DE539367C - Verfahren zur Herstellung celluloidaehnlicher Massen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung celluloNähnlicher Massen Es wurde gefunden, daß man celluloidähnliche Massen von vorzüglichen Eigenschaften herstellen kann, wenn man neutrale Phosphorsäureester, die mindestens einen Rest eines mehr als vier Kohlenstoffatome im Molekül besitzenden primären, aliphatischen Alkohols enthalten und deren andere, esterartig gebundene Substituenten der aliphatischen oder hydroaromatischen Reihe angehören können, mit Nitrocellulose oder anderen Celluloseestern verarbeitet. Die erhaltenen Produkte besitzen hervorragende Kältebeständigkeit. Sie sind den mit Campher hergestellten ebenbürtig und daher als wirklicher Ersatz des Camphercelluloids anzusprechen. Sie liefern, in üblicher Weise mit Lösungsmitteln mit oder ohne Zusatz von Harzen hergestellt, transparente, geschmeidige Filme. Für die genannten Zwecke sind die aus dem Gärungsamylalkohol herstellbaren Phosphorsäureester besonders gut geeignet.
• Beispiel i 8o Gewichtsteile Triamylphosphat, Siedepunkt 143 bis i44° C bei 2,5 mm, beispielsweise hergestellt aus Gärungsamylalkohol mittels Phosphoroxychlorids, und 2¢o Gewichtsteile N itrocellulose werden mit Alkohol in üblicher Weise auf Celluloid verarbeitet. Es wird ein farbloses und geruchloses Celluloid von wertvollen Eigenschaften erhalten. Beispiel e ioo Gewichtsteile Collodiumwolle werden in einer Mischung aus 3oo Gewichtsteilen Butylacetat, ioo Gewichtsteilen Glykolmonoäthyläther und 4oo Gewichtsteilen Toluol gelöst. Zu dieser Lösung fügt man etwa 3o Gewichtsteile Triisoamylphosphat. Gegebenenfalls können auch noch 2o Gewichtsteile eines Esterharzes zugesetzt werden. Man erhält Lacke von vorzüglichen Eigenschaften.
• An Stelle von Triisoamylphosphat kann man auch Diisoamylbutylphosphat (Siedepunkt r 2i bis i22° C bei 1,5 mm) oder Diäthylisoamylphosphat (Siedepunkt 84bis 85° C bei 2 mm) anwenden.
• Beispiel 3 164 Gewichtsteile wasserfeuchte, zweckmäßig nied-rigviskose- und hochalkohollösliche Nitrocellulose mit 35 % Feuchtigkeitsgehalt werden mit 5o Gewichtsteilen eines Farbpigments, z. B. hochdispersem Eisenoxyd, und ioo Gewichtsteilen Tri-n-octylphosphat unter Zusatz einer geringen Menge eines Nitrocelluloselösungsmittels, z. B. Essigsäureäthylester, in einer Knetmaschine homogen durchgearbeitet. Die so gewonnene Paste wird durch weiteres Walzen in eine celluloidähnliche Masse verwandelt, die nach dem Trocknen in einem Gemisch von 32o Gewichtsteilen Glykolmonomethyläther, 16o Gewichtsteilen Glykolmonoäthyläther und i 7o Gewichtsteilen 95 °/oigem Äthylalkohol gelöst wird, in dem vorher 36 Gewichtsteile eines Kunst oder Naturharzes aufgelöst worden sind. Man erhält einen wertvollen braunen Lack, der Überzüge liefert, die sich durch hohe, bleibende Geschmeidigkeit und hervorragende Kältebeständigkeit auszeichnen.
• Beispiel. i oo Gewichtsteile einer zweckmäßig niedrigviskoselöslichen Acetylcellulose werden mit Zoo Gewichtsteilen Aceton und 3oo Gewichtsteilen Glykolmonomethyläther unter Zufügung von 5o Gewichtsteilen Diisoamylcyclohexylphosphat (Siedepunkt r42° C bei 0,5 mm) gequollen und mit 8o Gewichtsteilen Titandioxyd auf der Trichtermühle oder einer ähnlich wirkenden Vorrichtung fein angerieben. Man erhält hierbei einen gegebenenfalls noch mit Glykolmonomethyläther zu verdünnenden weißen, streichfähigen Lack von sehr hohem und gleichbleibendem Dehnungsvermögen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung celluloidähnlicher Massen, dadurch gekennzeichnet, daß man neutrale Phosphorsäureester, die mindestens einen Rest eines mehr als vier Kohlenstoffatome im Molekül besitzenden primären, aliphatischen Alkohols enthalten und deren andere, esterartig gebundene Substituenten der aliphatischen oder hydroaromatischen Reihe angehören können, mit Nitrocellulose oder anderen Celluloseestern verarbeitet.