DE535168C - Verfahren zur Herstellung von Lacken, Filmen, plastischen Massen u. dgl. - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Lacken, Filmen, plastischen lassen u. dgl. Während es an Lösungs-, Weichmachungs-und Gelatinierungsmitteln für die Herstellung von Lacken, Filmen, plastischen Massen u. dgl. aus Nitrocellulose im allgemeinen nicht mangelt, sind solche für Acetylcellulose und Celluloseäther nur in beschränktem Maße bisher bekannt geworden. Die systematische Durchprüfung verschiedener Verbindungsklassen organischer Stoffe auf ihr Lösungsvermögen für die verschiedenen Cellulosederivate hat nun zu dem überraschenden Ergebnis geführt, daß die Ester von Ketosäuren und unter diesen wiederum die ß-Ketobuttersäureester fettaromatischer, hydroaromatischer oder hochmolekularer aliphatischer Alkohole ein sehr gutes Lösungs- und Weichhaltungsvermögen für die Celluloseäther und -ester, und zwar im besonderen für Acetylcellulose, besitzen.
• Es ist zwar bekannt, daß der Acetessigester als flüchtiges Lösungsmittel für Acetylcellulose und der Lävulinsäureäthvlester zum Lösen von Celluloseäthern verwendet werden können; diese Ketosäureester niedrigmolekularer Alkohole besitzen jedoch meist eine zu große Flüchtigkeit, um als Weichmachungsmittel angewendet zu «erden. Dagegen bietet die Verwendung von Ketosäureestern fettaromatischer, hydroaroinatischer oder hochmolekularer aliphatischer Alkohole den Vorteil, daß sich von diesen Stoffen den Filmen oder plastischen Massen verschieden große Mengen hinzufügen lassen, ohne daß zu befürchten ist, daß die damit hergestellten Produkte sich feucht anfühlen oder daß selbst bei geringen Zusätzen keine genügende Weichheit bzw. Elastizität erzielt wird. Die hochsiedenden Ketosäureester höher molekularer Alkohole, wie z. B. lävulinsaures Benzyl-oder 3lethylcyclohexyl, welche bei 2o mm Druck bei i8o ° bzw. bei 16o bis 165' sieden, verbleiben im Acetylcellulosefilm, ohne dessen Entflammbarkeit zu beeinträchtigen. Filme oder plastische blassen, insbesondere aus Acetylcellulose, die unter Zugabe selbst von kleineren Mengen Ketosäureestern höher molekularer Alkohole hergestellt sind, zeichnen sich durch große Dehnbarkeit und Reißfestigkeit aus; sie sind geschmeidig und schwitzen nicht aus.
• Beispiel i Werden in einer geeigneten Apparatur 1,7 kg Acetylcellulose, 1,8 kg Alkohol, 2,o kg Aceton, 18,o kg Methyläthylketon, 1,2 kg Methylcyclohexylester der ß-Ketobuttersäure bis zur erfolgten Lösung und Homogenität in üblicher Weise verrührt, so erhält man nach erfolgter Klärung eine blanke Lösung, die beim Auftrocknen einen glatten, geschmeidigen Film hinterläßt.
• Beispiel e Eine Lösung, die durch Verrühren von 3o kg Acetylcellulose, 25o kg Aceton, 4o kg -#lethyläthylketon, 55 kg Benzol, 6o kg Alkohol, 15 kg Benzylester der Lävulinsäure erhalten wird, liefert beim Verdunsten einen biegsamen hochglänzenden Film.
• An Stelle der in den obigen Beispielen genannten Ester können mit gleichem Erfolge auch die Ketosäureester anderer Alkohole, wie z. B. hochmolekularer Fettalkohole, verwendet werden, die wie der Laurinalkohol durch Reduktion der Laurinsäureester oder wie der Cetvlalkohol aus Wachsen erhältlich sind. Es lassen sich auch mit gleich gutem Erfolge die Ester solcher Carbonsäuren verwenden, welche, wie z. B. die Acetonylacetessigsäure, mehrere Carbonylgruppen oder wie die Benzoylessigsäure aromatische Reste enthalten. Auch Ester der beschriebenen Art von Ketodicärbonsäuren, wie z. B. der Acetondicarbonsäuredicyclohexylester, sind gute Weichhaltungsmittel.

Claims (1)

1. P.1TrNTAN5PrL'CIi: Verfahren zur Herstellung von Lacken, Filmen, plastischen Massen u. dgl. aus Celluloseäthern und -estern, insbesondere Acetylcellulose, gekennzeichnet durch die Verwendung von Estern aliphatischer oder aromatischer Ketosäuren, insbesondere der Ketobuttersäure mit fettaromatischen, hydroaromatischen oder hochmolekularen aliphatischen Alkoholen als Lösungs-, Gelatinierungs- und Weichhaltungsmittel.