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Stromleitende überzüge bildender Lack Zur Herstellung von metallischen
überzügen ist @es bereits bekannt, eine Suspension eines Metallpulvers in der Lösung
eines Bindemittels zu verwenden. Insbesondere sind für diesen Zweck bereits Lacke
bekanntgeworden, die in einem geeigneten Lösungsmittel ein CeIlulosederivat,einen
Harzkörper und Metallpulver enthalten. Diese bekannten Lacke geben jedoch auf nichtleitenden
Unterlagen nur Überzüge, die nach dem Trocknen nicht die Fähigkeit besitzen, die
Elektrizität zu leiten.
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Ferner ist bereits vorgeschlagen worden, zur Herstellung von leitenden
Überzügen Lacke mit Lithopone und Ruß ioder Metall pulver zu vermischen. Auch sollen
leitende Überzüge dadurch gewonnen werden, daß man Graphit in einem Bindemittel,
das neben Aluminiumphosphat einen leichten überschuß von Phosphorsäure enthält,
suspendiert. Die mit diesen bekannten überzugsmitteln auf einer nichtleitenden Unterlage
hergestellten Überzüge besitzen aber keine oder jedenfalls nur eine ganz geringe
Leitfähigkeit.
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Außerdem ist zur Verhinderung des Gelatinierens von Bronze - Nitrocellulose
- Lacken schon vorgeschlagen worden, den Lack .en Säuren, z. B. Borsäure, Milchsäure
-u. dgl., in einer Menge von o,25 bis i o,/o zuzusetzen. Die hiermit hergestellten
Überzüge sind nicht elektrisch leitend.
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Es ist nun gefunden worden, daß sich mit Hilfe von Metallpulver enthaltenden
Harzlacken elektrisch leitende Überzüge, deren Leitfähigkeit der einer Metallschicht
gleichkommt, auf nichtleitenden Unterlagen gewinnen lassen, wenn diese Lacke einen
Zusatz deiner freien, starken, niedrigmolekularen organischen Säure, z. B. Essigsäure,
in einer Menge von wenigstens i o %, berechnet auf den metallfreien Lack, :erhalten.
Die hiermit hergestellten Überzüge weisen eine Leitfähigkeit auf; die der Leitfähigkeit
von Folien aus dem gleichen Metall entspricht. Um dem mit diesem Harzlack hergestellten
Überzug eine größere Härte und Festigkeit zu verleihen, empfiehlt ,es sich, dem
Harzlack einen Gelluloseester, z. B. Nitrocellulose, hinzuzusetzen. Beispiele i.
Aus 136o g Nitrocellulose, 1135 ccm Amylacetat, 1135 ccm Äthylaoetat, 568
ccm Bulylalkohol und 3973 ccm Steinkohlenteerb.enzol wird eine Lösung i hergestellt.
Sodann wird aus 2268 g Harzester, 1814 g entwachstem Dammarbarz, 1135 ccm
Amylacetat, 1135 ccm Äthylacetat, 568 ccm Butylalkohol und 3973 ccm Benzol
eine Lösang
2 hergestellt. Als Harzester wird ein durch Erhitzen
von Kolophonium mit Glycerin gebildeter Glycerinester verwendet.
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Aus io9 1 der Lösung i und 27,25_:
den. Gegebenenfalls kann ein Teil oder die. gesamte Menge des Eisessigs zu der Harzesterlösung
(Lösung 2) vor deren Vermischung mit der Lösung i hinzugegeben werden. Die Menge
des Zusatzes an Kupferpulver hängt von der Dicke des gewünschten Überzuges und der
Festigkeit des Bindemittels ab. Je mehr Metallpulver zugesetzt wird, um so dicker
wird der Überzug und um so größer ist seine Neigung zum Abblättern.
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2. Eine Lösungsmittelmischung wird bereitet aus 61,'. 1 Steinkolilenteerbenzol,
2 1 :@thylacetat, i 1 Amylacetat, 'A_ 1 Butylalkohol.
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Hiermit wird ein Lack aus folgenden Bestandteilen hergestellt: 4.5o
g Nitrocellulose, 68o g handelsüblicher Harzester (Glycerinester eines üblichen
Harzes), 450 g eritwat`listes Dammarliarz, 3,751 der Lösungsmittelmischung.
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Das überzugsmittel wird dann in folgender Weise fertiggestellt: i
5oo g des Lackes, 5oo g Eisessig und i ooo g feines Kupferpulver werden zusammen
verrührt. Das so hergestellte L berzugsmittel liefert ohne weitere Behandlung leitende
Überzüge.
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125 g handelsüblicher Harzester, ioo g entwachstes Dammarharz
und 225 g Eisessig werden zusammen etwa 3 bis 6 Stunden auf r oo bis i 5o ' C erhitzt.
Das Produkt wird sodann mit 225g Eisessig, 5oo bis iooo g feinem Kupferpulver und
r 1 der bei Beispiel 2 angegebenen Lösungsmittelmischung vermischt. Das so gewonnene
C-berzugsmittel liefert Überzüge mit dauerhafter Leitfähigkeit. Um die Härte des
Überzuges zu erhöhen, empfiehlt es sich, in das überzugsmittel etwa i So g Nitrocellulose
oder einen Cellulos-eester einzuverleiben.
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Die vorstehend beschriebenen Überzugs mittel können in beliebiger
bekannter Weise z. B. durch Aufstreichen, Aufspritzen o. dgl., auf nichtleitende
Unterlagen, wie Holz o. dgl., aufgetragen werden. Das neue überzugsmittel ist besonders
geeignet zur Herstellung von Rundfunkgeräten, z. B. zur Gewinnung eines leitenden
Überzuges im Innern eines Empfängers. Die Anwendung dieses überzugsmittels . bietet
den Vorteil, daß die Herstellung der leitenden Schicht am fertigen Gerät vorgenommen
werden kann. Mit diesem überzugsmittel können auch leitende Schichten an Fächern,
Paneelen, Grundplatten und anderen Teilen hergestellt werden. Die Herstellung der
leitenden Schicht mit dem neuen überziigsmittel ist billiger als die bisher übliche
Anbringung von Metallfolien.
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Das überzugsmittel gemäß der Erfindung kann auch zur Herstellung des
äußeren überzuges auf Röhren für Rundfunkgeräte verwendet werden; ferner kann es
zum Überziehen von Papier für die Herstellung von Kondensatoren für Rundfunkgeräte,
Telephoneund für andere elektrische Zwecke benutzt werden.
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Der hiermit hergestellte Überzug besitzt praktisch die gleiche Leitfähigkeit
wie eine fortlaufende Metallschicht von gleicher Dicke.
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An Stelle von Harzester, wie er beim Beispiel i zur Herstellung der
Lösung 2 verwendet wird, kann auch ein Kunstharz verwendet werden. In ähnlicher
Weise können an Stelle von Essigsäure andere organische Säuren, z. B. Ameisensäure
und Chloressigsäure, henutzt werden.