DE709927C - Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- oder Duengemitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- oder Duengemitteln

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DE709927C
DE709927C DEN42048D DEN0042048D DE709927C DE 709927 C DE709927 C DE 709927C DE N42048 D DEN42048 D DE N42048D DE N0042048 D DEN0042048 D DE N0042048D DE 709927 C DE709927 C DE 709927C
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DE
Germany
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peat
production
pressed
moss
pressing
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Expired
Application number
DEN42048D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Karl Neynaber
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
KARL NEYNABER DR ING
Original Assignee
KARL NEYNABER DR ING
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers
    • C05F11/02Other organic fertilisers from peat, brown coal, and similar vegetable deposits
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- oder Düngemitteln Für die Intensivierung der Landwirtschaft ist es notwendig, daß man dem Boden nicht allein die bekannten Pflanzennährstoffe zuführt, sondern auch seinen Gehalt an Humusstoffen auf der erforderlichen Höhe hält. Hierfür reicht der in der Landwirtschaft anfallende Stallmist bzw. Gründünger wegen der gesteigerten Bodenausnutzung im allgemeinen nicht .aus, so daß man gezwungen ist, andere humusbildende Stoffe für die Humuserneuerung heranzuziehen.
  • Einen Vorrat an solchen humusbildenden Stoffen stellen die oberen, wenig zersetzten Weiß- und Moostorfschichten der Torfmoore dar, die gleichzeitig die für die Bodenverbesserung sehr erwünschten Eigenschaften haben, Wasser im Boden zu halten, das Erdreich zu lockern urad den Bodenbakterien günstige Lebensbedingungen zu schaffen. Aus diesem .Grunde hat sich eine Industrie entwickelt, die diese oberste Schicht an der Luft trocknet, in geeigneter Weise weiterverarbeitet, zu Ballen preßt und in dieser Form absetzt. Man hat diesen Weg über die Lufttrocknung gewählt, weil der in der Natur vorkommende Rohtorf auf r Teil Trockensubstanz etwa ro bis ta Teile Wasser enthält und wegen dieses großen Wassergehaltes gar keine Frachtbelastung verträgt. In seiner Naturform läßt sich der Weiß- und Moostorf nur in der unmittelbaren Nachbarschaft der Torfmoore zur Bodenverbesserung verwenden.
  • Das heutige Verfahren der Herstellung des luftgetrockneten Torfmulls hat aber den Nachteil, daß dieser wegen seiner Gestehungskosten für den allgemeinen Humusbedarf in der Landwirtschaft zu teuer ist. Er wird daher in der Hauptsache für landwirtschaftliche Sondergebiete, wie Gärtnereien, Weinberge usw., die einen höheren Preis vertragen können, verwendet.
  • Da der Weiß- oder Moostorf sich ohne besondere Vorbehandlung durch Pressen entwässern läßt, ist wiederholt versucht worden, diesen Vorgang genauer zu prüfen. Die in
    der Literatur bekanntgewordenen Versuche
    hatten aber so ungünstige Ergebnisse,
    daß sie nicht zu einer Übertragung in den
    praktischen Betrieb ermutigt haben. Es ze
    sich beispielsweise, -daß aus jungem Moos
    bei einem konstanten Druck von 2o Atmz
    kg Moostorf in einer gesamten Preßzeit vcüi
    .I0 Minuten insgesamt 675 ccm Wasser ausgepreßt wurden. Bei einem weiteren Versuch mußten sogar 5o Minuten Preßzeit bei einem Druck von ioo Atm. aufgewendet werden, um aus i kg Moostorf 725 ccm Wasser zum Abfluß zu .bringen. Die zur Erreichung eines solchen Wasserablaufes notwendigen Preßzeiten sind im Verhältnis zur Torfmenge, die zur V erpressung gelangte, so groß, daß sie nicht geeignet waren, zu einer betriebsmäßigen Auswertung des Preßvdrganges anzuregen. Man kommt bei den rechnerischen Überlegungen zu Pressentypen von gigantischen Ausmaßen, wenn man eine einigermaßen wirtschaftlich große Durchsatzleistung an. Rohtorf zugrunde legt.
  • Hier schafft nun die vorliegende Erfindung neue und günstigere Verhältnisse. Die Erfindung besteht darin, daß man den Weiß-oder Moostorf in dünnen Schichten einem langsam von o bis 20 oder 3o Atm. ansteigenden Druck während einer Preßzeit von 2 bis 3 Minuten unterwirft. Unter diesen Preßbedingungen gibt der Rohtorf das Wasser so ergiebig ab, daß im :erzielten Preßgut auf i Teil Trockensubstanz nur noch etwa 2Teile Wasser verbleiben. Der Entwässerungseffekt ist demnach ähnlich denjenigen, wie man sie bei den oben angeführten Versuchen erreicht hat. Angesichts der wesentlichen Abkürzung der Preßzeit von .Io bis 5o Minuten auf 2 bis 3 Minuten springt der Vorteil des Verfahrens der Erfindung gegenüber den bisherigen Arbeitsweisen eindeutig ins Auge.
  • Die Erklärung für diese große Steigerung der Entwässerungswirkung ist zunächst darin zu suchen, daß sich bei dünnen Schichten der auf den Moostorf ausgeübte Druck ohne Verminderung desselben auch in die mittlere Zone des Preßgutes schnell fortpflanzt. Bei größeren Schichtdicken wird die Druckübertragung in die Mitte des Preßgutes wegen des großen Fasergehaltes des Moostorfes stark abgebremst. Ferner wird bei Einhaltung eines langsamen Druckanstieges verhindert, daß sich die im Preßut vorhandenen Kapillaren entsprechend' langsam verengen, so daß der Wassertransport durch diese Kapillaren viel lebhafter vonstatten geht als bei Kapillaren, die von Beginn der Pressung an durch starken Druck zusammengepreßt werden.
