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Weichmachungsmittel Es wurde gefunden, daß Carbonsäureester von Oxyalkyläthern
von Halogenphenolen ausgezeichnete Weichmacher für Celluloseester sind. Jene Ester,
die u. a. in der französischen Patentschrift 824 950 beschrieben sind, leiten
sich einerseits von beliebigen halogenierten, aromatischen Oxyalkyläthern, z. B.
den Oxyäthyläthern oder Oxypropyläthern des p-Chlorphenols, des 2, 4-Dichlorphenols,
des 2, 4, 6-Trichlorphenols, des Pentachlorphenols, von Mono- oder Trichlorkreso=
len und Monochlorxylenolen oder des p-Bromphenols; andererseits von Monocarbonsäuren,
wie Essigsäure und Propionsäure, oder Di-oder Polycarbonsäuren, wie Bernsteinsäure,
Adipinsäure und PhthaIsäure, oder - Äther-bzw. Thioätherdicarbonsäuren mit 8 Kohlenstoffatomen
ab. Sie ermöglichen es, hochacetylierte Cellulose mit einem Acetylgehalt entsprechend
über 56°/o einschließlich des Cellulosetriacetats mit einem Acetylgehalt entsprechend
62°o Essigsäure in eine für den Spritzguß geeignete Form zu bringen. Auch zum Weichmachen
anderer Celluloseester, z. B. von Nitrocellulose, sind die Ester geeignet.
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Man kann die mit den genannten Estern weichgemachten Celluloseester
für die Herstellung von Preßmassen, Kinofilmen, tafel-und rohrförmigen Formkörpern,
Tauchkörpern und im. Spritzguß verwenden, wobei man klare Werkstücke mit hervorragenden
physikalischen Eigenschaften erhält. Wegen des ausgezeichneten Gelatiniervermögens
lassen sich dieWeichmacher meist leicht einarbeiten, so daß ein Zusatz geringer
Mengen Lösungsmittel genügt oder sogar ohne Lösungsmittel °gearbeitet werden kann.
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Es ist bereits bekannt, Carbonsäureester aus Oxalkyläthern aliphatischer
Halogenalkohole als Weichmachungsmittel für Celluloseester zu verwenden (vgl. amerikanische
Patentschrift 2 i2o 544). Mit hochacetylierten Cellulosen sind jedoch diese Weichmachungsmittel
nur
schlecht verträglich, während die vorliegenden, eön aromatischen Halogenoxyverbindungen
abgeleiteten Weichmachungsmittel "solche Acetylcellulosen in gut durchgelatinierte
Massen überführen.
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Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel i Man vermischt 7o Teile Acetylcellulose mit einem Acetylgehalt entsprechend
58 bis 62°/o Essigsäure mit 3o Teilen des Essigsäureesters des p-ChlorphenoloxyäthyIäthers
(Cl - C" Hd -O - C. H4 - O - C O - CH,) und 14 Teilen Methanol oder Äthanol und
knetet das Gemisch gründlich durch. Nach drei- bis fünftägigem Reifen wird die Mischung
bei ioo° auf derWalze durchgeliert und homogenisiert. Das Walzfell wird vermahlen
und nachgetrocknet und läßt sich dann zu klaren Formstücken verspritzen.
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Beispiel --
Man verarbeitet 7o Teile einer hochacetylierten
Cellulose mit einem Acetylgehalt entsprechend 58 bis 62°/o Essigsäure mit 3o Teilen
des Essigsäureesters des 2, 4-Dichlorphenoloxyäthyläthers und 1q. Teilen Methanol
oder Äthanol in der in Beispiel i beschriebenen Weise. Man erhält ein Material,
das Spritzmassen von guten Eigenschaften liefert. Beispiel 3 -ran verarbeitet Celluloseacetobutyrat
in der in Beispiel i oder 2 angegebenen Weise und erhält so -Tassen von guten Eigenschafteri.
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Beispiel 4 Man vermischt 7o Teile Acetylcellulose mit einem Acetylgehalt
entsprechend 58 bis 62 °/o Essigsäure mit 3o Teilen des Essigsäureesters des p-Bromphenoloxyäthyläthers
und 14Teilen Methanol oder Äthanol und knetet das Gemisch gründlich durch. Nach
mehrtägigem Reifen wird die Mischung bei ioo° auf der Walze durchgeliert und homogenisiert.
Das gemahlene und nachgetrocknete Produkt läßt sich zu durchscheinenden Formstücken
mit guten mechanischen Eigenschaften verspritzen.
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Beispiel 5 Man verarbeitet Acetylcellulose, z. B. Cellulosetriacetat,
in der in den vorangehenden Beispielen beschriebenen Weise mit dem Essigsäureester
des p-Chlorphenoloxypropyläthers. Die hierbei erhaltenen Produkte eignen sich zur
Herstellung von Spritzgußmassen, Folien, Filmen u. dgl., die sich durch gute mechanische
Eigenschaften auszeichnen.
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Verwendet man statt des obenerwähnten Weichmachungsmittels den Oxalsäureester
des p-Chlorphenoloxyäthyläthers, so erzielt man besonders gute Gelatinierung, und
die entstehenden Massen besitzen besonders gute Wärmebeständigkeit.
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Beispiel 6 -ran löst 2o Teile einer mit 35 °/o Alkohol angefeuchteten,
in Estern unter Bildung mittelv iscoser Lösungen löslichen Collodiumwolle zusammen
mit 3 bis 4 Teilen eines in Alkohol löslichen, in Gegenwart von Butanol hergestellten
Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukts und 6 Teilen des Essigsäureesters des
Trichlorphenoloxy äthyläthers in 14 Teilen Butylacetat, 16 Teilen Äthylacetat, 8
Teilen Äthylenglykolmonomethyläther, 4Teilen Butanol und 27 Teilen Xylol. Der so
erhaltene Lack eignet sich besonders als Polierlack für Holz, z. B. für Möbel. Er
liefert Überzüge von ausgezeichnetem Glanz und guter Härte.
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Beispiel 7 15 Teile einer mit 35 °/o Alkohol angefeuchteten, in Estern
unter Bildung hochviscoser Lösungen löslichen Collodiumwolle werden in 2o Teilen
Äthylacetat und 45 Teilen Alkohol gelöst. Diese Lösung vereinigt man mit einer Anreibung
von 15 Teilen Zinkweiß mit 3 Teilen des Essigsäureesters des 2, 4-Dichlorphenoloxyäthyläthers
und 8 Teilen des Essigsäureesters des Trichlorphenoloxyäthyläthers. Der so erhaltene
Lack eignet sich zum Bestreichen von Textilien und Leder.