DE2121383C3 - Herstellung einer Kultur für die Bodenverbesserung - Google Patents
Herstellung einer Kultur für die BodenverbesserungInfo
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Description
Erfindungsgegenstand ist das im Patentanspruch 1 genannte Verfahren. Die Ansprüche 2 und 3 beinhalten
Ausgestaltungen der Erfindung.
Bisher hat man versucht, eine Bodenverbesserung dadurch zu erreichen, daß man dem Erdboden Nährstoffe
zusetzte. Keines dieser bisher bekannten Verfahren ist jedoch in der Lage, das volle Potential des
Erdbodens auszunützen oder anzuwenden. Das heißt, der Erdboden hält Nährstoffe zurück, die von den
wachsenden Pflanzen verwendet werden könnten, wenn diese von einem passiven in einen aktiven Zustand
überführt werden.
Die optimale Situation bei der Bodenveibesserung ist eine solche, bei der der Zusatz zu dem Boden kontinuierlich
neue Bodennährstoffe liefert und diese Nährstoffe von dem passiven in einen aktiven Zustand
umwandelt.
Aufgabe der Erfindung ist die Erzielung einer solchen optimalen Situation bei der Bodenverbesserung.
Erfindungsgemä3 wird diese Aufgabe mit dem im Patentanspruch I genannten Verfahren erzielt.
Die von wachsenden Pflanzen an die Fruchtbarkeit gestellten Anforderungen werden am besten vom kolloiden-biologischen
Gesichtspunkt erfüllt. So hängt beispielsweise die Fruchtbarkeit des Erdbodens in
großem Umfange von der Bakterienaktivität ab. Hunderte von Bakterienarten sind in dem Erdboden vorhanden,
deren Art und Menge von den Umgebungsbedingungen, beispielsweise einer günstigen Fruchtbarkeit,
dem Ionengleichgewicht, der Temperatur, den verfügbaren Energiequellen und dem Belüftungsgrad abhängen. Die Erdbodenflora umfaßt aerobe
und anaerobe proteolytische und kohlenhydratspaltende Organismen, die eine Zersetzung und einen
Zerfall herbeiführen können. Außerdem umfaßt sie Bakterien, welche Nitrate zu Nitriten reduzieren,
Bakterien, weiche den Stickstoff der Luft und von Ammoniak verwenden unter Bildung von Nitraten
und Bakterien, die Schwefel-, Eisen-, Phosphor-, Manganverbindungen verwenden, sowie das gesamte
Reich der Mineralien, die Mikronährstoffe beisteuern. Das gleich gilt für die anderen biologischen Mittel
außer den Bakterien.
Die ständige Entnahme von Nährstoffen aus dem Erdboden durch Auswaschen (Auslaugen) und durch
die Pflanzen, die geerntet werden, würde bzhlzu einer
vollständigen Verarmung an Bodennährstoffen führen, wenn nicht die Mikroorganismen wären, die kontinuierlich
an der Wiederauffüllung des Nachschubs arbeiten. Diese Verarmung hat natürlich auch eine
Wirkung auf die wesentlichen Mikroorganismen, wenn nicht ein Verfahren angewendet wird, um sie
bei der optimalen Konzentration zu halten. Die Verringerung an verfügbaren Fertilitätselementen jedes
Erdbodens selbst unter optimalen Kultivierungsbedingungen ist bereits bekannt und braucht hier nicht
näher erörtert zu werden. Dennoch ist es im Hinblick auf die kritischen Probleme, die mit den nachteiligen
Bedingungen zusammenhängen und in dem Boden durch ständiges Ernten auftreten, offensichtlich, daß
die Verfügbarkeit eines leicht anwendbaren und ökonomischen Programms der Erneuerung und Aufrechterhaltung
der gesamten wichtigen biologischen Population der Ernte liefernden Erdboden ein unleugbarer
Vorteil wäre. Dies gilt besonders dann, wenn es sich bei den einzusetzenden Medien um das
Produkt eines normalen natürlichen Zyklus handelt, der ohne zusätzliche künstliche Stimulierung durchgeführt
wurde, die nur zu instabilen Faktoren führen könnte, wenn sie der natürlichen Umgebung ausgesetzt
werden. Das erfindungsgemäß erhaltene Produkt ist eine organische Brühe, die in einer vollständig natürlichen
organischen Umgebung erzeugt wird und nur durch die Aufrechterhaltung von optimalen Umgebungsbedingungen
und den Abzug der hauptsächlichen spezifischen Energiequellen zwischen den verschiedenen
Stufen, wenn diese Quellen die Reaktionen bis zu dem gewünschten Grad induziert haben,
gesteuert wird.
A η dieser Stelle sollen die aufeinanderfolgenden
Stufen des erfirdungsgemäßen Verfahrens beispielhaft erläutert werden.
Zuerst wird ein Loch oder eine Furche mit optimalen Dimensionen in den Boden gegraben, der mit
Fäulnisbakterien beimpft worden ist, so daß er selbstverständlich eine vollständige Ergänzung der proteolytischen
und kohlenwasserstoffspaltenden Bakterien enthält. Eine typische Furche kann etwa 51 cm breit
und 61 Qm tief sein... In die Furche wird eine saftige
Laubernte, die unter vorzüglichen Bedingungen geerntet worden ist, eingeführt. Das enthaltene Laub
wird dann bedeckt, um seine richtige Umsetzung mit den umgebenden biologischen Stoffen des Erdbodens
zu gewährleisten und um günstige Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen aufrechtzuerhalten, unter
denen die Umsetzung bis zu einem beendeten Zustand
der Verwesung und des Zerfalls fortschreitet. Unter geeigneten Umgebungsbedingungen ist diese Umsetzung
innerhalb von etwa 15 bis 30 Tagen beendet. Nach Beendigung dieses Zeitraums stellt das Endprodukt
eine dicke Aufschlämmung von abgebautem Laub dar.
