DE634155C - Verfahren zur Herstellung von haertbaren Kondensationsprodukten aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von haertbaren Kondensationsprodukten aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von hartbaren Kondensationsprodukten aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin Man hat bereits vorgeschlagen, Harnstoff in Gegenwart von Säuren zu kondensieren und zu verpressen. Diese Produkte sind jedoch, wenn sie getrocknet sind, sehr schwer preßbar. Komplizierte Preßlinge lassen sich nach diesen Verfahren überhaupt nicht herstellen. Es ist auch bekannt, Harnstoff mit Hilfe von Alkalien zu kondensieren. Man erreicht jedoch damit sich sehr langsam pressen lassende Preßpulver von vergleichsweise minderen Qualitäten. Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von allen beschriebenen Verfahren ganz wesentlich. Erfindungsgemäß wird nach diesem Verfahren zunächst der Harnstoff zeit Formaldehyd bei Wasserstoffionenkonzentrationen der Ausgangsformaldehydlösungen, die kleiner sind, als einem PH von 3 entspricht, kondensiert. Hierbei muß unter Wärmeentzug gearbeitet werden, .d. h. es muß durch Kühlung das Auftreten von exothermen Reaktionen vermieden werden. Kondensiert man Harnstoff undFormaldehydbeisolchen . PH von unter 3 ohne Kühlung, so steigt die Temperatur auf 5o bis 6o'. Solche Produkte sind selbst bei nachträglichem Zusatz von I-Texamethylentetramin nicht . mehr preßbar. Die Kondensationstemperatur soll zweckmäßig nicht über i5° liegen.
  • Dann werden die in der Kälte hergestellten Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationslösungen in einem geeigneten Stadium mit Hexamethylentetramin zur Reaktion gebracht. Unterläßt man dies, so sind selbst die mit Wärmeentzug hergestellten Kondensationsprodukte nicht preßbar. Die in der Kälte kondensierte Masse hat sich als am besten dann geeignet für den Hexamethylentetraminzusatz erwiesen, wenn sie nach Eintritt von Trübungen einen gerade noch tropfbaren Zustand angenommen hat. Kondensiert man vor dem Hexamethylentetraminzusatz über diese beschriebenen Stadien hinaus, so entstehen dann sich trocken anfühlende, zerreibliche und kreidige Massen, die trotz Flexamethylentetraminzusatzes nicht mehr preßbar sind.
  • Es hat sich vorteilhaft erwiesen, wenn man die mit Hexamethylentetramin versetzten Kondensationsmassen vor ihrer Verpressung noch einem Reifungsprozeß ohne Wärmezufuhr überläßt. Es tritt dabei eine weitere Verdickung der Masse ein, häufig bis zur Ausbildung von salbenartig streichbaren Massen.
  • Die Mengenverhältnisse zwischen Harnstoff . und Formaldehyd bewegen sich zwischen dem Verhältnis i Mol Harnstoff : i Mol Formaldehyd und i Mol Harnstoff : 2 Mol Formaldehyd.
  • Als Säuren können beliebige Säuren verwendet werden, sofern die Dissoziationskonstanten derselben - Wasserstoffionenkonzentrationen unter einem PH von 3 erlauben.
  • Die angegebene Wasserstoffionenkonzentration soll ein Minimum darstellen. Das Maximum des Säurezusatzes ergibt sich von selbst, da die Produkte dann nicht mehr preßbar sind.
  • Statt Hexamethylentetramin kann man auch Ammoniak und entsprechende Mengen von Formaldehydverwenden und das Hexamethylentetramin in der Kondensation entstehen lassen, wobei man dafür Sorge tragen muß, daß die exotherme Reaktionswärme abgeführt wird.
  • Statt Harnstoff kann man auch Gemische von Harnstoff mit Phenol, Thioharnstoff oder nieder molekularen Carbonsäureämiden, wie z. B. Acetamid, Formamid und Oxamid, sowie Urethan in geringeren als äquimolekularen Mengen veirwenden.
  • Nach Erreichung des gerade noch tropfbaren Zustandes der Kondensationsprodukte erfolgt der Zusatz des Hexamethylentctramins. Es können nach diesem Zusatz entweder sauer oder alkalisch reagierende Verbindungen entstehen.
  • Die Entstehung dieser - verschiedenartigen Hexamethylentetramin-Produkte ist von verschiedenen Umständen abhängig. Es entstehen bei Anwendung größerer Mengen von Kondensationssäure und bei längerer Kondensationsdauer vorzugsweise sauer reagierende Produkte; unter denselben Bedingungen nehmen die Harnstoffkondensate auch mehr Hexamethylentetramin unter Erhaltung der sauren Reaktion auf.
