DE1143302B - Verspruehbare Haarfestlegemittel - Google Patents
Verspruehbare HaarfestlegemittelInfo
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Description
Substanzen, die als Filmbildner für versprühbare Haarfestlegemittel verwendet werden sollen, müssen
eine ganze Anzahl verschiedener Anforderungen erfüllen, insbesondere
1. Sie müssen in den verwendeten Lösungsmitteln, besonders in niedermolekularen aliphatischen
Alkoholen, wie Äthanol und Isopropanol, gut löslich sein.
2. Die Lösungen müssen mit den verwendeten Treibmitteln, z. B. Frigen®, mischbar sein, ohne daß
Trübungen oder gar Ausfällungen entstehen.
3. Die Viskosität der Filmbildner darf nicht zu hoch sein, damit eine gute Vernebelung beim Versprühen
gewährleistet ist.
4. Der entstehende Film soll gut auf dem Haar haften. Er darf sich bei mechanischer Beanspruchung,
z. B. beim Kämmen, nicht in Form von Staub oder Schuppen ablösen.
5. Der Film soll klar durchscheinend und glänzend sein.
6. Der Film soll flexibel sein, gleichzeitig aber eine ausreichende Festigkeit und Elastizität besitzen,
um die Frisur zu fixieren.
7. Der Film soll nicht klebrig sein und auch bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht klebrig werden.
8. Der Film soll sich mit einfachen Mitteln, z. B. durch eine normale Haarwäsche, wieder entfernen
lassen.
9. Der Film soll eine gute antistatische Wirkung besitzen.
Es ist sehr schwierig, Substanzen zu finden, die allen diesen Anforderungen in ausreichendem Maße entsprechen.
Insbesondere bereiten die Punkte 7 und 8 Schwierigkeiten, da im allgemeinen diejenigen Stoffe,
die die Forderung 8, d. h. die leichte Entfernbarkeit, erfüllen, bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit meist
nicht befriedigen, da sie auf Grund ihrer guten Wasserlöslichkeit klebrig werden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bestimmte Vertreter einer an sich bekannten und in
sehr wirtschaftlicher Weise herstellbaren Gruppe von Polymeren die oben geschilderten Forderungen in
einem bisher nicht erreichten Maße erfüllen.
Nach der Erfindung werden niedrigviskose Polyvinylacetat,
die einen so hohen Gehalt an Hydroxylgruppen aufweisen, daß sie nur ein beschränktes
Wasseraufnahmevermögen besitzen, dagegen in verdünnten wäßrigen Wasch- und Netzmittellösungen
löslich bzw. dispergierbar sind, als filmbildende Substanzen für versprühbare Haarfestlegemittel verwendet.
Versprühbare Haarfestlegemittel
Anmelder:
Henkel & Qe. G.m.b.H.,
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Düsseldorf-Holthausen, Henkelstr. 67
Dr. Hans Zoebelein, Düsseldorf-Eller,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Für diesen Zweck kommen vorzugsweise Polyvinylacetat
von Aldehyden mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in Frage, die sich z. B. vom Acetaldehyd,
Propionaldehyd, Butyraldehyd, Isobutyraldehyd, Capronaldehyd oder Caprylaldehyd ableiten. Als besonders
geeignet haben sich Acetale des Butyraldehyds und des Isobutyraldehyds erwiesen. Auch Acetale, die
aus Gemischen verschiedener Aldehyde hergestellt sind, können Verwendung finden. Oft ist es zweckmäßig,
in das Acetal kleine Mengen von längerkettigen Aldehyden mit vorzugsweise 8 bis 20 Kohlenstoffatomen
einzubauen, da hierdurch eine innere Weichmachung des Films erfolgt und da außerdem
oft die Emulgierbarkeit gefördert wird. Die Polyvinylacetat können einen Gehalt an Acylatgruppen, z. B.
Acetatgruppen von etwa 1 bis 5 %, enthalten, wie er in technischen Produkten dieser Art normalerweise
vorhanden ist.