Nach Beendigung dieser Reaktion wird eine abgemessene Menge der dicken Aufschlämmung in einen
oder mehrere Behälter eingeführt. Zu der Aufschlämmungsmenge wird Wasser zugegeben, das Calcium-
und/oder Magnesiumcarbonat enthält. Zweckmäßig kann es sich bei dem Wasser um Quellwasser handeln,
das einen beachtlichen Carbonatgehalt aufweist. Die vorteilhaften Mengen der verwendeten Materialien
sind 10 Liter Carbonat enthaltendes Wasser auf jeden Liter Aufschlämmung. Diese Kombination führt zur
Verdünnung der anfänglich dicken Aufschlämmung zu einer verhältnismäßig freifließenden Breikonsistenz,
die gemischt und dispergiert werden kann. Der Brei wird innerhalb eines optimalen Temperaturbereiches,
d. h. bei e'.wa 27 ±5,5° C gehalten, bis die Umsetzung das gewünschte Ende erreicht hat, was
durch einen oder mehrere der verschiedenen üblichen Nachweise ermittelt werden kann. So kann beispielsweise
die Beendigung der zweiten Reaktionsstufe dadurch bestimmt werden, daß man periodisch die Ionisierungseigenschaften
der verdünnten Aufschlämmung untersucht, bis sie stabilisiert ist. Zu diesem Zeitpunkt wird eine Zunahme der Population der Mikroorganismen
und der sie begleitenden Enzyme festgestellt.
Der Brei wird dt.m filtriert, um den nichtabgebauten
unlöslichen Teil der Pflanzenfasern abzutrennen.
Nach einer geeigneten Alterungsperiode, vorzugsweise bis zu 5 Tagen, wobei der Zeifaum durch den
Grad der Stabilisierung der gewünschten Umsetzung bestimmt wird, stellt das erhaltene gealterte Filtrat
eine Kultur für die Bodenverbesserung dar.
Zum technischen Fortschritt wird folgendes ausgeführt: Bei dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhältlichen Endprodukt handelt es sich um einen ionisierten, lyophilisierten kolloidalen Komplex, der
verhältnismäßig konzentriert ist und in flüssiger Form auf die Erde aufgebracht wird, nachdem das nichtumgesetzte
Cellulose-Ausgangsmaterial vorher durch Filtrieren entfernt worden ist. Dabei ist es nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren möglich, das gewünschte Endprodukt innerhalb einer verhältnismäßig
kurzen Zeit zu erhallen, wobei die maximale Verfahrensdauer in der Größenordnung von etwa 35
Tagen liegt. Es ist aber auch möglich, die gewünschten Endprodukte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
innerhalb von 15 bis 30 Tagen herzustellen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nur natürliche organische Materialien
und Wasser verwendet, das Calcium- und Magnesiumcarbonat
in den in der Natur vorkommenden Mengen enthält. Mit Hilfe des erfindungsgemäß hergestellten
ionisierten, lyophilisierten kolloidalen Komplexes werden nicht nur ionisierte Pflanzenuährstoffe
dem Erdboden zugesetzt, sondern damit können auch die darin bereits vorhandenen, nicht-aufgeschlossenen
Nährstoffe vom passiven in einen aktiven (ionischen) Zustand überführt werden.
Im Gegensatz dazu dauert die bekannte Bodenverbesserung unter Verwendung von üblichem Kompost
wesentlich länger, das bei der Kompostierung erhaltene Endprodukt ist weniger konzentriert an Nährstoffen,
da es große Mengen an nicht-umgesetzten Kohlehydraten enthält. Da der Kompost im wesentlichen
in fester Form vorliegt, muß er auf mechanischem Wege in den Erdboden eingearbeitet werden,
was wesentlich umständlicher und zeitaufwendiger ist als das Aufbringen des nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen flüssigen Produkts. Hinzu kommt noch, daß bei der Bodenverbesserung mit
üblichem Kompost die darin enthaltenen nicht-umgesetzten Kohlehydrate ungenutzt bleiben, während bei'
der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die nicht-umgesetzten Kohlehydrate nach der Abtrennung
von dem flüssigen Endprodukt als Energiequelle verwendet werden können.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kultur für die Bodenverbesserung, gekennzeichnet
durch die aufeinanderfolgenden Schritte:
a) Herstellung einer offenen Furche oder ähnlichem in der Erde, wobei die angrenzenden
Bereiche der Erde mit Fäulnisbakterien beimpft sind,
b) Einbringung von saftigem Laub in die Furche unter solchen Bedingungen, die es dem Laub
ermöglichen, unter Freisetzung von Kohlendioxyd an die Atmosphäre abgebaut zu werden
und eine dicke Aufschlämmung zu bilden,
c) Überführung der dicken Aufschlämmung in einen Behälter und Zugabe von Wasser, das
Calcium- und/oder Magnesiumcarbonat enthält,
d) Halten dieser Aufschlämmung im optimalen Temperaturbereich, bis die gewünschte Umsetzung
stabilisiert ist,
c) Filtrieren der Mischung zur Entfernung des nicht umgesetzten Materials und Sammeln
des Filtrats und
f) Altern des Filtrats, bis die gewünschte Umsetzung wiederum stabilisiert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Wasser zu
dicker Aufschlämmung 10: 1, bezogen auf das Volumen, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Filtrat bis zu 5 Tage lang gealtert wird.
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