DE2342879C3 - Anstrichmittelstoffzusammensetzungen - Google Patents
AnstrichmittelstoffzusammensetzungenInfo
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- C09D167/08—Polyesters modified with higher fatty oils or their acids, or with natural resins or resin acids
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
35
Die Erfindung betrifft Anstrichmittelstoffzusammensetzungen, insbesondere Lacke, welche eine Metallseife
enthalten.
Metallseifen können Anstrichmittelstoffzusammensetzungen aus verschiedenen Gründen zugesetzt werden,
beispielsweise um die Fließeigenschaften der Stoffzusammensetzung zu modifizieren, die Suspension
von Pigmenten zu unterstützen und um den Glanz des endgültigen Anstriches zu verringern. Gleichzeitig kann
infolge des Vorhandenseins der Metallseife eine gewisse Verbesserang hinsichtlich der Wasserabstoßung des
fertigen Anstriches und der Benetzungseigenschaften der Stoffzusammensetzung erreicht werden. Typische
Metallseifen sind die Stearate von Aluminium und Zink.
Die Metallseifen wurden bisher in Anstrichmittelstoffzusammensetzungen,
wie Lacken in Anteilen von nicht mehr als 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Anstrichmittels, angewendet, da die obenerwähnten Vorteile schon bei vielen geringeren Anteilen
erzielt werden und kein weiterer Vorteil bei höheren Gehalten für möglich gehalten wurde. Es bestand sogar
eine eindeutige Abneigung höhere Anteile an den Seifen zu verwenden, insbesondere bei Anstrichmitteln, die
mittels eines Pinsels aufgebracht werden, da nämlich, wenn die Seifen in einer Menge von 2 Gew.-% zur
Modifizierung der Fließeigenschaft durch Bildung eines Gels verwendet wurden, die Anstrichmittel zu viskos
und zu klebrig wurden, um für den Pinselauftrag verwendet werden zu können und es wurden auch
Schwierigkeiten hinsichtlich der Herstellung festgestellt Zur Verringerung des Glanzes von Anstrichen
wurden, wenn es nicht erforderlich ist, daß die Seife sich
zu einem bemerkenswerten Ausmaß in dem Anstrichmittel löst, die gewünschten Wirkungen auch mit
geringeren Anteilen an der Metallseife erzielt und es wurde angenommen, daß höhere Anteile den endgültigen
Anstrich beeinträchtigen würden. So bestand bisher eine typische Anstrichmittelstoffzusammensetzung dieser
Art beispielsweise aus einer Lösung eines Alkydharzes in einem aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff
und sie sollte gewöhnlich wesentlich weniger und bestimmt nicht mehr als 2 Gew.-% einer
Metallseife zusammen mit anderen üblichen Zusatzstoffen,
wie einem Pigment, enthalten. Es war daher üblich, eine Metallseife einem Anstrichmittel in Form eines
Gels zuzusetzen, das durch Erhitzung auf Temperaturen
von über 100° C hergestellt worden ist
Ein absorbierender Untergrund, wie beispielsweise Holz und insbesondere weiche Holzarten zeigen jedoch
Schwierigkeiten wenn sie mit einem Anstrich versehen werden sollen, da dieser Anstrich sich den verschiedenen
Varianten anpassen muß, welche hinsichtlich des Untergrandes infolge Veränderungen in den umgebenden
Bedingungen, beispielsweise bei Temperatur und Feuchtigkeit auftreten. Probleme, wie es solche der
schwächsten Haftung und Wassereindringung können in gewissem Maße dadurch verringert werden, daß die
Oberfläche des Untergrandes mit einer entsprechenden Grandierang versehen wird, welche gewöhnlich ein
Pigment enthält und auf die dann ein endgültiger Anstrich aufgebracht wird. Wenn es gewünscht wird, die
Oberflächenerscheinung eines Untergrandes beizubehalten, beispielsweise durch Aufbringen eines im
wesentlichen klaren Lackes oder Firnis auf einen Holzuntergrand mit einer dekorativen Maserung muß
sich der Lack selbst den Änderungen des Untergrandes anpassen, weiche auf Veränderungen der umgebenden
Bedingungen zurückzuführen sind. Ein Hauptproblem in diesem Falle ist das der Anpassung der Veränderung an
die unterschiedlichen umgebenden Bedingungen, und zwar hinsichtlich des Gleichgewichtes, das zwischen
dem Wasser besteht, das in dem Untergrand enthalten ist und dem, das in der Umgebung vorliegt Es ist
erwiesen, daß bei den meisten üblichen Anstrichmitteln ein Belag Blasen werfen und sich von dem Untergrand
abheben wird, bei den normalen Veränderungen der umgebenden Bedingungen, wenn der Untergrand einen
Überschuß an Wasser enthält
Es wurde nun gefunden, daß, wenn eine Lackzusammensetzung mehr als 2 Gew.-% an einer Metallseife,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Stoffzusammensetzung, enthält, d. h. einen Anteil, der wesentlich höher ist,
als er gewöhnlich für Anstrichmittel empfohlen wird, ein damit hergestellter Belag höhere Wasseranteile in dem
Untergrand zuläßt und verträgt und weitgehende Veränderungen in den umgebenden Bedingungen der
Temperatur und Feuchtigkeit auftreten können, ohne daß eine Blasenbildung eintritt Es wurde überraschenderweise
gefunden, daß dies auf die Tatsache zurückzuführen zu sein scheint, daß durch diese hohen Anteile an
der Konzentration der Metallseife Wasser leichter von dem Untergrand desorbiert und durch den Lackfilm
gelangt, als es durch den Film selbst absorbiert wird. Vorzugsweise enthält der Lack mindestens 4% Metallseife,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Anstrichmittels.
