DE428058C - Verfahren zur Herstellung von plastischen, celluloid- oder kautschukartigen Massen oder von Lacken - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von plastischen, celluloid- oder kautschukartigen Massen oder von Lacken

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DE428058C
DE428058C DEM79273D DEM0079273D DE428058C DE 428058 C DE428058 C DE 428058C DE M79273 D DEM79273 D DE M79273D DE M0079273 D DEM0079273 D DE M0079273D DE 428058 C DE428058 C DE 428058C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/16Esters of inorganic acids
    • C08L1/18Cellulose nitrate, i.e. nitrocellulose

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von plastischen, celluloid- oder kautschukartigen lassen oder von Lacket. Es war von jeher schwierig, Cellulosederivate, wie Nitrocellulose, Acetylcellulose, Celluloseiitlier usw., mit Kautschuk zu einer homogenen Masse zu verarbeiten, da die gemeinsamen Lösungs- und Quellungsmittel fehlten. Aus dein gleichen Grunde scheiterten auch bisher die Versuche, die bereits aus den Cellulosederivaten hergestellten plastischen Massen, wie Cellüloid oder Acetylcellulose, mit Kautschuli: zu einer einheitlichen Masse zu verarbeiten, um Fabrikate zu erhalten, «-elche die Eigenschaften des elastischen Kautschuks und die Eigenschaften der celluloidartigen Massen in sich vereinigen. Durch eine frühere Veröffentlichung von R. Ditmar wurde bereits gezeigt, daß das Tetrahydronaphthalin ein solches geeignetes Lösungsmittel für Celluloid und Acetylcellttlose wie auch für Kautschuk bildet.
  • Durch Versuche wurde nun festgestellt, daß auch das Tetrahydronaphtholacetat ein hervorragendes Lösungsvermögen sowohl für die Celluloseester wie auch für den Kautschuk besitzt und daß es unter Verwendung dieses Esters gelingt, Kautschuk und beispielsweise N itrocellulose mit Leichtigkeit zu einer vollkommen homogenen Masse zu vereinigen mit oder ohne Zusatz von flüchtigen organischen Lösemitteln, wie Benzol, Alkohol, Aceton usw.
  • Wenn es auch schon bekannt war, Hydrierungsprodukte des *Naphthalins, wie Tetra-Z, dronaplithalin, oder auch Hydrierungsprodukte des Phenols bzw. deren Ester, wie Cyclohexanolacetat, als gemeinsame Lösungsmittel für Nitrocellulose und Kautschuk zu verwenden, so zeigt das Tetrahydronaphtholacetat gegenüber den bisher verwendeten Lösungsmitteln doch ganz andere überlegene Eigenschaften. Während es sich beim Tetr ahydronaphthalin und namentlich bei Cyclohexanolacetat um flüchtige Lösemittel für Kautschuk und Celluloseester handelt, welche beim Verarbeitungsprozeß sich verflüchtigen und wieder aus der Masse entfernt werden - Ditinar legt in seiner Abhandlung in »Kunststoffe«, Jahrg. i92i, S. 169, gerade Wert auf die Verdunstung des Lösemittels und bezeichnet die langsame Verdunstung der \'aphthalin-Hydrierungsprodukte als einen -Nachteil gegenüber anderen Kautschuklösemitteln, wie Benzol -, stellt das Tetrahydronaphtholacetat ein bei gewöhnlicher Temperatur nicht flüchtiges 01 dar, welches auch beim Verarbeitungsprozeß in der Masse ver-Iaeibt und verbleiben soll, um dadurch als Gelatinierungsmittel die plastischen Eigenschaften hervorzurufen bzw. günstig zu beeinflussen. Gerade in der Nichtflüssigkeit des gemeinsamen Lösemittels für die Celluloseester, Celluloseätber und Kautschuk liegt die neue technische Wirkung, da selbst nach langem Lagern der Masse nicht die geringsten Veränderungen Lezüglich der Plastizität und des Aussehens festzustellen sind. Während z. B. Cyclohexanolacetat