DE350973C

DE350973C - Verfahren zur Herstellung geschmeidiger Lacke

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Publication number: DE350973C
Application number: DE1919350973D
Authority: DE
Original assignee: ARNOLD HILDESHEIMER DR; LUDWIG BING
Current assignee: ARNOLD HILDESHEIMER DR; LUDWIG BING
Priority date: 1919-01-17
Filing date: 1919-01-17
Publication date: 1922-03-27

Description

Verfahren zur Herstellung geschmeidiger Lacke. Bekanntlich setzt man Zaponlacken, denen man Geschmeidigkeit verleihen will, zu diesem Zwecke Ricinusöl zu. Die Vermutung; daß man dieses Ricinusöl durch andere Öle würde ersetzen können, soweit sie nicht durch Trocknen an der Luft erhärten und infolgedessen ihre Geschmeidigkeit verlieren, wie z. B. Leinöl, hat sich zwar im allgemeinen bestätigt, aber kein 01 erreicht in seiner geschmei_digmachenden Wirkung annähernd das Ricinusöl, wie auch keines so stark die Fähigkeit besitzt, die Geschmeidigkeit dem Lack auch in der Kälte zu bewahren; ein Umstand, der natürlich auf den tiefen Eratarrungspunkt des Ricinusöls zurückzuführen ist.
Diese besondere Eigenschaft des Ricinusöls ist zweifellos eine Folge seiner chemischen Konstitution und ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß das Ricinusöl im Gegensatz zu allen anderen Ölen reich an Oxysäuren, d. h. freien Hydroxylgruppen, ist. Das Ricinusöl ist also gewissermaßen gleichzeitig Ester und Alkohol.
Ein dein gicinusöl analoges Öl, d. h. ein Öl, das im Säurekern freie Hydroxylgruppen enthält, ist bisher synthetisch nicht dargestellt worden; wohl aber ist es leicht, ein Öl herzustellen, das im Alkoholrest freie Hydroxylgrtrppen enthält. Man braucht nur eine einbasische Fettsäure mit einem mehrwertigen Alkohol derart zu verestern, daß auf i Mol. der Säure i Mol. des Alkohols kommt. Ein derartiger Alkohol ist im Glycerin gegeben.
Die auf diesen Überlegungen aufgebauten Versuche haben zu einem Erfolge. geführt. Es hat sich gezeigt, daß die geschmeidig machende Wirkung der Öle bedeutend übertroffen wird, wenn man statt ihrer ihre Mono-oder auch Diglycerinester verwendet. Diese Glycerinester sind in der Literatur bereits bekamit (vgl. B e 11 u c i , Gäz. chem. ital. 19 12, S.283; Chem. Centralblatt igi2). - Für den vorliegenden Fall wurden sie so hergestellt, daß die betreffenden Fettsäuren mit einem ÜTberschuß an Glvcerin mit oder ohne Zusatz 'einer Kontaktsubstanz (z. B. Twitschell-Real:tiv, Kontakt Petrof, Pfeilring Spalter oder ähnliches) auf i5o° erhitzt wenden. Hierbei geht allmählich der Säuregehalt von jedem Prozentgehalt auf etwa 3 Prozent herab. Der Monoglycerinester der Rübölfettsäure z. B. ist ein hochviskoses Öl von der Verseifungszahl 158.
Eine ganz -besondere Wirkung wird erzielt, wenn man den Monoglvcerinester der Ricinusö:säure selbst verwendet. Mit ihm erzielt man Lacke von höchster Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit, die diese Eigenschaft auch bei sehr tiefen Temperaturen nicht verlieren. Beispiel i. io Teile Nitrocellulose, 15 Teile RübölfettSäuremonoglycerinester, 25 Teile Amylacetat, 25 Teile Alkohol, 25 Teile Aceton, ergeben einen Lack von hoher Geschmeidigkeit und Kältebeständigkeit.
Beispiel io Teile Nitrocellulose, i5 Teile Ricinusölsäuremonoglycerinester, 25 Teile Amylacetat, 25 Teile Alkohol, 25 Teile Aceton ergeben einen Lack von außerordentlicher Geschmeidigkeit und Kältebeständigkeit.
Beispiel 3.
io Teile Nitrocellulose, i5 Teile Tranfettsäurediglycerinester, 25 Teile Amylacetat, 25 Teile Alkohol, 25 Teile Aceton ergehen einen Lack von großer Geschmeidigkeit.
Die für die vorliegenden Versuche verwendete Nitrocellulose war eine Wolle von der Deutschen Sprengstoff Akt.-Ges. mit einem Stickstoffgehalt von i i Prozent.

Claims

PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zur Herstellung geschmeidiger und kältebeständiger Lacke aus Nitrocellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man den Lacklösungeh Mono- oder Diglycerinester nicht trocknender 51e zusetzt.