Die Lacke gemäß der Erfindung können auf irgendein filmbildendes Material aufgebaut sein, das freie
Carboxylgruppen enthält und einen Säurewert von
mehr als -5 mg KOH/g besitzt. Vorzugsweise sind sie auf
ein Alkydharz aufgebaut, insbesondere auf ein ölmodifiziertes Alkydharz. Diese Harze können irgendwelche
der üblichen Bestandteile enthalten und sie werden durch die üblichen Verfahren hergestellt Geeignete
Alkyde schließen solche ein, welche mit Tallöl und Sojabohnenöl modifiziert sind, jedoch können auch
andere trocknende öle verwendet werden. Vorzugsweise wird das Alkydharz in einem aliphatischen Kohlenwasserstoff aufgelöst, der im Handel als Terpentinersatz ι ο
verfügbar ist, jedoch können auch andere organische Flüssigkeiten, wie aromatische Kohlenwasserstoffe,
zugegen sein.
Eine besonders geeignete Metallseife ist Aluminiumdistearat, jedoch können auch die Mono- und Tristeara- 1 s
te verwendet werden. Andere geeignete Metallseifen sind Zinkstearate. Die Seife sollte vorzugsweise
mindestens eine freie Hydroxylgruppe enthalten. Im allgemeinen wird die endgültige Anstrichmittelstoffzusammensetzung 4 bis 12 Gew.-% Metallseife enthalten.
Das Anstrichmittel kann auch noch andere Stoffe, wie Bentonit, Silikonöl, Mattierungsmittel, Streckmittel und
geeignete Pigmente, wie durchsichtiges Eisenoxid enthalten.
Vorzugsweise wird die Metallseife dem Lack durch ein Verfahren einverleibt, bei dem die Seife gequollen ist
und bei dem eine beträchtliche Bildung einer Gelstruktur ausgeschlossen wird. Bei den bisherigen Verfahren
fand gewöhnlich eine Erhitzung der Seife in einem Lösungsmittel bei einer Temperatur von mehr als 100° C
eine beträchtliche Zeit lang statt Die Anstrichmittel gemäß der Erfindung werden vorzugsweise derart
hergestellt, daß man zunächst die Metallseife in einer Konzentration innerhalb des Bereiches von 10 bis 30%,
bezogen auf das Gesamtgewicht, in Gegenwart einer Lösung des Alkydharzes bei einer Temperatur von nicht
über etwa 8O0C unter kräftigen Scherbedingungen
erhitzt und gewöhnlich über nicht mehr als 30 Minuten lang. Bei diesem hohen Konzentrationsgrad und unter
den Scher-, Temperatur- und Zeitbedingungen quillt die Metallseife mehr auf, als daß sie geliert. Das Produkt,
das einen hohen Anteil an der gequollenen Metallseife enthält, vorzugsweise innerhalb des Bereiches von 15 bis
30 Gew.-%, wird dann verdünnt, um die gewünschte Konzentration an der Metallseife in dem fertigen
Anstrichmittel von beispielsweise 8% zu bilden.