den Kautschuk nur quillt, vermag Tetrahydronaphtholacetat Zitrocelltilose spielend und Kautschuk in bestimmten Grenzen klar zu lösen. Das Cyclohexanolacetat hat etwa die Eigenschaften des Amylacetats gegenüber Nitrocellulose, ist ein flüchtiges Lösemittel wie Alkohol usw., während Tetrahydronaphtholacetat ein Gelatinierungsmittel, ein Kampferersatzmittel, ähnlich wie die Glycerinester, Phthalsäureester und ähnliche Stoffe, ist. Ein besonderer Vorzug ist ferner, daß man das Tetrahydronaphtholacetat auch ohne jede Anwendung von anderen flüchtigen Lösemitteln verarbeiten kann.
  • Durch Veränderung der Mischungsverhältnisse von Kautschuk, Celluloseester und Tetrahydr onaphtliolacetat können auch die Eigenschaften der daraus hergestellten Nassen beliebig geändert «-erden, von harten, celluloidartigen Massen bis zu weichen elastischen Massen von gummiartiger Beschaffenheit. Auch sind hartgummiä hnliche 1 assen durch Vulkanisation des im Gemisch vorhandenen Kautschuks herzustellen. Derartige :Tassen lassen sich wie alle anderen plastischen Massen durch Zusatz. von Farbstoffen mit beliebiger Färbung herstellen. Es können naturgemäß auch noch die üblichen Füllstoffe zugesetzt werden.
  • Außer festen pjastischen Massen können auch Lacke unter Verwendung von Tetra- !, hydronaplitholacetat aus Celluloseestern und Kautschuk gefertigt «-erden, da es durch das gemeinsame Lösemittel möglich ist, Lösungen herzustellen, «-elche gleichzeitig Kautschuk und Celluloseester enthalten. Die aus diesen Gemischen hergestellten Lacke haben vor den reinen Celluloseesterlacken infolge ihres Gehalts an Kautschuk den Vorzug, daß sie außerordentlich elastische, nicht brüchige Überzüge liefern, während sie vor den reinen Kautschuklacken den Vorzug besitzen, harte, glänzende, nicht leicht angreifbare Lacküberzüge zu bilden.
  • Der Essigsäureester des Tetrahydronaphthols stellt ein farbloses, klares, viskoses öl vom Siedepunkt i 5o bis I52° bei i i min Druck dar, mit schwachem, nicht unangenehmem Geruch. Das spezifische Gewicht bei I5° beträgt 1,o96. Bei gewöhnlicher Temperatur ist der Stoff nicht flüchtig; er ist in Wasser vollkommen unlöslich und mit demselben nicht verseifbar. Er ist in den üblichen organischen Lösemitteln leicht löslich.
  • Als Beispiele seien folgende angegeben: i. i oo g Nitrocellulose werden mit i oo g Tetrahydronaphtholacetat und 509 Rohkautschuk unter eventueller Verwendung eine Gemisches von Benzol und Aceton als flüchtige Lösemittel in der üblichen Weise zu einer plastischen Masse verarbeitet. Diese hat eine weiche, gummiartige Beschaffenheit.
  • 2. ioo g Nitrocellulose werden mit 5o g Tetrahydronaphtholacetat und 25 g Rohkautschuk unter eventueller Verwendung eines Gemisches von Benzol und Aceton in der üblichen Weise zu einer plastischen Masse verarbeitet. Das erhaltene Produkt zeigt eine celluloidartige Beschaffenheit.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCI-I: Verfahren zur Herstellung von plastischen, celluloid- oder kautschukartigen Massen oder von Lacken aus Cellulosederivaten und Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß man Cellulosederivate mit Kautschuk zusammen unter Zusatz von Tetrahydronaplitholacetat mit oder ohne gleichzeitige Verwendung flüchtiger Lösemittel verarbeitet.
DEM79273D 1922-10-18 1922-10-18 Verfahren zur Herstellung von plastischen, celluloid- oder kautschukartigen Massen oder von Lacken Expired DE428058C (de)

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