Der zur Erzielung der gewünschten Eigenschaften notwendige Gehalt der Polyvinylacetale an Hydroxylgruppen
hängt von der Art des zur Acetylisierung verwendeten Aldehyds, vom Gehalt an sonstigen Resten,
z. B. Acetatresten, sowie vom Molgewicht ab. Gewisse feinere Schwankungen der Eigenschaften ergeben
sich unter Umständen auch noch auf Grund eines speziellen Herstellungsverfahrens. Bei gegebenem
Molgewicht und Acylatgehalt läßt sich das geeignetste Verhältnis von Acetalgruppen zu Hydroxylgruppen
leicht durch einen Reihenversuch feststellen. Verwendet man z. B. ein handelsübliches Polyvinylbutyral
mit einem Acetatgehalt von 2°/o, dessen 5°/oige Lösung in Butanol eine Viskosität von 15 bis 20 cP
aufweist, so werden besonders günstige Ergebnisse erzielt, wenn der Gehalt an Vinylalkohol-Einheiten
etwa 24% und der Gehalt an acetalisierten Vinylalkohol-Einheiten etwa 74% beträgt. Die Prozent-
309 508/257
3 4
angaben also, daß von 100 Vinylalkohol-Einheiten löslichkeit. Sie sind infolgedessen feuchtigkeitsanfällig,
im Polyvinylalkohol 74 acetalisiert und 24 nicht d. h.. die mit ihrer Hilfe erzeugten Filme werden an
acetalisiert sind. feuchter Luft klebrig. Im Gegensatz dazu werden die
Sofern es sich um Acetale des gleichen Aldehyds mit Hilfe der erfindungsgemäßen Haarfestlegemittel
handelt, nimmt die zur Erreichung der optimalen 5 hergestellten Filme auch in feuchter, warmer Luft
Eigenschaften notwendige Menge an freien OH- nicht klebrig, obwohl sie sich auf der anderen Seite
Gruppen mit steigendem Molekulargewicht, d. h. mit durch eine normale Haarwäsche ohne Schwierigkeiten
steigender Viskosität, zu. wieder entfernen lassen.
Es gilt ferner die allgemeine Regel, daß bei gegebenem
Molgewicht des Polyvinylacetat der Gehalt an freien io Beispiel 1
OH-Gruppen um so niedriger sein kann, je weniger Zur Herstellung eines versprühbaren Haarfestlege-Kohlenstoffatome der zur Acetalisierung verwendete mittels wurden 4,0 Teile des nachstehend näher beAldehyd enthält. So wurde beispielsweise festgestellt, schriebenen Polyvinylbutyrals in 40,0 Teilen Isodaß Acetaldehydacetale bereits bei einem Gehalt von propanol gelöst. Zu dieser Lösung wurden 0,5 Teile etwa 15 bis 20°/0 an nicht acetalisierten Vinylalkohol- 15 alkohollösliches Lanolin und 0,3 Teile Parfüm zuge-Einheiten eine ausreichende Dispergierbarkeit in setzt. Anschließend wurde die Lösung in üblicher wäßrigen Netzmittellösungen aufweisen. Weise zusammen mit 75,0 Teilen Treibmittel
OH-Gruppen um so niedriger sein kann, je weniger Zur Herstellung eines versprühbaren Haarfestlege-Kohlenstoffatome der zur Acetalisierung verwendete mittels wurden 4,0 Teile des nachstehend näher beAldehyd enthält. So wurde beispielsweise festgestellt, schriebenen Polyvinylbutyrals in 40,0 Teilen Isodaß Acetaldehydacetale bereits bei einem Gehalt von propanol gelöst. Zu dieser Lösung wurden 0,5 Teile etwa 15 bis 20°/0 an nicht acetalisierten Vinylalkohol- 15 alkohollösliches Lanolin und 0,3 Teile Parfüm zuge-Einheiten eine ausreichende Dispergierbarkeit in setzt. Anschließend wurde die Lösung in üblicher wäßrigen Netzmittellösungen aufweisen. Weise zusammen mit 75,0 Teilen Treibmittel
Eine Steigerung der Dispergierbarkeit und damit (FRIGEN®) in eine Aerosol-Sprühdose gefüllt,
eine Verkürzung der Zeiten, die zum Dispergieren Bei dem verwendeten Polyvinylbutyral handelte es
eines dünnen Films der Polyvinylacetat notwendig 20 sich um ein Produkt, welches unter dem Namen
sind, läßt sich ferner dadurch erzielen, daß man dem »PIOLOFORM BL 24« im Handel ist. Dieses Produkt
Film von vornherein einen gewissen Anteil an ober- wies nachfolgende Kennzahlen auf:
flächenaktiven Substanzen einverleibt. Durch einen Vinylalkohol-Einheiten
Zusatz von beispielsweise 5% eines handelsüblichen acetalisiert 74°/
Alkylbenzolsulfonats kann erreicht werden, daß auch 25 acetvliert 2 °/°
solche Polyvinylacetat, deren Dispergierbarkeit zu- frei 24°/°
nächst nicht voll befriedigt für den erfindungs- viskosität 'einer'' 10»/„igen " Lösung' in
gemäßen Zweck eingesetzt werden können. Essigester-Methanol (1:3) 11 cP
Die Viskosität und damit auch das Molgewicht der viskosität einer 5%igen Lösung in
verwendeten Polyvinylacetale sollen verhältnismäßig 30 Butanol 16 3cP
niedrig sein. Am besten sind Verbindungen geeignet,
bei denen die Viskosität einer 5%igen Lösung in Das auf diese Weise erhaltene Haarfestlegemittel
Butanol weniger als 50 cP, vorzugsweise weniger als lieferte beim Versprühen einen klar durchscheinenden,
20 cP beträgt. glänzenden und auf dem Haar fest haftenden Film, der
Die erfindungsgemäßen Haarfestlegemittel können 35 auch bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit unverändert
neben dem Filmbildner übliche Zusätze, wie Weich- blieb, der sich aber andererseits mit Hilfe einer
machungsmittel, Parfüm, Farbstoffe, Glanzmittel oder normalen Haarwäsche ohne weiteres entfernen ließ.