  • Die gegebenenfalls alkalische Reaktion der Preßpulver ändert nichts am Charakter derselben; sie sind ebenso wie die sauerreagierenden Massen *Schnellpreßpulvcr.
  • Die alkalische Reaktion der Preßmischungen kann unter Umständen in der Verarbeitung von Vorteil sein, da alkalische Massen metallische .Apparaturen nicht so angreifen wie saure Massen.
  • Der Zusatz des Hexamethylentetramins kann statt auf einmal auch portionsweise verteilt auf längere Zeiträume erfolgen. Für die Mengen von zusetzbarem Hexamethylentetramin können keine scharfen Grenzen gezogen werden. Jedenfalls entstehen bei Zugabe von etwa 20°/o des Harnstoffgewichtes an Hexamethylentetramin noch gut preßbare und hartbare Verbindungen.
  • Die Kondensationsprodukte können in einem beliebigen Stadium mit Fasern und Füllmaterialien versetzt werden. Unter Umständen kann man die Fasern mit den noch dünnflüssigen Anfangskondensaten tränken und die Kondensation auf der Faser fortsetzen.
  • Die Kondensationsmassen sind bei entsprechender .mechanischer Behandlung trotz ihrer Konsistenz gut aufnahmefähig für Cellulose.
  • Mari .kann die Kondensationsmassen vor ihrer Veririischüng mit- Fasern auch etwas unter vermüiciertem Druck eindampfen. " -Nach der Mischung mit Füll- und Fasernmaterialien trocknet man so, daß die Flußfähigkeit der Masse erhalten' bleibt.
  • Die auf diese Art und Weise erzielten Preßpulver besitzen ganz ausgezeichnete und verbesserte Qualitäten gegenüber anderen Preßpulvern. Diese Unterschiede treten insbesondere dann in Erscheinung, wenn man zur Kondensation nur Harnstoff, Hexamethylentetramin, Förmaldehyd und Säure verwendet. Es ist bekannt, daß reine Harnstoffkondensate mit Säuren als,-Kontaktmittel sich gar nicht oder nur sehr schwer unter nicht mehr technischen Bedingungen pressen lassen. Verzichtet man auf saure Kontaktmittel, so erhält man Preßlinge, die gegen den Angriff des heißen Wassers sehr empfindlich sind.
  • Demgegenüber sind die nach diesem vorliegenden Verfahren erhaltenen Preßlinge gegen kochendes Wasser sehr widerstandsfähig. Sie vertragen ohne Schädigung selbst längeres Kochen in Wasser.
  • Die Preßpulver härten in der Heißpresse in Schnellpreßzeit und können selbst aus komplizierten Formen heiß ausgestoßen werden, da die Preßlinge selbst in der Hitze außerordentlich hart sind. Beispiel i 24o Gewichtsteile Harnstoff werden in 488 Gewichtsteilen 4o volumprozentiger Formaldehydlösung, welche i Gewichtsteil Oxalsäure gelöst enthält, unter Rühren und Eiskühlung gelöst. Die Temperatur soll während des ganzen Kondensationsverlaufes nicht über 6 ° steigen. Nach 2112stündigem Rühren haben sich bereits ansehnliche Mengen von Kondensationsprodukten gebildet, was man an der steigenden Viskosität der Lösung und an der Trübung ersieht. Man setzt nun 2 Gewichtsteile Hexamethylentetramin und in Abständen von je i Stunde dreimal nochmals je weitere 2 Gewichtsteile Hexamethylentetramin zu, sodann wieder in Abständen von je i Stunde dreimal je 5 Gewichtsteile Hexamethylentetramin, insgesamt also 23 Gewichtsteile Hexamethylentetramin. Die während des ganzen Prozesses sauer reagierende Masse erhält durch den Zusatz des letzten Anteils von 5 Gewichtsteilen Hexamethylentetramin neutrale Reaktion. Man knetet die Masse nun mit Cellulose und Gleitmitteln in bekannter Weise, läßt die geknetete Masse x2 Stunden stehen und troc@et bei Temperaturen von 6o bis 8o'. Die Preßpulver besitzen einen sehr guten Fluß-; sie lasen sich schönrbeiPreßdrucken unter ioo-kg/cm' verpressen. =: Beispiel 2 . .. .
  • Eine Auflösung von 24o Gewichtsteilen Harnstoff in 488 Gewichtsteilen 4o volumprozentiger Formaldehydlösung, welche i Gewichtsteil Oxalsäure gelöst enthält, wird unter starker Eis= kühlung ' und Rühren 4i/2 Stunden wobei die 'Temperatur nicht -Über 6' .
