AT145174B - Verfahren zur Herstellung von Lacken. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lacken.

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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Lacken. 



   Die organischen Polyvinylverbindungen erweichen bei verhältnismässig niedrigen Temperaturen. 



  Deshalb waren diese Verbindungen bisher nicht vorteilhaft für die Herstellung von Lacken geeignet. 



  Aus Polyvinylverbindungen hergestellte Lacke halten das Lösungsmittel lange Zeit zurück, wodurch   tangsames Trocknen   oder Klebrigbleiben bewirkt wird. 



   Durch Zugabe von Pigmenten zu Lacken aus Polyvinylverbindungen wird zwar dieser Mangel etwas vermindert, der   Trockenprozess   wird gefördert und auch die Klebrigkeit etwas verringert, zugleich werden aber die Elastizität und die mechanische Widerstandsfähigkeit des Lackes beeinträchtigt. 



   Es wurde gefunden, dass man aus Polyvinylverbindungen durch Zugabe einer zweckentsprechenden Menge von Cellulose oder von Substanzen mit analoger   Micellarstruktur   in nicht verwebtem Zustande Lacke erhält, die beträchtlich versteifte Anstriche bzw. Filme ergeben. Solche Substanzen mit Micellarstruktur"sind beispielsweise natürliche und künstliche Wolle, natürliche und künstliche Seide, Holzschliff, Polyvinylalkohol u. dgl., insbesondere Zellstoff und Papier. Einige Prozente von Cellulose oder Papier machen einen Lackanstrich aus Polyvinylacetat hart und nicht klebrig. Die Grösse des Zusatzes hängt von dem Verwendungszweck der Lacke ab. Unter Polyvinylverbindungen sind verstanden Ester und Acetale des Polyvinylalkohols, Polyacrylsäure und ihre Ester, Polystyrol und Derivate und Kombinationen, die solche Polyvinylverbindungen enthalten, wie z.

   B. die in dem österr. Patent Nr. 125681 beschriebenen. 



   Die Kombinationen von Polyvinylverbindungen und nicht verwebten Fasern können mit oder ohne Zusatz von andern zweckentsprechenden Substanzen für die Herstellung von Lacken auf irgendeine Weise verwendet werden. Bei der Herstellung der erfindungsgemässen Lacke können irgendwelche andere 
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 Mischung z. B. in einer Farbmühle gemahlen und das Produkt direkt oder nach Einverleibung zweckentsprechender Zusätze als Lack benutzt werden. Man kann von einer definierten Modifikation einer Polyvinylverbindung ausgehen, doch können natürlich verschiedene Modifikationen oder Arten von Polyvinylverbindungen in zweckentsprechenden Kombinationen Verwendung finden. 



   Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Diese ist jedoch nicht auf die angegebenen Einzelheiten beschränkt. Die Teile bedeuten Gewichtsteile. 



   Beispiel   l :   150 Teile einer   50% igen   Lösung von Polyvinylacetat in Spiritus werden mit 2 Teilen Zellstoff und 10 Teilen Zinkoxyd gründlich vermahlen. Der so erhaltene Lack trocknet rasch und gibt einen gut haftenden Film. Dieser Film ist härter als ein aus demselben Lack ohne Zugabe von Zellstoff hergestellter. 



   Beispiel 2 : 700 Teile Polyvinylacetat werden in Spiritus zu einer 25% igen Lösung aufgelöst und mit 50 Teilen Phthalsäuredimethylester gemischt. 250 Teile Papier werden mit dieser Lösung gründlich verknetet. Das Erzeugnis stellt mit oder ohne andere zweckentsprechende Zusätze einen vorzüglichen Lack dar. Die für den   gewünschten   Zweck erforderlichen Ingredienzien können während oder nach dem Knetprozess zugefügt werden. 



    Beispiel 3 : 600 Teile Polyvinylacetat werden in Spiritus zu einer 25% igen Lösung gelöst. 30 Teile     Phthalsäuredimethylester   werden hinzugefügt und 300 Teile Wollabfälle mit dieser Lösung durchknetet. 



  Man erhält mit oder ohne andere zweckentsprechende Zusätze einen hochwertigen Lack. 



   Beispiel 4 : 500 Teile Polyvinylbutyrat werden in Spiritus zu einer 25% igen Lösung aufgelöst. 



  Hiezu werden 25 Teile Phthalsäurediäthylester und 300 Teile kurzfaseriger   Acetatseideabfälle   sowie 5 Teile Russ gefügt. Das Ganze wird gründlich durchknetet und ergibt dabei, gegebenenfalls nach zweckentsprechender Verdünnung, einen vorzüglichen Lack. 