Verdunstungsverzögerer, enthalten. Der Film blieb bei mechanischer Beanspruchung,
Als Lösungsmittel für die erfindungsgemäßen Haar- z. B. durch Kämmen, praktisch unbeschädigt. Es
festlegemittel werden vorzugsweise niedrigmolekulare 40 erfolgte ferner beim Kämmen keine elektrostatische
aliphatische Alkohole, insbesondere Äthanol und Iso- Aufladung des Haares,
propanol, verwendet. Als Treibmittel haben sich die
propanol, verwendet. Als Treibmittel haben sich die
im Handel befindlichen halogenierten Kohlenwasser- Beispiel 2
stoffe, wie Trichlormonofluormethan, Dichlordifluor- Zur Herstellung eines versprühbaren Haarfestlegemethan oder Dichlortetrafluoräthan, als günstig er- 45 mittels wurden 2,0 Teile des nachstehend näher bewiesen. Je nach dem gewünschten Druck, der in der schriebenen Acealdehydacetals des Polyvinylalkohol Aerosol-Sprühdose herrschen soll, wählt man die eine in 20,0 Teilen Isopropanol gelöst. Zu dieser Lösung oder andere der genannten Verbindungen. Oft ist es wurden 20,0 Teile Methylenchlorid und 0,2 Teile auch zweckmäßig, eine Mischung verschiedener Treib- Parfüm zugesetzt. Anschließend wurde die Lösung mittel einzusetzen. 50 zusammen mit 53,8 Teilen Treibmittel (FRIGEN®)
stoffe, wie Trichlormonofluormethan, Dichlordifluor- Zur Herstellung eines versprühbaren Haarfestlegemethan oder Dichlortetrafluoräthan, als günstig er- 45 mittels wurden 2,0 Teile des nachstehend näher bewiesen. Je nach dem gewünschten Druck, der in der schriebenen Acealdehydacetals des Polyvinylalkohol Aerosol-Sprühdose herrschen soll, wählt man die eine in 20,0 Teilen Isopropanol gelöst. Zu dieser Lösung oder andere der genannten Verbindungen. Oft ist es wurden 20,0 Teile Methylenchlorid und 0,2 Teile auch zweckmäßig, eine Mischung verschiedener Treib- Parfüm zugesetzt. Anschließend wurde die Lösung mittel einzusetzen. 50 zusammen mit 53,8 Teilen Treibmittel (FRIGEN®)
Für die Gewinnung von Aerosol-Sprühpräparaten in eine Aerosol-Sprühdose gefüllt,
werden zweckmäßig Lösungen verwendet, die bis Bei dem verwendeten Acetaldehydacetal des PoIy-
etwa 10% (bezogen auf die Gesamtmischung ein- vinylalkohol handelte es sich um ein Produkt mit
schließlich Treibmittel) des als Filmbildner verwen- nachstehenden Kennzahlen:
deten Polyvinylacetat!enthalten. Im allgemeinen liegt 55 Vinylalkohol-Einheiten
die Menge des Filmbildners in der Größenordnung acetalisiert 82 7°/
von etwa 0,5 bis 5%. acetyliert ..................... 3,'2°/°
Es sind bereits Frisierhilfsmittel bekannt, welche * - 14 1°/
basische zur Salzbüdung mit anorganischen oder viskosität in 'einer' lb°/oigen'Lösung'in ' °
organischen Sauren befähigte, filmbildende Polymere 60 Essigester-Methanol (1:3) 50 cP
bzw. deren Salze oder Quatermsierungsprodukte enthalten.
