DE644227C - Verfahren zur Herstellung von Celluloseester enthaltenden Lacken und plastischen Massen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Celluloseester enthaltenden Lacken und plastischen MassenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/04—Oxygen-containing compounds
- C08K5/10—Esters; Ether-esters
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Description
Als Weichmachungs- und Gelatinierungsmittel für Filme und Lacke sind an Stelle des
kostspieligen und außerdem flüchtigen Kampfers zuerst die fetten Öle, besonders LeinöJ
und Rizinusöl, getreten. Trotz ihrer Brauchbarkeit und Billigkeit konnten diese Mittel
jedoch als Kampferersatz keine allgemeine Verwendung erlangen, da ihnen verschiedene
Nachteile anhaften.· Leinöl gibt spröde, nicht farbbeständige Filme, während das von Luftsauerstoff
wenig beeinflußte Rizinusöl dazu neigt, leicht ranzig zu werden und außerdem beim geringsten Überschuß einen zu weichen
Film liefert.
Es wurde gefunden, daß man zu ausgezeichneten Weichmachungsmitteln dadurch
gelangt, daß man höhermolekulare Alkohole der Fettreihe, wie z. B. Laurinalkohol, Oleinalkohol,
Cetylalkohol u.dgl., mit niedrigmolekularen Fettsäuren verestert. Die gleichen Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man
für die Veresterung an Stelle der reinen Alkohole ihre Gemische verwendet, wie sie
beispielsweise durch Reduktion aus Fettsäureestern bzw. aus natürlichen Fetten und Wachsen
erhalten werden. Produkte mit gleichen Eigenschaften werden auch durch Veresterung
der Naphthenalkohole gewonnen, die in Erdölen vorkommen, oder auch durch Reduktion
der Naphthensäuren oder Naphthensäureester, beispielsweise mit Natrium und Amylalkohol,
leicht darzustellen sind (Petroff, Journ. russ. phys. ehem. Ges. XXXXIII.
1198).
Die genannten Ester sind bei der Herstellung plastischer Massen, bei der Erzeugung
von Celluloid als Zusatz zu Lacken u. dgl. mit besonderem Vorteil verwendbar. Ihre Wirkung
ist von der Art der im Ester gebundenen Fettsäure praktisch unabhängig, so· daß für die Veresterung sowohl Ameisensäure,
Essigsäure, Propion- oder Buttersäure verwendet werden können. Die Veresterung
selbst erfolgt in üblicher Weise.
Gegenüber bekannten Weichmachungsmitteln, wie z. B. dem Dibutylphthalat oder dem
Trikresylphosphat, zeichnen sich die vorliegenden Weichmacher vor allem dadurch aus,
daß sie eine wesentlich bessere Beständigkeit gegenüber wäßrig-alkalischen Mitteln aufweisen
und weniger flüchtig sind. Dadurch sind sie den bekannten Mitteln besonders hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit gegenüber
atmosphärischen Einflüssen erheblich überlegen.
Einen guten Spritz- oder Tauchlack, welcher einen schmiegsamen farblosen Film ergibt,
erhält man durch Auflösen von 100 Teilen
Nitrocellulosewolle und 25 Teilen Cetylacetat in einem Gemisch' von 550Teilen
Butylacetat, 75 Teilen Butanol und 250 Teilen Toluol.
60 Teile Manilakopal hell, 40 Teile Kollodiumwolle und 25 Teile Buttersäureester des
Laurinalkohols werden zur Herstellung eines Autolackes in einem Gemisch aus 300 Teilen
Aceton, 380 Teilen Alkohol, 245 Teilen Toluol und 1.50 Teilen Amylacetat gelöst und mit
den gewünschten Färb- und Füllstoffen vermengt.
Für die Bereitung einer Spachtelmasse versetzt man eine Nitrocelluloselösung, welche
90 Teile Kollodiumwolle und 50 Teile Oleinacetat als Weichmacher in 40 Teilen Aceton,
100 Teilen Butylacetat, 40 Teilen Butanol und 220 Teilen Toluol gelöst enthält, mit der
i,3fachen Menge einer gut vermahlenen Paste aus ι ο Teilen Lithopone, 8 Teilen Schiefermehl,
3 Teilen Oleinacetat und 3 Teilen Xylol. Die erhaltene Masse wird gut durchgemischt.
Eine knetbare Masse, welche für die Herstellung geformter Celluloidkörper gut geeignet
ist, erhält man durch Vermischung von 79 Teilen Nitrocellulose, 15 Teilen Cetylacetat,
6 Teilen Kampfer und 30 Teilen Alkohol. Hierzu können noch 10 bis 20 0/0 Pigment
gesetzt werden.
Werden 100 Teile 'Nitrocellulose und 50 Teile Fettsäurenaphthenylester, welche
durch Veresterung von Naphthenalkoholen (Kp. 12 mm 100 bis i8o°, Acetylzahl 170 bis
i8o°) in üblicher Weise erhalten werden (Essigsäurenaphthenylester Kp. 15 mm 140
bis 2oo°), in einem Gemisch von 500Teilen Butylacetat, 75 Teilen Butanol und 300 Teilen
Toluol gelöst, erhält man einen Lack, welcher nach dem Trocknen einen geschmeidigen
Film hinterläßt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Celluloseester enthaltenden Lacken und plastischen Massen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Estern aus Fettalkoholen mit mindestens zwölf Kohlenstoffatomen oder Naphthenalkoholen und Fettsäuren mit weniger als sechs Kohlenstoffatomen als Weichmachungsmittel.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED56470D DE644227C (de) | 1928-08-31 | 1928-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Celluloseester enthaltenden Lacken und plastischen Massen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED56470D DE644227C (de) | 1928-08-31 | 1928-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Celluloseester enthaltenden Lacken und plastischen Massen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE644227C true DE644227C (de) | 1937-04-27 |
Family
ID=7056888
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED56470D Expired DE644227C (de) | 1928-08-31 | 1928-08-31 | Verfahren zur Herstellung von Celluloseester enthaltenden Lacken und plastischen Massen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE644227C (de) |
-
1928
- 1928-08-31 DE DED56470D patent/DE644227C/de not_active Expired
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