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Verfahren zur Darstellung von hochwertigem Holzöl Bekanntlich wird
Holzöl beim Erhitzen auf höhere Temperatur unter Bildung gallertartiger, u. L .
sogar fester, zerreibbarer Massen polymerisiert. Infolge dieser für die Verwenduüg
des Holzöles höchst nachteiligen Eigenschaft wird, z. B. bei Bereitung von Standölen
aus Holzöl oder beim Verkochen von Holzölen mit Harzen, sehr oft die ganze asse
in eine Gallerte übergeführt und da-2 durch v(illig unbrauchbar; aus dem gleichen
Grunde «-erden Lacke u. dgl., die unter -"'erwendung von Holzöl hergestellt sind,
häufig bald zerstört. Man hat, um diese Nachteile ztt verringern, dem Holzöl schon
verschiedene Stoffe, z. B. Leinöl, Harze, Ülsäure, Glycerin, zugesetzt, jedoch sind
diese, die meist in grollen Mengen zugegeben werden müssen, dem Holzöl artfremd,
so daß hierdurch die günstigen Eigenschaften des Holzöles beeinträchtigt werden.
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Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden und hochwertiges
Holzöl erhalten kann, das keine oder nahezu keine :\ eigung zum Gelatinieren besitzt,
wenn man Holzöl Oxv- oder Polvoxvalkvlester höherer l',ettsäuren mit mindestens
12 Isohlenstoffatomen im Molekül, insbesondere der Holzölsäuren selbst, einverleibt,
ev t1. nach vorheriger Veresterung im Holzöl vorhandener freier Carboxylgruppen.
Diese Ester sind leicht zu erhalten, wenn man die höheren Fettsäuren mit Alkylenoxyden,
wie Athylen-oder Propylenoxyd, behandelt oder wenn man die genannten Säuren mit
einem Überschuß von. r - 2 -Glykolen verestert. Im Falle der Veresterung mittels
Äthylenoxyd entstehen bei stärkerer Einwirkung des letzteren neben den reinen Oxyalkylestern
auch die Polyglykolester der höheren Fettsäuren.
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Man kann bei dem Verfahren sowohl Holzöle verwenden, die einen natürlichen
Gehalt an freier Fettsäure aufweisen, als auch solche, bei denen die freien Fettsäuren
bereits durch V eresterung mit Äthylenoxyd nach dem Verfahren des Patents 504.
128 neutralisiert sind. Die so erhaltenen vollständig neutralen Produkte
zeigen eine ganz. besonders geringe Neigung zur Polymerisation.
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Besitzt das als Ausgangsmaterial verwendete Holzöl an sich eine hohe
Säurezahl, so wird durch die Neutralisation mit Äthylenoxydbereits so viel Oxyäthylester
der Ho1ZÖlsäuren erzeugt, daß es keines oder nur noch eines geringen weiteren Zusatzes
von OxyalkvIestern höherer Fettsäuren bedarf.
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Als solche verwendet man zweckmäßig die Oxvalkylester der Holzölsäuren
selbst, doch erhöhen auch Oxy allcylester anderer höherer Fettsäuren, z. B. der
Leinölsäuren oder der Rizinusölsäuren, die Stabilität des Holzöles.
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Die gewonnenen hochwertigen stabilisierten Holzöle können zu den gleichen
Zwecken Verwendung finden wie gewöhnliches Holzöl. Sie geben beispielsweise, mit
Celluloseestern auf Lacke verarbeitet, vorzügliche haltbare Filme u. dgl.
Beispiel
i iooo Teile Holzöl werden mit 3oo Teilen Holzölsäureoxyäthylester vermischt. Die
Mischung gelatiniert bei 1stündigem Erhitzen auf 300 bis 31o° C nicht,
während das als Ausgangsmaterial dienende Holzöl ohne Zusatz bei dieser Behandlung
schon nach 3 Minuten gelatiniert. Beispiel 3 iooo Teile eines Holzöles mit der Säurezahl
io werden gemäß dem Patent 504 r28 mit 2o Teilen Äthylenoxyd und 0,5 Teilen
Natriumchlorid mehrere Stunden auf 14o bis 150° C erhitzt. Nach dem Abdestillieren
des überschüssigen Äthylenoxyds und Filtrieren fügt man zu dem erhaltenen neutralen
Öl noch weitere 25o Teile Holzölsäureoxyäthylester hinzu. Man erhält ein Öl von
ähnlichen Eigenschaften wie nach Beispiel i. Beispiel e iooo Teile Holzöl werden
mit Zoo Teilen Holzölsäureoxyäthylester gemischt. Die Mischung gelatiniert, auf
3oo bis 3100 C erhitzt, nach 4o Minuten noch nicht. Verwendet man an Stelle des
Oxyalkylesters der Holzölsäuren die entsprechenden Ester der Rizinusölsäuren oder
der Leinölsäuren, so erhält man ebenfalls ein sehr beständiges Öl.