So hat man beispielsweise einen Aerosol- Das auf diese Weise erhaltene Haarfestlegemittel
Haarlack aus 15,0 g Laktat des Polymerisats von lieferte beim Versprühen eine klar durchscheinenden,
Acrylsäurediäthylaminoäthylester, 0,3 g Tetraäthoxy- glänzenden und fest haftenden Film, welcher ähnlich
tetramethyltetrasiloxan, 0,7 g Parfumöl und 84,0 g 65 günstige Eigenschaften aufwies wie ein nach Beispiel 1
Isopropylalkohol und anschließendes Mischen dieser hergestellter Film. Er ließ sich jedoch mit Hilfe einer
Lösung mit einem Treibmittel hergestellt. Derartige normalen Haarwäsche noch leichter entfernen als der
Haarsprays besitzen eine sehr erhebliche Wasser- nach Beispiel 1 hergestellte Film.
Claims (1)
- 5 6Beispiel 3Zur Herstellung eines versprühbaren Haarfestlege- PATENTANSPRÜCHE:
mittels wurden 3,0 Teile des nachstehend näher 1. Versprühbare Haarfestlegemittel, dadurch gebeschriebenen Polyvinylbutyrals in 20,0 Teilen Äthanol kennzeichnet, daß sie als filmbildende Substanzen gelöst. Zu dieser Lösung wurden 20,0 Teile Methylen- 5 niedrigviskose Polyvinylacetat enthalten, welche chlorid und 0,1 Teile Parfüm zugesetzt. Anschließend einen so hohen Gehalt an Hydroxylgruppen aufwurde die Lösung zusammen mit 56,9 Teilen Treib- weisen, daß sie nur ein beschränktes Wasseraufmittel (FRIGEN®) in eine Aerosol-Sprühdose ge- nahmevermögen besitzen, dagegen in verdünnten füllt. wäßrigen Wasch- und Netzmittellösungen löslichDas verwendete Polyvinylbutyral wies nachstehende io bzw. dispergierbar sind.Kennzahlen auf: 2. Versprühbare Haarfestlegemittel nach An-Vinylalkohol-Einheiten fPruch 1I dadu,rch gekennzeichnet, daß die Vis-acetalisiert 71 2 °/ kositat einer 5°/oigen Losung des zu verwendenden___t„i;-,t Λο/° Filmbildners in Butanol weniger als 50 cP, vor-dcciyueri ζ,ζ /λ ... __ _ , ....j· 26 6°/ l5 zugsweise weniger als 2OcP betragt.Viskosität ' einer ' lO^gen''Lösung " in ' ° 3" ?™vrühbatc Haarfestlegemittel nach An-Essigester-Methanol (1:3) 18 cP sPr,uch \ und ,2' ^011 gekennzeichnet daß siePolyvinylacetat enthalten, die sich von AldehydenEs wurde ein Haarfestlegemittel erhalten, welches mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ableiten,beim Versprühen ähnliche Eigenschaften aufwies wie ao 4. Versprühbare Haarfestlegemittel nach An-das nach Beispiel 1 hergestellte Produkt. spruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sieDas vorstehende Beispiel wurde wiederholt, wobei als filmbildende Substanzen niedrigviskose PoIy-Polyvinylbutyral mit nachstehenden Kennzahlen ver- vinylbutyrale enthalten,wendet wurde: 5. Versprühbare Haarfestlegemittel nach An-Vinylalkohol-Einheiten a5 sPr,uch \ bis f, dadurch gekennzeichnet, daß sie„„ .„·· · _t TiAOi Polyvinylacetale enthalten, welche untergeordneteαC6 IaI IS IC ΓI · /J.H In tM 1 . **ii* · ο ι ·acetvliert 2 6°/ Mengen von langerkettigen Aldehyden mit 8 bis, · 220°/° ^ Kohlenstoffatomen enthalten.Viskosität einer' l0°^gen' Lösung' in" ' ° 6 .Versprühbare Haarfestlegemittel nach An-Essigester-Methanol (1:3) 21 cP 3° 8PJ"? [ bls, 5' dad"rch gekennzeichnet, daß sieoberflächenaktive Substanzen enthalten.Das Produkt wies wiederum ähnlich günstige Eigen-schäften auf wie das nach Beispiel 1 hergestellte Haar- In Betracht gezogene Druckschriften:festlegemittel. Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 084440.Q 309 508/257 1.63
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