  • steigen darf. In die etwas-.dicke Masse werden 22,4 Gewichtsteile Hexamethylentetramin eingetragen. Die Reaktion der Masse ist schwach sauer. Die weitere Verarbeitung erfolgt wie in Beispiel i. Beispiel 3 Eine Auflösung von i2o Gewichtsteilen Harnstoff und o,5 Gewichtsteilen Oxalsäure in 24.4 Gewichtsteilen 40 volumprozentiger Formaldehydlösung bleibt unter Kühlung 4 Stunden stehen. Sie hat dabei breiige Konsistenz angenommen. In diese Masse werden 4,5 Gewichtsteile Hexamethylentetramin eingetragen; die Reaktion der Masse ist sauer geblieben. Vergrößert man die Menge des Hexamethylentetraminzusatzes auf 9,3 Gewichtsteile, so resultieren alkalisch reagierende Produkte, die aber ebenso Schnellpreßpulver ergeben wie die sauren Massen. Beispiel 4 Eine Auflösung von i2o Gewichtsteilen Harnstoff und o,5 Gewichtsteilen Oxalsäure in 244 Gewichtsteilen 40 volumprozentiger Formaldehydlösung wird unter Kühlung 4 Stunden stehengelassen, bis der gerade noch tropfbare Zustand erreicht ist. Hierauf wird die Masse mit 9,3 Gewichtsteilen Hexamethylentetramin versetzt, so daß alkalische Reaktion entsteht. Beispiel 5 In eine 4 Stunden unter Kühlung stehende, breiig gewordene Kondensationsmasse aus io8 Gewichtsteilen Harnstoff, 18,8 Gewichtsteilen Phenol, o,5 Gewichtsteilen Oxalsäure und 244 Gewichtsteilen 4o volumprozentiger Formaldehydlösung werden 6 Gewichtsteile Hexamethylentetramin eingetragen, wobei sich saure Reaktion einstellt. Die Weiterbehandlung erfolgt wie im Beispiel i beschrieben. ' Beispiel 6 Eine Auflösung von io8 Gewichtsteilen Harn-Stoff, 17,6 Gewichtsteilen Urethan, 0,5 Gewichtsteilen Oxalsäure in 244 Gewichtsteilen 4ovolumprozentiger Formaldehydlösung bleibt 6 Stunden unter Kühlung stehen, wobei eine dickflüssige Masse entsteht, welche 7 Gewichtsteile Hexamethylentetramin unter Beibehaltung der sauren Reaktion aufzunehmen vermag. Beispiel 7 Eine Auflösung von 1o8 Gewichtsteilen Harnstoff, 11,8 Gewichtsteilen Acetamid, 0,5 Gewichtsteilen Oxalsäure in 244 Gewichtsteilen 4o volumprozentiger Formaldehydlösung bleibt 5 Stunden stehen. In diese dickflüssige Masse können g Gewichtsteile Hexamethylentetramin unter Beibehaltung der sauren Reaktion eingetragen werden. Statt Acetamid kann man auch entsprechende Mengen von Formamid oder Oxamid eintragen. Beispiel 8 Eine Auflösung von io8 Gewichtsteilen Harnstoff, i5,2 Gewichtsteilen Thioharnstoff, 1,5 Gewichtsteilen Oxalsäure in 225 Gewichtsteilen 40 volumprozentiger Formaldehydlösungbleibt 17 Stunden unter Kühlung stehen, wobei ein gerade noch tropfbarer Kleister entsteht, welcher 12 Gewichtsteile Hexamethylentetramin unter Erhaltung der sauren Reaktion aufzunehmen vermag. Die Reaktionstemperatur soll 12 'nicht übersteigen. Beispiel g Eine Auflösung von 114 Gewichtsteilen Harnstoff, 7,6 Gewichtsteilen Thioharnstoff, 1,5 Gewichtsteilen Oxalsäure in 225 Gewichtsteilen 40 volumprozentiger Formaldehydlösung bleibt 18 Stunden unter Kühlung stehen, wobei eine dünnkleistrige Masse entsteht, welche i5 Gewichtsteile Hexamethylentetramin aufzunehmen vermag. Die Temperatur soll 12' nicht übersteigen. Beispiel io Eine Auflösung von 228 Gewichtsteilen Harnstoff, 15 Gewichtsteilen Thioharnstoff in 48o Gewichtsteilen 4o volumprozentiger Formaldehydlösung, welche 2 Gewichtsteile Oxalsäure gelöst enthält, läßt man unter starkem Rühren und gutem Kühlen bei etwa 14 bis 15' 45 bis 6o Minuten stehen. Die getrübte, noch tropfbare Kondensationslösung wird mit 28 Gewichtsteilen Hexainethylentetramin versetzt und im Vakuum Zoo bis 28o Gewichtsteile Wasser abdestilliert. Nach der Mischung mit Fasern wird die Masse getrocknet und gegebenenfalls vor der Verpressung einer Vorpolymerisation durch Erwärmen unterworfen.