Geeignete Scherbedingungen werden z. B. mit einem
»Torrance«-Auflöser erhalten, bei dem der Durchmesser der Scheibenblätter 40 cm beträgt und der Motor
eine Leistung von 50 PS besitzt
Die Erfindung ist in dem folgenden Beispiel näher erläutert, worin die Teile sich auf das Gewicht beziehen:
Eine Anstrichmittelstoffzusammensetzung wurde wie folgt hergestellt: 19,2 Teile TaUöIalkydharz (65%
Feststoffe, gelöst in Terpentinersatz; das Alkydharz besaß eine öllänge von 69% und war aufgebaut auf
Phthalsäureanhydrid/Pentaerythoitol/Tallölfettsäuren)
wurden mit 7 Teilen Aluminiumdistearat erwärmt und die Mischung wurde mittels eines mit hoher Geschwindigkeit umlaufenden »Torrance-Auflösers« bei einer
Temperatur von nicht über 8O0C 30 Minuten lang'
dispergiert Das Produkt besaß einen Feststoffgehalt von 27% Aluminiumdistearat und 37% Tallölalkydharz
und es wurde weiter gemischt und vermählen mit 61,5 Teilen des Tallölalkydharzes der oben angegebenen Art
und mit weiteren 10,4 Teilen Terpentinersatz, um einen Feststoffanteil in dem Endprodukt von 7% Aluminiumdistearat und 80,7% Alkydharz zu ergeben. 1,5%
Kobaltnaphthenattrockner wurden dem Produkt in Form einer Lösung in Terpentinersatz zusammen mit
0,4% Methyläthylketoxin als Antihautmittel zugesetzt
Nach der obigen Arbeitsweise wurde eine Anzahl von Anstrichmitteln hergestellt, die 2,4 und 8% Aluminiumdistearat bezogen auf das Gewicht des Anstrichmittels,
enthielten. Ein weiteres ähnliches Anstrichmittel wurde hergestellt, das kein Aluminiumdistearat enthielt Jedes
dieser vier Anstrichmittel wurde mit einem Pinsel auf drei getrennte Stücke eines weichen Holzes aufgetragen und das Holz wurde 7 Tage lang bei 200C und 65%
relativer Feuchtigkeit getrocknet Wenn sich bei den Anstrichproben ein konstantes Gewicht entwickelt
hatte, wurden die Holzproben in einer Atmosphäre mit 95% relativer Feuchtigkeit und 200C gebracht und ihre
Gewichtszunahme (Absorption) wurde nach 1, 2,4, 6, 8 und 24 Stunden festgestellt Nach dem Konditionieren
der Holzstücke, bis sie ein konstantes Gewicht zeigten, wurden sie in einer Atmosphäre mit 65% relativer
Feuchtigkeit und 200C gebracht und der Gewichtsverlust (Desorption) wurde als Funktion der Zeit gemessen.
Von den Werten der drei getrennten Probestücke wurde unter diesen Bedingungen das Mittel genommen.
Es wurden folgende Ergebnisse festgestellt:
% Aluminium | Zeit der Absorption/Desorption in | 2 | 4 | Stunden | Resorption/Absorption | 0,81 | 0,78 | 8 | 24 |
distearat | 1 | 6 | — | 0,89 | 0,92 | ||||
Absorption | — | 159 mg | 0,84 | 1,74 | 1,55 | 225 mg | 522 mg | ||
0 | 87 mg | 60 | 89 | 203 mg | 1,55 | 2,30 | 1,76 | 129 | 317 |
2 | 40 | 27 | 38 | 107 | 1,86 | 67 | 269 | ||
4 | 17 | 21 | 23 | 51 | 37 | 198 | |||
8 | 13 | 33 | |||||||
Desorption | — | 129 mg | 175 mg | 291mg | |||||
0 | 43 mg | 51 | 79 | 159 mg | 112 | 277 | |||
2 | 34 | 42 | 66 | 98 | 96 | 286 | |||
4 | 31 | 39 | 52 | 79 | 61 | 223 | |||
8 | 24 | 58 | |||||||
Verhältnis I | 0,78 | 0,56 | |||||||
0 | 0,5 | 0,87 | 0,88 | ||||||
2 | 0,84 | 1,43 | 1,03 | ||||||
4 | 1,82 | 1,65 | 1,13 | ||||||
8 | 1,84 |
Claims (5)
1. Anstrichmittelstoff zusammensetzung, welche für einen feuchten Untergrund geeignet ist und aus
einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel an einem filmbildenden Material besteht, das freie
Carboxylgruppen mit einem Säurewert von mindestens 5mg KOH/g enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stoff zusammensetzung mehr als 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Anstrichmittels, an einer gequollenen Metallseife enthalten sind.
2. Anstrichmittel nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stoffzusammensetzung
zwischen 4 und 12 Gew.-% an gequollener Metallseife enthalten sind.
3. Anstrichmittel nach Ansprach 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallstearat aus Aluminiumstearat
besteht
4. Anstrichmittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das filmbildende Material aus
einem ölmodifizierten Alkydharz besteht
5. Anstrichmittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallseife dem Anstrichmittel
in der Weise einverleibt wird, daß zunächst ein Konzentrat von 10 bis 30 Gew.-% Metallseife,
bezogen auf die Stoffzusammensetzung, bei einer Temperatur von nicht mehr als 8O0C unter
Scherbedingungen hergestellt wird und dann die Konzentration der Seife auf mehr als 2 Gew.-%
verdünnt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2342879A DE2342879C3 (de) | 1973-08-24 | 1973-08-24 | Anstrichmittelstoffzusammensetzungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2342879A DE2342879C3 (de) | 1973-08-24 | 1973-08-24 | Anstrichmittelstoffzusammensetzungen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2342879A1 DE2342879A1 (de) | 1975-04-24 |
DE2342879B2 DE2342879B2 (de) | 1981-04-02 |
DE2342879C3 true DE2342879C3 (de) | 1982-02-18 |
Family
ID=5890666
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2342879A Expired DE2342879C3 (de) | 1973-08-24 | 1973-08-24 | Anstrichmittelstoffzusammensetzungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2342879C3 (de) |
-
1973
- 1973-08-24 DE DE2342879A patent/DE2342879C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2342879B2 (de) | 1981-04-02 |
DE2342879A1 (de) | 1975-04-24 |
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