   Beispiel 5 : 700 Teile Polyvinylchloracetat und 200 Teile gemahlener Schellack werden in Spiritus zu einer   25% igen   Lösung aufgelöst. Mit dieser Lösung werden 50 Teile Phthalsäuredimethylester und 300 Teile Cellulose   gründlich   durchknetet. Man erhält mit oder ohne zweckentsprechende Zusätze einen hochwertigen Lack. 



   Beispiel 6 : 100 Teile einer Verbindung von polymerisiertem Vinylacetat und fetten Ölen entsprechend Beispiel 1 des österr. Patentes Nr. 125681 werden in 100 Teilen Sangajol gelöst. Diese Lösung wird mit 30 Teilen Papier verknetet. Man kann je nach dem Verwendungszweck geeignete Substanzen hinzufügen. Man erhält mit oder ohne zweckentsprechende Zusätze einen hochwertigen Lack. 



   Beispiel 7 : 100 Teile Polystyrol werden mit 100 Teilen Schellack und 50 Teilen des in der österr. Patentschrift Nr. 99917 beschriebenen Aldehydharzes verschmolzen. Mit der geschmolzenen 

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 Masse werden 75 Teile Papierfasern gut durchmischt. Die erhaltene Masse ist nach Auflösung in einem Lösungsmittel vorzüglich als Lack verwendbar. 



   Beispiel 8 : 500 Teile einer   20%igen Lösung   von   Polyacrylsäuremethylester   in Essigester werden mit 50 Teilen Papierfasern durchknetet. Das Produkt wird gemäss Beispiel 2 als Lack verwendet. 



   Durch die homogene Vermischung von Polyvinylverbindungen mit Cellulose oder analogen Substanzen wird eine überraschende Wirkung erreicht. Die plastischen Eigenschaften der Vinylkomponente werden in einer spezifischen Weise durch die versteifende Kraft des Cellulosebestandteiles ergänzt. So wird eine homogene neue Modifikation von hohem technischem Werte erzeugt. Die besondere Eignung dieser beiden Gruppen von Substanzen beruht offenbar auf ihrer Verwandtschaft. Polyvinylalkohol zeigt eine Verwandtschaft zu Kohlehydraten wie Cellulose und gleich dieser eine eigentümliche Eignung, in ähnlicher Weise wie Cellulose Fasern zu bilden. (Berichte der Deutsch-Chem. Ges. 1927, S. 2659.) Die Polyvinylverbindungen haben ähnliche Eigenschaften wie die Cellulose.

   Höchstwahrscheinlich sind die Teilchen des Polyvinylalkohols in der Längsrichtung der Faser orientiert wie die der Cellulose. 



    (Berichte der Deutsch-Chem. Ges. 1920, S. 2162/64. ) Polyvinylalkohol ist der Wolle, Seide u. dgl. durch   seine Micellarstruktur verwandt. 



   Die Erfindung beruht auf der Tatsache, dass die Micellarstruktur gestreckter Fasern eine besonders innige Verbindung von Polyvinylkörpern und diesen eigenartigen Faserstoffen bewirkt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Lacken, dadurch gekennzeichnet, dass nicht verwebte natürliche oder künstliche Fasern mit Micellarstruktur Polyvinylverbindungen oder Gemischen solcher mit oder ohne Zuhilfenahme von lösenden oder nicht lösenden Flüssigkeiten einverleibt werden, gegebenenfalls unter Zufügung von Zusatzstoffen, insbesondere Lösungs-und/oder Verdünnungsmitteln.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Estern des Polyvinylalkohols.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung der Produkte der Polymerisation von Vinylestern in zuvor polymerisierten oder unpolymerisierten fetten Ölen.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Acetalen des Polyvinylalkohols.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von aromatischen Vinylverbindungen.
    6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Polyvinylacetat, insbesondere seiner sprit-und benzollöslichen Modifikationen.
    7. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung des Formaldehydacetals des Polyvinylalkohols.
    8. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Polystyrol.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, gekennzeichnet durch die Verwendung von Cellulose, insbesondere Zellstoff oder Papier als Faserstoff.
    10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, gekennzeichnet durch die Verwendung der Polyvinylverbindungen in erweichtem Zustande.
    11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, gekennzeichnet durch den Zusatz von Weichmachen, Pigmenten, Farbstoffen, Harzen, Celluloseestern, Ölen, Füllstoffen u. dgl.
    12. Lacke, die ein Gemisch von Polyvinylverbindungen mit nicht verwebten Faserstoffen bei Gegenwart oder Abwesenheit anderer Stoffe enthalten.
    13. Lacke, die ein Gemisch von Polyvinylacetat mit Papier bei Gegenwart oder Abwesenheit anderer Stoffe enthalten.
AT145174D 1932-08-26 1932-08-26 Verfahren zur Herstellung von Lacken. AT145174B (de)

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