  • Es ist bereits bekannt, Harnstoff gemeinschaftlich mit Thiollarnstoff bei Wasserstoffionenkonzentrationen zwischen PH 3-5 ohne Wärmezufuhr zu kondensieren. Von diesem Verfahren unterscheidet sich das vorliegende Verfahren dadurch, daß der Harnstoff ohne Hexamethylentetraminzusatz unter Wärmeentzug zu ungesättigten, für sich allein für vorliegende Zwecke völlig unbrauchbaren Verbindungen kondensiert wird, worauf man erst das Hexamethylentetramin zur Reaktion bringt. Der Wärmeentzug ist dabei eine wesentliche und entscheidende Maßnahme des Verfahrens, da beim Arbeiten ohne Wärmezufuhr infolge der sehr stark exothermen Reaktion des Harn-' stoffs mit dem Formaldehyd völlig unbrauchbare Massen entstehen.
  • Während nach dem bekannten Harnstoff-Thioharnstoff-Verfahren äquimolekulare Mengen verwendet werden, genügen nach dem vorliegenden Verfahren, sofern überhaupt derartige Zusätze gemacht werden, wesentlich geringere als äquimolekulare Zusatzmengen anderer mit Formaldehyd reagierender Verbindungen.
  • Die ebenfalls-bereits bekannte gemeinschaftliche Kondensation von Harnstoff und Phenol arbeitet mit großen Mengen Phenol und in der Hitze. Diese bekannten Verfahren ergeben-jedoch Preßlinge mit wesentlich schlechteren mechanischen Eigenschaften.
  • Es ist auch bereits vörgeschlagen worden, Harnstoff und gegebenenfalls etwas Ammoniak durch Eintragen in kochende Formaldehydlösung oder in eine kochende Phenolformaldehydlösung zu kondensieren, worauf man das Reaktionsprodukt zunächst imVakuum eindampfte, dann nach Zusatz wasserentziehender Mittel, wie Butylalkohol, durch längeres Erhitzen in offenen Gefäßen auf Temperaturen über ioo ° von.den letzten Resten Wasser und nicht umgesetzten Rohmaterialien befreite, wobei die Produkte löslich bleiben sollten. Nach denselben Verfahren kann den Reaktionsprodukten am Ende oder gegen Ende der Reaktion Hexamethylentetramin und darauf folgend Säure zugesetzt werden. Durch diese Arbeitsweise entstehen jedoch andere und wesentlich schlechtere Produkte, .als sie nach vorliegender Erfindung möglich sind. Diese Arbeitsweise ist nur möglich, wenn große Mengen von Phenol mitkondensiert werden, da Harnstoffkondensate mit Aminoplastcharakter in Anwesenheit saurer Kontaktmittel nicht längere Zeit bei Temperaturen über ioo ° erhitzt werden können, ohne ihre Löslichkeit und Preßbarkeit zu verlieren. Nach dem vorliegenden Verfahren sollen jedoch Produkte mit ausgesprochenem Aminoplastcharakter hergestellt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von härtbaren Kondensationsprodukten aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin, gegebenenfalls unter Zusatz von Thioharnstoff, niedermolekularen Carbonsäureamiden, Urethan oder Phenol in geringeren als äquimolekularen Mengen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Harnstoff und gegebenenfalls die Zusatzstoffe mit Formaldehyd bei Wasserstoffionenkonzentrationen derAusgangsformaldehydlösung, die größer sind, als einem PH von 3 entspricht, unter Wärmeentzug bis zur Ausbildung von gerade noch tropfbaren Massen kondensiert, worauf man die entstandenen ungesättigten Kondensationsprodukte mit Hexamethylentetramin zur Reaktion bringt und die Masse sodann ohne Wärmezufuhr einem weiteren Reifungsprozeß unterwirft, vorzugsweise bis zur Ausbildung von salbenartigen Massen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gesamtmenge des Hexamethylentetramins nicht auf einmal, sondern in einzelnen Portionen hintereinander zusetzt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, da.ß man nur so viel Hexamethylentetramin zusetzt, daß sauer reagierende Kondensationsprodukte entstehen. q.. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man so viel Hexamethylentetramin zusetzt, daß alkalisch reagierende Kondensationsprodukte entstehen.
DEK128610D 1933-01-13 1933-01-13 Verfahren zur Herstellung von haertbaren Kondensationsprodukten aus Harnstoff, Formaldehyd und Hexamethylentetramin Expired DE634155C (de)

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