DE375641C - Verfahren zur Herstellung von viskosen Loesungen bzw. teigartigen Massen aus Azetylzellulose - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von viskosen Loesungen bzw. teigartigen Massen aus Azetylzellulose

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DE375641C
DE375641C DEP38601D DEP0038601D DE375641C DE 375641 C DE375641 C DE 375641C DE P38601 D DEP38601 D DE P38601D DE P0038601 D DEP0038601 D DE P0038601D DE 375641 C DE375641 C DE 375641C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/07Aldehydes; Ketones

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  • Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von viskosen Lösungen bzw. teigartigen lWassen aus Azetylzellulose. Löst man Azetylzellulose in Azeton, Eisessig, Ameisensäureester oder ande-en geeigneten Lösungsmitteln, so erhält man nur bei hohen Prozentsätzen von Azetylzellulose für den Guß geeignete Lösungen. Sobald die Konzentration unter einer gewissen Grenze bleibt, sind diese Lösungen leer, und es ist daher nicht möglich, sie auf Films, Lacke, geformte Gebilde o. dgl. zuverarbeiten. AndErerseits sind aber hochkonzentrierte Lösungen von Azetylzellulose in den genannten Lösungsmitteln nicht zweckdienlich, weil sie nur in der Hitze gießbar sind, wobei es bei der Flüchtigkeit der Lösungsmittel kaum möglich ist, gleichmäßige Resultate zu erzielen.
  • Aus diesen Gründen ist man zu dem Prinzip der gleichzeitigen Verwendung eines Lösungs-und eines Fällungsmittels gelangt und hat ferner auch vorgeschlagen, zwei Nichtlösungsmittel, die in der Mischung lösend wirken, oder Gemische aus zwei oder mehreren Nichtlösungsmitteln und aus einem oder mehreren Lösungsmitteln zu verwenden. Diese Verfahren haben aber den Nachteil, daß die Azetylzellulose zumeist nur in der Wärma in Lösung bleibt. Sobald die Lösung erkaltet, scheidet sich die Masse leicht in feFtem opaken Zustande aus (s. beispielsweise Patente 238348, 254385 französisches Patent 412797). Unter Umständen begnüzt man sich auch schon mit einer unvollständigen Lösung selbst in der Wärme (s. Patent 2105z9).
  • Es wurde nun gefunden, daß sich in einfacher Weise auch in der Kälte für den Guß geeignete, durchsichtige Lösungen, bezw. teigartige Massen gewinnen lassen, wenn man Azetylzelluiose mit geringen Mengen von Lösungsmitteln oder Nichtlösungsmitteln, oder von Gemischen aus Lösungsmitteln oder Nichtlösungsmitteln, oder von Gemischen aus Nichtlösungsmitteln zur Quellung bringt oder löst und sodann mit Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Substanzen versetzt.
  • Zur Herstellung derartiger Lösungen oder Massen, die sich vorzüglich auf geformte Gebilde, insbesondere auch Films und Überzüge, verarbeiten lassen, verfährt man beispielsweise wie folgt Beispiel I.
  • i :Teil azetonlösliche Azetylzellulose - (Zellulosehydroazetat, sekundäres Zelluloseazetat) wird mit zwei Teilen Azeton in der Kälte gut durchgeknetet und die erhaltene, gequollener Stärke vergleichbare Masse mit einem Teil käuflicher 40prozentiger Formaldehydlösung versetzt. Bei weiterem Kneten entsteht in kurzer Zeit eine hoch viskose, gut fließende, transparente Lösung, die unbeschränkt haltbar ist und beim Trocknen an der Luft oder bei mäßiger Wärme die gewünschten durchsichtigen Gebilde ergibt.
  • Beispiel 1I.
  • i :Teil azetonlösliche Azetylzellulose wird wie oben mit zwei Teilen Azeton gut durchgeknetet und mit einem halben Teil rein wässeriger 4oprozentiger Formaldehydlösung versetzt. Bei weiterem Kneten entsteht eine etwas dickflüssigere, durchsichtige Lösung von im allgemeinen ähnlicher Beschaffenheit wie nach Beispiel I.
  • An Stelle des in Beispiel I und II verwendeten Azetons lassen sich auch die anderen bekannten Lösungsmittel für Azetylzellulose verwenden. Als solche kommen, wie schon erwähnt, nicht nur Eisessig, Ameisensäureester o. dgl., sondern auch Gemische von Nichtlösungsmitteln, welche in Mischung lösend wirken, insbesondere Alkohole und Kohlenwasserstoffe bzw. deren Halogenderivate, oder auch Gemische aus Lösungsmitteln und Nichtlösungsmitteln in Betracht. Die Wirkung des. Formaldehydzusatzes ist in jedem Falle eine ganz überraschende. Schon bei Verwendung geringer Mengen von Formaldehydlösungen gelingt es, scheinbar undurchdringliche Körpermassen in viskose Lösungen umzuwandeln, die für die Herstellung platischer Gebilde ausgezeichnet verwendbar sind.
  • Beispiel III.
  • i :Teil azetonlösliche Azetylzellulose wird mit zwei Teilen Benzol und zwei Teilen Methylalkohol in der Wärme gelöst. Lädt man die Lösung erstarren, so entsteht eine steife zusammenhängende Masse, die für technische Zwecke kaum brauchbar ist. Fügt nian jedoch zu der warmen Lösung vorher einen halben Teil einer wässerigen 5oprozentigen Paraformaldehydpaste bei, so bleibt die Lösung beim Abkühlen auf Zimmertemperatur zähflüssig und klar und kann in günstigster Weise zu Films o. dgl, verarbeitet werden.
  • Beispiel IV.
  • Ein Teil azetonlösliche Azetylzellulose wird in drei Teilen Trichloräthylen und drei Teilen Methylalkohol in der Wärme gelöst und abkühlen gelassen. Es entsteht eine durchsichtige harte Masse. Setzt man jedoch der Lösung vor dem Erkalten einen halben Teil 4oprozentiger käuflicher Formaldchydlösung zu und lädt abkühlen, so erhält man eine transparente zähflüssige Lösung von gewünschter Beschaffenheit.
  • Im Dienste dieses Verfahrens ist, wie schon aus den Beispielen ersichtlich, nicht nur die käufliche methylalkoholhaltige Formaldehydlösung, sondern auch eine rein wässerige Formaldehydlösung brauchbar. Ebenso kann man auch mit den amorphen oder kristallinischen Polymeren des Formaldehyds oder des Formaldehydhydrats oder mit gasförmigem Formaldehyd arbeiten. Die Wirkung des Formaldehyds ist in allen diesen Fällen eine ganz charakteristische und überraschende. Die erhältlichen Gebilde sind von besonderer Zähigkeit und Festigkeit. Die Reihenfolge der Zusätze kann hierbei je nach den Umständen geändert werden. Außer den genannten Produkten lassen sich je nach dem gewünschten Endzweck zu den Lösungen Kampfer oder Kampferersatzmittel sowie geeignete Mengen von Farbstoffen, Fäll-, Erweichungs- und Härtungsmittel o. dgl. zusetzen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUcH: Verfahren zur Herstellung von viskosen Lösungen bzw. tcigartigen Massen aus Azetylzellulose, gekennzeichnet durch den Zusatz von Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Substanzen zu gequollener oder gelöster Azetylzellulose.
DEP38601D 1919-04-30 1919-10-21 Verfahren zur Herstellung von viskosen Loesungen bzw. teigartigen Massen aus Azetylzellulose Expired DE375641C (de)

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