel 5) in 350 Gewichtsteilen Benzol gelöst. Die beiden Lösungen werden vermischt, wobei die erhaltene Lösung klar bleibt.
Sie stellt einen Lack dar. dessen Filme sich durch Elastizität und Wasserbeständigkeit auszeichnen.
Man kann den erhaltenen Lack auch mit einem Zelluloseesterlaek oder Zelluloseätherlack kombinieren.
EMI2.3
gemäss dem D. R. P. Nr. 473171 Phenol und Formaldehyd kondensiert, das entstandene Harz mit Chlor- essigsäure umsetzt und die erhaltene Harzsäure zusammen mit 15 @ Glyzerin in der dreifachen mense Butanol löst. Man erhält eine Laeklösung. die sich zur Herstellung sehr elastischer und beständiger Lacke verwenden lässt. Insbesondere kann man die Beständigkeit gegen mechanische und chemische Einflüsse nosh erhöhen, wenn man den Lack nach Auftrocknen noch einige Zeit (1-3 Stunden) auf etwa 150-170 erhitzt.
Man kann den erhaltenen Lack auch mit dem Lack eines Zellulosederivate-.. z. B. der Äthylzellulose, kombinieren.