  • Für den erfindungsgemäßen Preßvorgang sind Bandpressen, welche aus zwei keilförmig
    gegeneinanderlaufenden Preßbahnen bestehen.
    besonders geeignet, da sie wegen des konti-
    nuierlichen Arbeitsvorganges eine bedeutende
    ei stung haben. Wegen dieser hohen Leistung
    Bandpressen sind die Herstellungskosten
    mit ihnen erzeugten, noch feuchten Preß-
    eütes sehr niedrig.
    Der nach vorliegendem Verfahren. gewonnene feuchte Moostorf, dessen Wassergehalt gegenüber dem ursprünglichen Moostorf verhältnismäßig gering ist, wird als Humusquelle für die allgemeine Landwirtschaft verwendet. Die Herstellungskosten für diesen ausgepreßten Torf sind wegen des rein maschinellen Betriebes und der Unabhängigkeit von der Witterung gering und betragen nur einen Bruchteil der Erzeugungskosten voll luftgetrocknetem Torfmull, bezogen auf die gleiche Menge Trockensubstanz.
  • Weiterhin ist der maschinell entwässerte, noch feuchte Moostorf vorzüglich dazu geeignet, durch Zugabe von Stoffen, die den Gärprozeß einleiten und begünstigen, wie Kalkstickstoff und Bakterienkulturen, zu sogenanntein milden Humus abgebaut zu werden. Es handelt sich hierbei um die Umwandlung der im Weißtorf enthaltenen cellulose- und zuckerartigen Stoffe in Humus durch Kompostierung.
  • Sowohl der nicht kompostierte als auch der kompostierte, maschinell entwässerte Weißtorf sind ferner vorzügliche Träger für die sonstigen Pflanzennährstoffe, wie Kalkstickstoff, Kalimagnesia, Thomasmehl o. dgl. Diese Stoffe gibt man auch dem luftgetrockneten Torfmull am Herstellungsort in den erforderlichen Mengen zu und bringt das Gemisch in Ballenform zum Versand. Hierbei ist es aber unvermeidlich, daß sich die feinkörnigen Salze beim Transport und beim Umladen von dem trockenen Torfmull absondern, zumal diejenigen Mengen,, die sich in der Nähe der Ballenoberfläche befinden. Bei dein nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten feuchten Preßtorf ist eine derartige Loslösung der Düngesalze und ein damit verbundener Verlust nicht zu befürchten, da die im gepreßten Torf verbliebene Feuchtigkeit diesem ein gutes Haftvermögen für feinkörnige Stoffe gibt.
  • Ausführungsbeispiel In einer Bandpresse mit keilförmig gegeneinander zulaufenden Preßbahnen, bei der die Preßfläche 6 qm beträgt, können während einer, Preßzeit von 3 Minuten 300 kg Moostorf ausgepreßt werden. In einer Stunde lassen sich demnach 20 X 300 = 6oookg Rohtorf durch Druck entwässern. Hierbei muß ein langsam ansteigender Druck von o bis etwa 3o Atm. eingehalten werden. Unter diesen Betriebsumständen verläuft der Entwässerungsvorgang nach folgendem Rechnungssatz, wobei die Abkürzungen WG. Wassergehalt, T.S. Trockensubstanz und W. Wasser bedeuten: Die Bandpresse mit 6 qm Preßfläche liefert also in i Stunde i,8 t halbfeuchtes Preßgut und in 2¢ Stunden ¢3,2 t. Diese tägliche Leistung kann das ganze Jahr über beibehalten werden, da die Fabrikation unabhängig von der Witterung ist. Danach vermag eine Bandpresse im Jahr 300 X 32,2 = 12 970 t entwässerten Rohtorf herzustellen. Das entspricht rd. 120 ooo Ballen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- oder Düngemitteln aus wenig zersetztem -Rohtorf, sogenanntem Weiß- oder Moostorf, dadurch gekennzeichnet, daß diese Torfart durch Pressen in dünnen Schichten, insbesondere in Bandpressen, bei einem langsam von o bis 2o oder 3o Atm. ansteigenden Druck von etwa 2 bis 3 Minuten Dauer entwässert wird, worauf gegebenenfalls die erhaltene Masse in bekannter Weise unter Zusatz von Kalkstickstoff o. dg1. und Bakterienkulturen einer Vergärung unterzogen oder nach Beimischung von Pflanzennährstoffen zu Ballen gepreßt wird.
DEN42048D 1937-12-09 1937-12-09 Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- oder Duengemitteln Expired DE709927C (de)

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DE709927C true DE709927C (de) 1941-08-30

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DEN42048D Expired DE709927C (de) 1937-12-09 1937-12-09 Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- oder Duengemitteln

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DE (1) DE709927C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746891C (de) * 1938-12-20 1944-08-28 Richard Schubert Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Humusduengemitteln aus Weisstorf
DE1145193B (de) * 1959-09-19 1963-03-14 Dr Max Gordon Verfahren zur Herstellung granulierter Torfmischduengemittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE746891C (de) * 1938-12-20 1944-08-28 Richard Schubert Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung von Humusduengemitteln aus Weisstorf
DE1145193B (de) * 1959-09-19 1963-03-14 Dr Max Gordon Verfahren zur Herstellung granulierter Torfmischduengemittel

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